Kann man den Glasfaser Anbieter wechseln?

nebulein

Admiral
Registriert
Jan. 2011
Beiträge
8.491
Folgendes Szenario, ich habe seit fast 2 Jahren einen FTTH Anschluss von EON Highspeed. Anfangs hatte ich mit dem Anbieter große Probleme, wo dieser auch nur mit Inkompetenz geglänzt hat. Das ging los, dass z.B. bei mir der falsche Signalwandler verbaut wurde und die dann 6 - 8 Wochen brauchten, damit ihnen das mal auffiel usw. kurzum es war ein richtiges Chaos. Dazu kommt noch, dass ich bei EON ca. 60 € im Monat zahle und man bei anderen Anbietern inzwischen deutlich günstiger weg kommt oder vergleichsweise mehr Bandbreite erhält.

Der Anbieter bzw. Westnetz hat aber natürlich das Glasfaser in mein Haus gelegt. Aber wie sieht das jetzt aus? Kann man da rein technisch gesehen den Anbieter wechseln? Google wirft hier meistens nur Aussagen raus von Leuten die von DSL auf Glasfaser wechseln wollen, mir gehts aber darum von Glasfaseranbieter A auf Glasfaseranbieter B zu wechseln.

Beim Verfügbarkeitschecks von O2 wird auch Glasfaser bei mir angezeigt, allerdings haben die bei uns im Ort viele Straßen zwar ausgebaut, aber mein Haus ist definitiv von der Westnetz angeklemmt worden und nicht von O2. O2 ist auch der einzige Anbieter, bei dem mir eine Verfügbarkeit angezeigt wird.

Ein weiterer Grund von EON weg zu gehen ist das Geschäfsgebare des Anbieters siehe dazu mal die Bewertungen:
https://de.trustpilot.com/review/eon-highspeed.com
 
E.ON ist wohl bereit Mitbewerber auf die eigenen Fasern zu lassen (ich vermute Bitstrom, nicht Dark-Fiber) aber es muss sch dann immer noch ein Mitbewerber finden der dieses Angebot von E.ON auch wahrnimmt.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: brainDotExe und nebulein
Grundsätzlich problemlos möglich. Auch beim Glasfasernetz wird zwischen Infrastruktur und dem Tarifanbieter unterschieden.
Ob diese beiden Entitäten jedoch auch faktisch unterschiedlich sein können, hängt z.B. davon ab, ob der Netzbetreiber sein Glasfasernetz anderen Firmen zugänglich macht oder nicht.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: nebulein
nebulein schrieb:
Beim Verfügbarkeitschecks von O2 wird auch Glasfaser bei mir angezeigt, allerdings haben die bei uns im Ort viele Straßen zwar ausgebaut, aber mein Haus ist definitiv von der Westnetz angeklemmt worden und nicht von O2. O2 ist auch der einzige Anbieter, bei dem mir eine Verfügbarkeit angezeigt wird.
Bei O2 anrufen und fragen ob man zu deren FTTH Produkt wechseln kann.
Nur die wissen ob sie die Leitung zu deinem Haus wirklich anmieten können.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: brainDotExe, Mydgard, blastinMot und 2 andere
Jut danke, werde ich dann machen und berichten was dabei rauskommt.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: brainDotExe, eifelman85, blastinMot und 2 andere
Moin,
bei Eifel-DSL steht die UGG hintendran, sprich O2 es ist also quasi das gleiche. Auch würde ich bei Eifel-DSL fast das gleiche bezahlen wie vorher bei weniger Bandbreite. Das wäre bei O2 anders.

Also ich kann den Vertrag zwar jederzeit kündigen. Die Westenergie hat aber quasi Exklusivrecht auf die Glasfaserleitung und da es sich hier um eine Tochter von EON handelt, bin ich weiterhin auf EON angewiesen. Bei der deutschen Glasfaser sieht das wohl etwas anders aus, die arbeiten anscheinend mit einigen weiteren Providern zusammen, so dass man hier Wechselmöglichkeiten hat.

