News Kurzausflug: Foxconn verkauft Anteile an chinesischer Tsinghua Unigroup

Volker

Ost 1
Teammitglied
Registriert
Juni 2001
Beiträge
18.362
  • Gefällt mir
Reaktionen: second.name, aid0nex, boxte30:Goas und 2 andere
das verhalten kann nur mit der chinesischen Führungsriege zusammen hängen. gegen jegliche betriebswirtschaftliche Regeln zu handeln und nach wenigen Monaten eigentlich noch zu früh wäre; hat mMn. Grund der Kontrolle und Zensur.

Würde mich net wundern wenn Xi da seine finger im Spiel hat. Wichtig genug wäre Foxcoon ja
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: aid0nex und H3llF15H
Chesterfield schrieb:
Würde mich net wundern wenn Xi da seine finger im Spiel hat. Wichtig genug wäre Foxcoon ja
Genau das Gegenteil dürfte wahrscheinlicher sein.

Für China sind Investitionen taiwanischer Unternehmen willkommen, schließlich schafft wirtschaftliche Verflechtung mehr Abhängigkeiten und mehr Druckmittel.

Anders sieht es natürlich die aktuelle taiwanische Regierung. Aber auch unabhängig von der politischen Ausrichtung gibt es in Taiwan gewisse Regeln, was Investitionen in chinesische Unternehmen angeht. Es sind halt zwei verschiedene Dinge, ob man als taiwanisches Unternehmen in China produziert oder sich als taiwanisches Unternehmen in chinesische Unternehmen einkauft.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Hardware_Junkie, aid0nex, boxte30:Goas und eine weitere Person
Interessant 🧐 was da so passiert, leider ist unsere Infolage in hiesigen Medien dünn. Bin aber gerade zu faul Taiwanesische Medien zu lesen (englische Ausgabe natürlich). Ich hypothetisiere mal, dass die politische Dimension der Investitionen betriebswirtschaftlich nicht zu steuern waren. Bevor man sich den chinesischen Staat reinholt und der mitmischt, dann doch lieber wieder raus
 
fab.erg schrieb:
Ich hypothetisiere mal, dass die politische Dimension der Investitionen betriebswirtschaftlich nicht zu steuern waren. Bevor man sich den chinesischen Staat reinholt und der mitmischt, dann doch lieber wieder raus
Foxconn wollte sich doch bei einem gerade wirtschaftlich schwachen chinesischen Unternehmen günstig viel Einfluss sichern (und nicht der chinesische Staat, über dessen Rolle in dem Artikel auch nur pauschal gemutmaßt wird). Das ist doch ein ganz normales Vorgehen. Gibt's überall.
 
Ja das war sicher die Intention aber vermutlich ist dann mehr Politik drin ask gewünscht
 
Artikel-Update: Wie erwartet ist das Unternehmen nicht komplett ohne Strafe davon gekommen. Diese fällt mit 10 Millionen New Taiwan Dollar, umgerechnet 330.000 US-Dollar, aber sehr übersichtlich aus. Foxconn wurde laut Medienberichten zugute gehalten, dass das Unternehmen den geplanten teilweisen Kauf selbst wieder aufgegeben hat, sowie das, was Foxconn bisher für Taiwan geleistet hat und auch noch in Zukunft hier vor hat.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: aid0nex
In dem Kontext ja ganz spannend:
"Im Jahr 2020 drang erstmals ein Flugzeug der chinesischen Streitkräfte in den taiwanesischen Luftraum ein."

"Im Oktober 2021 sicherte US-Präsident Joe Biden Taiwan militärische Unterstützung im Falle eines Angriffs durch China zu"

https://de.wikipedia.org/wiki/Taiwan-Konflikt#2020er_Jahre

vor dem hintergrund:
"Seinerzeit versuchte sich der Konzern zu rechtfertigen, dass die „neue“ Tsinghua Unigroup nichts mit der altbekannten Firma zu tun habe."
 
vvvoo schrieb:
"Im Jahr 2020 drang erstmals ein Flugzeug der chinesischen Streitkräfte in den taiwanesischen Luftraum ein."
Falsch.

Flugzeuge drangen in die taiwanische Luftverteidigungszone ein und/oder überschritten die Medianlinie in der Taiwanstraße. Beide stellen aber nicht die Grenze zum taiwanischen Luftraum oder laut Spiegel "taiwanischen Gewässern" dar.

Sowohl Wikipedia als auch Spiegel verbreiten hier eine sprachlich falsche Formulierung.

vvvoo schrieb:
"Im Oktober 2021 sicherte US-Präsident Joe Biden Taiwan militärische Unterstützung im Falle eines Angriffs durch China zu"
Falsch.

Er sagte, dass die USA seiner Meinung nach dazu verpflichtet wären. Der so genannte Taiwan Relations Act von 1979 sagt dazu allerdings nichts Konkretes. Im Falle eines Falle ist rechtlich nicht gesichert, ob der US-Präsident überhaupt die alleinige Befugnis hat, einen Einsatz von Streitkräften in Taiwan anzuordnen. Sehr wahrscheinlich muss der Kongress mitentscheiden.

