KFZ Kauf von Privat, im Nachhinein Mängel

sirmoc

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Hallo Zusammen,

hatte jemand schonmal folgenden Sachverhalt? (Ich weiß eine Rechtsberatung ist hier nicht möglich, aber vielleicht kann der ein oder andere eine kurze Einschätzung geben ob es sich hier lohnt weitere Schritte einzuleiten)

Ich habe Ende Oktober 2017 ein gebrauchtes Auto von Privat gekauft. Im Vorfeld habe ich ein Dekra Gebrauchtwagencheck durchführen lassen bei dem auch die Karosserie untersucht wurde. Hier wurde festgestellt, dass am Auto hinten rechts nachlackiert wurde. Ansonsten gab es keine Befunde was die Karosserie betrifft.

Das Auto selbst habe ich als Sommerfahrzeug gekauft und daher hat es ein Saisonkennzeichen von April bis Oktober, d.h. ich habe das Fahrzeug Ende Oktober gekauft und direkt in die Garage eingewintert.

Aufgrund eines Lackschadens auf der Motorhaube ich das Fahrzeug diese Woche zur Reparatur zu einem Karosseriebauer und Lackierer gebracht. Dieser stellte fest, dass die Frontschürze nachlackiert wurde und die komplette Front etwas verzogen ist, d.h. er ist sich ziemlich sicher, dass es sich bei dem Fahrzeug um einen Unfallwagen handelt. Auch war eine Dichtung in der Front nicht sauber verlegt (ist mir nie aufgefallen, aber auf Bildern direkt nach dem Kauf ist die falschverlegte Gummidichtung im Kühlergrill zu sehen.)

Als Kaufvertrag wurde der Standardvertrag von Mobile genutzt und der Verkäufer hat folgende Punkte angekreuzt:

[x] Das Fahrzeug hatte, seit es im Eigentum des Verkäufers war, keinen Unfallschaden
[x] Das Fahrzeug hat keine sonstigen Beschädigungen

Das Auto hatte ein Kaufpreis von mehr als 20000 Euro. Sollte ich hier aktiv werden? Ich bin mir nicht sicher, da der Kauf ja bereits vor 7 Monaten stattfand. 5 Monate davon wurde das Auto jedoch nicht bewegt.

Viele Grüße
sirmoc
 
Bei 20.000€ fragst du immer noch im Forum nach? Da sollte doch ein bisschen Geld da sein, um eine Beratung beim Rechtsanwalt einzuholen.
 
würde hier wenn auch einen Anwalt aufsuchen, der kann dir sicher besser helfen. Grundsätzlich wäre hier die Frage, wieviele Vorbesitzer das Auto hat. Denn wenn der Schaden nicht beim Vorbesitzer entstand und er davon nichts wusste (weil Laie etc), hat er ja im guten Gewissen richtige Angaben gemacht.

Aber wie gesagt, beim Anwalt ist das sicher besser aufgehoben.
 
20k für ein Sommerauto ausgeben aber 200€ für eine Erstberatung sparen wollen :freak:. Geh zum Anwalt.
 
Danke für eure Antworten. Um die 200€ Erstberatungsgebühren geht es mir überhaupt nicht. Sollte der Anwalt unternehmerisch Denken gehe ich davon aus, dass er mir dazu rät weitere Schritte einzuleiten und dann entstehen die richtigen Kosten. Daher habe ich mir durch das Thema hier erhofft Erfahrungen mit euch zu teilen ob es sinnvoll ist. Ich habe keinerlei Erfahrungen mit Anwaltskanzleien und kenne dementsprechend weder die Gepflogenheiten bei der Einschätzung von Rechtsfällen noch ein Anwalt mit dem ich bereits gute Erfahrungen sammeln konnte.
 
eine Rechtschutz brauch man heutzutage leider ... ich wollte auch immer ohne auskommen.

Privatkauf in der KFZ Branche wird sowieso meist der größte Misst verzapft.

Haben die bei der Dekra nicht mal die Lackschichten gemessen ?
Super blöd das es jetzt erst rauskommt.

