Lautsprecher für 90, 1.000, 7.000, 22.000 oder gar 130.000 Euro – wirklich besser?

Ich hatte mal ein 5.2 Cascade System von Infinity. Mit passendem SACD und DVD-Audio Material war es wirklich unglaublich was an Details hörbar war. Irgend jemand kam auf die Idee im KaDeWe ein Soundsystem für über 100.000 aufzustellen, dort konnte ich dann mal hören was die Teile leisten konnten. Unterschied war wirklich wahrnehmbar, ob es nun am Raum selbst lag oder am Verstärker der darauf konzipiert war, meine Infinites wurden von Denon befeuert.

Ich würde behauptet das es exponentiell Klang->Preis ansteigt. Irgendwann ist 1% in Richtung authentisch 1000€ Wert.

Übrigend, im Moment gibt es die Tripple.Fi 10 für 150€ bei Amazon. Wer auf guten Klang steht sollte unbedingt mal reinhören. Für den Preis ist es ein Schnäppchen.
 
Meiner Meinung nach rechnet sich jeder Euro, den man in bessere LS steckt. Jeder muss natürlich selber entscheiden, wann man in der Sättigung ist und ob sich 100% mehr Geld für vielleicht 10% mehr "Klang" lohnt.

Ein guter LS ist auch in 10...20 Jahren noch ein guter LS, man vergleiche das mal bitte mit den anderen Komponenten!

Eine andere Frage ist ja auch, was jeder eigentlich mit "Klang" meint?!?
- "fetter" Bass
- sauberer, "knackiger", präziser Bass
- Lautstärke bis der Arzt kommt
- saubere räumliche Auflösung
- usw. usf.

Ich habe mir schon häufiger den Spass erlaubt und Besuchern reine Stereo Musik vorgespielt. Manche Leute muss man dann noch extra darauf hinweisen, mal die Augen zu schließen und auf den Punkt zu zeigen wo die Klarinette spielt oder 1. Geige.
Es kamen dann häufig Sprüche wie: "ja, das ist genial wie die Bühne abgebildet und jedes einzelne Instrument seinen Platz hat. Aber bei so vielen LS ist das ja auch kein Wunder."
Diese Leute waren dann völlig von Socken, dass da gerade "nur" zwei LS gespielt haben.

Natürlich, wenn man nur mal "nebenbei" Musik hört, dann rechent sich der Aufpreis zu solch einem System nicht.
Genauso macht es keinen Sinn, wenn man Unsummen für LS ausgibt und die dann nicht optimal aufstellt und keinen Cent für die Raumakustik gesteckt hat!
 
Außerdem ist das akustische Gedächtnis des Menschen extrem schlecht.

Das trifft es für mich vollkommen.

als ich mit meinem "Heimkino" angefangen habe, bestand es aus einem 5.1 Panasonic Set. Die Boxen waren 5x15cm Groß. Als Jugendlicher war ich total begeister es war ein Unterschied wie Tag und Nacht im Vergleich zu den Stereoboxen des TV´s.

Nach einem AVR-Tausch, und selbst dieser hat etwas gebracht, wollte ich mir etwas mehr gönnen, hatte ja nun etwas Geld verdient.

Zur Wahl Standen Teufel 5.2 Set oder Nubert 5.1 "Set". Ich hatte beide getestet. Aber ich konnte auf Anhieb keinen direkten Unterschied feststellen, weil beide um Längen besser waren als meine kleinen Hobbit-boxen. An diesem Punkt habe ich mich für Teufel entschieden, da mir der 3fach Aufpreis zu Nubert es echt nicht Wert war.

Nun einige Jahre später habe ich mir den Spass erlaubt das "alte" Nubert Set nochmals Probe zuhören. Nun stellte ich fest das die Nubertboxen doch noch etwas feiner Abschließen. Zumindest im Frontbereich merkt man den Unterschied. Ich könnte es mir natürlich leisten das Teufelsystem rauszuschmeißen um es gegen das Nuebrt zu ersetzten aber diese 10-20% Mehrleistung sind mir 6000€ nicht wert, zumindest derzeit.

@TE

Ich denke mal alle würde mir bestimmen das in den "teureren" Boxen auch höherwertige Bauteile benutzt werden, diese müssen natürlich auch bezahlt werden. Und ich rede nicht nur von der Elektronik sondern auch vom Holz und der Handarbeit.

