Kommentar Kommentar: Geistiges Eigentum

Also das ist ein bisschen zu billig.
Wenn man gut ist im real life, beispielsweise ein mittelmäßiger Tischler ist, kann niemand dessen gebaute Möbel klauen und der Mann bekommt Geld für die Teile. Nicht besonders viel, er ist eben nur mittelmäßig, aber immerhin.

Ein mittelmäßiger Künstler würde vielleicht wenige tausend CDs verkaufen und wäre damit nicht reich, es würde zum leben reichen... wenn nicht alle leute die CDs saugen statt kaufen würden.

Ein super Künstler bleibt evtl. für immer in der Versenkung, weil er für den aktuellen Geschmack zu ungewöhnlich ist, und die Majors nur nach dem schnellen Gewinn trachten und diesen etwas schwieriegen Kandidaten fallen lassen.

Und ist das nicht ein Verlust von Kultur?

Mal ein konkretes Beispiel zum Thema "Als selbsständiger alles selber machen":
Die http://www.donots.com/:
Früher beim Major-Label bis man sich verkracht hat, dann ein eigenes Label, damit erfolgreich und nun doch wieder bei einem Major-Label, weil die Arbeit ihnen über den Kopf gewachsen ist.
Denn es ist einfach ein Job, Künstler zu sein. Und heutzutage ist die CD eigentlich nur noch Werbung für die Live-Tour.
Heißt: Platte machen, Promo machen, und dann Touren Touren Touren um die Brötchen zu verdienen!
 
@Andreas Frischholz
Klasse Artikel. Ausgewogen, durchdacht und auf die wichtigen Knackpunkte und Schwächen der aktuellen und vergangenen Diskussion hingewiesen. Davon gerne mehr auf CB!


Marrt schrieb:
... Oder Im kino ne Beschwerdestelle an der ich mein Geld zurückverlangen kann weil Transformers/Spiderman3/indianaJones4 etc. komplette scheiße waren
Ist das dein Ernst? Der Kinobetreiber, der seinen Teil der Abmachung erfüllt hat, soll dir das Eintrittsgeld zurückerstatten, weil du keine Filmkritiken lesen kannst/willst?

Klar, warum nicht auch im Restaurant. Du pfeifst dir ein Riesenschnitzel rein und wenn du dann Bauchschmerzen hast, verlang' doch dein Geld zurück.
Wenn das Wetter im Urlaub scheiße ist, sollte das Hotel alle Gebühren zurückerstatten. Die Lufthansa sollte dich kostenlos nach Hause zurückfliegen, schließlich konntest du deinen Urlaub ja nicht genießen.
 
Spi12 schrieb:
@Luda: Vielleicht aber auch, weil die Filme nicht immer besser geworden sind, sondern eher schlechter?
Das soll keine Verallgemeinerung sein, aber bei vielen Filmen kann man das durchaus beobachten.
MFG

Würde ich jetzt mal nicht sagen.. aber es gibt denke ich mal einen entscheidenden Faktor - DVDs bzw. BluRays sind heute viel schneller im Handel erhältlich als früher... gestern noch im Kino und heute legal im Wohnzimmer - und die Silberscheibe kostet genau so viel wie ein Kinobesuch - für eine Person, mit dem Unterschied, dass man die auch mit mehreren Leuten anschauen kann - so oft man will.

Früher dauerte das viel länger - bei Titanic z.Bsp. war es über ein Jahr bis die DVD raus kam.

Daher denke ich mal, dass sich viele einfach den Kinobesuch sparen.
 
Die Industrie ist zu unflexibel, Megaupload wollte den richtigen Weg gehen, aber mächtige Lobbyisten haben sein Vorhaben zerstört !

Traurige Welt

Mfg
JeverPils
 
Das Urheberrecht ermöglicht das wir Künsteler und Autoren von unserer Arbeit leben können und schützt uns alle, auch vor global agierenden Internetkonzernen...

Das ist OK, aber es soll nicht bedeuten das "jeder" davon leben kann, egal welchen Müll er produziert.
Und es ist nicht dafür gedacht das die Verwerter und die Stars unter den Künstlern sich damit eine goldene Nase verdienen, während weniger bekannte Künstler am Hungertuch nagen.

Diese beiden Punkte haben die Preise für Medien immer weiter nach oben getrieben und so sind viele nicht mehr bereit diesen überhöhten Preis zu zahlen. Diejenigen die wirklich kreatives Material liefern sollen alle anderen deren Produkte mehr oder weniger unverkäuflich ist mitfinanzieren, so funktioniert das auf jeden Fall nicht.

