"Killerspiele"

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Flipstar

Commander
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Hallo,

letztens erzählte mir mein Vater, dass er eine Dokumentation eines Dr.Dr.Dr. Prof....usw., sehr wichtigen Menschen gesehen habe, in der es über den Einfluss von Spielen mit Gewaltinhalt auf den Spieler ging. Unter anderem wurde darin behauptet, dass zB die Amokläufer aus den USA vor ein paar Jahren, andauernd solche Spiele gespielt hatten (das ganze kennt man ja, will nicht weiter drauf eingehen, siehe Bowling for Columbine), unter anderem wurde da jedenfalls behauptet, von diesem säähhrr wichtigem Menschen (war sogar im Vietnam-Krieg, boah!), dass die beiden davor noch nie eine Waffe in der Hand gehalten haben und das Zielen am Rechner erlernt hatten. Dazu muss man als PC-Spieler wohl nicht mehr viel sagen... diese Aussage ist einfach nur lächerlich, ich mein was hatten die dann bitte für Mäuse?
Jedenfalls, soweit so lächerlich, war mein Vater von den ganzen Aussagen sehr beeindruckt, und er liest keine Bildzeitung oder so, jetzt habe ich ihm halt versucht zu erzählen, was den Spieler zB an solchen Spielen reizt ("Yeah, das Blut spritzt!" - Nein, eben genau das nicht!!!).
Ich würde meinem Vater jetzt gerne ein paar Artikel zeigen, die die Sichtweise der Spieler in einer Form oder Darstellungsweise, verständlich für ältere Menschen, die mit der Materie nichts zu tun haben, darstellen kann.
Ich hatte zu diesem Thema schon mal einen Artikel gefunden, dabei wurde die ganze Thematik an CS aufgehängt, diesen habe ich leider nicht mehr.

Wenn ihr solche Infos habt, seien es irgendwelche Studien, die mal ohne Klichés auskommen, oder aber Umfragen, oder Spielberichte von Spielern selber (die evtl keine Massenmörder sind, sonder zB liebevolle Familienväter/ vertrauenswürdige Berufstätige), bitte schickt mir welche, oder postet Links!

Es wäre mir sehr wichtig, Vielen Dank! (auch fürs lange Lesen) :)
 
Hm, ordentliche Online-Quellen kenne ich nur wenige, aber check mal das hier. Fundierte Forschung mit teilweise erstaunlichen Ergebnissen.
 
Links weiß ich keine, aber vielleicht nutzt ja mein Post ein bischen.
Ich halte das ganze Gesülze für sinnlos und überflüssig. Erstens gab es Massenmörder und lauter solche Spinner schon einige Monde eher als es Computerspiele gibt. Zweitens finde ich, daß die ganzen Politiker nur ne Ausrede suchen für ihre "UNFÄHIGKEIT". Vielleicht helfen ja, gerade in Deutschland, härtere Gesetze. Drittens kommen solche Diskusionen immer dann auf, wenn einer abdreht.
Und zu guter letzt spiele ich selber gern solche Spiele und dreh deswegen auch nicht ab. Meine 6-Jahrige Tochter hat noch nie zugesehen, wenn ich so Sachen spiele. Also wird sie wohl auch nicht zum MM.
 
habe hier im forum ua mit stan darüber diskutiert, was du mit 'zielen am rechner erlernt' angeschnitten hast. aus eigener erfahrung heraus (nein, ich bin kein massenmörder!) meine ich, da relativ kompetente statements abgegeben zu haben. such mal danach...

viel glück noch, weird
 
In der Zeitung "Welt" stand letztens ein sehr guter Artikel!
Der war nicht gerade "pro PC Games" aber dieser Artikel war wenigstens gut recherchiert und nannte stichfeste Argumente.