Ich bin der Meinung, und die vertrete ich und immer wieder aufs neue bei den vielen Threads hier, bis zu einem gewissen Punkt würde ich lieber mehr Geld in bessere, vielleicht teurere Boxen investieren, als in deren Anzahl.
Denn 2 kleine Plastik-Logitech haben im Stereobereich ein ganz anderes Klangbild als 2 Stand-LS von z.B. Heco. Und bevor jemand 300,- für 5.1 ausgibt obwohl er zu 70% Stereo hört, würde ich im lieber die beiden Stand-LS ans Herz legen.

Ja sie kosten etwas mehr und an diesem Punkt habe ich noch nicht einmal nach den Raumgebenheiten gefragt, aber ich kann es mir nicht vorstellen das es jemanden gibt, der behaupten kann kleine 5x10cm Plastik-Lautsprecher klingen wie 1,20m hohe Holz-Lautsprecher.
 
Mickey Mouse schrieb:
Ich habe mir schon häufiger den Spass erlaubt und Besuchern reine Stereo Musik vorgespielt. Manche Leute muss man dann noch extra darauf hinweisen, mal die Augen zu schließen und auf den Punkt zu zeigen wo die Klarinette spielt oder 1. Geige.
Es kamen dann häufig Sprüche wie: "ja, das ist genial wie die Bühne abgebildet und jedes einzelne Instrument seinen Platz hat. Aber bei so vielen LS ist das ja auch kein Wunder."
Diese Leute waren dann völlig von Socken, dass da gerade "nur" zwei LS gespielt haben.

Natürlich, wenn man nur mal "nebenbei" Musik hört, dann rechent sich der Aufpreis zu solch einem System nicht.
Genauso macht es keinen Sinn, wenn man Unsummen für LS ausgibt und die dann nicht optimal aufstellt und keinen Cent für die Raumakustik gesteckt hat!

ansich sicherlich eine sehr coole sache, aber dafür braucht man dann auch musikquellen die so gut aufgenommen wurden.
 
Hallo

Also ich würde sogar behaupten das Hifi im 5 stelligen bereich auch viel mit voodo zu tun hat - oder es ist hobby und mann hat einfach das geld dazu ..... ein Lautsprecher für 50000 € ist fantastisch verarbeitet und ein kunstwerk - exklusiv und teuer für Leute die sich dadurch Definieren .. brauchen wird ihn niemand denn richtig gute ls um 5000€ klingen ähnlich und der laie wird kaum einen unterschied im Blindvergleich feststellen können !!

Also Kurz ein Ferari macht sicherlich mehr Spass als ein Minni ... jeder so wie er kann :asthanos:
 
Sehe ich auch so

Je nach dem was einem sein Hifi-Anlage wert ist wird dementsprechend gekauft. Übertrieben wird gerne im Forum, das ist mir schon aufgefallen. Dies wird aber wohl eher daran liegen, das die meisten die sich in solchen Bereichen aufhalten entsprechende Fans sind und Ihr Hobby leben. Ich persönlich glaube aber, das die wenigsten die immer nur Hochpreisige Empfehlungen aussprechen selbst solch ein Equipment besitzen, sondern vieles nachplappern oder aus diversen "Test" ihre "Meinung" kund geben
 
ich weiß, dass viele Leute meine Meinung dazu nicht verstehen, ich halte sie aber für völlig logisch...

ich sitze am Tag weniger als eine 1/2 Stunde im Auto. Dafür habe ich ein Cabrio für 30t€ und dazu eine 18 Jahre alte "Schrottkarre", um mal was transportieren zu können. Das halten die meisten Leute für völlig "normal".

Im Schnitt sitze ich jeden Tag (mindestens) ein bis zwei Stunden vor der Anlage (Musik oder Film). Da halte ich es für ganz normal, wenn ich auch einen ähnlichen Betrag dort investiere?!?

Ich will lieber gar nicht wissen, wie sich die Sache nach oben hin entwickelt, im Moment bin ich ganz zufrieden. Aber z.B. der Schritt von den alten Audio Physic Tempo3 (3k) zu den Avanti3 (10k) war gewaltig. Wie gesagt, damit bin ich zufrieden und gucke / höre mich im Moment gar nicht nach was besserem um (das es sicherlich gibt und man auch hört!).
Aber vermutlich würde ich 100k (wenn ich sie denn "über hätte") doch lieber in einen 911'er stecken statt in neue LS. Wenn der 911 allerdings schon in der Garage stände...
 