Man wollte hier im Prinzip ein Geschäftsmodell verwirklichen wo das Angebot beliebig erhöht werden kann, und bei sinkender Nachfrage wird das einfach mit höheren Abgaben kompensiert. Die Masse hat aber dieses Spiel durchschaut und will auch nicht mehr die Melkkuh der Nation sein.

Anstatt die neuen Medien effektiv für sich zu nutzen werden sie nur als das "Große Übel" bezeichnet, dabei gibt es genügend Möglichkeiten vovon beide (Künsteler und Verbraucher) profitieren können. Man muß sie nur Nutzen, aber solange man den Verbraucher nur als abzockfähiges Objekt betrachtet wird das nicht klappen.
 
Einfach massenkopierbare Inhalte sind für die Schaffenden halt schlechter schützbar als... z.B. Bauwerke, oder sehr schwer nachzumachende Technik, oder echte Kunstwerke.

Ich sehs bei uns am ehesten bei Kinderfilmen/CDs... was hatten wir früher MASSEN an Kassetten, DVDs, Schallplatten... hat sich fast zu 100% aufgehört... weil auch die kleinen Kinder die Clips auf Youtube schauen, oder auch ganze Filme mittlerweile in HD einfachst zu sehen sind, auf Youtube, nicht raubkopiert in dem Sinne exotischer Portale.

Bei Musik ist es natürlich am extremsten... ich hatte in meiner Jugend 100erte gekaufte CDs.
Heute.. äh...

Und da liegt das große Problem... auch die Musik von kleinen Gruppen, oder Alleinunterhaltern wird einfach runtergeladen und man kauft sich keine CD mehr... der Aufwand alleine schon... :)
Und denen geht das halt schon SEHR hab, nur von Live Gigs zu leben ist halt auch schwerer.
Sorry meine Lieblingbands... aber gratis das eine gute Lied angeklickt ist halt einfacher als das Album gekauft...
Für reine ANHÖRRECHTE zu zahlen... also mit Verlaub... DAS kann mich am Arsch lecken!

Wer kauft sich z.B. noch eine Kabarett-DVD, wenn die Höhepunkte ohnehin auf Youtube sind?

Was ich mir an Unterhaltung tatsächlich noch kaufe sind Zeitschriften in Hardwareausführung und Romane... als E-Books wegen dem Platzsparen.
Bildbände kauf ich natürlich in hardwareausführung.

Ich hab mir auch noch keine einzige APP gekauft... für was auch?

PC-Spiele und Software kaufe ich übrigends schon als Download, da hab ich kein einziges Kopiertes, ich schwöre!
Da kauf ich aber auch nur alle Jubeljahre ein OS und Officepaket und vieleicht 1-3 Spiele im Jahr.

Sehenswerte Filme sehe ich mir im Kino an, da kann mich jeder Fernseher und jede schlechte Kopie vergessen.
 
@Ben-09
Die Kinos sind genauso voll wie vor 10 Jahren. Ich weiß es aus erster Hand.
 
Das Wertmarkensystem vom CCC halte ich für zu kurz gedacht.
Nach einiger Zeit oder Anzahl an Wertmarken sollen die Songs im Idealfall also frei zu haben sein.
Ersteres scheitert, wenn ein Song erst mit Verspätung bekannt wird. Aber deshalb kann man sich auch weiter bezahlen lassen. Letzteres dagegen, weil irgendjemand entscheiden muss, wie viel der Song wert ist. Sonst würde der Top Hit der Saison (ob man ihn mag oder nicht) dem Künstler 1000€ einbringen und er ist frei zu haben, die Alle meine Entchen Aufnahme des Kindergartenchors aber ebenfalls. Und den Wert zu schätzen dürfte mehr als schwierig sein. (Laut FAQ wird es den Künstlern nahegelegt ab einem bestimmten Wert das Werk zugänglich zu machen. Das können die Plattenfirmen seit über 50 Jahren machen. Funktioniert spitze.)
Die Tante Schmitz bezahlt dann übrigens auch ihre Gebühr. Weil sie gerne Mozart, Beethoven und wenn es richtig krachen soll auch mal Vivaldi anhört. Ich glaub die Jungs wollen keine Wertmarken mehr.
Und wenn ich mehr Wertmarken Spenden will, weil ich mehr Musik hören will, kaufe ich mir mehr. Dann kann ich auch gleich Bargeld auf den Tisch legen. (In der eigenen FAQ zeigt man sich hier politisch versiert, hüpft erst mal um die Frage herum und gibt kein Argument, das man nicht ohne das Modell durchsetzen könnte. Kulturgutscheine ließen sich relativ Umfangreich auch heute schon umsetzen, wenn man wollte)
Denn wenn man mit der "Flatrate" sowieso alles hören könnte, müsste ein Werk nicht erst ab einer definierten Schwelle frei für alle sein.
Ohja und dann war da noch die Sache mit der VorratsElenaVerwaltung... Man müsste nachhalten wie viel Wertmarken ein Künstler bekommen hat. Und zwar Zentral. Und das ist dann nicht so eine kleine Bude wie Flattr, sondern Bevölkerungsübergreifend. Da kommt einiges zusammen. Und man möchte es auch später zu größeren Gebilden zusammenführen.
Alles in Allem hakt es vorne und hinten.

