Kaufberatung 3D Drucker für Einsteiger, leises zuverlässiges Gerät

FriendlyBob

Cadet 3rd Year
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Hallo,

ich möchte gerne in die Welt der 3D Drucker einsteigen und mir dafür ein leises, zuverlässiges Gerät besorgen, welches mir ohne Umbauten lange Zeit Freude bereitet. Ich habe mich mehrere Stunden damit beschäftigt, bin etwas schlauer als zuvor, kann mich jedoch nicht wirklich dazu durchringen auf den Bestellknopf zu drücken, da ich ohne Erfahrung einfach nicht weiß, worauf es ankommt :)

Budget
- 500€, kann etwas überschritten werden, sollte ich was erheblich besseres bekommen können

Platzangebot auf dem Schreibtisch
- ca. 55x45cm

Was ist wichtig?
  • Einigermaßen leise
  • Sehr zuverlässig
  • Kostenlose aktuelle Software, wenn möglich
  • Zugriff auf bewährte Settings aus dem Internet
  • Gute Druckqualität for sowohl größere als auch kleine Teile

Was möchte ich konkret drucken?
  • Brettspiel Organizer
  • Tokens
  • Würfel (D6/10/20) mit Nummerierung

Interessante Geräte
  • Prusa Mini
  • Qidi Tech I-Mates S
  • Sidewinder X2 (benötigt man den großen Baumraum für Brettspiel Inserts?)
  • Anycubic Vyper (soll sehr laut sein?)

Den Prusa habe ich nur aufgenommen, da Prusa als Hersteller vorbildlich sein soll, allerdings ist das Druckvolumen wirklich klein, was bei meinem Vorhaben hinderlich sein könnte, dafür ist der Drucker natürlich erstaunlich klein. Soweit mir bekannt, bieten alle Auto Level Bed Funktion an, welche gut funktionieren soll.

Mein Tisch ist nicht schief und stabil.

Fazit

Ich habe mich auf Grund der Handhabung gegen Resin entschieden, der Drucker wird im Wohnraum stehen und das Druckvolumen wäre für große Teile unzureichend. Vielleicht irgendwann mal, wenn ein eigens dafür vorgesehener Raum zur Verfügung stehen sollte.

Würde mich sehr über hilfreiche Tipps und Ratschläge freuen, was in Frage käme, um das kleine Hobby stressfrei beginnen zu können?
 
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Ich gahe da mal der reihe nach drauf ein
FriendlyBob schrieb:
  • Einigermaßen leise
Hier musst du unterscheiden zwischen den Stepper Motoren und den Luefter.
Stepper Motoren sind bei den aktuellen 3d Drcukern extrem leise geworden. Das bringt jedoch alles nichts, wenn die Luefter um die 40dB laut sind - Aber das laesst sich i.d.dr so loesen:
https://3dsolved.com/ender-3-pro-v2-silent-fan-upgrade-guide/
FriendlyBob schrieb:
  • Sehr zuverlässig
3d Drucker haben gefuehle. Es ist alles eine Balance aus guter kalibrierung, und guten Einstellungen.
Besonders wichtig: Der Extruder muss gut greifen, das Druckbett muss haften und du solltest die e-steps kalibrieren
FriendlyBob schrieb:
  • Kostenlose aktuelle Software, wenn möglich
fast alle 3d drucker nutzen marlin als firmware https://github.com/MarlinFirmware/Marlin
Als slicer eignet sich cura sehr gut: https://github.com/Ultimaker/Cura
Beide sind unter GPL Lizensiert und somit nicht nur Kostenlos, sondern frei.
FriendlyBob schrieb:
  • Zugriff auf bewährte Settings aus dem Internet
??
FriendlyBob schrieb:
  • Gute Druckqualität for sowohl größere als auch kleine Teile
es gibt da ne Lernkurve ;)


Wenn du die 500 Euro Los werden willst (bedenke: Du gibst sehr schnell 200-300 weitere euro fuer FIlament und zubehoer aus...) dann nimm den Ender 3 s1 - Der hat einen direct drive extruder, auto bed leveling, dual Z-Axis

direct drive brauchst du um bspw. Gummi zu drucken
dual z axis, erlaubt minimal bessere Praezision bei sehr grossen Druckobjekten mit viel Flaeche.
auto bed leveling ist nett, wenn man unfaehig ist, sich das Druckbett von Hand einzustellen. Ich mache das alle paar Wochen mal, meist nachdem ich das Druckbett un der Spuele gereinigt habe, die Nozzle getuascht oder was am Drucker umgebaut habe. Das dauert keine Minute.