Ich persönliche habe feststellen müssen, dass je mehr Anlagen ich höre, sich immer mehr der Gedanke der kompletten Verarschung durch die Hersteller (und zwar mehr oder weniger alle im nicht professionellen Bereich) aufdrängt.
Hauptsächlich sind 4 Gründe dafür verantwortlich:

1. Das bereits angesprochene schlechte akustische Gedächtnis des Menschen


2. Das schlechte Gehör des Menschen, es ist nicht möglich sich gleichzeitig auf alle Aspekte einer Wiedergabe zu konzentrieren, wenn man versucht wirkliche Feinheiten im Bass oder von bestimmten Instrumenten herauszuhören, nimmt man automatisch den Rest nicht mehr wahr und lässt sich so leicht täuschen.


3. Der meiner Meinung nach mit Abstand wichtigste Punkt: Die Autosuggestion. Ja, ich weiß dass das ein sehr strittiges Thema ist, und es immer wieder selbsternannte Halbgötter unter uns gibt (Audiophile), die dagegen vollkommen immun sind und brav das hören, was der Hersteller bewirbt (klick), aber die Kraft der Autosuggestion ist kaum zu unterschätzen. Ich empfehle dazu mal das Buch "Quirkologie" von R.Wiseman.
Nur um mal 2 Beispiele anzuführen:
A. Zwei Gruppen von Testpersonen wurden in 2 Räume geschickt, der einen Gruppe wurde gesagt, der Raum sei enorm mit elektromagnetischer Strahlung belastet, der andere speziell dagegen abgeschirmt.
Diejenigen aus dem "verstrahlten" Raum klagten schon nach kurzer Zeit über Kopfschmerzen, Übelkeit, Schwindel und diverse andere Leiden, natürlich waren beide Räume identisch und ohne besondere Strahlenbelastung und es litten auch nur diejenigen, die an schädliche Effekte elektromagnetischer Strahlung glaubten.
B. Zwei Wisschenschaftler stellen sich mit einem Messingring von einer Gardine in eine Fußgängerzone und geben ihn zufälligen Personen in die Hand mit der Frage, ob ihnen etwas auffalle und alle antworten mit "nein". Kurz darauf ziehen sich die beiden weiße Kittel an, legen den Ring in eine mit rotem Stoff ausgekleidete Box und preisen ihn wieder zufälligen Personen als Ergebnis jahrelanger Forschung an. Die Leute fühlen plötzlich Hitze, Kälte, elektrischen Strom, und ein plötzliches Gefühl innerer Kraft.
Das ist zwar alles ziemlich OT, aber es zeigt überdeutlich, wie stark unser Gehirn unsere Wahrnehmung beeinflusst und die Beispiele lassen sich endlos fortsetzen und auf alle Bereiche des täglichen Lebens übertragen. Dagegen ist es doch ein Klacks, wenn plötztlich das goldene Kabel oder der Highend- Verstärker mit von japanischen Jungfrauen gebauten Kondensatoren viel "offener und räumlicher" klingen, als die 08/15 Ware.
So ähnlich geht es mir auch mit Lautsprechern, nur dass hier wohl offensichtlich echte Unterschiede zwischen den LS bestehen, aber ich frage mich immer, "würde ich das auch so sehen wenn ich nicht wüsste, welcher LS jetzt der schönere/teurere ist?"