Find ich ehrlich gesagt nicht so toll, dass man hier gebunden wird, das hätte man einem in meinen Augen vorher mitteilen müssen. Klar irgendwo kann ich es verstehen, der Anbieter will seine Investition schützen. Allerdings gibt es bei EON-Highspeed massive Probleme beim Service und die sind locker 30% teurer als viele andere Glasfaseranbieter. Auch finde ich es mal wieder klasse, dass hier anscheinend wichtige Fragen zu den Netzen, vorher nicht klar von staatlicher Seite vorgegeben werden. Ich meine die Telekom muss ihr Telefonnetz auch freigeben.
 
Soweit ich es verstanden habe, ist der "Open Access" bei Glasfaser prinzipiell geregelt. Das Problem soll wohl sein, dass das Gesetz zunächst eine freiwillige Kooperation zwischen den TK-Unternehmen vorsieht und erst wenn das nicht funktioniert, die BNetzA eingreift.

Ich denke, bei dem hart umkämpften Markt und den hohen Kapitalkosten durch die Anfangsinvestitionen, wird der Glasfaserkunde (bei fehlender Alternative) auf absehbare Zeit erstmal richtig gemolken.

Da wir mit einem VDSL50-Anschluss (effektiv 62/12) locker hinkommen, käme für mich Glasfaser erst infrage, wenn es überall einen echten regulierten Open Access gibt. Weshalb soll ich im Monat 20 bis 40 € mehr bezahlen für etwas das ich nicht benötige?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
nebulein schrieb:
Bei der deutschen Glasfaser sieht das wohl etwas anders aus, die arbeiten anscheinend mit einigen weiteren Providern zusammen, so dass man hier Wechselmöglichkeiten hat.
Mit wem denn? Außer einem Pilotprojekt mit der Telekom vor längerer Zeit ist mir da bisher nichts bekannt.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: T1984
Binalog schrieb:
Soweit ich es verstanden habe, ist der "Open Access" bei Glasfaser prinzipiell geregelt.
Ich glaube nicht dass FTTH-Anieter grundsätzlich zu Open Access verpflichtet sind. Sonst würde es solche Aussagen auch nicht geben:

"Wir sehen keinen Anreiz, in den nächsten Jahren Open Access anzubieten."
 
Ich bezog mich auf §20 ff. TKG.

Wie gesagt, bis die BNetzA eingreift, wenn es auf freiwilliger Basis nicht klappt, dürfte noch etwas dauern.

Viele Neueinsteiger (z. B. Stadtwerke) kalkulieren wohl mit langfristiger Kundenbindung und hohen Anschlusszahlen, sonst würde deren Geschäftsmodell aufgrund der hohen Investitionssummen niemals fliegen.

Auf Basis kurzfristiger Anschlussverträge mit hoher Wechselquote unter Wettbewerbsdruck funktioniert ein Vollausbau nicht.

Ich meine die BNetzA lässt die Unternehmen erst mal gewähren damit schnell ausgebaut wird, liegen die Anlagen dann unter der Erde wird "abgerechnet".
 
Binalog schrieb:
Viele Neueinsteiger (z. B. Stadtwerke) kalkulieren wohl mit langfristiger Kundenbindung und hohen Anschlusszahlen, sonst würde deren Geschäftsmodell aufgrund der hohen Investitionssummen niemals fliegen.
Und wenn vor Ort bereits Glasfaser liegt wird sich eine zweite Firma mit rentabler Gf-Verlegung schwertun.
Binalog schrieb:
Auf Basis kurzfristiger Anschlussverträge mit hoher Wechselquote unter Wettbewerbsdruck funktioniert ein Vollausbau nicht.
Wohin will man denn aber wechseln, ohne Alternative?
Binalog schrieb:
Ich meine die BNetzA lässt die Unternehmen erst mal gewähren damit schnell ausgebaut wird, liegen die Anlagen dann unter der Erde wird "abgerechnet".
Bis jetzt scheint sich ja noch kein Anbieter beklagt zu haben.
 
rezzler schrieb:
(...)Bis jetzt scheint sich ja noch kein Anbieter beklagt zu haben.
Bis zur vollständigen Abdeckung mit Glasfaser fehlt auch noch einiges an Ausbau.

