Kaufmann im Großhandel/Außenhandelsmanagement

peakyblinder

Lt. Commander
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Hallo Community,

ich mache derzeit eine Ausbildung als Kaufmann im Großhandel-/Außenhandelsmanagement und werde zum neuen Ausbildungsjahr den Betrieb wechseln. Der Grund dafür ist, dass ich in meinem jetzigen Betrieb lediglich Waren verräume und im Lager beschäftigt werde. Ich bin genauso klug wie vor der Ausbildung und die anderen Auszubildenden ausm zweiten und dritten Jahr machen nach wie vor wie ich auch dieselbe Tätigkeit. Das geht schon ein Jahr so! Mich beschäftigt seither die Frage, ob ich zu hohe Ansprüche an meine Ausbildung habe... denn ich suche stets den "Aha-Effekt" und möchte ausgiebig lernen. Das wird mir im Betrieb nicht geboten. Ich habe den Eindruck eine günstige Arbeitskraft zu sein. Der kaufmännische Teil des Ausbildungsberufs ist nicht existent. Daher die Frage an die Erfahrenen, Angestellten, Kaufleute: Stelle ich zu hohe Ansprüche an meine Ausbildung? Sehe ich das zu streng etwas handfestes lernen zu wollen, schließlich ist es ja eine kaufmännische Ausbildung? Oder man lernt erst nach Ausbildung die eigentliche Tätigkeit als Kaufmann?Systemarbeit, Kaufen-Verkaufen, bestellen, Disposition, kalkurieren, mit Bilanzen arbeiten etc. ist nicht enthalten, was an sich alles kaufmännisch ist.

Danke schonmal.
 
Zuletzt bearbeitet:
Generell fängt es damit an die Ware kennen zu lernen, dafür geht man ins Lager. Meistens sind es einige Monate. Manchmal reichen aber auch ein paar Wochen.
Da lernt man dann auch direkt die Abläufe.

Danach geht's ins Büro und dort schreibt man Lieferscheine, telefoniert mit Kunden, kalkuliert Angebote, geht auch mal in die Buchhaltung, in den Einkauf...

Würde aufjedenfall das Gespräch suchen und/oder wechseln.

Gibts n Betriebsrat? Gibts einen Ausbilder?
 
snickii schrieb:
Gibts n Betriebsrat? Gibts einen Ausbilder?
Über diese Instanzen bin ich gegangen und das schlug fehl. Der Betriebsrat ist unbeliebt, führt persönliche Konflikte und der Ausbilder ist wie eine Wippe, mal hält er zu mir und kotzt sich selber aus , ein anderes Mal hält er zum Betrieb. Ich denke er möchte seine Karriere nicht gefährden.
 
Eine Ausbildung in DE ist doch immer Dual. Betrieb und Schule. Wie sieht es denn bei Dir in der Schule aus? Bist Du da auch weit abgehangen von Deinen Mitschülern?

Sie ist eben aus gutem Grund Dual. Man kann oft nicht alles was das Ausbildungsziel beinhaltet im Betrieb lernen. Aber so wie Du es beschreibst war es wohl das richtige, den Betrieb zu wechseln. Auch wenn das jetzt nur Deine eigene Sichtweise ist. Wo genau liegt denn Deine Frage?
 
BlubbsDE schrieb:
Bist Du da auch weit abgehangen von Deinen Mitschülern?
50/50
Die einen sind zufrieden, die anderen haben ähnliche Probleme wie ich. Meine Noten liegen im 2-3er Bereich. Viele sind eben sehr jung und haben nach ihrer Realschule oder nach ihrem Abitur keine Arbeitserfahrungen gesammelt, daher denke ich, dass sie das Gelernte nicht kritisieren können, weil sie denken das ist der Ausbildungsberuf den ich erlerne, also das gelbe vom Ei.
 
Schule ist auch ungleich Praxis in dem Beruf. Im Betrieb wird oft ganz anders gearbeitet als in der Schule gelehrt wird.
Ich finde die Praxis dort wichtiger. (Soll nicht heißen das Schule unwichtig ist. Da lernt man auch einiges aber es wird halt in der Praxis oft anders gemacht)

Es ist von daher sehr wichtig die richtige Praxis zu bekommen. Finde ich zumindest.

Kommt aber halt auch etwas auf die Branche an.
 
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Die Frage ist, wird Dir das gelehrt, was die Anforderungen an das Berufsbild sind. Nur darum gehts in der Ausbildung. Am Ende die Prüfung zu schaffen.
 