Der Artikel war von einem EX Elite Soldaten der US Army, der jetzt u.a. einen Lehrstuhl an einer Militärakademie inne hat.
Im WWII schossen ca. 10-15 Prozent der Soldaten gezielt auf den Gegner, der Rest hat mit Absicht daneben geschossen oder das abfeuern seiner Waffe ganz verweigert (das sind Zahlen, die von mehreren Quellen genannt werden).
Duch eine realistischere Darstellung der Auswirkung eines Treffers wärend der Gefechtsübungen schaffte es das US Militär die Zahl bis zum Vietnam Krieg erheblich zu steigern fast 90%. Das wichtigste dabei war es, dass man die "Ziele" möglichst relaistisch gestaltete und auch dafür sorgte, dass die Treffer auch Wirkung zeigten (bsp. 3D Klappfallscheiben in menschlicher Formen).
In der jetzigen Zeit setzt das Militär (aber auch Polizei etc.) immer mehr auf realistische Simulationen die das töten von Menschen möglichst genau darstellen. Der "Erfolg" ist, dass immer mehr Soldaten im Ernstfall dazu in der Lage sind wirklich auf den Feind zu feuern. Solche Simulationen lassen sich durchaus mit Spielen wie "Time Crisis" vergleichen.
Durch die Darstellung des Todes des simulierten Gegners wird der Soldat abgestumpft und die Hemmschwelle wirklich auf einen realen Menschen zu schießen ist geringer.
Dies ist Fakt und wird euch von jedem Ausbilder bei jeder Armee der Welt bestätigt werden.


Jetzt kommt der Punkt, wo prüfen muss, ob die immer realistischere Darstellung des "Tötungsaktes" in PC Spielen die gleiche Wirkung auf den Spieler hat.
Uneingeschränkt kann man das sicher nicht sagen, denn bei dem Pc Spieler steht eine ganz andere Motivation dahinter.
Die Soldaten werden gezielt gedrillt und unter Stress gesetzt, wärend die auf den simulierten Gegner feuern müssen. Und sie machen dies auch in einer möglichst realen Umgebung. Der PC Spieler hingegen macht das alles freiwillig und sitzt vorm heimischen PC, was man nicht gerade als reale Umgebung bezeichnen kann.
Aber eine Gewisse abstumpfung findet sicher statt.

In dem Artikel wird das Beispiel eines Jungen aus den USA aufgeführt.
Dieser war (bewiesener maßen) Stammkunde in einer spielhölle, wo er vornehmlich das Spiel Time Crisis spielte.
Irgendwann kam es dazu, das dieser Junge einen Amoklauf plante und durchführte. Auf die Gründe dafür geht der Artikel nicht groß ein, aber das ist auch unnötig.
Aber der Junge hat seine Opfer mit einer Präzision erschossen, wie man sie sonst nur von gut ausgebildeten Polizisten oder Militärs kennt. Aber der Junge hatte nie eine echte Waffe in der Hand gehabt bis zum Tag des Amoklaufs.


Das zeigt, dass der Umgang mit Waffen durch Videospiele durchaus trainiert werden kann. Zwar nicht in einem Maße, dass man sagen kann, dass man die Waffe wirklich kennt (denn dazu gehören auch Sachen wie das zerlegen, der Schießrythmus etc.) aber doch so, dass man gewisse Abläufe wärend des schießens "trainiert" und sei es nur, dass man die nötige "Coolness" bekommt abzudrücken denn selbst dass ist nicht selbsverständlich.



Versteht mich jetzt nicht falsch, ich will Gewaltspiele nicht vorverurteilen, ich konsumiere sie ja selber. Aber Meinungen wie die von GITANES sind alles andere als Hilfreich und meist genau so schlecht begründet wie die von den Leuten, die PC Spiele generell als schlecht darstellen.
Das Thema ist durchaus ernst und verlangt es sich damit auseinander zu setzen. Erst recht, wenn man diese Spiele selber spielt
 
@ Der Daedalus:
Genau das muss der Artikel sein, von dem mir mein Vater erzählt hat! War also doch in einer Zeitung und kein Fernsehbericht, denn das mit dem absichtlichen Danebenschiessen im Krieg hat er auch erwähnt. (btw, genauso würde ich das auch machen, denn meiner Meinung nach kann einem niemand das Recht geben, einem anderen Menschen sein Leben zu nehmen!)

Aber trotzdem kann ich das mit dem Erlernen des Schiessens nicht ganz glauben, denn wie du spiele ich ja auch selber "Killerspiele", und ich denke, dass wenn ich eine echte Waffe in der Hand hätte, ich erstmal überfordert wäre. Auch das Zielen wird man wohl schwer erlernen, denn wo ist das bekannte Crosshair?

Ich hab noch ein Jahr bis zum Bund (in meinem Fall Zivi), aber es wäre sicherlich interessant, wenn ein paar FBler, die beim Bund waren und dort dann auch eine Waffe abgefeuert haben und evtl. Shooter spielen, einmal hier etwas zu dem Thema Zielen lernen am PC, beitragen könnten!
 