Ich bin kein TK-Experte, aber ein flüchtiger Blick in die Jahresabschlüsse (Bundesanzeiger) bei den bekannten Akteuren zeigen große Anlagenvermögen (mit entsprechender AfA) aber kaum Jahresüberschüsse. M. E. steckt in den Geschäftsmodellen viel mehr hoffnungsvoller Ausblick als aktueller Cashflow. Lasse mich aber auch gerne eines Besseren belehren.
 
nebulein schrieb:
bei Eifel-DSL steht die UGG hintendran, sprich O2 es ist also quasi das gleiche. Auch würde ich bei Eifel-DSL fast das gleiche bezahlen wie vorher bei weniger Bandbreite. Das wäre bei O2 anders.
Nein. Eifel-DSL gab es schon, da war die UGG noch nicht existent. Ist ein kleiner ISP hier aus der Gegend, der früher vor allem funkbasierte Zugänge angeboten hat (daher offiziell noch als Wireless-DSL gemeldet). Eifel-DSL vermarktet lediglich, wie auch o2, seine Anschlüsse über das FTTH-Netz von UGG. Aber eben auch über E.ON FTTC und FTTH. Günstiger als E.ON selbst ist es nur in den größeren Tarifen, aber es ist halt eine Alternative zu E.ON direkt.

Es ist schade, dass bei E.ON FTTC bereits eine große Anbieterwahl möglich ist, bei E.ON FTTH aber noch nicht. Kenne selbst ein paar Leute, die gerne Zuhause Regio der Telekom über E.ON FTTH beziehen würden, sobald es möglich ist.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: brainDotExe und nebulein
eifelman85 schrieb:
Nein. Eifel-DSL gab es schon, da war die UGG noch nicht existent. Ist ein kleiner ISP hier aus der Gegend, der früher vor allem funkbasierte Zugänge angeboten hat (daher offiziell noch als Wireless-DSL gemeldet). Eifel-DSL vermarktet lediglich, wie auch o2, seine Anschlüsse über das FTTH-Netz von UGG. Aber eben auch über E.ON FTTC und FTTH. Günstiger als E.ON selbst ist es nur in den größeren Tarifen, aber es ist halt eine Alternative zu E.ON direkt.

Es ist schade, dass bei E.ON FTTC bereits eine große Anbieterwahl möglich ist, bei E.ON FTTH aber noch nicht. Kenne selbst ein paar Leute, die gerne Zuhause Regio der Telekom über E.ON FTTH beziehen würden, sobald es möglich ist.
Gibt halt dahingehend noch keine Verträge geschweige denn Netzkopplung zwischen EON und der DTAG. Eifel-DSL ist auch nur möglich, weil die über das Netz der Vitroconnect mit EON gekoppelt sind.
 
kingpin42 schrieb:
Gibt halt dahingehend noch keine Verträge geschweige denn Netzkopplung zwischen EON und der DTAG. Eifel-DSL ist auch nur möglich, weil die über das Netz der Vitroconnect mit EON gekoppelt sind.
Afaik nutzen 1&1 und o2 (worum es hier primär geht) auch Vitroconnect, um ihre Anschlüsse über E.ON anbieten zu können. Allerdings nur bei FTTC. Hätten die Anbieter Interesse, könnte man da vertraglich sicherlich auch was für FTTH regeln.

Telekom ist ein Sonderfall, da man die Plusnet-Geschichte wohl nicht weiter ausbauen, sondern eher von weg will. Mit EWE gibt es jetzt Übergaben, sodass man die dortigen Regio-Kunden derzeit auf L2-BSA schwenkt. Ich gehe von aus, dass mit anderen großen Anbietern (wozu ich bspw. netcologne oder E.ON zählen würde) mittelfristig ebenfalls etwas geplant sein dürfte. Bleibt zu hoffen, dass man dann direkt auch FTTH mit in die Verträge aufnimmt.
 
Hallo nebulein, hast du Neuigkeiten zu dem Thema? Wir würden auch gerne weg von dem Laden.
 
Zurück
Oben