Du brauchst jemanden der eben nicht nur "ziemlich sicher ist" ... du brauchst jemanden der dir das schwarz auf weiß gibt - "Unfallfahrzeug" - Dann hat der Verkäufer falsche Angaben gemacht - da hast du ihn an den Einern.

Da zählt auch kein "gekauft wie gesehen"

Lass dich beraten, ganz klar.
 
Wenn ich sowas schon lese.. ich befinde mich seit über einem jahr in Klage und war schon vor Gericht weil ich ein Auto verkauft habe und der Käufer Mängel (was keine Mängel sind) gefunden hat.
Auch hatte ich einen angeblichen Unfall.. ebenfalls habe ich das mit dem mobile Vertrag abgewickelt.
Gekauft wie gesehen, wer nicht genau schaut, ist selbst schuld.
Und nein ich hatte keinen Unfall.

Spar dir den Stress, kommst du nicht gegen an, genauso wie der Typ nicht gegen mich ankommen wird.
Klage wurde vorm Amtsgericht schon abgewiesen, aber er hat Berufung eingelegt und nun gehts zum Landgericht.

Geht zwar um weniger Geld, aber wenn du meinen Fall lesen möchtest:
https://www.computerbase.de/forum/threads/autoverkauf-privat-an-privat-maengel-nach-kauf.1665353/

ist ja quasi dann die Gegenseite.
PS: Ein Laie kann selten wissen und sehen ob das Auto jemals einen Unfall hatte.
 
Zuletzt bearbeitet:
@RaptorTP Der Verkäufer hat angegeben, dass er damit keinen Unfallschaden hatte.
 
M@rsupil@mi schrieb:
@RaptorTP Der Verkäufer hat angegeben, dass er damit keinen Unfallschaden hatte.

Und woher soll der Anwalt/das Gericht wissen das nicht der Käufer den Unfall in seiner Fahrzeit verursacht hat?
Immerhin hat er das Auto 7 Monate.
 
Sicherlich auch eine Möglichkeit.
Es ging ja nur darum, dass da so direkt feststand der Verkäufer hätte falsche Angaben gemacht.
 
kommt drauf an. Gibt es nur ein Vorbesitzer (der Verkäufer) kann er sich schwer mit "Unwissenheit" rausreden. Gibt es dagegen 3 Vorbesitzer....?

Es könnte auch ein Weg zum Vertragshändler lohnen. Wurde der Unfall fachmännisch von einer Vertragswerkstatt durchgeführt, ist das normal in deren System hinterlegt, so könnte man wenigstens mal schauen ob das Fahrzeug schonmal eine größere Reparatur außerhalb der normalen Verschleißreparaturen hatte.
 
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RaptorTP schrieb:
eine Rechtschutz brauch man heutzutage leider ... ich wollte auch immer ohne auskommen.

Privatkauf in der KFZ Branche wird sowieso meist der größte Misst verzapft.

Haben die bei der Dekra nicht mal die Lackschichten gemessen ?
Super blöd das es jetzt erst rauskommt.

Du brauchst jemanden der eben nicht nur "ziemlich sicher ist" ... du brauchst jemanden der dir das schwarz auf weiß gibt - "Unfallfahrzeug" - Dann hat der Verkäufer falsche Angaben gemacht - da hast du ihn an den Einern.

Da zählt auch kein "gekauft wie gesehen"

Lass dich beraten, ganz klar.

Hallo,

natürlich müsste dann wohl ein Gutachten erstellt werden usw. Das würde ich ja wenn dann mit dem Anwalt regeln welche Schritte eingeleitet werden müssen.