In der Summe: Man wird gezwungen Wertbons für 5€ im Monat zu kaufen, wer mehr möchte kauft mehr. Etwas was mit reinem Geld undenkbar wäre... Diese Bons werden dann über ein zentralisiertes Riesen-System verwaltet. Wenn der Künstler genug hat, dann kann er das Werk frei zur Verfügung stellen. Abgesehen von der Gema, die da aktuelle Schwierigkeiten macht wäre das heute ebenfalls möglich.
Es ergibt also ein Spendensystem, mit Nutzungszwang und einem bürokratischen Aufwand, der seines Gleichen sucht.

@Galaxy345: Dieser Gedanke ist mir auch vorhin gekommen und man kann es sogar noch weiter auf die Spitze schieben. Wenn sich der Track aus dem Video rausschneiden lässt, wäre man in "Besitz" des Titels für einen lausig niedrigen Werbebeitrag.
Oder die Audio-Qualität müsste entsprechend mies sein. Aber immer Videos zu sehen, die klingen, als wären sie im Badezimmer entstanden macht auch keinen Spaß.
 
Mike-o2 schrieb:
Ist das dein Ernst? Der Kinobetreiber, der seinen Teil der Abmachung erfüllt hat, soll dir das Eintrittsgeld zurückerstatten, weil du keine Filmkritiken lesen kannst/willst?

Klar, warum nicht auch im Restaurant. Du pfeifst dir ein Riesenschnitzel rein und wenn du dann Bauchschmerzen hast, verlang' doch dein Geld zurück.
Wenn das Wetter im Urlaub scheiße ist, sollte das Hotel alle Gebühren zurückerstatten. Die Lufthansa sollte dich kostenlos nach Hause zurückfliegen, schließlich konntest du deinen Urlaub ja nicht genießen.

Nein, ist natürlich nicht mein ernst. Aber wenn du der erste bis der den film sieht kannst du wohl schlecht Kritiken drüber lesen. So eine Geldrückgabe kann man natürlich nicht in einer kapitalistischen Gesellschaft umsetzen weil jeder sein geld zurück holen würde anstatt wirklich nur dann davon gebrauch zu machen wenn es gerechtfertigt ist (wie zB bei den oben genannten Filmen :D)
Wenn in nen Restaurant das Schnitzel nicht gut ist bekommst du sicher ersatz wenn es ein gutes Restaurant ist, deine Analogie hinkt weil ich würde Riesenschnitzel mit nen Überlänge-Film vergleichen und ich rede aber von der Qualität des filmes nicht von seiner Länge. Und mein Abmachung mit dem Kino war einen guten Film zu sehen (laut Trailer) und wir beide wissen: Das beste an jedem Film ist der Trailer.

Ich flieg nicht so oft, gibts da nicht en schlechtwetter Versicherung für Urlaube?
 
Teralios schrieb:

Da du leider nicht auf meine Frage eingeganen bist, kann ich diese nur wiederholen: Warum sollte für Künstler hier eine Ausnahme gemacht werden, für das, mit dem jeder Selbstständige auch zu kämpfen hat?


Nicht das du mich falsch verstehst, ich empfinde das Urheberrecht als sehr wichtig und auch berechtigt aber ab und an finde ich es doch ziemlich...... arm.... wie von dem ein oder anderen Künstler überall propagiert wird, wie gemein doch die Welt ist.

