News Kündigungswelle geht weiter: Microsoft entlässt 6.000 Mitarbeiter

Dr. MaRV schrieb:
Arbeitgeberverbände und Politiker.
Dann bitte auch das drum herum so gestalten das dies überhaupt möglich ist.
 
kachiri schrieb:
"Mehr Geld" ist nicht die Lösung und "mehr Geld" auf dem Konto führt am Ende auch nicht dazu, dass mehr Menschen in die Pflege gehen oder dort bleiben.
Nein, du hast natürlich recht, es ist nicht NUR der Finanzielle Aspekt, aber der ist nunmal auch da. Wieso sollte man sich krumm Buckeln, wenn man nicht entsprechend verdient?
 
Wenn mehr Personal da wäre und mehr Investment in die Ausstattung, dann müsste man sich ja nicht krumm buckeln. Frag doch die Leute, die aufhören. Die hören in der Regel nicht auf, weil sie zu wenig Geld bekommen, sondern weil sie einfach auf die Arbeitsbedingungen keine Lust mehr haben. Und das häufig "schweren Herzens", weil für viele Menschen in diesen Bereichen die Arbeit auch eine Berufung ist - was sie aus meiner Sicht im sozialen Umfeld, wenn ich mit Menschen arbeite, auch zwingend sein sollte.
 
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Zwei Bekannte von mir arbeiten in dem Beruf. Die sagen beide, dass es ein Mix aus den Umständen und auch dem Geld ist. Die beiden können sich aber nicht lösen, da es sie erfüllt, den Menschen zu helfen.
 
@kachiri
Du drehst dich hier im Kreis. Die von dir genannten Berufszweige sind finanziell am Anschlag. Da ist keine Luft für mehr Personal oder besserer Ausstattung. Das Problem sind unsere Abgaben auf das Gehalt/Lohn. Würde man diese senken und das ginge am einfachsten über den Freibetrag. Könnte man auch wieder für weniger Geld arbeiten gehen, was mehr Spielraum für Investitionen in Ausstattung brächte.
Dass unser Sozialsystem ebenfalls einer Reform bedarf, ist unbestritten.
Man könnte damit anfangen, eine Krankenkasse für alle zu schaffen. Eine, statt 90 und keine privaten mehr. Zur Einzahlung ist jeder verpflichtet, 4-5 %, zu tragen vom Arbeitnehmer/Beamten allein, keine Beitragsbemessungsgrenze mehr. Ich denke, das würde viel bringen. Zeitgleich würden damit einhergehend auch die Lohnnebenkosten sinken, was positiv für Investitionen der Arbeitgeber wäre.
 
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Mensch_lein schrieb:
Die sagen beide, dass es ein Mix aus den Umständen und auch dem Geld ist. Die beiden können sich aber nicht lösen, da es sie erfüllt, den Menschen zu helfen.
Wobei ich nicht glaube, das sie der Meinung sind, dass sie "zu wenig" verdienen, sondern sich vermutlich eher ärgern, dass die "Mehrarbeit", die sie häufig haben, nicht entlohnt wird, weil Überstunden halt nicht ausgezahlt werden (können).

Dr. MaRV schrieb:
Du drehst dich hier im Kreis. Die von dir genannten Berufszweige sind finanziell am Anschlag. Da ist keine Luft für mehr Personal oder besserer Ausstattung.
Das ist mir bewusst. Mir geht es nur darum, dass klar wird, das es nicht daran liegt, dass die Menschen in diesen Berufszweig selbst zu wenig Geld verdienen. Gegen mehr Geld sagt sicher niemand etwas, das ist aber nicht das Hauptproblem.
Sondern das fehlende Geld und die quasi nicht existenten Budgets um mehr Personal zu ermöglichen aber auch die Ausstattung auf einem entsprechenden Niveau zu halten.

Und ich bin bzgl. deiner Vorschläge auch bei dir - nach meinem Kenntnisstand würden das auch viele Beamte befürworten. Die verwalten nämlich durch die private Krankenversicherung und die Beihilfe sich auch selbst noch einmal privat und rennen teils dem Geld hinterher...
Wobei die größere Auswirkung der Wegfall der Beitragsbemessungsgrenze haben würde. Verstehe bis heute nicht, warum die überhaupt existiert.
 
Kahlschlag? ...wohl kaum! Bei Mitarbeiterzahlen um die 220.000 Angestellten, sind 6.000 Stellen nicht mal 3% der Belegschaft. Das entspricht schon eher "normaler" Fluktuation.