Meine Meinung nach 8 Jahren Bund,48 Jahre alt und Shooterspieler.
Es ist schon ein Unterschied ob Du eine reale Waffe hast und damit schießt,oder ob es eine Maus und ein Fadenkreuz ist.Es fehlen am PC einige wichtige Dinge,die Du beim scharfen Schuss hast.Eigene Unsicherheit(die ersten Male),Gewicht der Waffe,Rückstoß,das Gefühl plötzlich echte Mun in den Händen und später im Patronenlager zu haben.Auch wenn es "nur" ein Pappkamerad ist auf den du zielst.
Ich war einige Zeit als Ausbilder tätig und habe somit viele junge Soldaten in der Grundausbildung beobachten können.Die ersten Male war eine große Verunsicherung zu erkennen,was sich im Laufe der Ausbildung etwas gelegt hat,aber nie ganz verschwandet.Und in Gesprächen habe ich oft zu hören bekommen,dass das Schießen wohl Spaß macht,aber die wenigsten in der Lage waren,zu sagen sie würden auch auf "echte Menschen" schießen.Da gab es dann schon große Bedenken.Bis auf einige Heros natürlich,aber da bin ich mir auch nicht so sicher.
Natürlich kannst Du Zielen und Schießen lernen,aber das ist nicht gleichbedeutend mit Töten lernen.Wenn man so etwas überhaupt lernen kann?Und ob die Hemmschwelle sinkt wenn man am PC Shooter spielt,wage ich dann doch zu bezweifeln.Es ist schon ein Unterschied ob ich auf virtuelle Gegner schieße und sie töte oder ob ich einen Mitmenschen aus Fleisch und Blut töte und ihn verrecken sehe.
Ich denke,durchgeknallte die Killen wollen hat es immer gegeben und wird es immer geben.Das hat nur sehr bedingt was mit dem Genre zu tun,ist allerdings für einige ein willkommener Aufhänger.Es gäbe noch eine Menge zu diesem Thema zu sagen,aber das würde den Rahmen sprengen.
Cerberus
 
Es geht wohl in erster Linie nicht um das zielen, sondern um das bewußte abdrücken einer Waffe auf einen Menschen.

In den meisten Situationen, zb. in einer Schulklasse, ist das zielen nebensächlich, da es aus einer Entfernung von 6 Metern oder weniger geschieht.
Da kann man oder nur sehr schwer nicht mehr danebenschießen.
Eine Halbautomatik ohne weitere Sicherungsmerkmale durchzuladen und abzudrücken, das kann jeder EgoShooterspieler.

Eine Pumpgun ohne weitere Sicherung, daß wisst ihr Shooterspieler alle, ist noch einfacher zu bedienen und auf kurze Distanz noch verherrender.

Ein Revolver ist idiotensicher, da in 99 % der Ausführung keinerlei Sicherung vorhanden ist. Einfach immer nur den Finger krumm machen ( in der Regel 6 mal).

Wie schon Anfangs erwähnt, geht es ausschließlich um die Hemmschwelle auf einen Menschen zu schießen und kaum um das technische Know How.

Ob Killerspiele diese Hemmschwelle heruntersetzen? Woher soll ich das wissen?

Ich glaube , daß es genügend labile, debile, stumpfsinnige Menschen gibt, die durch sogenannte Killerspiele animiert werden.
Der Auslöser solcher Amokläufe oder Bluttaten ist meiner Meinung nach woanders zu suchen.

Gruß

Elessar

 
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Eine Halbautomatik ohne weitere Sicherungsmerkmale durchzuladen und abzudrücken, das kann jeder EgoShooterspieler.

Und ein nicht-Ego-Shooter-Spieler kann das nicht?
 
Dazu müsste der Non Egoshooterspieler wissen, daß es nicht langt bei einer Halbautomatik das volle Magazin einfzuführen.

Das aber weiß jeder Egoshooterspieler;)

Gruß

Elessar
 
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Der Auslöser solcher Amokläufe oder Bluttaten ist meiner Meinung nach woanders zu suchen.
Ein Freund hat eben über ICQ einen Spruch aus dem ATI-Forum zitiert:

"Erst wenn die letzte LAN verboten wurde, das letzte PC-Spiel auf dem Index steht und der letzte Computer für immer aus den Kinderzimmern verschwunden ist, werdet Ihr erkennen, daß Ihr Eure Kinder trotzdem erziehen müßt."