Da fragt man sich schon, ob diese Leute niemanden kennen der in der in der "normalen" Wirtschaft Selbständig ist. Auch dort geht es genau wie du oben schreibst bei den meisten Selbstständigen einfach nur ums Überleben.
Glaub mir, es ist toll morgens aufzuwachen und nicht zu wissen ob morgen denn noch die Aufträge kommen oder man plötzlich mit einem Problem darsteht, das einen in den Ruin treibt. Übrigens "Raubkopien" sind in der "normalen" Wirtschafft auch ein großes Problem, es ist schon beachtlich wie schnell unsere Kollegen aus Fernost unsere Technik "adaptieren" können. Da muss man sich dann auch Gedanken machen wie man sowas verhindern kann und kann sich da nicht immer auf die Politik verlassen.

Daher finde ich die angebrachte Kritik der Künstler schon berechtigt, nur habe ich sehr oft den Eindruck das die Allgemeinheit echt der Meinung ist, das sie die Einzigen sind die so "zu leiden" haben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Guter Computerbase Kommentar zum Thema , schade nur das das Thema in der Politik sogut wie überhaupt nicht ankommt und dort in der Regel von den großen Parteien immer wieder nur die Agenda der Lobby der Rechteverwerter nachgeplappert wird.

Man muss das dann dementsprechend auch sehr deutlich sagen, mit den üblichen großen Parteien wie CDU FDP und SPD wird es nie eine wirksame Reform des Urheberrechts geben die den Namen auch verdient.
Wenn der Wähler diese Reform wirklich will muss er sich an den kleineren Parteien orientieren.


Einen derartigen Hinweis hätte ich mit im Artikel gewünscht.
 
Analog zum Begriff "Geistiges Eigentum" sollte man auch den des "Künstlers" (oder noch schlimmer: "Kreativer") ersetzen. Das meiste ist das Gegenteil von kreativ. Unterhalter/Entertainer sollte reichen. 'Künstler' erzeugt gleich so eine Aura des Besonderen und Wertvollen, das es per se hoch zu schätzen gilt...
 
Es werden auch 2 mögliche Lösungswege aufgezeigt. Ich wünsche mir wirklich, dass das CCC-Modell sich durchsetzt. Allerdings müsste dafür das größte Change Management der Geschichte betrieben werden. Millionen Kulturnahe Personen müssen auf die Zukunft vorbereitet werden - das wird optimistisch gesprochen eine anspruchsvolle Aufgabe.

Habe ich das CCC Modell richtig verstanden: Jeder Erdenbürger zahlt z.B. 10€ im Monat an die Trägervereinigung der Kulturschaffenden.
Jeder der zahlt kann sich legal soviel runterladen wie er will. Künstler X bekommt gemäß seinem Anteil an den Gesamtdownloadzahlen ein kleines Stück vom Kuchen ab.

Das Modell ist in der Praxis schön und gut, aber wer bewertet die Qualität? Die Produktion eines 2:37 Kackliedes kostet vielleicht nicht Mal die Hälfte eines anderen Liedes. Sind dann in Zukunft alle Musiker gezwungen so billig wie möglich zu produzieren? Oder kann man darauf vertrauen, dass sich die teureren Produktionen auch besser verkaufen werden? (eigentlich nicht viel anders als heute)


Die Tante Schmitz bezahlt dann übrigens auch ihre Gebühr. Weil sie gerne Mozart, Beethoven und wenn es richtig krachen soll auch mal Vivaldi anhört. Ich glaub die Jungs wollen keine Wertmarken mehr.
Das Urheberrecht auf Musikstücke ist nach höchstens 70 Jahren verfallen. (oder wars 70 Jahre nach dem Tod des Künstlers)
 
Zuletzt bearbeitet:
@Marek72: Musik ist wie Mathe: Du wirst nie sämtliche Kombinationen finden, dazu ist das Thema einfach viel zu komplex. Ich würde mich mit solche pauschalisierten Sprüchen zurückhalten, denn in der Musik wird man immer eine Variable finden, die zwar klein, aber alles umdrehen kann, etc.
Ich gebe dir insofern recht, als dass in der Populärmusik, allenvoran den "Charts" viel zu viel auf das finanzielle Ausschlachten gedacht wird. Aber das ist oft nicht unbedingt der Hintergedanke der Künstler, sondern der Labels, die auf maximalen Profit aus sind.
 
Wie gesagt liebe Künstler, es zwingt euch keiner "einer" zu sein! ganz im Gegenteil zu dem was wir alle anderen aufbürden. Die haben nämlich keine Wahl!
Künstlerbashing ist hier wohl vollkomen fehl am Platz. Kunst und Kultur ist ein großer Teil unseres Lebens. (und ohne Kultur würden wir wohl noch immer auf Bäumen hocken und uns gegenseitig entlausen)
 
Guter KOmmentar von CB.