Ja, in der Schule lernt man alles für die Prüfung aber dann hat man danach halt keine Ahnung von der Praxis wenn man nur Ware gepackt hat.

Man braucht auch den Kundenkontakt, muss mit der Warenwirtschaft arbeiten, muss einfach ein Gefühl für Preise bekommen (Branchenabhängig).... usw.
 
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BlubbsDE schrieb:
Die Frage ist, wird Dir das gelehrt, was die Anforderungen an das Berufsbild sind
Es wird eben nicht gelehrt, was die Anforderungen an das Berufsbild sind...
Darum gehts, was mich so sehr stört.
 
Um das nochmal zusammenzufassen:

Nein, du stellst nicht zu hohe Ansprüche.

Hatte überlesen das der Wechsel schon feststeht, dachte du bist dir noch unschlüssig.
 
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Du hast natürliche unterschiedliche Abteilungen und wirst als Großhandelskaufmann nicht immer alles machen. Generell sollte man aber mal in jeder Abteilung während der Ausbildung gearbeitet haben.
 
Da der Wechsel nur mit Einverständnis der zuständigen Stelle (IHK) stattfinden darf, werden die Mängel in deinem Betrieb schon da sein.
 
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Wenn man nicht 80-90% der Inhalte aus dem Ausbildungsplan vermittelt bekommt läuft was falsch. Bei <50% ist ein Wechsel meiner Meinung nach dringend angeraten.

Ich hatte selbst bei 90% gelegen weil einen kleinen Teilaspekt die Firma einfach nicht gemacht hat und da habe ich schon extrem gemerkt, das ich da einfach keinen Draht zu habe und schwimme. In der Prüfung wurde natürlich genau aus dem Bereich was geprüft... ich hätte im Strahl kotzen können....

Bestanden habe ich natürlich problemlos, aber halt schlechter als erhofft.

Wenn man aber real nichts macht, dann sind die Noten mies und ne 3 ist eigentlich schon mies.

Das sind dann die Fälle in denen man jemand einstellt mit Ausbildung und dann mehr oder weniger einen Totalausfall erlebt, weil eben noch nie als Kaufmann gearbeitet. Da beendet man dann zumeist das Arbeitsverhältnis in der Probezeit. Und dann bist du schneller in ner Sackgasse als du schauen kannst.

Btw du hast nicht geschrieben wie alt du bist, aber zwischen den Zeilen hört es sich so an als ob du älter wärst als der Rest.
 
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Der TE soll doch erst mal warten wie es im neuen Betrieb ist.
 
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Ich habe diese Ausbildung auch gemacht, Mitte der 90er Jahre. Es war genau so! Ich war eine günstige Arbeitskraft im Lager für Warenverräumung, Kommissionierung und teilweise Auslieferung. In den 90ern gab es aber viel zu wenig Lehrstellen ("Lehrstellenkrise"). Daher (und weil mein Vater mir im Nacken saß) habe ich die "Ausbildung" abgeschlossen, nur um wenigstens den Abschluss zu erlangen. In diesem Beruf habe ich nie wieder gearbeitet, was im Rückblick aber eine gute Entscheidung war.

AHA-Effekte würde ich von einer Ausbildung übrigens nicht erwarten. Dennoch - in der heutigen Situation würde ich mir das nicht bieten lassen. Hast du dich schon mal bei der Handelskammer gemeldet und deine Situation angesprochen?
 
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Hast du dich schon mal bei der Handelskammer gemeldet und deine Situation angesprochen?

Eingangsbeitrag nicht gelesen?

ich mache derzeit eine Ausbildung als Kaufmann im Großhandel-/Außenhandelsmanagement und werde zum neuen Ausbildungsjahr den Betrieb wechseln.

Daher hat er bereits mit der IHK Kontakt aufgenommen, weil dies grds. einem Wechsel zustimmen muss wenn man keine Zeiten verlieren will.
 
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Naja, das ist mir nicht so deutlich geworden, weil der TE es auch nicht geschrieben hat, dass er mit der Handelskammer im Austausch ist. Diese Info aus dem Kontext herauszulesen finde ich etwas vage. Es könnte sein, dass es bisher nur als Vorhaben/Wunsch angedacht ist. Daher die Rückfrage.
 
Danke für die ganzen Anregungen.
Ergänzung ()

Exar_Kun schrieb:
erwarten. Dennoch - in der heutigen Situation würde ich mir das nicht bieten lassen
Kannst du das näher ausführen ?
 
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