Empfehlung: Ender 3 v2 kaufen und etwas Modden.. Vor weihnachten gabs den noch fuer 150, aber auch 230 ist super OK.
Die ender 3 Serie hat super Support und eine riesen Community. du kannst daran alles nachruesten.
Ein Silent mod kostet ca 20-60 Euro (noctua oder kein noctua :p)
Dual Z Axis kostet so 25 Euro
Auto Bed Leveling kostet so um die 50, wenns geil werden soll, Geht aber auch viel billiger.
Direct Drive um die 20.

Mit Ender 3 v2 + Direct Drive + Silent Mod + Dual Z Axis bist du dann ca um die 300 Euro. Bleiben 200 Euro fuer: Messschieber, Zangen, Feilen, Alkohol, Acetone, Filament


FriendlyBob schrieb:
welches mir ohne Umbauten lange Zeit Freude bereitet.
Faslches Hobby eig. Du musst immer mal wieder Teile Tauschen. Das ist normal. Ich kenne Leute mit Prusa Mk3, die meinen, dass sie nach ca 2 Jahren alles 1x durchgetauscht haben.
DiE PFTE Tube, Luefter muessen manchmal neu, Hier und da ist mal ein Stepper komisch, ein Kugellager kann klemmen.. Bis man das Schuldige Teil gefunden hat, muss man viel auseinander bauen.
Bei jedem 3D Drucker. Auch beim Ender 3 S1 musst du basteln, wenn er leise sein soll.
Eine Druckkammer hat ohnehin keiner in dem preisbereich. Hier empfehle ich IKEA Lack + 3 Bretter + 1 Plexi scheibe
 
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Von den IKEA Tisch Varianten die so im Netz kursieren rate ich definitiv wegen Brandgefahr ab.

Ich rate zu Polycarbonat Platten und Aluminiumwinkel. Mit dem Ender 3 bin ich nie warm geworden, da mir die Aufhängung der Z Achse nicht gefällt. Ich bevorzuge eine Z Achse mit 2 Stepper Motoren, beispielsweise den Sidewinder X1. Umbauen und Basteln musst du bei jedem Drucker!
 
Also ich hab nen Sidewinder X1 und muss sagen auch hier werde ich basteln sobald ich wieder zeit habe.
Folgende Probleme:
kabelbruch Flachbandkabel Z-Achse (ist nen bekannter Fehler, gibt mehrere Lösungen, ich werde wohl vorerst die Flachbandkabel austauschen)

Druckbett nicht 100% gerade, Temperaturverteiling zum Rand hin schlecht --> Umbau auf Alu Platte und Pertinaxplatte.

Kühlung für die Stepper verbessern.

Die ganzen China Dinger müssen gemoddet werden oder man gibt halt wesentlich mehr Geld aus.
 
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Ich hab meinen i3 im März 19 als Bausatz gekauft und seitdem nur noch in Filament (mehr als der Drucker kostete mittlerweile) und 2 Düsen (Verschleißteile) und noch ein Steelsheet mit Textur investiert.
 
@ChiliSchaf Original oder nen Nachbau Clon? Nen originaler Bausatz liegt halt bei 770€ was für die druckgröße schon teuer ist.
 
Die meisten verbreiteten Drucker (Anycubic, Creality ect.), drucken out of the Box erstmal recht vernünftig um ohne Gebastel einfach mal loslegen zu können.
Wenn man sich dann ein bisschen mit der Materie auseinandersetzt, wird man schnell feststellen, dass ein guter Druck von seeeeehr vielen Faktoren abhägig ist, viel geht über die Einstellungen im Slicer, aber manches eben nicht und da kommt dann der Basteltrieb und im Idealfall eine Community mit sehr vielen Verbesserungsvorschlägen.
ABER, bei dem ganzen Gebastel und Verbessern geht ne menge Zeit und Geld drauf...

Würde ich mir jetzt einen neuen Drucker kaufen wäre es ein Prusa Mk3, da in meinen Augen das Gesamtpaket einfach stimmt, Extruder, Hotend, Antrieb, Lüfter usw. sind alles hochwertige Teile und kein Kompromiss der doch rattert.
 
Sahit schrieb:
Original oder nen Nachbau Clon? Nen originaler Bausatz liegt halt bei 770€ was für die druckgröße schon teuer ist.
Original natürlich. Nachdem ich fast das identische Geld in einen beschissenen CR10 gepumpt habe.

