News Kündigungswelle geht weiter: Microsoft entlässt 6.000 Mitarbeiter

Cool Master schrieb:
Lassen wir doch mal Diagramme sprechen:

Anhang anzeigen 1617529
Quelle: https://www.statista.com/chart/23410/inequality-in-productivity-and-compensation/

Das bezieht sich zwar auf die USA aber das gleiche Problem haben wir in Deutschland doch auch. Die Produktivität hat seit Jahrzehnten zugenommen aber der Reallohn, sei es per Stunde oder Monat, ist im Prinzip gleich geblieben.
Wenn du mir jetzt erklärst warum man dem Arbeiter am Band mehr zahlen sollte, weil der Roboter neben ihm heute 5 mal so schnell die Karosse schweißen kann wie der Ford Mitarbeiter in den 50ern, könnte der Graph vielleicht für irgendwas gut sein. Der Arbeiter leistet ja nicht mehr sondern arbeitet im Schnitt sehr wahrscheinlich weniger Stunden im Jahr als das in den 50ern noch der Fall war. Also warum sollte man ihm als Arbeitgeber jetzt erheblich mehr Geld zahlen?

Eigentlich ist der Graph ja fantastisch. Die Arbeitsproduktivität steigt immer weiter (in den USA. In der EU ist sie leider seit Jahren rückläufig was auch einer der Gründe für die kriselnde Wirtschaft ist) d.h. mit dem selben Input an Arbeit wird immer mehr Wohlstand geschaffen bzw kann das Wohlstandsniveau mit immer weniger Arbeit aufrecht erhalten werden.

Problematisch wird das erst, wenn wir den Spaß zu Ende denken und an das Ende werden wir mit KI und dem Aufkommen der humanoiden Roboter erheblich schneller kommen. Wenn die nötige Arbeit so weit sinkt, dass nicht mehr alle irgendwie in Lohn und Brot gehalten werden können. (auch nicht wie heute mit lauter bürokratischen Bullshit jobs wo nur PDFs generiert werden, die in irgendwelchen SAP Archiven abgespeichert werden und von dort niemals wieder ausgelesen) .
Wenn beträchtliche Teile der Bevölkerung keine Arbeitsstelle mehr haben kollabiert unser aktuelles System, das darauf aufbaut, dass das Konsumbudget eines jeden einzelnen in Form von Lohnzahlungen auf Arbeit festgelegt wird. Sprich wir werden uns mit fortschreitender Automatisierung immer mehr mit so Ideen wie dem bedingungslosen Grundeinkomen oder wie ich's lieber nennen würde: "individuellem Konsumbudget" auseinander setzen müssen.
 
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dgschrei schrieb:
Eigentlich ist der Graph ja fantastisch. Die Arbeitsproduktivität steigt immer weiter (in den USA. In der EU ist sie leider seit Jahren rückläufig was auch einer der Gründe für die kriselnde Wirtschaft ist) d.h. mit dem selben Input an Arbeit wird immer mehr Wohlstand geschaffen bzw kann das Wohlstandsniveau mit immer weniger Arbeit aufrecht erhalten werden.
Ähmm, das ist so nicht korrekt

Die Produktivität der Amis ist seit Jahrzehnten sehr niedrig. Europa führt.

Die Länder mit der höchsten Produktivität bis auf eine Ausnahme alle in Europa. Die USA liegen abgeschlagen auf Platz 12.

Siehe hier:

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Länder_nach_Arbeitsproduktivität

Es ist kein Wunder das Apple lieber Strafzölle zahlt und in Indien oder China produziert am

TSMC haben sich mehrmals über die schlechte Performance der Arbeiter in ihrer US Fan beschwert.

US Autohersteller lassen die Teile lieber in Mexico produzieren weil die Amis teuer sind und schlecht arbeiten.
 
In Amerika gibt es auch keine „Grundausbildung“ in Form einer Lehre oder ähnlichem. Und als Firma in eine Person investieren, die in 14 Tagen weg sein kann?
 
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Quellen:
pacifico schrieb:
Ähmm, das ist so nicht korrekt

Die Produktivität der Amis ist seit Jahrzehnten sehr niedrig. Europa führt.

Die Länder mit der höchsten Produktivität bis auf eine Ausnahme alle in Europa. Die USA liegen abgeschlagen auf Platz 12.