Dass es jetzt erst rausgekommen ist ist reiner Zufall. Die Motorhaube musste zur Lackierung abgebaut werden und man konnte erkennen, dass die Abdrücke der Unterlegscheiben an der Befestigung geändert waren. Auch hat der Lackierer mich bei der Abgabe des Autos direkt darauf angesprochen, dass wohl vorne rechts an der Frontschürze schon nachlackiert wurde. Um die Spaltmaße der Front (zwischen Frontschütze und Motorhaube) auszugleichen wurde mit Unterlegscheiben gearbeitet. (Diese waren nicht direkt sichtbar, da eine Gummilippe darüber liegt, die entfernt werden muss um das zu sehen)

Der Karosseriebauer (mit 45 Jahren Berufserfahrung) hat nach seinen Angaben 4,5 Stunden damit verbraucht die Spaltmaße zu korrigieren jedoch sind die Halterungen wohl leicht verbogen, daher ist die Ausrichtung nur bis zu einem gewissen Grad möglich.

Die Dekra hat die Lackschichten am Auto gemessen und es lediglich hinten rechts eine Nachlackierung festgestellt. Wie sowas übersehen werden kann weiß ich nicht, wenn ein erfahrener Lackierer es mit bloßem Auge erkennen kann.

snickii schrieb:
Wenn ich sowas schon lese.. ich befinde mich seit über einem jahr in Klage und war schon vor Gericht weil ich ein Auto verkauft habe und der Käufer Mängel (was keine Mängel sind) gefunden hat.
Auch hatte ich einen angeblichen Unfall.. ebenfalls habe ich das mit dem mobile Vertrag abgewickelt.
Gekauft wie gesehen, wer nicht genau schaut, ist selbst schuld.
Und nein ich hatte keinen Unfall.

Spar dir den Stress, kommst du nicht gegen an, genauso wie der Typ nicht gegen mich ankommen wird.
Klage wurde vorm Amtsgericht schon abgewiesen, aber er hat Berufung eingelegt und nun gehts zum Landgericht.

Geht zwar um weniger Geld, aber wenn du meinen Fall lesen möchtest:
https://www.computerbase.de/forum/threads/autoverkauf-privat-an-privat-maengel-nach-kauf.1665353/

ist ja quasi dann die Gegenseite.
PS: Ein Laie kann selten wissen und sehen ob das Auto jemals einen Unfall hatte.

Hallo Snickii,

danke für deine Erfahrung. Deinen Fall lese ich mir gerne durch.
Ergänzung ()

MrMorgan schrieb:
kommt drauf an. Gibt es nur ein Vorbesitzer (der Verkäufer) kann er sich schwer mit "Unwissenheit" rausreden. Gibt es dagegen 3 Vorbesitzer....?

Es könnte auch ein Weg zum Vertragshändler lohnen. Wurde der Unfall fachmännisch von einer Vertragswerkstatt durchgeführt, ist das normal in deren System hinterlegt, so könnte man wenigstens mal schauen ob das Fahrzeug schonmal eine größere Reparatur außerhalb der normalen Verschleißreparaturen hatte.

Es gibt mehr Vorbesitzer als diesen. Die Fahrzeughistorie habe ich über die FIN vor kauf beim Vertragshändler checken lassen und dort gab es keine Auffälligkeiten.
 
Zum Thema Nachlackieren und das ganze durch Messen erkennen:
Ich hab das immer so verstanden, dass dabei nur die Dicke der Klarlackschicht ermittelt wird. Beim Nachlackieren kommt beim Übergang neuer Klarlack auf den Alten und diese dickere Schicht deutet dann auf Nachlackieren hin. Wenn aber die komplette Lackierung inkl. Grundierung und Farbschicht neu gemacht wird, dann sollte das beim Vermessen der Klarlackdicke nicht auffallen. Einem erfahrenen Lackierer könnte dann aber der Farbunterschied zur restlichen Karosserie auffallen. Zudem wird ja beim Messen der Lackdicke nur an ein paar Stellen gemessen - wenn der Kollege eben nicht auf der Fronschürze gemessen hat, dann fällt das in dem Protokoll auch nicht auf.