Ich zitier mich mal selber aus einem anderen Forum:

Für den CR10 hab ich damals Ende 2017 403 Dollar bezahlt., rechnen wir mal
350 Euro Basis
105 Euro für 220V Bett und Solid-State-Relais, da das Heizbett des original CR10 hoffnungslos unterdimensioniert war.
11 Euro T-Nuts
10 Euro Mosfet-Upgrade
70 Euro lokbuild Platte (nach wenigen Monaten defekt)
21 Euro M3 Doppelklebesheet
11 Euro FR4 Platte
32 Euro Gewindespindel für DualZ
8 Euro Timingbelt für Dual Z
16 Euro Kupplung für Spindel für DualZ
10 Euro Lager für Dual Z

macht 644,-

Wie gesagt, Die bestinvestierten 780 Euro war der Prusa. Funktioniert einfach, ist leise (den CR10 traute ich mich nicht, nachts anzuschalten, weil zu kreischend) und zuverlässig.

Dazu supportet man eine europäische Firma die auch noch auf open source setzt. Aber da verstummen ja die, die immer nach Libreoffice und Linux schreien leider sehr schnell, wenn Open Source nicht identisch mit kostenlos ist.
Ergänzung ()

PS: ich drucke auch ausschließlich mit Prusament. Auf den ersten Blick teuerer, aber dafür ist auf einer 1KG Spule auch (mehr) als ein Kilogramm. Viele der Billospulen bringen inkl. Spule und Verpackung eher 850 Gramm auf die Wage - wenn man das umrechnet ist das "Schnäppchen" schnell keines mehr. Und 1.75mm sind auch 1.75mm und nicht 1,64 (siehe Heise Test).

Plus die Sicherheit, keine gesundheitsschädlichen Mist zu verdrucken, einwandfreie, nachvollziehbare (jede Spule kann zurückverfolgt und ihre Produktionsdaten eingesehen werden) und man finanziert weder einen Ausbeuterbetrieb in einem Überwachungsstaat noch eine Milliardär mit Raumfahrtträumen. Finde ich auch nicht so mies.
 
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@ChiliSchaf Ja das muss man sich halt alles überlegen der Mk3 ist bestimmt kein schlechter Drucker.
 
Wow,

lag eigentlich schon im Bett, aber bevor hier wild diskutiert und gerätselt wird, was ich haben möchte, wie ich das Budget eingeplant habe, oder was ich im Vorfeld gelesen habe, schreibe ich lieber noch schnell ein paar Zeilen, bevor Beiträge verfasst werden, welche verhindert werden könnten :D

Aber erst mal vielen lieben Dank für die Beiträge!! Zunächst einmal, das Budget liegt bei 1000€ für Drucker + Zubehör wie Filament, Messeschieber, Schneidematte, Skalpell, Säure und Kleinigkeiten, welche anfallen könnten.

Hier musst du unterscheiden zwischen den Stepper Motoren und den Luefter.
Gesamtlautstärke des Gerätes war gemeint, sollte nur eben nicht dauerhaft über 55dbA gehen, so das man diesen über mehrere Räume hinweg hört

3d Drucker haben gefuehle. Es ist alles eine Balance aus guter kalibrierung, und guten Einstellungen.
Besonders wichtig: Der Extruder muss gut greifen, das Druckbett muss haften und du solltest die e-steps kalibrieren
Haftungsprobleme (Spray) an den Rändern sind mir bekannt, wie auch das Finden von optimalen Einstellungen für Filament XYZ, Speed bei Druckgröße usw. Aber das sind alles Dinge, welche einmalig nötig sein sollten.

Beide sind unter GPL Lizensiert und somit nicht nur Kostenlos, sondern frei.
Ach so, schaue ich mir später genauer an, besten Dank :)
Empfehlung: Ender 3 v2 kaufen und etwas Modden.. Vor weihnachten gabs den noch fuer 150, aber auch 230 ist super OK.
Den S1 habe ich mir noch nicht angesehen, Ender hatte ich wegen zahlreicher Berichte zu Mods, Unzuverlässigkeit etc. ausgeschlossen, da ich wie erwähnt kaufen->aufbauen->nach Optimierung der Settings arbeiten möchte. Schaue mir das Gerät später an.

Faslches Hobby eig. Du musst immer mal wieder Teile Tauschen
Teile ersetzen macht mir nichts aus, bei Verschleiß normal, mehr als das sollte es allerdings nicht sein.