Siehe hier:

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Länder_nach_Arbeitsproduktivität
Naja wo "führt" Europa denn da? Mit Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien und UK sind ausnahmslos alle der 5 großen Volkswirtschaften Europas hinter den USA was die Arbeitsproduktivität angeht. Bei den restlichen lässt sich mit Ausnahme von Österreich und Dänemark die höhere Arbeitsproduktivität durch Sondereffekte erklären.

  • Luxemburg, Irland und die Schweiz machen ihr Geld damit, das Geld anderer Leute zu verwalten, sprich dort verzerrt der Finanzsektor massiv die Statistik.
  • Norwegen ist ein dünn besiedelter Petrostaat.
  • Die Niederlande sind über Rotterdam das Einfallstor für den Löwenanteil der EU-Importe, allen voran für Öl und Gas und machen damit ihr Geld.

Dass die Arbeitsproduktivität in der Eurozone rückläufig ist, gibt ja sogar die EU-Komission selbst zu:
https://ec.europa.eu/eurostat/databrowser/view/tesem160/default/table?lang=de

Auch wenn man's wieder dadurch vertuschen will, es als Prozentsatz im Vergleich zum Eu-Durchschnitt anzugeben anstatt in inflationsbereinigten $ Werten....
 
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@dgschrei
Luxemburg, Irland und die Schweiz machen ihr Geld damit, das Geld anderer Leute zu verwalten, sprich dort verzerrt der Finanzsektor massiv die Statistik.
Ach und in den USA verzerrt die Weltleitwährung/Raitingagenturen/Finanzsektor das ganze nicht?
 
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Die Surface Sparte Microsofts dürfte mittlerweile eher kriseln bei der unausgegorenen Produkt-/Designpolitik dort (jetzt dort verstärkt auf ARM zu setzen, wenn beim normalen X86er Windows schon die Updates verbuggt in die Hose gehen), von der XBOX Sparte mit den surrealen Preiserhöhungen für (den Verkaufszahlen nach) vorher schon nur begrenzt konkurrenzfähigen Spielkonsolen ganz zu schweigen.

Bei Microsoft ist schon eine Weile (entscheidungstechnisch) der Wurm drinnen, aber m.E. stinkt der Fisch vom Kopf (egal wie viel Lobhudelei für CEO Nadella betrieben wird).

CoPilot+ und ARM-Windows kommen nicht wirklich richtig in die Gänge bzw. bieten m.E. kaum bis zu wenig Mehrwert (um dafür seine Daten mit Microsoft zu teilen).

Beim Game Pass ist die Entwicklung fragwürdig und schwer einzuschätzen, mich holen Abomodelle/-verträge (Humble Choice, welches aber auch teurer geworden ist, ausgenommen) auch gar nicht ab, weil man nur mietet und am Ende nichts besitzt.

Ich hoffe, dass mangels NPU bei mir CoPilot+ und die Datensammel-/K.I.-Orgie in Windows 11 (nach spätem Umstieg von Windows 10 aus) auch ausgebremst wird.

Wenn mit Windows 12 ein Abomodell aufgezwungen werden sollte, werde ich dann auch auf Linux wohl umsteigen müssen und dann verabschiede ich mich wohl auch fast ganz von Microsoft was Hardware und Software angeht nach Jahren der Entwicklung in die falsche Richtung, evt. wird noch das ein oder andere PC Spiel gekauft, aber der kontinuierliche Verlust Microsofts an Stellenwert (bei mir) ist unübersehbar.
 
Zuletzt bearbeitet:
dgschrei schrieb:
Wenn du mir jetzt erklärst warum man dem Arbeiter am Band mehr zahlen sollte, weil der Roboter neben ihm heute 5 mal so schnell die Karosse schweißen kann wie der Ford Mitarbeiter in den 50ern, könnte der Graph vielleicht für irgendwas gut sein.
Kleine Anmerkung.
Der Arbeiter am Fließband hat nur einen sehr geringen Einfluss auf die Produktivität der Gesamtwirtschaft in den USA.

Alle Industrieunternehmen der USA zusammen machen rund 17-18% der Wirtschaftsleistung aus.
Dabei sind dabei aber auch Service, Entwicklung, Marketing, Vertrieb, Personalabteilung, ....
,welche alle auch in die Statistik eingehen (alleine durch die Gehaltszahlungen).

