Ganz ehrlich, als ich das erste Mal Telltale gespielt habe, das war Walking Dead Season 1, war ich begeistert davon, es hat mich berührt, mich fluchen lassen, weil ich eine Entscheidung im Nachhinein schlecht fand und vor allem, es hat mich echt unterhalten. Aber...
Als ich danach beim neu spielen und auch durch das Internet gemerkt habe, dass die Entscheidungen, wenn überhaupt, nur minimal Einfluss haben, war die ganze Faszination wie weggespühlt. "Ok, ich soll mich zwischen X und Y entscheiden, naja is doch egal, am Ende läuft es eh gleich." Seit dem wirkt das nicht mehr bei mir, Man kann sagen, Telltale hat nur beim ersten Mal richtig gefunkt und mitgerissen. Seit dem hat es sehr viel der Faszination verloren. Schade.
Anderes Beispiel ist aktuell Witcher 3 bei mir. Den zweiten habe ich geliebt, alle möglichen Sachen nach dem ersten durchspielen noch mal geladen und anders versucht, den zweiten Akt mit dem komplett anderen Weg, es war ein Traum.
Jetzt ist die Haupt- und die Nebengeschichte immer noch toll, aber diese offene Welt, mit den dutzenden Fragezeichen, sobald man ein neues Gebiet betritt, da denk ich nur noch "Uff, das kostet wieder Zeit." Ich habe das Gefühl mich durch diese ganzen Kleinigkeiten durchwühlen zu müssen, um wieder am richtigen Spiel teilnehmen zu dürfen. Das braucht es für meinen Geschmack alles nicht, ich kann es aber auch nicht einfach weglassen, denn vielleicht findet sich da ja was gutes, das man brauchen könnte bzw. brauche ich die Erfahrung. Das stört mich, da finde ich schade, dass es sich so sehr von Bethesda Spielen beeinflussen ließ. Diese Sammelwut und der Zwang eine viel zu große Welt mit zu viel unwichtigem zu füllen bewirkt kein besseres, sondern nur ein längeres Spiel. Denn das was mich zieht und mich unterhält, dafür braucht es nur ne gute Hauptgeschichte, mit einigen interessanten Nebengeschichten.