News Kündigungswelle geht weiter: Microsoft entlässt 6.000 Mitarbeiter

dgschrei schrieb:
Dass die Arbeitsproduktivität in der Eurozone rückläufig ist, gibt ja sogar die EU-Komission selbst zu:
https://ec.europa.eu/eurostat/databrowser/view/tesem160/default/table?lang=de

Auch wenn man's wieder dadurch vertuschen will, es als Prozentsatz im Vergleich zum Eu-Durchschnitt anzugeben anstatt in inflationsbereinigten $ Werten....
Was aber nicht daran liegt das die Arbeitnehmer immer fauler werden, sondern durch die mangelnde Investitionstätigkeit der Arbeitgeber verursacht wird.

->Seit 2018 stagniert die Produktivität.

->Seit 2018 stagnieren die Investitionen in Deutschland

-> Seit 2010 erleben wir einen Beschäftigungslaufwuchs in Deutschland

Ergo hat sich die Wirtschaft dazu entschieden lieber die laufenden Kosten mit Einstellungen zu erhöhen statt zu investieren und effizientere Maschinen zu kaufen und die Gewinne in der Bilanz dementsprechend zu reduzieren...

Preisfrage:

Wie soll die Produktivität ansteigen wenn keine modernen Maschinen oder IT angeschafft werden?
 
Zwei Punkte zu den Randerscheinungen "Fachkräftemangel" und Ausbeutung dieses Threads.

1. Microsoft war mal insofern eine Worker Owned Company, als dass jeder einzelen Mitarbeiter in den 80ern und frühen 90ern mal hauptsächlichj in Unternehmensaktien bezahlt wurde. Das ist aber auch nicht das mit der Ausbeutung konkurrierende Modell. Das Modell, das mit der Ausbeutung konkurriert, heißt "Kooperative" und das sind nicht zwangsläufig oder nicht nur die Angestellten, die das Unternehmen besitzen, sondern mehr. Die größte Kooperativengruppe in Europa ist das nur in Deutschland unbekannte Coop oder Co-Op:
https://en.wikipedia.org/wiki/Coop
https://en.wikipedia.org/wiki/Coop_amba
https://en.wikipedia.org/wiki/Coop_(Hungary)
https://en.wikipedia.org/wiki/Co-op_Atlantic (Canada)
usw.:
https://en.wikipedia.org/wiki/Coop#Supermarket_chains

Funktioniert seit Jahrzehnten.

2. Fachkräftemangel in der Pflege ist nicht deshalb nicht da, weil das niemand machen wöllte, sondern weil niemand dazu ausgebildet wird und sich den Aufgaben langfristig, jahrzehntelang gewachsen fühlt. Und Grund ist genau die Mentalität, die hier dei Entlassungswellenbefürworter immer an den Tag legen: Die Leute sind eben zu "unperformant". Ja, toll für die Gesellschaft bzw. die Volkswirtschaft, dass wir ein Fünftel zum Garnichtstun verdammen, weil sie langsamer tun, als andere. :hammer_alt:

Ob diese Entlassungswelle nun etwas sinnvolles oder nicht ist, ist für uns eh nicht ergründbar, weil wir die Aufgaben der jeweiligen Mitarbeiter eben nicht kennen un duns hier auf deren Rücken über sie lustig machen, bringt mal irgendwie nichts. Alles nur auf einen Coronaüberhang zu schieben, halte ich für weit hergeholt.
 
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Substanzlos schrieb:
Bevor ich mehr arbeite, verkaufe ich mein Auto, ziehe in eine kleinere Wohnung und reduziere auf 60%.
Ich habe in jungen Jahren wöchentlich gut 60 Stunden gearbeitet (einschl. Samstags und Sonntag Vormittags) und habe in meinem Beruf mein Hobby gesehen. Morgens bis zum Mittag-/Abendessen gearbeitet, anschließend nach einer Stunde Abendessenspause wieder bis 22:00 Uhr ins Büro (als selbständiger Architekt). Ich würde auch heute weiterhin 60 Stunden arbeiten wenn der Job es noch hergäbe, auch werde ich sicher wie mein Vater und einige bekannte Architekten bis gut 75 und länger arbeiten (wenn es die Gesundheit mitmacht), weil für unseren Job leben.
 