Gruß

Micha
 
Ich wünsche dir trotz allem viel Glück und ich bin definitiv dafür das Gerechtigkeit siegt.
Wenn es übrigens mehr Vorbesitzer gab, wird es nochmal viel schwieriger für dich, weil der Verkäufer auch eben nur ein Laie ist und es eventuell nicht gesehen hat.
Problem bei den Anwälten ist das alle Geld verdienen wollen und sich darüber freuen wenn jemand mit solch einem Fall zu ihnen kommt. ;)
Ich sehe es bei meiner Gegenseite.. da wird jeder Cent ausgequtescht.
 
Zuletzt bearbeitet:
sirmoc schrieb:
Danke für eure Antworten. Um die 200€ Erstberatungsgebühren geht es mir überhaupt nicht. Sollte der Anwalt unternehmerisch Denken gehe ich davon aus, dass er mir dazu rät weitere Schritte einzuleiten und dann entstehen die richtigen Kosten. Daher habe ich mir durch das Thema hier erhofft Erfahrungen mit euch zu teilen ob es sinnvoll ist. Ich habe keinerlei Erfahrungen mit Anwaltskanzleien und kenne dementsprechend weder die Gepflogenheiten bei der Einschätzung von Rechtsfällen noch ein Anwalt mit dem ich bereits gute Erfahrungen sammeln konnte.


Der Verlierer trägt die Kosten des Verfahrens. Ein Anwalt wird dir die Erfolgsaussichten in etwa sagen und dann kannst du entscheiden. Als ob wir hier ohne Auto und Vertrag irgendwas sagen könnten. Im Zweifel zählt sowieso nur der Gutachter des Gerichts, dessen Kosten auch der Verlierer trägt.
Jeder Fall ist halt anders.
 
Verstehe ich das Richtig, das der Lackierer das in einigen Teilen schon korrigiert hat? Wenn ja ist das meiner Meinung nach sehr schlecht in einem Beweisverfahren. Ich hoffe das alles so gelassen wurde, wie festgestellt.
 
Wenn der Lackierer es dokumentiert hat, ist das ja kein Problem würde ich mal behaupten. Aber ein Anwalt wäre da wirklich die bessere Alternative
 
Thorle schrieb:
Verstehe ich das Richtig, das der Lackierer das in einigen Teilen schon korrigiert hat? Wenn ja ist das meiner Meinung nach sehr schlecht in einem Beweisverfahren. Ich hoffe das alles so gelassen wurde, wie festgestellt.

Korrigiert hat er die Ausrichtung der Frontschürze, sodass die Spaltmaße jetzt wieder einigermaßen passen. Die Aufhängungen im Motorraum an dem Scheinwerfer und Frontschürze montiert sind wurden nicht getauscht und müssen bei 100 prozentiger Ausrichtung mitgetauscht werden, d.h. falls ein Unfallschaden besteht muss dies über die Aufhängungen nachgewiesen werden (laut Chef der Karosseriewerkstatt).

Bärenmarke schrieb:
Wenn der Lackierer es dokumentiert hat, ist das ja kein Problem würde ich mal behaupten. Aber ein Anwalt wäre da wirklich die bessere Alternative

Werde das Auto morgen abholen und dann nochmal mit ihm Rücksprache halten. Ich gehe davon aus, dass auf die Rechnung ein Posten für das Ausrichten der Frontschürze enthalten wird.
 
Ich meinte jetzt aber eher Bilder vom Ausgangszustand, damit du das auch beweisen kannst. Weil wenn er das nicht gemacht hat, wie willst du es beweisen? Es sieht ja jetzt anders aus.

Ich hatte nur die Hälfte gelesen, vergiss mein Post :D
 
Das Problem wird einfach sein, dass man dem Verkäufer nachweisen muss, dass er von den Schäden bzw. dem Unfall wusste.
Glaube die Chancen stehen da wirklich nicht sehr gut. Besonders nach 7 Monaten. Weiß der Käufer vom Karosserie check bei der DEKRA? Wenn ja, dann wird es noch viel schwerer dem Verkäufer nachzuweisen, dass er das hätte bemerken müssen, selbst wenn er selbst gar keinen Unfall gebaut hat.
 
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