Kopfhörer mit großer Impedanz auch für Smartphone und PC geeignet (AKG K141)?

Max H

Ensign
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Hallo CBler,

kann mir jemand folgende Frage beantworten?
Ich habe hier einen ca. 30 Jahre alten Kopfhörer von AGK, den K141, den ich seit bestimmt 25 Jahren nicht mehr verwendet habe. Gestern habe ich das wieder getan, um ihn auf Funktion zu überprüfen, da ich ihn gerne am Smartphone und auch mal am PC (Mainboard mit Sound on Board) nutzen würde.
Der Klang hat mir trotz des Alters sehr gut gefallen, habe aber keinen Vergleich zu aktuellen „Over-Ear-Kopfhörern“, die speziell für Handys entwickelt wurden.

Der Kopfhörer hat eine angegebene Impedanz von 600 Ohm.
Da er nur über einen 6,3 mm Klinkenstecker verfügt und ich keinen Adapter auf 3,5 mm Klinke habe, würde ich gerne von euch wissen, ob die Impedanz nicht viel zu hoch ist, um den K141 am Smartphone betreiben zu können.
Ich würde, falls das nicht möglich ist, auf den Bau/Kauf des Kabels verzichten und mich nach einem neuen, dann aber voll geschlossenen Kopfhörer umsehen.

Dann habe ich noch die Frage, wie es diesbzgl. mit dem Betrieb dieses Kopfhörers an einer On-Board-Soundkarte eines PCs aussieht?

Danke!
 

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Ich habe vor ein paar Jahren als ich noch FOS-Schüler war und täglich mit den Bus fahren musste auch meine Beyerdynamic DT990 mit 600 Ohm am iPhone betrieben. Das ging, und war trotz offener Bauweise noch laut genug selbst wenn ich im Bus hinten überm Motor saß. Bekommst halt nicht ganz so ordentliche Pegel hin wie an der Anlage oder mit ext. Kopfhörerverstärker dass die Ohren mitvibrieren aber der Klang ist noch immer sehr gut.

Am PC das gleiche, es funktioniert Grundsätzlich, aber du wirst den Pegel nicht ganz ausfahren können. Höherwertigere Mainboards aus dem Gaming-Bereich haben allerdings oft schon einen Headphone-Amp am OnBoard-Sound. Glaube aber um den zu nutzen, müssen die Kopfhörer am Front-Panel angeschlossen werden und nicht hinten. Dann gehen die Kopfhörer auch da anständig laut.
 
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600Ohm Impedanz sagen grundsätzlich erst mal aus dass man hier eine höhere Spannung braucht, um dieselbe elektrische Leistung im Kopfhörer umzusetzen wie bei niedrigeren Impedanzen.

Wenn man nach dieser Regel geht, sollten Kopfhörer mit höheren Impedanzen an derselben Spannung immer leiser sein als solche mit niedrigeren
In der Realität muss man das aber im Bezug auf den Wirkungsgrad(Empfindlichkeit) des jeweiligen Treibers beurteilen. Also wie viel Schalldruck beim Einsatz einer Leistungsmenge erzeugt wird.
Somit gibt es Kopfhörer mit 600 Ohm, die durchaus gleich laut an derselben Quelle spielen können wie 300Ohm KH.

Anders herum kann man bei den Zuspielern ebenfalls nicht generalisieren. Manche haben Effektivwerte von 1,5 V RMS bei maximaler Lautstärke, andere schaffen 3 oder gar 4V RMS.
Daraus, aus der Impedanz der KH und deren Effizienz ergibt sich dann der tatsächlich mögliche Schalldruck.

Aussagen wie "Onboard reicht für 250Ohm" sind also Wertlos.
Generell sind für Zuspieler aber nur Kopfhörer mit niedriger Impedanz problematisch. Denn je niedriger die Impedanz, desto mehr Strom muss der Zuspieler durch den Ausgang schicken um den Spannungsverlauf Linear zu Referenz zu erhalten. Hierbei gibt es allerhand lustige Effekte, deshalb sind im Hifibereich Kopfhörer mit hoher Impedanz und Ausgänge mit einem großen Spannungsbereich die sinnvollste Herangehensweise.

Eine Pauschalisierung gibt es nicht. Achte bei Kopfhörern auf einen hohen Wirkungsgrad bei mittleren Impedanzwerten (~200). Dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass dieser sowohl am Smartphone als auch an deinem Mainboard laut genug spielt.
 
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Danke an euch für die vielen hilfreichen Informationen!
Oben habe ich noch zwei Fotos ergänzt.