Paßt vielleicht nicht ganz zum Thema, wollte ich aber trotzdem mal loswerden ... ;)

Ciao, Tiguar
 
Ich finde das paßt hervorragend. Die Erziehung ist bestimmt sehr entscheidend.
 
Original erstellt von Tiguar
Ein Freund hat eben über ICQ einen Spruch aus dem ATI-Forum zitiert:

"Erst wenn die letzte LAN verboten wurde, das letzte PC-Spiel auf dem Index steht und der letzte Computer für immer aus den Kinderzimmern verschwunden ist, werdet Ihr erkennen, daß Ihr Eure Kinder trotzdem erziehen müßt."

Paßt vielleicht nicht ganz zum Thema, wollte ich aber trotzdem mal loswerden ... ;)

Ciao, Tiguar
Das paßt sehr wohl zum Thema.;)
Wie Elessar schon richtig bemerkt hat,ist der Auslöser für solche Taten woanders zu suchen.Allerdings ist das Thema derart Komblex,das wir sehr schnell OT kommen würden.Vielleicht ließe sich die Diskussion weiterführen,wenn man das Topic umformulieren würde,vorausgesetzt es besteht Interesse.Ich persönlich finde eine solche Diskussion sehr wichtig.
Begründung,in der Öffentlichkeit wird darüber sehr oberflächlich und unreflektiert gelabert.Es kommen nur Volkes Stimme und sogenannte Fachleute zu Wort.Die eigentlich betroffenen,die Shooterspieler fast überhaupt nicht.Außerdem wird mir dabei viel zu sehr verallgemeinert.
Cerberus
Tiguar
Biste im Urlaub gewesen?:D
 
Klar sind die PC Spiele nicht die Ursache für Amokläufe. Aber ich glaube dass sie durchaus die Art des "Ausrastens" beeinflussen.
Wäre der "nicht Shooter Spieler" vielleicht einfach nur von der Brücke gesprungen, fühlt dich der "Shooter Spieler" durch sein können in der virtuellen Welt animiert einen "großen" Abgang zu planen.
Ich kann mir durchaus vorstellen, dass z.B. der Täter von Erfurt einen anderen Weg in den Tod gegangen wäre, wenn er nicht exessiv Counter Strike gespielt hätte ... Das er so labil war, dass er einen "(erweiterten) Selbstmord" began lag sicher nicht an den PC Spielen.

Warum gehen hier noch so viele davon aus, dass die Hemmschwelle nicht herunter gesetzt wird?
Warum sollte etwas was beim Militär bewiesener maßen die Hemmschwelle herab setzt bei Kindern die ähnliche "Simulationen" konsumieren anders wirken ...

Die "Gefahr" die von Shootern ausgeht sollte nicht übertrieben, aber auch nicht unter den Teppich gekehrt werden. Denn dass der Konsum dieser Spiele vor allem auf Kinder eine auswirkung hat, steht für mich fest.

/edit:

ich habe mich bei meinem ersten Tag auf der Schießbahn schon sehr sicher gefühlt beim Umgang mit der Waffe und ich hatte son Ding vorher nie in der Hand.
Auch das schießen auf menschenähnliche Ziele ging mir erstaunlich (erschreckend?) einfach von der Hand. Die Frage "was wenn da jetzt wirklich einer stehen würde" habe ich mir nie gestellt und das hat mich doch irgenwie erschreckt ...
 
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Original erstellt von Der Daedalus
Ich kann mir durchaus vorstellen, dass z.B. der Täter von Erfurt einen anderen Weg in den Tod gegangen wäre, wenn er nicht exessiv Counter Strike gespielt hätte

Ach ja? Hierbei sollte vielleicht kurz erwähnt werden, dass in dem Zimmer des Täters nichts gefunden wurde, was auch nur ansatzweise nach CS aussah, klang, roch oder schmeckte. Ich glaube sogar, der Typ hatte nichtmal einen Internetanschluss.
 