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@fej1965

Gut, als Architekt geht das.* In vielen anderen Berufen hast du damit den Tod in den 50ern sicher.


* Nachtrag:
Und natürlich, wenn du die Organisation deines Privatlebens abgetreten hast.
 
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fej1965 schrieb:
Ich würde auch heute weiterhin 60 Stunden arbeiten wenn der Job es noch hergäbe, auch werde ich sicher wie mein Vater und einige bekannte Architekten bis gut 75 und länger arbeiten
Als Architekt muss man schon 60 Studen arbeiten um überhaupt ein Gehalt zu bekommen m

Kein Wunder das bis 75 geschuftet wird...
 
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Microsoft feuert tausende Mitarbeiter (CB schreibt hier ziemlich euphemistsch freistellen), obwohl der Konzern aus Redmond gute Zahlen vorzuweisen hat.

Ich habe den Verdacht, das die Verschlankung oder wie das heißt und das Optimieren von Teams nichts anderes ist, als noch mehr Arbeitsleitung aus den Angestellen herauszuquetschen. Ich schreibe die Entlassungen beim Redmonder Konzern eher der Profitmaximierung mit möglichst geringen Mitarbeiterkosten zu.

Es ist immer wieder die gleiche Mär und zwar nicht nur in den USA. Große Konzerne, egal, wie sie heißen "stellen Mitarbeiter frei" und "verschlanken" sich, weil sie sonst angeblich am Hungertuch nagen müßten.

Das sind in meinen Augen fertige Lügen.
 
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Ezeyer schrieb:
ja, schon gut, habe mich vertan - es sind gerade 30%, aber Microsoft spricht sogar bis 2030 von 95%:

95 Prozent bis 2030? Microsoft lässt bereits 30 Prozent seines Codes von KI schreiben​

https://t3n.de/news/95-prozent-bis-...rce=rss&utm_medium=feed&utm_campaign=t3n-news

Wenn das so weiter geht, wird KI irgendwann den Menschen fast überall ersetzen können.
Ergänzung ()

Dr. MaRV schrieb:
Einfach ein paar Feiertage abschaffen und mehr Stunden pro Woche arbeiten. Dann ist das Problem gelöst, sagen zumindest in Deutschland die Ökonomen, Arbeitgeberverbände und Politiker.

Das kann ich gut verstehen.

Es gibt in einigen beufen einfach viel zu wenig Nachwuchs, weil den Job keiner mehr machen möchte.
 
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pacifico schrieb:
Als Architekt muss an schon 60 Studen arbeiten um überhaupt ein Gehalt zu bekommen
👍Alles arme Schlucker die bis 75 arbeiten müssen um dem Handwerker beizubringen wie es richtig gemacht wird.

Kenn ich aus eigener Erfahrung.
 
Dass KI beginnt Arbeitsplätze ersetzt ist doch ganz normal, vor allem wenn das halt "Routineaufgaben" also sehr stark nach "Schema F" erfolgen. Solche Arbeitsplätze gibt es halt doch nicht wenige vor allem in grossen Konzernen.

ich arbeite auch gerade dabei bei einem internationalen Grosskonzern in der Industrie den Bereich Finance 20% der Arbeitsplätze innerhalb von 2 Jahren durch KI zu ersetzen - was auch denke ich sehr realistisch ist - hier wird seit 5 Jahren sehr eng mit NVidia zusammengeabeitet und seit 4 Jahren auch intensiv eigene Netze in wirklich vielen Bereichen trainiert - und so speziall auf eigenen Daten für einen Zweck trainierte Netze tendieren aucxh sehr sehr wenig zum "Halluzinieren" - einfach weil die Informationsdichte extrem viel geringer gepackt ist in den Neuronen und damit viel näher an den Ursprungsdaten.

Bei internationalen Grosskonzernen denke ich sind 40%-60% im "White Collar" Bereich halbwegs zeitnah ersetzbar, weil einfach viele Bereiche sehr hochgradig spezialisiert sind mit vergleichweise geringem Allgemeinwissensantail also eigentlich perfekt für KI, das doch am besten als "Fachidiot" einsetzbar :D

Dass echte (IT-) Hightechkonzerne wie MS, Google, Amazon Oracle und Co hier den Anfang machen ist auch normal - die werden sicher intern bei KI auf einem noch ganz anderen Level unterwegs sein.