Von den IKEA Tisch Varianten die so im Netz kursieren rate ich definitiv wegen Brandgefahr ab.

Ich rate zu Polycarbonat Platten und Aluminiumwinkel. Mit dem Ender 3 bin ich nie warm geworden, da mir die Aufhängung der Z Achse nicht gefällt. Ich bevorzuge eine Z Achse mit 2 Stepper Motoren, beispielsweise den Sidewinder X1. Umbauen und Basteln musst du bei jedem Drucker!
Ich finde es merkwürdig, wenn ein Produkt durch den User erst betriebsfähig gemacht werden muss? Tisch ist eine zugeschnittene Arbeitsplatte, ich erwarte, dass der Drucker den Raum nicht in Flammen aufgehen lässt, sondern bei Fehler sofort die Arbeit stoppt. Es wird gedruckt, während niemand in der Wohnung ist.

Absolut nein. Prusa und gut

Was ist an den Prusa Geräten so einzigartig? Ich habe viele Videos gesehen, wo die Druckqualität kaum besser als das der Geräte unter 400€ war und man das Teil auch noch über mehrere Stunden hinweg erst aufbauen muss. Zahlt man hier ausschließlich für Zuverlässigkeit und Materialqualität/Support/gute Ersatzteilpolitik? Ansonsten las ich, dass der MK3 teilweise besser als deutlich teurere Geräte sein soll (auch wenn nicht geschildert wurde, was denn genau), auch wenn die Druckqualität jenseits der 400€ nicht mehr wirklich steigen soll. Als Anfänger jedoch schwer zu bewerten, das Problem sitzt oftmals vor dem Gerät.

Der Prusa Mini schien in Reviews für weniger Begeisterung als z.B. Vyper gesorgt zu haben, außer das er relativ leise sein soll.

Also ich hab nen Sidewinder X1 und muss sagen auch hier werde ich basteln sobald ich wieder zeit habe.
Folgende Probleme:
kabelbruch Flachbandkabel Z-Achse (ist nen bekannter Fehler, gibt mehrere Lösungen, ich werde wohl vorerst die Flachbandkabel austauschen)

Aus dem Grund nahm ich den X2 in meine Liste, diese Kleinigkeiten sollen behoben worden sein, mehr Modellpflege als neues Gerät mit sinnvollen Änderungen. Ich finde das Gerät auf Grund des großen Druck Volumens interessant, und weil es leiser als der Vyper sein soll.

Würde ich mir jetzt einen neuen Drucker kaufen wäre es ein Prusa Mk3, da in meinen Augen das Gesamtpaket einfach stimmt, Extruder, Hotend, Antrieb, Lüfter usw. sind alles hochwertige Teile und kein Kompromiss der doch rattert

Der ist mit 999€ jedoch außerhalb meines Budget. Der Grund, wieso ich nicht gleich bei 1000€ nur für den Drucker einstiegen möchte ist, dass der Markt sich schnell ändert und die Drucker immer günstiger und besser werden, ein Vyper mit solchen Features war noch vor 2 Jahren in dem Preisbereich undenkbar, soweit ich weiß. Daher der Wunsch nach einem zuverlässigen Begleiter für die nächsten 2-3 Jahre zum Lernen (Software, Optimierungen, Design) um zu wissen, was ich später haben möchte. Es sollte aber eben auch kein Upgrade/Mod/Never Ending Bauprojekt werden, wo man am Ende viel Geld für nichts investieren muss :)
 
@FriendlyBob Also ich hab mir den X2 grad angeschaut. Immernoch Flachbandkabel zwar Cleanes aussehen aber einfach bruchanfällig. Druckbett sieht mir immernoch aus wie das vom X1. Glas ist immer nicht so toll da es halt schlecht Temperatur leitet.
Das ist aber alles behebar. Ansonsten ist der halt für die Druckgröße sehr preiswert. Da muss man einfach nen paar Abstriche machen.

Das umrüsten auf Metalldruckbett mit Pertinax Platte sollte man sich halt überlegen:
https://schmelz.bar/produkt/artillery-sidewinder-x1-upgrade-kits/
Flachbandkabel muss man halt irgendwann ersetzen wenn diese gebrochen sind.
 
Huhu,

kleine Upgrades wären kein Problem, sofern ich im Voraus weiß, was ich gleich mit bestellen sollte, damit ich die originalen Teile gleich meide, allerdings sollte es schon ein zuverlässiges Gerät sein, welches über Jahre hinweg keine Probleme verursacht und vermutlich guter Ersatzteilpolitik.