Oder anderst gesagt: Wenn in Wuppertal ein kleines mittelständisches Unternehmen 3 von 100 Angestellten (unter welchen Umständen auch immer) entläßt, dann wird die Tageszeitung auch keinen ganzseitigen Artikel dazu schreiben.
Immer sportlich fair bleiben.
 
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Die Fehler im System sind vielfältiger Art. Wieso besteuert man zum Beispiel nicht Robotter, oder in dem Falle von MS die Arbeit von einer KI? Was wir sehen ist eine stärkung der firmen, indem man ihnen hohe Preise für Produkte durchgehen lässt, ohne dass man Steuern abschöpft. Man kanns auch etwas extremer auf den Punkt bringen, man lässt die Reichen noch reicher werden. Man redet immer wieder davon, wie wichtig Arbeitsplätze seien und blendet den rest grosszügig aus. Der Mehrwert der Globalisierung fällt den schon reichen zu und der rest darf die Zeche bezahlen. Sieht man schön an den Preisen für Gas, öl etc. Den, der viel hat, juckt das nicht.

Die Krankenkassen werden nicht gebraucht. Es bräuchte genau eine davon. Das weiss jeder, der mal bei einer Versicherung(ja, eine KK ist eine Versicherung) gearbeitet hat. Es werden pro Jahr mehrere Miliarden dafür aufgewendet, ein Konstrukt zu betreiben, dass es nicht brauchen würde. Das Ganze unter der schlichten Lüge, dass es den Wettbewerb befeuern würde.

@kachiri
Wobei ich nicht glaube, das sie der Meinung sind, dass sie "zu wenig" verdienen, sondern sich vermutlich eher ärgern, dass die "Mehrarbeit", die sie häufig haben, nicht entlohnt wird, weil Überstunden halt nicht ausgezahlt werden (können).
Wie ich schon sagte, die beiden sagen, dass es zu wenig Geld sei. Da obendrauf kommen noch die Überstunden, die nachlassende Arbeitsqualität, die mit vielen zu betreuenden einhergeht on Top. Es ist aber richtig, dass sie auch bei einem Lohn von 5000Euro pro Monat noch beklagen würden, dass ihre Arbeitsumstände dem Berufsstand widersprechen. Also sie, egal wie viel sie verdienen, ihre Arbeit nicht so leisten können, wie sie es gelernt haben und das wäre ein Bedürfniss für sie.

Die Beitragsbemessungsgrenze ist nur ein Fehler, der mir da auffällt. Wieso gibt es eine Grenze, wie viel Reiche für die KK bezahlen müssen? Alle sind gleich, bis auf ein paar Reiche, die gleicher sind?
 
0815burner schrieb:
Fast die gesamte Industrie arbeitet 35h
Hm aber nicht überall die meisten Handwerker haben 40h+ und die Rechnung die ich vor Augen habe ist auch mit 30 Tage Urlaub und 10 Krankentage ..... Zum Teil bin ich in der Industrie unterwegs die normalen linien Arbeiter schaffen durch also die Linien laufen 24/7

Und mal ehrlich wir haben über viele Jahrzehnte einen Lebensstandart erarbeitet sollen wir diesen wieder aufgeben ?
 
Es wird noch schlimmer werden. Die selbstgemachte Krise hat sich nun auch bis zu Banken und Versicherungen gefressen, dass ist das Rückgrat einer Nation.

Unser Konzern besetzt keine Stellen mehr nach, es wird gespart wo es nur geht. Wer jetzt als ITler seinen Job verliert, der könnte arm dran sein. Kündigungswellen gab es noch nicht, aber sie achten viel mehr drauf was Leute so tun, Effizienz steigern usw. Was als nächstes kommt wissen alle. Das gab es nicht mal während Wirtschaftskrisen, nichts verlgeichbares in den letzten 30 Jahren gesehen. Und nun regieren wieder die gleichen Kräfte...

Die ersten gehen schon pleite und machen dicht. Es ist 30 nach zwölf, noch mal paar Jahre weiter so hält das Land nicht aus ohne in die Armut zu stürzen. So mancher freut sich dass die Vielverdiener weniger haben, vergessen aber dass sie stark von diesen gestützt werden, auch ohne Hartz4. Die Mickerbeiträge die ein Geringverdiener in die Krankenkasse und Arbeitslosenversicherung einzahlt reicht nichts aus um Ärzte zu bezahlen.

Erst haben die Vermögenden weniger, danach haben die Armen gar nichts mehr.
 