Was mich zum 4. Punkt bringt:
Vertuschung und Verwirrung durch die Hersteller und "Fach"presse.
Keiner der Hersteller macht sich die Mühe, die Leute mal aufzuklären, als einzige Ausnahme sei hier Nubert genannt, die ganz klein auf der Website einen Link zu einer 64-Seiten .pdf haben, wo man dann nach 30 Seiten sogar Erklärungen zu Voodoo-Kabeln, Verstärkerklang, und CD vs LP findet. Leider nur werden das über 99% der Kunden nicht finden.
Stattdessen versuchen die Hersteller durch Sounding ihrer Soundkarten, CD-Spieler etc. dem Kunden Unterschiede vorzugaukeln, um ihre Sündhaft teuren Geräte an den Mann bzw die Frau zu bringen.
Es ist ein Armutszeugnis für die gesamte Branche, wenn weit mehr als die Hälfte der Fachpresse sogar von Unterschiede zwischen DIGITALEN Komponenten wie HDMI-Kabeln spricht, weil das nicht nur von einer völligen Ahnungslosigkeit der Tester zeugt, sondern auch davon, wie Kunden gezielt verarscht werden.
Normalerweise gibt es eine Fachpresse, die genau solche Verarschungen seitens der Hersteller aufdecken soll, um die Kunden vor Abzocke zu schützen! Nicht so im HiFi- Bereich, hier werden die Zeitschriften über Werbung von den Herstellern finanziert, bzw. gekauft und wer was anderes schreibt als das, was im Werbetext der Hersteller steht kann nicht bestehen.
Ich kenne keine andere Branche mit solchen Zuständen, wenn morgen Porsche ein neues Modell auf den Markt bringt und es mit 8l/100km bei 450 PS und 4sec 0-100 bewirbt werden das die einschlägigen Testmagazine alles kontrollieren und wenn das Auto 15l schluckt, nur 300 PS leistet und 6 sec von 0-100 braucht, dann gibt das einen riesigen Imageschaden für Porsche, bei Oehlbach und Co passiert das genaue Gegenteil.

Wenn man HiFi mal mit anderen "Genussmitteln" wie Wein, Zigarren etc. vergleicht, so fällt einem als erstes auf, dass die meisten Tests blind durchgeführt werden. Beispielsweise bei der Zeitschrift Cigaraficionado erfährt der Tester grundsätzlich erst nach vollständiger Bewertung, den Hersteller und die Herkunft der Zigarre und so kommt es, dass auch Zigarren für wenig Geld sehr gut bewertet werden, wenn sie eben den Geschmack des Testers treffen.
Dagegen käme es bei Stereoplay und Co bei deren grundsätzlich unverblindeten Tests doch niemals in Frage, dass ein 500€ LS eine bessere Punktzahl bekäme als einer für 2000€, wo kämen wir denn da nur hin?
 
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Nun mal meine 2 Cents dazu:

Man kann teure HiFi-Komponenten weder pauschal verteufeln und auf Voodoo oder Gehirnwäsche reduzieren, noch sie als einzig seelig machende Lösung hinstellen.

Fakten sind in meinen Augen folgende:

- Unser Gehör und Gehirn sind lern- bzw. entwicklungsfähig, aber nur in eingeschränktem Umfang.
Wer von Kindheit an mit "Küchenradios" und 128bit-MP3-Crap auf billigen Boxen groß geworden ist, der wird feinste Nuancen nicht so wahrnehmen wie jemand, der mit gutem Equipment und Quellmaterial aufgewachsen ist. Natürlich "schult" man sein Gehör mit guten Lautsprechern auch später noch (was einer der Gründe dafür ist, warum man nach den ersten guten Speakern oft bald bessere will...), aber genau wie ein Erwachsener das Schlittschuhlaufen schwerer erlernt als ein 5-6jähriger, so lernt auch unser Gehör/Gehirn mit zunehmendem Alter schlechter, was den Sound angeht. Daher wird jemand, der erst mit Mitte 20 oder später zum Thema HiFi gefunden hat, i.d.R. nie den Unterschied zwischen guten Boxen für 1.000,- und guten Boxen für 10.000,- hören, obwohl er wahrnehmbar ist.
Das soll nicht heißen, dass Boxen für 10.000,- zwangsläufig besser klingen als Boxen für 1.000, -. ;)

- Es gibt eine Menge Scharlatanerie im Hifi-Bereich.
Wer tatsächlich vorgibt, einen Unterschied heraus zu hören, ob der Verstärker in der Mehrfachsteckdose an erster oder letzter Stelle steckt, der sollte sich lieber gleich einweisen lassen. Natürlich gibt es viele Dinge, die tatsächlich wahrnehmbar sind, aber viele "HiFi-Freaks" geben tatsächlich vor, das Gras wachsen zu hören, was dann aber eher der eigenen Wunschvorstellung entspringt! Selbst ein "absolutes Gehör" kann das nicht!
Genauso kann man teure Kabel zwar mit vorgeschobenen Argumenten verkaufen, klangliche Unterschiede wird man sich aber eher einbilden (sofern man keine 0,5qmm-Kabel in 50m Länge an eine Anlage im 5-stelligen Bereich klemmt).