Ich habe mir gestern den Prusa MK3s als Kit näher angesehen und die Beschreibungen dazu lesen sich gut, wenn ich mich in anderen Foren jedoch umsehe, sind die Meinungen sehr widersprüchlich und für mich schwer verständlich.

1. Wer bereits viel gedruckt hat, findet die Prusa Geräte für das was sie bieten, zu teuer, da die Druckergebnisse sich nicht von einem Sidewinder/Vyper (nach Optimierung) groß unterscheiden, oder die günstigen Geräte nach Softwareoptimierung sogar besser als Prusa out of the Box sind

2. Von Anwender, welche von günstigen Geräten (Ender 3 etc.) kommen, fiel der Umstieg auf Prusa oftmals sehr positiv aus, weil die Upgrade und Wartungshölle sein Ende fand und außer alle 1000-3000H Betrieb außer dem Extruder angeblich nichts ausgetauscht werden musste (das lese ich andauernd)

3. Dann gibt es auch solche, welche enttäuscht sind, weil die Parts welche beim Prusa mitgeliefert (3D Print) eine solch schlechte Qualität liefern, dass man sich fragt, wie das bei einem solch angesehen Unternehmen der Fall sein kann und die Materialqualität kaum besser als bei einem Sidewinder, Vyper oder Mate s wäre

Bei einem Prusa würde ich mir beim MK3s ein Kit besorgen, aus dem einfachen Grund, da ich nach Aufbau das Gerät gut kenne und bei Problemen besser beschreiben kann, was Probleme verursacht haben könnte und traue mir das auch zu.
 
FriendlyBob schrieb:
Was ist an den Prusa Geräten so einzigartig? Ich habe viele Videos gesehen, wo die Druckqualität kaum besser als das der Geräte unter 400€ war und man das Teil auch noch über mehrere Stunden hinweg erst aufbauen muss. Zahlt man hier ausschließlich für Zuverlässigkeit und Materialqualität/Support/gute Ersatzteilpolitik? Ansonsten las ich, dass der MK3 teilweise besser als deutlich teurere Geräte sein soll (auch wenn nicht geschildert wurde, was denn genau), auch wenn die Druckqualität jenseits der 400€ nicht mehr wirklich steigen soll. Als Anfänger jedoch schwer zu bewerten, das Problem sitzt oftmals vor dem Gerät.
Natürlich kann man mit einem Chinakracher auch geschmolzene Plaste aufschichten. Wenn alles glatt läuft sogar sehr gut, keine Frage.

Die Frage ist halt: wie viel "kleine Updates" es auf dem Weg dahin brauchte, wie viel Setuparbeit, und wie zuverlässig das Ganze ist.
Um die allseits beliebten Vergleiche anzustellen: ich kann mit einer Baumarktbohrmaschine Löcher in Wände bohren, oder mit einer Makita. Kein Handwerker wird aber mit einer Baumarktmaschine arbeiten wollen.

Ich sehe den Drucker als Werkzeug, nicht als Hobbyobjekt in sich selbst.
Das fängt bei den Lagern an. Linearkugellager auf gehärteter Stahlwelle oder Plasteröllchen auf der nicht als Lauffläche designten Oberfläche eines Alu-Stranggussprofils. Was wird wohl genauer ein und vor allem länger genau bleiben? Welches von beiden muss mit Exzenterschraube genau eingestellt werden, um überhaupt zu funktionieren?

Die Prusas haben keine fiddeligen machanischen Endschalter, sondern überwachen die Stromaufnahme der Stepper. Fahren die in einen Anschlag, wird abgeschaltet. Was nebenbei gleich noch als Kollisionserkennung dient. Wenn im unbeaufsichtigenten Betrieb irgendwas die Motoren stoppt brennt nichts durch - oder gar ab - der Druckter erkennt es und stoppt. Nach Stromunterbrechung kann genau so weitergedruckt werden wie auch das Ausgehen von Filament kein Problem darstellt, der Drucker fährt an den Druckplattenrand und fragt nach neuem Filament, und druckt dann einfach weiter.