Viele dieser Unternehmen haben die Fertigung größtenteils gar nicht mehr im Land.

Der Anteil von Produktion, wie man sich das traditionell in der Farbik vorstellt macht nur eine nicht allzu hohe einstellige Prozentzahl der Wirtschaft moderner Dienstleistungsgesellschaften aus.
 
DIY ist in den USA recht tot und das sind nunmal alles "Manager", daher jetzt nicht besonders verwunderlich.
 
Dr. MaRV schrieb:
Der flächendeckende Mangel, von dem man immer faselt existiert jedenfalls nicht.

Von Flächendeckend redet eigentlich niemand. Aber es gibt nun mal "Nischen", wo definitiv die Leute fehlen. Bei uns sind die Seniorenheime bspw. nicht voll belegt, obwohl es mehr als genügend Bedarf gibt, aber eben keine Arbeitskräfte. Und im Krankenhaus ginge ohne Zuzug inzwischen ebenso nichts mehr. Mal davon abgesehen, dass an nahezu jeder Bäckerei und gastronomischen Betrieb ein "Wir stellen ein" steht.

Hilft halt nur nichts, wenn diese Berufe niemand mehr machen will, was natürlich Gründe hat. Und 6000 "Manager" bringen da schon einmal absolut 0..
 
Jetzt, wo "KI" und Compiler im Wechsel selbständig programmieren, kann man die Programmierer/innen sukzessive entlassen... bis das ganze Kartenhaus zusammenfällt. Denn wer nur noch Computercode liest, verlernt das Programmieren.

Kursziel Microsoft-Aktie: Null Euro.
 
Manchen hier hilft es zu verstehen, dass es nicht "die USA" gibt. Weder gibt es in jedem Staat Hire & Fire mit 14 days notice, noch bekommt man in den USA keine hervorragenden Fachkräfte um perfekte Arbeit erledigt zu bekommen. Das ist alles eine Frage des Preises, des Ortes, und damit des Gesamtinvests.
 
Laphonso schrieb:
Es gibt zu viele Manager, zu wenig leader in der Intendanz, egal welche Branche.

Wenn ich auf einen Berg möchte, der mein Projekt darstellt, brauche ich leader, keine Manager.
Ich muss auf den Berg geführt werden, nicht gemanaged.

Ich bin seit 2 Jahren Fachlead und kann mich seitdem vor Headhuntern nicht mehr retten. DIe suchen keine "Manager" mehr, sondern Leute, die was können und Probleme lösen, nicht verwalten.

Das nennt man neuerdings auch Solution Engineer :-) (die höchsten Gehälter laut heise.de in der Softwarebranche werden an ERP-Spezialisten und BI-Spezialisten bezahlt). Ich hab mal auf YT gesehen, dass man mit Oracle Zertifikaten und 3 Jahren Erfahrung in den USA 150k $ brutto p.a. verdienen kann.
 
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murdock_cc schrieb:
Die AI frisst ihre Eltern und die Dividenden machen brrrrrrrrrr.
Definitiv brutale Entwicklung. Hatte nicht Microsofts CEO noch ende letzten Jahres damit geprahlt, dass bereits mindestens 30% des MS Codes KI generiert wäre?

Ist dann schon ein konsequenter Schritt der Stellenabbau. Ob das aber langfristig wirklich sinnvoll ist bis auf die Senior Experts die Juniors und ein Level drüber rauszuschmeißen sei dahin gestellt.
Wenn eine solche Entwicklung quasi weltweit die Runde macht, wird die AI auch große soziale Probleme mit sich bringen.
 
Naja wir haben schon Fachkräfte. Aber weil diese aus Land x/y kommen werden deren Berufe die sie gelernt haben hier nicht anerkannt.
Dann saufen uns dächer ab weil Elektriker als Dachdecker arbeiten und leute die Pfleger sind, sitzen zu hause weil sie hier quasi als ungelernter nirgends eingestellt werden.
 
Thares schrieb:
... In EU spricht man von Fachkraftmangel ...
Es gibt nur einen Mangel an 20-Jährigen mit 30 Jahren Ingenieurserfahrung, die für den Mindestlohn die Welt retten sollen 😉
 
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Reaktionen: Exit666, M@tze und knoxxi
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