Ich glaube das wäre echt interssant mal zu erfahren was die Hightech Konzerne hinter "verschlossenen Türen" intern bei sich für die nächsten 5,10,20 oder 50 Jahre planen wie das Verhältnis KI - echte Menschen Verhältnis bei ihnen selber im Unternehmen ("realistisch") sein wird.
 
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fej1965 schrieb:
IIch würde auch heute weiterhin 60 Stunden arbeiten wenn der Job es noch hergäbe, auch werde ich sicher wie mein Vater und einige bekannte Architekten bis gut 75 und länger arbeiten (wenn es die Gesundheit mitmacht), weil für unseren Job leben.

Ich übe mein Beruf auch sehr gerne aus und will den auch so lange machen wie ich kann. Aber dafür muss ich mich auch körperlich leistungsfähig halten.
Mit Schichtdienst nicht immer so einfach.
Nur reicht mir das nicht, weil das Leben auch noch andere schöne Dinge bereithält.
 
Speedy Gonzales schrieb:
Ich habe den Verdacht, das die Verschlankung oder wie das heißt und das Optimieren von Teams nichts anderes ist, als noch mehr Arbeitsleitung aus den Angestellen herauszuquetschen.
Globale Konzerne sehen Mitarbeiter als Ressourcen an wie alle anderen Produktionsmittel auch. Man kauft/verkauft diese Mittel nicht nur aufgrund des eigenen Bedarfs, sondern spekuliert damit und versucht auch der Konkurrenz Mittel wegzunehmen, wenn man einen Mangel sieht. Das trifft auch auf Mitarbeiter zu. Man hat eingestellt ohne das man sie unbedingt benötigt hat. Es gab einen Mangel für ~2 Jahre und wollte eben bereit sein falls man sie doch braucht bzw. das zumindest Konkurrenten nicht so schnell wachsen können.

Jetzt korrigiert man wierde, da es keine Mangelware mehr ist. Man benötigt sie auch selber nicht mehr und die Konkurrenz hat sowieso genug Auswahl.

Der "Vorteil" beim Mitarbeiterverkauf, im Vergleich zu Rohstoffen, ist, dass es keinen schlechten "Verkaufspreis" gibt. Somit kein Anreiz Mitarbeiter zu halten, wenn alle anderen auch freistellen. Im Gegenteil, in dem Fall gibt es nur Vorteile...

Das diese Logik oftmals nicht funktioniert ist eine andere Sache. Für Innovation und langfristige Produktentwicklung ist hire and fire meiner Meinung nach nicht hilfreich - aber mich fragt ja niemand :P

Früher haben Unternehmer eine Verantwortung für ihre Mitarbeiter übernommen und das durchaus ernst genommen. Ein Unternehmer der seine Mitarbeiter nicht beschäftigen konnte, wurde geächtet. Da gings auch um die Ehre. Entsprechend hat man die Unternehmen auch geführt. Heute will man von diesen "Pflichten" nichts mehr wissen. Die "anonymen" Eigentümer verstecken sich hinter einem CEO bzw. undurchsichtigen Unternehmensstrukturen und man rechtfertigt so ein Vorgehen eben mit wirtschaftlichen Überlegungen. Und wie gesagt, meiner Meinung nach sind diese Überlegungen oftmals schlicht falsch und man fährt ein Unternehmen gegen die Wand. Aber die Entscheider haben natürlich kurzfristige Anreize und individuelle Pläne für ihre eigene Karriere. Hinter mir die Sintflut...
 
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Naja das gleicht sich doch aus die meisten Angestellten wechseln doch auch wenn sich was deutlich besseres findet?

Denke nicht dass weniger "Loyalität" einseitig ist vor allem bei grossen Konzernen.
 
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Das Abenteuer Musk mit Grok scheint eine neue Herausforderung zu werden. Lieber noch schnell ein paar Leute entlassen.
 
Gigaherz schrieb:
Naja, hierzulande gehen die Firmen dann halt einfach insolvent... hat meine Arbeitsplätze in der Vergangenheit auch nicht sicherer gemacht.
die gehen nicht insolvent, die produzieren einfach nicht mehr.
 
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