Dazu kommt das Autoleveling. Was es ja auch beim Vyper (und anderen Chinas) gibt. Wobei grade der Vyper einen Dehnungsmesser hat - das System reagiert also auf mechanische Verbiegung des Systems NACH hartem mechanischen Kontakt. Prusa setzt auf einen berührungslosen Induktionssensor, der beim Ersteinrichten auch fix in das Druckbett verankerte Marken sucht und so die Gesamtgeometrie des Druckers an sich (also nicht nur, um das Bett grade liegt) untersuchen kann.
FriendlyBob schrieb:
Der ist mit 999€ jedoch außerhalb meines Budget. Der Grund, wieso ich nicht gleich bei 1000€ nur für den Drucker einstiegen möchte ist, dass der Markt sich schnell ändert und die Drucker immer günstiger und besser werden, ein Vyper mit solchen Features war noch vor 2 Jahren in dem Preisbereich undenkbar, soweit ich weiß. Daher der Wunsch nach einem zuverlässigen Begleiter für die nächsten 2-3 Jahre zum Lernen (Software, Optimierungen, Design) um zu wissen, was ich später haben möchte.
Naja 999 gibt's den aufgebaut. Oder für 7xx als Bausatz. Mit wirklich perfekter Schritt-für-Schritt-Anleitung (kann man sich ja auch vorab im Netz anschauen). Und Gummibärchen gratis ;)

Die ganzen Verbesserungen, die jetzt in China geklont werden kommen in der Masse übrigens von wo? Vom Prusa.

Du sagst du willst eher Software, Design und so lernen - IMHO ist es dann umso sinnvoller, einer von Anfang an zuverlässigen Drucker zu haben, der nicht seine eigenen Macken ins Spiel bringt.
FriendlyBob schrieb:
Budget liegt bei 1000€ für Drucker + Zubehör wie Filament, Messeschieber, Schneidematte, Skalpell, Säure und Kleinigkeiten, welche anfallen könnten.
Wie gesagt. Invest in meinen Prusa seit Beginn 2019: 2 Düsen a7 Euro, eine weitere Druckplatte (weil ich auch eine texturierte haben wollte) und ansonsten nur Filament.

Säure? Was für Säure?
 
@ChiliSchaf

danke für deine Zeit :)

Mit Säure war Aceton oder etwas ähnliches gemeint, soweit mir bekannt, hat es einen sehr geringen Säuregehalt. Die Möglichkeiten die Oberfläche etwas glatter zu bekommen, schaue ich mir jedoch zu einem späteren Zeitpunkt an, wenn ich bereits drucke.

Updates, Upgrades und permanent austauschen möchte ich natürlich wie erwähnt nicht, ich finde lediglich die Aussagen im Netz sehr widersprüchlich, wo sich Leute fragen, was Prusa besser machen soll, da die Druckqualität vergleichbar ist und deren Geräte auch nie Probleme verursachen vice versa. Für einen Laien wie mich liest sich das sehr verwirrend, wenn jeder etwas gegenteiliges schreibt.

Es scheint unter Youtubekommentaren jedoch den Trend zu geben, dass die Leute nach Umstieg auf Prusa endlich zufrieden sind.

Garantie/Support wäre mir selbstverständlich auch wichtig. Meine aktuellen Favoriten sind derzeit die Prusa Mini+&MK3s als auch der i Mate S mit Tendenz zu Prusa. Ich kaufe in der Regel möglichst qualitativ hochwertige Dinge, jedoch nicht nur weil ich das so haben möchte, sondern weil es mir das Leben erleichtert, außer es macht keinen Unterschied und unterscheidet sich optisch nicht großartig.

Würde denn das Druckvolumen des Mini als Startgerät zum Kennenlernen ausreichen um Inserts für Brettspiele zu drucken? Ist es möglich, fertig erstellte Dateien aus dem Netz, sollte das Druckvolumen nicht ausreichend, zu teilen um es nach dem Druck miteinander zu kleben?
 
Achso, das Aceton-Glätten. Muss ich gestehen, hab ich nie gemacht. Hab aber auch noch nie ABS gedruckt. Weil PETG irgendwie "ausreicht". Ich mag das schlagzähe. Das ist eher Lösemittel denn Säure. Daher mein verwirrtes "whaaat". ,)