Zuletzt bearbeitet:
0815burner schrieb:
Das mag sicher gehen, solange der Betrieb sehr klein ist. Sobald du Kapital von aussen brauchst, musst du Wirtschaftsberichte vorlegen und gewisse Kriterien erfüllen. Spätestens da beginnen die Probleme. Selbst die örtliche Sparkasse will eine solide Rendite sehen, da kannst du nicht allen Gewinn unter den Mitarbeitern verteilen.

Ich stelle bei dieser Basisdemokratie auch mal in den Raum, ob dann auch alle haften wenn Vertragsstrafen anstehen oder es mal nicht so läuft?
Ich meine: Keine Aufträge da, also auch kein Lohn für den Angestellten? Wobei Angestellter ist er dann ja nicht, er ist ja Mitbesitzer. Also kann er auch mit Privateigentum haften?!
Tatsächlich habe ich gerade mit einem IT-Systemhaus zu tun die genau so geführt sind, ich war selbst überrascht. Sind nicht so groß wie Bechtle, dafür aber auch bei weitem nicht so mühsam. Bechtle, übler Beamtenverein.....
Anfang 2000 gegründet, von nem Schweizer Investor aufgekauft worden der das Ding an die Börse bringen wollte. Nach 10 Jahren haben es tatsächlich, im Verbund von knapp über 100 Mitarbeiter, das Unternehmen zurückgekauft. Unternehmen liegt derzeit bei knapp 1 Mrd. Umsatz.
 
kachiri schrieb:
Frag doch mal das Personal, was da ist. Klar. Geld würden sie alle mehr nehmen. Darum geht es den meisten aber gar nicht, weil sie, wenn sich nach Tarif bezahlt werden, gar nicht so schlecht verdienen. Gerade in der Pflege kommt da durch Schichtzulagen und Wochenenddienst einiges dazu. Am Hungertuch nagt das Personal in der Regel nicht.
Meine Frau hat als Erzieherin 2.500 Euro netto im Monat. Das ist solide "Mittelschicht".

Was sie u.a. beklagt, und das deckt meine öffentliche Wahrnehmung, sind die Arbeitsbedingungen durch u.a. Personalmangel aber auch schlechte Ausstattung, weil die Budgets knapp sind.
Gerade in den sozialen Berufen lockst du auch nicht zwingend mit mehr Geld. Das ist immer das, was als erstes fällt: Mehr Geld.
Ist aber nach meinem Eindruck nicht das große Problem.

Es ist der Lifestyle, den sich gerade jüngere Menschen vorstellen - und im Sozialbereich wie gesagt vor allem die Rahmenbedingungen.

Und der öffentliche Dienst ist wirklich immer nur dann interessant, wenn der Arbeitsmarkt schwierig ist.

Bezüglich "genug Personal": Frag mal Ausbilder nach der Qualität der Schulabgänger gerade im sozialen Verhalten...

2500€ im Monat? Solide Mittelschicht?
Vor 5 Jahren vielleicht.
Ergänzung ()

RobZ- schrieb:
Die ersten gehen schon pleite und machen dicht. Es ist 30 nach zwölf, noch mal paar Jahre weiter so hält das Land nicht aus ohne in die Armut zu stürzen. So mancher freut sich dass die Vielverdiener weniger haben, vergessen aber dass sie stark von diesen gestützt werden, auch ohne Hartz4. Die Mickerbeiträge die ein Geringverdiener in die Krankenkasse und Arbeitslosenversicherung zahlt hält sie garantiert nicht von der Pleite ab.

Wenn du dir noch Gedanken darüber machst wer in die Sozialversicherungen einzahlt und dir höhere Beiträge weh tun, dann gehörst du nicht zu den Vermögenden.

Es ist eher so, dass die Arnen die Vermögenden stützen. Sonst könnten die nicht vermögend sein.
 
Lassen wir doch mal Diagramme sprechen:

23410.jpg

Quelle: https://www.statista.com/chart/23410/inequality-in-productivity-and-compensation/

Das bezieht sich zwar auf die USA aber das gleiche Problem haben wir in Deutschland doch auch. Die Produktivität hat seit Jahrzehnten zugenommen aber der Reallohn, sei es per Stunde oder Monat, ist im Prinzip gleich geblieben.
 
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Substanzlos schrieb:
2500€ im Monat? Solide Mittelschicht?
Vor 5 Jahren vielleicht.
Ergänzung ()



Wenn du dir noch Gedanken darüber machst wer in die Sozialversicherungen einzahlt und dir höhere Beiträge weh tun, dann gehörst du nicht zu den Vermögenden.

Es ist eher so, dass die Arnen die Vermögenden stützen. Sonst könnten die nicht vermögend sein.
Und wie genau machen sie es? Mit welchem Wissen?
 