Genau so ist es.
Und eben diese Oberflächlichkeiten sind es,die mich ärgern.Da wird unreflekiert nachgeplappert und Vorverurteilt.Zahllose User die Shooter zocken werden über einen Kamm geschert und abgestempelt.Alles potentielle Killer,Gefahr für die Gesellschaft Bla;Bla;Bla.
Über die Gewaltdarstellung in den Massenmedien wird nicht ein Wort verloren.Ebensowenig über die Gewalt in den Familien.Das dort schon die Saat gesät wird will keiner wahrnehmen und hören.Aber das könnte ja auch sehr unbequem werden in unserer gutbürgerlichen Gesellschaft.
Cerberus
 
@ Tiguar,

so sieht es wohl aus.

Es gibt so viele Menschen jedweden Alters, die diese "Killerspiele" konsumieren und wieviele davon werden deswegen zu Amokläufern?

Das weiß kein Schwein!

Alle Äußerungen darüber sind Mutmaßungen, Polemik oder Unwissentheit.

Es wird immer Psychopathen auf diesem Planeten geben.
Die häufigsten Gründe dafür, liegen in der prägenden Phase des Probanten, also in der Kindheit. Dieses ist empirisch und wissenschaftlich erwiesen.

Somit ist die Aussage Deines Freundes durchaus zutreffend.

Ich gehe mal von einem "normalen" männlichen Individuum aus, daß einen durchschnittlichen IQ und Schulausbildung hat. Er ist in einer Familie wohlbehütet und ohne Traumatas in derselben großgeworden.

Er spielt Egoshooter und das auch noch ganze Nächte durch. Er ist Waffenträger, bzw. hat keine Probleme an solche heranzukommen (schreib ich hier eine Biografie?:D ).

Ich würde einen Monatslohn darauf verwetten, daß bei diesem Persönlichkeitsprofil kein Amokläufer herauskommt (leider auch eine Mutmaßung).

Damit meine ich nicht die Verzweiflungstaten, die durch Partnerschaftskrisen ausgelöst werden.

@ Cerberus,

Es ist natürlich äußerst einfach, solche unfaßaren Taten auf ein Medium zu schieben, von welchem ein Großteil der Bevölkerung und deren Entscheidungsträger überhaupt keine Ahnung haben.

Es ist nicht nur äußerst bequem, sondern lenkt schön von der eigentlichen Wurzel, sprich Familie ab.


Gruß

Elessar
 
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Für mich ist die "Killerspiele"-Diskussion leider ein Paradebeispiel, wie in Deutschland zur Zeit politische Diskussionen ablaufen. Das eigentliche Problem wird nicht angepackt, anstelle dessen sucht man sich Ersatzprobleme, an denen man den Eindruck zu erwecken versucht, man würde etwas tun.

Das Ganze mit tatkräftiger Unterstütung von Blöd-Zeitung und Co., die mit Blick auf die Leserzahlen jede Sau, die durch´s Dorf getrieben wird, dankbar aufnehmen.

Es ist halt offenbar viel einfacher, PC-Spiele zu verteufeln, als ich den wirklichen Ursachen für amoklaufende Jugendliche zu stellen. So gesehen war mein Zitat doch wohl passend. ;)

Es wundert mich, daß z.B. in der öffentlichen Wahrnehmung niemals die Verbindung dieses Themas zu den katastrophalen Ergebnissen Deutschlands in der PISA-Studie dargestellt und nachvollzogen wurde. Für mich sind das lediglich zwei Seiten derselben Medaille. Kein ursächlicher Zusammenhang, aber ein verstärkendes Element.

Das heißt, wir tun so, als lebten wir in der perfekten Welt, und negative Randerscheinungen werden auf vermeintlich einfache Ursachen zurückgeführt. So kann man sich wohl der Verantwortung entziehen, das es sich um ein gesamtgesellschaftliches Problem handelt, und es mittels der Ego-Shooter auf sich anbietende Sündenböcke abschieben. Vor allem dann, wenn die vermeintlich Bösen vermutlich größtenteils unterhalb des Wahlrechtsalters liegen.

Some of us want to abuse you, some of us want to be abused .... Eurythmics, Sweet Dreams

Für Eltern, deren Sprößlinge aus der Bahn laufen, ist es damit ebenfalls viel einfacher, die Ursache auf z.B. CS zu schieben, als sich dem eigenen Versagen zu stellen.

An einer Grundsatzdiskussion zu diesem Thema bin ich sehr interessiert, auch wenn es MiamiVicePolice in seiner ursprünglichen Fragestellung nicht wirklich weiterhilft ...

Greets, Tiguar

P.S.: Auch auf die Gefahr hin, die Aussagen anderer hier weitestgehend erneut dargestellt zu haben ... ;) Aber der Unmut mußte raus!
 