Wie gesagt, primär kann ich natürlich nur für mich sprechen. Meine Intention, mit einem China Geld zu sparen und die Idee, dass ich viel Bauraum brauche, hat mich am Ende des Tages knapp das doppelte ausgeben lassen (plus vieeel vieeel Zeit plus viele fehlgeschlagene Drucke mit dem CR10), als wenn ich einmal in den sauren Apfel gebissen hätte. Die Prusas sind sicher auch nicht die besten Drucker, die es überhaupt gibt, das muss jeder für sich entscheiden. Schneller sind sicher CoreXY-Drucker. Und man sieht schon im Vergleich, dass der leichte Kopf eines Prusa Mini auch seine Vorteile hat. Wobei ich generell weg von einem Bowdendrucker wollte. DirectDrive, gute Lager, keine kipplige Basis und Autolevel waren für mich die Kernpunkte, die ich anstrebte. Zu der Zeit hatte ich einen Fusion 360 Kurs von meinem Arbeitgeber, und dort war jemand, der selber 3D-Drucker baute und auch verkaufte. Und ich war im Vergleich zu meinem CR10 geschockt, was wirklich geht. Und kurz davor, einen dieser Drucker-Kits zu kaufen. 5mm wasserstrahlgeschnittener Stahl, CoreYX, Dual-Extruder, all das machte schon was her. Sogesehen war für mich der Prusa die "billige" Variante, aber mit Directdrive und Bauteilkühlung (die hatte das Kit mit dem ich liebäugelte nicht).

Beim Mini bin ich nicht so überzeugt. Ein Arbeitskollege hat ihn, aber überlegt jetzt auch, auf einen i3 zu gehen. Ist halt ein einseitig gelagerter Bowdendrucker.

Aber zu deinen konkreten Fragen: also einen Druck auch aufzuteilen, und ggf zu kleben ist immer drin. ich selbst bin gerade dabei, meine Version einen openMVS-Gehäuses zu finalisieren und dann zu veröffentlichen. Was eben auch auf kleinen Druckern druckbar ist, und dazu noch qualitativ hochwertiger, weil auf die Eigenheiten von FDM-Druckern hin optimiert.

"Insert fürs Brettspiele" klingt für mich auch gerade nicht wie "braucht viel Bauraum", daher hier mal die erst gemeinte Frage: du bist sicher, dass ein SLS-Drucker dafür nicht die bessere Idee wäre? Neben meinem Prusa hab ich auch noch einen Mars3 + Wasch & Cure-Stationen. Nur noch nicht ausprobiert, obwohl es seit >2 Monaten hier herumsteht. SLS bietet halt DEUTLICH mehr Detailgenauigkeit. Mit der Einschränkung des nochmals kleineren Bauraums (in meiner Erfahrung überschätzt man das eher, das meiste was ich drucke schöpft den i3 nicht im Ansatz aus) und das klecksigeren Arbeitsablaufs. (drucken, waschen, härten statt drucken und vom Druckbett nehmen)
 
Ich habe es gelesen, die Erfahrungen der Leute ist wohl sehr unterschiedlich, evtl. ist die Quality Control nicht so gut, so das einige mit günstigen Drucker nie Probleme haben, während andere pausenlos damit zu kämpfen haben.

Dann wäre es also eher der MK3s, wenn überhaupt, wenn ich nach dir gehe :)

Naja, da du Resin selbst noch nicht probiert hast, fehlt dir da die Erfahrung haha, an sich wäre das erheblich besser für mich, da ich abseits von Inserts eher Kleinteile in guter Qualität drucken möchte, allerdings habe ich nicht den Stellplatz für 3 separate Geräte und nach den Meinungen und Videos im Netz sieht das immer nach einem riesigen Aufwand aus. Schutzbrille, Maske, Schutzplane, muss viel gelüftet werden, entgraten, waschen, kurieren (nicht der Sonnen aussetzen, sondern im Gerät, damit es gleichmäßig wird).

Denke das kommt erst in frage, wenn es ohne Gestank geht und die Chemikalie keine Oberflächen angreift. Der Drucker wird wie gesagt im Schlafzimmer stehen, da möchten wir ungerne mit Müffelgeruch zu Bett gehen.

PS: Ganz zu schweigen vom Entsorgen der Chemikalien, da wäre die Anfahrt zum Werkhof relativ oft notwendig, da es nicht in den Hausmüll darf.
 
Zuletzt bearbeitet:
FriendlyBob schrieb:
Drucker wird wie gesagt im Schlafzimmer stehen
Das würde ich allerdings nochmal überdenken, außer du bist Single und hast kein Problem mit einschlafen. :D
Meinen Anycubic I3M habe ich relativ leise bekommen (ok das geht noch besser), aber wenn der Druckkopf für Kleinstschritte hin und her rattert wird das nichts mehr mit schlafen. Und manche Modelle, gerade wenns besonders detailiert sein soll, können schonmal nen Tag brauchen. ;)
 