Was mich oft aufregt, wenn ich hier die Kommentare lese, das ist das Vorurteil, dass Künstler immer viel Geld verdienen würden. -.-
Es geht hier einfach nicht um die ganzen super erfolgreichen Musiker z.B., wie Lady Gaga. Es geht um die ganzen Leute, die einfach darum kämpfen, monatlich abgesichert zu sein.
Ich versteh einfach NICHT, warum das keiner checkt. Ein Informatiker ist entweder fest angestellt oder verdient als Freiberufler normalerweise genug, um sich über Wasser zu halten.
Bei einem Musiker gibts sowas in der Regel nicht. Meine Eltern sind beide Musiker, nur mal so am Rande. Mein Vater hat zwar ein festes Einkommen. Aber die erleben beide: Musik muss immer gut und hochwertig sein, aber am besten kostenlos. Oh mann. Über diese Ignoranz hier alleine im Forum kann ich nur heulen -.-
 
Guter Kommentar, danke.

Ich denke, einen wesentlichen Beitrag könnten "die Verwerter" leisten, indem sie ihr Copyright auf eine weniger restriktive und dem gesunden Menschenverstand zugänglichere Weise auslegen würden. Dass sie eingreifen, wenn ganze Alben einfach um des Gratishörens willen auf Youtube etc. hochgeladen werden, dürfte ihnen außer den hartgesottensten Antikapitalisten keiner verdenken. Warum aber Heimvideos, wo im Hintergrund ein geschütztes Lied zu hören ist, gelöscht oder von Fans erstellte Mods von mehr als 10 Jahre alten Spielen unterdrückt werden müssen (siehe Chrono Trigger: Crimson Echoes), das erschließt sich auch mir nicht - und ich gebe regelmäßig Geld für Kunst aus (sogar für das "veraltete" Medium Musik-CD), mag mir also den Schuh der "Kostenloskultur" nicht so einfach anziehen. Dass die Unternehmen Umsatzeinbußen durch solche Werke befürchten, kann mir keiner erzählen. Ähnliches gilt für Fancovers.

Ich würde sogar umgekehrt behaupten, dass eine solche Nutzung geschützter Werke auch einen Werbeeffekt haben kann. Ich selbst habe z. B. einmal über eine Musikdatei, die in einem Amateur-PC-Spiel zu hören war, ein ganzes Musik-Genre für mich entdeckt und seitdem so einiges an Euronen in Tonträger, Konzertbesuche und Merchandise gesteckt. Auch beim Schauen von Gaming-Livestreams habe ich schon die eine oder andere musikalische Entdeckung gemacht, die sonst weit an mir vorbeigegangen wäre.
 
Luxuspur schrieb:
na und ? sry das ist in jedem anderen Beruf auch so, wenn ich Selbstständig bin ... bin ich gut kann ich sehr gut von Leben bin ich schlecht reichts eben gerade so oder bin ich sehr schlecht muss ich was anderes machen ... das ist freie Marktwirtschaft...

So ist es eben nicht. Es kommt duch große Verwertungsgesellschaften wenig beim Künstler an. Und man kann den Beruf des Musikers, der seine Songs übers Internet verkauft auch nicht mit einem Handwerksberuf vergleichen.
Durch die „Raubkopien“ (und ja es ist kein echter Raub) wird dem Musiker die Grundlage genommen mit seinem Song Geld zu verdienen.
Als würde bei einem Handwerker einfach jemand kommen der eine identische Leistung gratis anbietet. Und da muss das Urheberecht eben helfen.
 
Bin immer noch ganz Baff von diesem Artikel/Kommentar... Echt Spitze, Respekt! Trifft die Problematik so ziemlich auf den Punkt. So schnell werden die Verwertungsgesellschaften leider nicht aufgeben, aber sie sollten sich für ihre Doppelmoral schämen: Einerseits die Nutzer als Kriminelle brandmarken, hinter dem Schild von Moral und Werten Schutz suchend, und gleichzeitig immer darauf bedacht, den Profit um jeden Preis zu maximieren... Das wäre mal ein Fall für den Ethikrat, nicht diese Atom-Schein-Debatte von damals!
 
@Sherman123: Sie müsste dennoch die monatliche Rate zahlen. Das ist ja der Witz an der Geschichte. Ähnelt sehr stark der GEZ.
 
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