MacFu schrieb:
Denn du glaubst nicht (...)
Na ich glaubs absolut, schließlich war das einer der Gründe warum ich das Unternehmen dann auch verlassen habe :p
 
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Mensch_lein schrieb:
Nein, du hast natürlich recht, es ist nicht NUR der Finanzielle Aspekt, aber der ist nunmal auch da. Wieso sollte man sich krumm Buckeln, wenn man nicht entsprechend verdient?
Die Pflege hat ja schon einen ganz guten Mindestlohn von 19,50€ die Stunde.
Meine Cousine ist aus dem Job ausgestiegen, weil der körperlich zu schwer wurde und man auch keine technischen Hilfsmittel hat und die Investitionen fehlen.
Sie hatte auch gut verdient, soweit ich weiß über 25€ die Stunde, aber es ist halt ein Knochenjob.
Sie sagte mal, dass sie lieber auf den Bau gehen würde, da müsste man nicht so schwer heben, denn die Zement Säcke wiegen "nur" 40kg, die Patienten eher nicht und die musste teilweise 90kg Personen beim Aufstehen helfen oder beim umsetzen.
 
Discovery_1 schrieb:
Es gibt in meinen Augen zumindest eine bessere Unternehmensstruktur, die die Zukunft sein könnte: employee-owned companies. Also, Unternehmern, die allein ihren Gründern und deren Mitarbeitern gehören und zusammen demokratisch geleitet werden.
Der Deutsche Begriff dafür ist Mitarbeiterunternehmen.

Ich bestreite nicht, dass das Modell seine Vorteile hat, aber dass das die Zukunft ist halte ich für weit hergeholt. Diese Art Unternehmen sind erstens vergleichsweise klein und gibt es nur sehr selten. Ab einer gewissen Grösse werden Unternehmen von den Gründern entweder verkauft oder das demokratische Prozedere wird schilchtweg zu schwerfällig. An der Stelle werden dann meistens Manager eingesetzt und von oben nach unten "regiert".
 
RobZ- schrieb:
hat sich nun auch bis zu Banken und Versicherungen gefressen, dass ist das Rückgrat einer Nation.
Vielleicht fehlen mir da Infos, aber seit wann sind "Banken und Versicherungen das Rückgrat einer Nation"?
 
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DonDonat schrieb:
Die Firmen brauchen auch Geld von Banken und mir wäre neu, dass Banken bestimmen wo die Gewinne hin gehen.
Die Banken bestimmen auch wo die Gewinne hingehen, nämliche in ihre Tasche in Form der Kreditzinsen. Die Würden die Firmen unbegrenzt Mittel bei den Banken bekommen, wäre das auch eine feine Sache. Ab gewissen Größen ist dieses Risiko den Banken aber zu groß, dann braucht man Aktionäre. Die wollen dann für das größere Risiko auch größere Gewinne haben.
DonDonat schrieb:
Wie wäre es mit dem aktuellen System, nur mit extra Parametern die keine massive immer stärkere/schnellere Umverteilung von Angestellten zum Geld-Adel hin erzeugt?
Bitte, setze es um! Ich wäre sehr dafür. Die Reichen haben aber die Lobby und bekommen auch persönliche Termine bei den politischen Entscheidern. Das ist alles nicht demokratisch und auch nicht schön. Aber es ist die Realität. Wer das Geld hat, hat die Macht. Ich mache mir da keine Illusionen und verschwende da keine Gedanken an Utopien.
DonDonat schrieb:
Fun Fact, ohne Angestellte erzeugt keine Firma auch nur einen Cent aber trotzdem bestimmen Angestellte nicht über die Verteilung der Einnahmen.
Ja, aber können die Angestellten den die Millioneninvestionen stemmen, die z.B. unser Industriebetrieb jährlich braucht? Der Aktionär kann morgen in Reis, übermorgen in Waffen investieren. Du kannst dir nur einen anderen Job suchen, solange es sie den gibt. Oder einfach solange streiken, bis die Produktion ins Ausland geht. Arbeitskraft gibt es weltweit überall zuhauf, teilweise sehr viel billiger. Damit kann man keinen Druck aufbauen, und dumm und faul sind Chinesen und co auch nicht.
DonDonat schrieb:
Das geht in ALLEN Größen sonst gäbe es keine Demokratie. Nur muss man es wollen und da ist das Problem, nicht dass man bei den Details der Umsetzung anfängt und dann direkt daraus schlussfolgert dass es nicht geht.
Die Mächtigen wollen es nicht. Wenn du es trotzdem kannst, ich wäre dir sehr dankbar!
 
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