FriendlyBob schrieb:
Videos im Netz sieht das immer nach einem riesigen Aufwand aus. Schutzbrille, Maske, Schutzplane, muss viel gelüftet werden, entgraten, waschen, kurieren (nicht der Sonnen aussetzen, sondern im Gerät, damit es gleichmäßig wird).
Ein Grund warum ich es bislang nicht angefangen hab. Wobei die Chemikalie ja eh nur Isopropanol ist, und das habe ich eh immer im 5Liter Kanister vorrätig, zum Platinenwaschen. Und es gibt auch wasserwaschbares Resin, mit dem werd ich anfangen. Aber ja, eben genau das, mehr Aufwand als FDM. Neben meinem Prusa penn ich btw ;) Würde ich aber nur bei PETG empfehlen, selbst PLA dünstet ganz schön eklig aus.

Immerhin hab ich heute mal die Curestation zusammengeschraubt. Zwar auch eher weil ich die UV Lampen zum Härten von UV-Lötstoppplack brauchte, aber immerhin xD
 
Ich habe auch seit einer Weile einen Prusa I3 MK3s+. Vorher hatte ich einen Anet A8.
Beide als Bausatz gekauft.

Beim A8 gleich noch fuer fast soviel wie der Bausatz gekostet hat Austauschteile bestellt: Neues Netzteil (Brandgefahr!), MOSFET fuer Druckbettheizung, neue Wellen, neuer Druckbetthalter und Druckbett.
Ich habe beim A8 zweifelsohne viel gelernt. Die Druckqualitaet war dann auch eigendlich ganz gut, so extrem viel besser ist der Prusa tatsaechlich garnicht.
Aber die Handhabung des A8 war im vergleich zum Prusa eine absolute Vollkatastrophe. Nach jedem Druck musste das Bett neu eingestellt werden. Beim Laden von Filament macht man sich fast die Finger kaputt.
Der Acrylrahmen war immer etwas wackelig, was starkes "Ghosting" verursacht hat wenn ich zu schnell gedruckt habe. Dementsprechend war der Anet bei guter Druckqualitaet ziemlich langsam.
Und die offene Bauweise hat nie wirklich vertrauen erweckt, ich habe nie das Haus verlassen wenn der Drucker an war, dafuer fehlte mir das Vertrauen.

Der Prusa ist da ein ganz anderes Kaliber. Der laeuft einfach (wobei ich aktuell Probleme mit der Betthoehe habe), und abgesehen von einem zweiten Drucksheet fuer PLA musste bis jetzt keinerlei Zubehoer oder gar Ersatzteile kaufen.
Ich habe mir aber auch Zeit gelassen beim Zusammenbau, und den entscheidenden Schritt beim Ausrichten des Rahmens musste ich ein paarmal machen, damit ich den sauber gerichtet bekommen habe. Ich habe glaube ich 4 Abende nach Feierabend dafuer gebraucht, am Wochende konnte ich dann aber sofort losdrucken nach der Kalibrierung.

Aber, und das ist wichtig, da du sagst das der Drucker im Schlafzimmer stehen soll:
Der Mk3S+ wird als leise beworben. Das ist er auch, im Vergleich mit dem Anet. Aber die Lautstaerke ist dennoch auf keinen Fall schlafzimmergeeignet. Dafuer sind die Motoren, und vorallem die Luefter, auch im "Stealthmodus" zu laut.

Des weiteren sprichst du von Aceton. Das ist nur beim Druck mit ABS relevant, und ABS zu drucken bringt eine ganze Reihe an Huerden mit sich. Erstens muss der Drucker dafuer eingehaust werden. Der Druckraum muss auf Temperatur gehalten werden, denn sonst verzieht sich ABS schon beim Drucken und ruiniert die Druckqualitaet. Aber viel relevanter, auch wieder im Zusammenhang mit dem Standort im Schlafzimmer: ABS stinkt beim erhitzen. Die entstehenden Daempfe sind zudem gesundheitsschaedlich. Ein Druck von ABS mit dem Druckerstandort in einem Wohnraum kommt daher meines Erachtens nicht in Frage.

Im Gegensatz zu ABS sind PLA und PETG deutlich einfacher zu handhaben. Die funktionieren auch bei offenem Druckraum, und beide geben keine gefaehrlichen Stoffe ab. Man kann es gegebenenfalls leicht riechen, aber nicht sehr intensiv. Ich vermute dass das mehr von den Farbstoffen als vom Grundmaterial kommt.
Nur unterschiedliche Druckbetten braucht man, da PETG zu stark an glatten Druckbetten kleben kann und es gegebenenfalls beschaedigen kann.
 
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