3125b schrieb:
Mit 650R ist er allerdings natürlich eine recht unproblematische Last weil der Betriebsstrom gering ist. Und damit ist auch die Ausgangsimpedanz der Quelle relativ egal.
Welches Smartphone resp. Mainboard hast du denn?
Es ist ein älteres Motorola, das Moto G5 Dualsim.
Zu dem G5 habe ich keine Daten zur Ausgangsimpedanz der Klinkenbuchse gefunden:
https://support.motorola.com/uk/en/solution/MS143785
https://www.gsmarena.com/motorola_moto_g5-8454.php
https://www.inside-digital.de/handys/motorola-moto-g5-dual-sim
https://en.wikipedia.org/wiki/Moto_G5

Bei den Mainboards handelt es sich um:
1. ein uraltes Gigabyte (scheint ewig leben zu wollen)
2. MSI B250I Pro
3. Gigabyte AX370M-Gamin 3 (Liegt mit anderen Komponenten leider seit 2 Jahren ovp hier. Ich konnte es noch nicht zusammenbauen, da andere Dinge plötzlich wichtiger waren)
 
Max H schrieb:
Zu dem G5 habe ich keine Daten zur Ausgangsimpedanz der Klinkenbuchse gefunden:
Gering, alle Smartphones die ich gemessen habe lagen bei 0-10R. Spielt keine Rolle mit dem KH.

Ich habe noch nicht so viele Mainboards gemessen, aber ich würde die alle mal so am unteren Ende verorten, das wäre halt trotzdem noch gut 1Veff @600R.
100dBSPL peak genügt für ordentliche Hörlautstärken mit div. Content.
Am Smartphone mag es allerdings nicht immer reichen. Probieren geht über studieren.
 
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Fearing schrieb:
Ich habe vor ein paar Jahren als ich noch FOS-Schüler war und täglich mit den Bus fahren musste auch meine Beyerdynamic DT990 mit 600 Ohm am iPhone betrieben. Das ging, und war trotz offener Bauweise noch laut genug selbst wenn ich im Bus hinten überm Motor saß.
👍
Mein Gedanke war auch, den AKG 141 mal in Bus/Bahn mitzunehmen, doch hatte ich mir das schon fast abgeschminkt, da er wohl zu den Kopfhörern mit offener Bauweise zählt und somit von anderen alles mitgehört / andere genervt werden können (wobei viele dafür gar kein Empfinden mehr zu haben scheinen oder es noch nie da gewesen ist).

Fearing schrieb:
Am PC das gleiche, es funktioniert Grundsätzlich, aber du wirst den Pegel nicht ganz ausfahren können. Höherwertigere Mainboards aus dem Gaming-Bereich haben allerdings oft schon einen Headphone-Amp am OnBoard-Sound. Glaube aber um den zu nutzen, müssen die Kopfhörer am Front-Panel angeschlossen werden und nicht hinten. Dann gehen die Kopfhörer auch da anständig laut.
Ich werde schauen, ob ich dazu in den MB-Unterlagen etwas finde.
Nachdem, was ich hier schon gelesen habe, werde ich es aber in jedem Fall versuchen.
Ergänzung ()

3125b schrieb:
Ich habe noch nicht so viele Mainboards gemessen, aber ich würde die alle mal so am unteren Ende verorten, das wäre halt trotzdem noch gut 1Veff @600R.
100dBSPL peak genügt für ordentliche Hörlautstärken mit div. Content.
Am Smartphone mag es allerdings nicht immer reichen. Probieren geht über studieren.
Es hört sich für mich nicht so an, als ob es aussichtslos ist, es zu versuchen, wovon ich noch heute Nachmittag aufgrund der hohen Impedanz ausgegangen war, da ich mich von den niedrigen Impedanzen der speziellen Smartphonekopfhörer hatte fehlleiten lassen.

Eigentlich möchte ich etwas bei ELV bestellen.
Ich denke, dass ein angewinkelter 3,5 mm Stecker mit kurzem Kabel + 6,3mm Buches das Richtige für den Betrieb mit Handy ist, bin mir aber nicht sicher.
So etwas habe ich dort jedenfalls nicht gefunden:

https://de.elv.com/technik-fuer-ele...=9252&o=1&n=24&ffFilter[CategoryPathROOT]=484

Mir ist auch nicht klar, wie lang so ein zusätzliches Kabel noch werden dürfte.
Ergänzung ()

ghecko schrieb:
600Ohm Impedanz sagen grundsätzlich erst mal aus dass man hier eine höhere Spannung braucht, um dieselbe elektrische Leistung im Kopfhörer umzusetzen wie bei niedrigeren Impedanzen.