Ich habe eine Bitte:

Bitte keine Infos von der (deutschen) Wikipedia, Spiegel, Zeit etc. über das Thema Taiwan einholen! Diese strotzen leider vor faktischen und sprachlichen Fehlern und sind absolut nicht geeignet, um in eine öffentliche Diskussion eingebracht zu werden.

Es ist so unglaublich frustrierend, dass wenn mal etwas über Taiwan in deutschen Zeitungen liest, wesentliche Teile davon einfach falsch sind oder sprachlich in eine bestimmte Richtung (möglichst dramatisch) gebogen werden.

Wer Fragen hat, darf mich gerne auch privat anschreiben, um Infos direkt aus Taiwan zu erhalten.
 
Erstmal danke für deine Antwort. Ich bin bei dem Thema nicht firm und wollte eher auf den Konflikt zwischen Ost und West anspielen und die Methoden, die dabei eingesetzt werden.
Inwiefern die Begrifflichkeiten stimmen, kann ich nicht überprüfen und ist auch denke ich weniger von Bedeutung.
denonom schrieb:
Flugzeuge drangen in die taiwanische Luftverteidigungszone ein und/oder überschritten die Medianlinie in der Taiwanstraße.
Inwiefern ist das denn deiner Meinung nach eine andere Situation und damit meine ich in Bezug auf den Konflikt? Was ändert diese sprachliche Differenzierung daran?

denonom schrieb:
Falsch.

Er sagte, dass die USA seiner Meinung nach dazu verpflichtet wären.
Warum du hier "Falsch" schreibst, kann ich auch nicht nachvollziehen. Wenn er der Meinung ist, sie seien dazu verpflichtet und weiter zitiert wird mit "...dass wir keinen Schritt zurück machen werden, dass wir unsere Positionen nicht ändern werden", könnte man das schon so interpretieren, dass sie ihre geopolitische Position nicht aufgeben wollen. Zumindest tun sie nicht das Gegenteil, was dein "Falsch" schon eher suggeriert. Was dann wirklich passiert, können wir nicht wissen: thats the game (;

Bezüglich deiner Infos direkt aus Taiwan wäre ich ja auch sehr vorsichtig. Ich weiß nicht woher du deine Informationen beziehst, aber die Medienlandschaft funktioniert meiner Einschätzung nach nicht nur hier so, sondern ist generell von Interessen geprägt...
 
vvvoo schrieb:
Inwiefern die Begrifflichkeiten stimmen, kann ich nicht überprüfen und ist auch denke ich weniger von Bedeutung.
Ich finde es ist sogar von entscheidender Bedeutung.

Eine tatsächliche Verletzung des taiwanischen Luftraums (d.h. Eintritt in den Luftraum 12 Meilen vor der taiwanischen Küste) würde eine direkte militärische Konfrontation bedeuten. Um das zu verhindern, gibt es ja gerade die ADIZ (Air Defense Identification Zone, Luftverteidigungszone).
Wenn sich chinesische Militärflugzeuge in dieser Zone nicht gegenüber der taiwanischen Luftraumüberwachung identifizieren, werden folgende Maßnahmen eingeleitet: Warnungen per Funk, Radarverfolgung, Aktivierung der Flugabwehr, Aufsteigen von Abfangjägern.

Solange der Luftraum aber nicht verletzt wird, findet keine direkte militärische Kampfaktion statt, denn:

Die Luftverteidigungszone Taiwans gehört nicht zum taiwanischen Staatsgebiet.

Es ist in etwa so, als ob ein Hausbesitzer alle auf dem öffentlichen Bürgersteig vor seinem Haus vorbeigehenden Passanten auffordert, sich bei ihm zu identifizieren. Natürlich provozieren die Chinesen, indem sie es demonstrativ nicht machen und sogar am Gartenzaun rütteln ... aber das Grundstück zu betreten haben sie bislang noch nicht gewagt.

vvvoo schrieb:
Ich weiß nicht woher du deine Informationen beziehst
Ich lebe seit 20 Jahren in Taiwan.

Meine Informationen beziehe ich soweit möglich größtenteils direkt von den Quellen (taiwanisches Verteidigungsministerium, Außenministerium) oder der offiziellen Nachrichtenagentur Taiwans ... im Original auf Chinesisch.

Ja, ist anstrengend, auch nach 20 Jahren und eigentlich sehr guten Chinesischkenntnissen.
Aber gerade der Vergleich zwischen Original auf Chinesisch und Übersetzungen in Englisch und Deutsch macht sehr deutlich, dass die richtigen Begrifflichkeiten oftmals von entscheidender Bedeutung sind, um den Sachverhalt möglichst objektiv darzustellen. Und daran scheitern deutsche Medien in meinen Augen leider sehr oft. Es gibt zum Glück auch einige deutsche Journalisten in Taiwan, aber es ist halt schwierig, als freier Journalist Texte über Taiwan auf den großen Plattformen in so einer Regelmäßigkeit zu platzieren, dass damit der Billigjournalismus von Spiegel Online & Co. ausgeglichen werden könnte. Aber wir arbeiten dran.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: vvvoo und @mo
Zurück
Oben