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Wir sind irgendwie vom Thema abgewichen.
In dem Artikel um den es eigentlich geht, werden "Killerspiele" nicht als Ursache für Amokläufe genannt!!! Es wird ausschließlich gesagt, dass diese Spiele durchaus dazu in der Lage sind das töten zu "trainieren".
Das Beispiel mit dem Jungen der Time Crisis gespielt hat und dann geschossen hat wie ein gut ausgebildeter Soldat ist eigentlich eindeutig (wenn man vorraussetzt, dass es auch wirklich stimmt). Klar ist der Junge nicht durch das Spiel zum psychisch labilen Menschen geworden, aber das Spiel hat maßgeblich die Art seines Abgangs beeinflusst, oder denkt ihr er hätte so viele Menschen töten können, wenn er vorher nicht jeden Tag X Stunden den umgang mit einer Pistole (bei dem Spiel schiesst man ja wirklich mit ner Pistole und nicht mit Maus oder Joystick) geübt hätte?

Ich will jetzt nicht zu einem Verbot von Gewaltspielen aufrufen, dass auf keinen Fall. Aber wir Gamer sollten mal ein bisschen ernster mit dem Thema umgehen.
Die Medien hacken auf uns rum und als abwehrreaktion gehen wir hin und sprechen die Spiele von jeglicher Schuld frei obwohl uns dazu jegliche wissenschaftliche Grundlage fehlt.
Wir werfen den Medien vor, und unfair zu behandeln aber argumentieren selber auf einem ähnlich schlechten Niveau. Oder hat jemand von euch irgendwelche wissenschaftlichen Untersuchungen die Spiele generell frei sprechen?

Das die Spiele nicht aus ausrede für die ältere Generation gelten sollen ist mir auch klar. Sicher muss auch (bzw. vor allem) etwas an der Erziehung unserer Kinder gemacht werden und dass die Gelder für Jugendarbeit immer weiter gekürzt werden ist auch grob Fahrlässig, aber ich bin mir sicher, dass auch die Spiele ihren Teil zu der Gewaltbereitschaft unserer Kinder beitragen (ich rede hier von Kindern, nicht von Erwachsenen).
Wenn ich einen 12 Jährigen höre, der mir erzählt wie geil es doch ist, mit ner M4 durch die Map zu rennen und die Polizisten niederzumetzeln, dann frag ich mich ob bei dem das Spiel nicht wirklich einen Schaden verursacht hat, ich habe mit 12 Jahren nicht an sowas gedacht...

Nur wenn alle Seiten ihre Fehler eingestehen, kann man diese Fehler versuchen zu beheben. Es bringt nichts, wenn sich eine Gruppe generell von ihren Fehlern freispricht! Das machen die Eltern, dass machen die Politiker aber das macht auch ein Großteil der Gamer!!!
 
Original erstellt von Tiguar
An einer Grundsatzdiskussion zu diesem Thema bin ich sehr interessiert, auch wenn es MiamiVicePolice in seiner ursprünglichen Fragestellung nicht wirklich weiterhilft ...

Du kannst das Topic gerne verändern, da auf meine ursprüngliche Frage eh nicht viel Feedback kommt und sich hier doch eine sehr interessante Diskussion entwickelt hat.


Original erstellt von Der Daedalus
Wenn ich einen 12 Jährigen höre, der mir erzählt wie geil es doch ist, mit ner M4 durch die Map zu rennen und die Polizisten niederzumetzeln, dann frag ich mich ob bei dem das Spiel nicht wirklich einen Schaden verursacht hat, ich habe mit 12 Jahren nicht an sowas gedacht...

Ich würde meinem 12-Jährigen Sohn auch niemals erlauben solche Spiele zu spielen, da sich ein Kind in diesem Alter doch noch in einem sehr leicht beeinflussbaren Zustand befindet. Wenn Eltern ihren jungen Kindern Zugang zu solchen Spielen verschaffen oder diese tollerieren, ist das eine Art sie ruhig zu stellen, anstatt sich mit ihnen zu beschäftigen. Auch mit einem 12-jährigen Kind haben die Eltern noch einen Erziehungsauftrag!
Ich persönlich habe mit 14 Jahren noch keine Shooter gespielt und ich habe nicht das Gefühl etwas verpasst zu haben!
 
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