Wenn man nach dieser Regel geht, sollten Kopfhörer mit höheren Impedanzen an derselben Spannung immer leiser sein als solche mit niedrigeren
In der Realität muss man das aber im Bezug auf den Wirkungsgrad(Empfindlichkeit) des jeweiligen Treibers beurteilen. Also wie viel Schalldruck beim Einsatz einer Leistungsmenge erzeugt wird.
Somit gibt es Kopfhörer mit 600 Ohm, die durchaus gleich laut an derselben Quelle spielen können wie 300Ohm KH.

Anders herum kann man bei den Zuspielern ebenfalls nicht generalisieren. Manche haben Effektivwerte von 1,5 V RMS bei maximaler Lautstärke, andere schaffen 3 oder gar 4V RMS.
Daraus, aus der Impedanz der KH und deren Effizienz ergibt sich dann der tatsächlich mögliche Schalldruck.
Vielen Dank für deinen Beitrag, der mir mit wenig Wissen auf dem Gebiet einfach die technischen Zusammenhänge erklärt hat!

ghecko schrieb:
Generell sind für Zuspieler aber nur Kopfhörer mit niedriger Impedanz problematisch. Denn je niedriger die Impedanz, desto mehr Strom muss der Zuspieler durch den Ausgang schicken um den Spannungsverlauf Linear zu Referenz zu erhalten.
Dran, es aus diesem Blickwinkel zu betrachten, hatte ich überhaupt nicht gedacht.
ghecko schrieb:
Eine Pauschalisierung gibt es nicht. Achte bei Kopfhörern auf einen hohen Wirkungsgrad bei mittleren Impedanzwerten (~200). Dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass dieser sowohl am Smartphone als auch an deinem Mainboard laut genug spielt.
Wird der Wirkungsgrad in den technischen Daten meist angegeben?
 
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Max H schrieb:
Ich denke, dass ein angewinkelter 3,5 mm Stecker mit kurzem Kabel + 6,3mm Buches das Richtige für den Betrieb mit Handy ist, bin mir aber nicht sicher.
Denke ich auch. Die normalen Adapter sind schon recht sperrig, nicht gut für unterwegs:
710jHHSTs5L._AC_SL1500_.jpg


Wo du sowas dann aber genau finden kannst, weiß ich auch nicht:
31FXjVE2JrL._AC_.jpg

Mit geradem 3,5mm Stecker gibt es die ohne Probleme bei Amazon, das da leider nicht.
Die Länge ist ja dann eine Frage der Präferenz, ich würde das so wählen, dass man die recht klobige 6,35mm Steckverbindung dann unabhängig vom Smartphone in die Tasche stecken kann, so wie im Bild ca. 20cm vielleicht.
 
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Max H schrieb:
Wird der Wirkungsgrad in den technischen Daten meist angegeben?
Das wird generell im Datenblatt des KH angegeben. Man muss halt manchmal etwas danach suchen, weil es bei den "normalen" Onlinehändlern nicht bei den technischen Daten aufgeführt ist. Da muss man oft direkt zum Hersteller.

Screenshot_2020-12-18 DT770PRO_DB_D - DAT_DT770PRO_DE_A7 pdf.png
 
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... dazu sollte man aber noch erwähnen, dass es zwei Arten gibt die Empfindlichkeit anzugeben.
dB/V und dB/mW. Wenn man die Impedanz kennt (und die Herstellerangabe ist nicht immer richtig) kann man das natürlich umrechnen.
Für einen Überblick: headphone-power-table-2.pdf (wordpress.com) (der alte K141 steht leider nicht drin).
 
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vergiss den Kopfhörer. Am Handy nicht brauchbar. Selbst wenn die Lautstärke passt wird die qualität dann nicht so toll sein, da du das handy fasst voll aufdrehen musst. ausserdem würde ich niemals nen offenen Kopfhörer für den öpnv nehmen(unhöflich und wäre mir peinlich).
Kauf dir lieber gleich was passendes und verkauf ihn oder verwende ihn zu hause an einem dac
 
Hallo,
ich wollte nur kurz berichten.
Der AKG K141 ist sowohl am Handy als auch am PC viel zu leise. Nicht einmal die mittlere der gewohnten Lautstärke wird erreicht.
Auch der Klang ist, was möglicherweise auf meinen PC / Handy zurückzuführen ist, nicht einmal halb so gut wie das, was dieser Kopfhörer an einem normalen Verstärker zum Spielen imstande ist.
(Mit meinen Worten ausgedrückt.)
VG
 
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