- Der Preis alleine sagt noch nicht viel über den Klang aus.
Oft steckt hinter dem Preis ein exklusives Markenmanagement (Werbung, versteckte Subwoofer, optimierte Vorführräume etc., Bose ist ein Paradebeispiel dafür) und hoffentlich viel Entwicklungsarbeit.
Gut konzipierte Lautsprecher müssen nicht die Welt kosten. Das sieht man spätestens, wenn man mal gute Selbstbausysteme gegen Fertigboxen gehört hat (Beispiel "Das Viech" oder "Cyborg Needle").
Nutzt ein Hersteller die Erkenntnisse teurer Entwicklungsarbeit anderer Lautsprecher für ein Massenprodukt, so lassen sich ohne Zweifel sehr gut klingende Speaker für kleines Geld realisieren.

- Guter Klang ist recht subjektiv.
Genauso wie viele Menschen heute im Lebensmittel-Bereich auf Convenience-Produkte formiert sind und z.B. echten Erdbeer-Geschmack nicht von künstlichem Erdbeer-Aroma unterscheiden können (bzw. Letzteres für das Original halten, obwohl es z.B. aus Schimmelpilzen und Baumrinde gewonnen wird...), so ist auch unser Gehör auf den typischen Radio/MP3-Sound und billige Speaker mit sehr eingeschränktem und/oder Badewannen-Frequenzgang "angepasst". So kommt es z.B. immer wieder vor, dass wummernder Brabbel-Bass von billigen Logitech-Systemen als das Optimum (bzw. als wünschenswertes "Original") angesehen wird, weil man es jahrelang nicht anders kennen gelernt hat...
Man kann diesen Menschen auch nur schwer einen Vorwurf machen, wenn ihnen sowas gefällt, ein Umlernprozeß ist langwierig und schierig. ;)

- Neutraler Studio-Klang ist nicht Jedermanns Sache.
Wozu auch? Wie im letzten Absatz angerissen, kommt es sehr auf die Hörgewohnheiten an sowie auf die jeweilige Raumakustik. Die meisten Menschen werden sich nie an den recht "harten" Sound mancher Monitore oder neutraler HiFi-Speaker gewöhnen (Beispiel div. Nahfelder oder Nubert & Co.), da sie in ihrem ganzen Leben nie in einem Studio waren und ihre täglichen "Hörerfahrungen" nunmal einen anderen Klang erwarten. Da bringt es auch wenig, ihnen zu erzählen, dass sie mal alle Möbel aus ihrem Wohnzimmer entfernen sollen und sich passende Speaker anhören müssen, um das ultimative und "echte" (neutrale) Klangerlebnis zu erfahren, da ihre tägliche Hörpraxis leider völlig anders aussieht und die wenigsten Menschen ihren Raum an die Lautsprecher anpassen. Das Gegenteil ist viel eher der Fall (zumal die meisten Quellen/Musikstücke mit neutralem Setup absolut grottig klingen, weil sie beim Abmischen auf ganz andere Verhältnisse optimiert wurden). Daher sollten die ganzen Möchtegern-Puristen doch etwas mehr den Ball flach halten, um "Einsteiger" nicht unnötig zu verwirren und jeden bekehren zu wollen, der eigentlich nur den Sound der integrierten Fernseh-Lautsprecher etwas aufhübschen will... :D

- Wer ein passendes (bzw. entsprechend geschultes) Gehör hat, der darf gerne fünfstellige Summen für HiFi ausgeben. Aber derjenige wird auch durch Probehören schnell seinen Favoriten finden. Ob dies dann aus dem neutralen Bereich stammt oder eher leicht "gesoundet" wirkt, ist individueller Geschmack und geprägte Hörerfahrung.
Allen anderen Käufern kann ich nur empfehlen: Hört Euch je zwei konträre Empfehlungen aus Eurer vorgesehenen Preiskategorie an (einmal etwas weichere Abstimmung und eine neutrale Auslegung) sowie die gleiche Konstellation im doppelten Preissegment. Entscheidet dann, was Euch am Besten gefällt und ob es Euch den eventuellen Aufpreis wert ist!


So, nun viel Spaß beim Zerreißen... :D
 
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Sehr schöner Beitrag kammerjaeger1.

Eins hast du allerdings vergessen: das beste Equipement und Quellmaterial ist immer noch die Realität selbst. Nichts schult das eigene Gehör besser als selbst ein Instrument zu spielen (besonders in der Kindheit).

Wer in früher Kindheit mehrere Instrumente gespielt hat, mit Musiktheorie gequält wurde und auch heute noch viel Spaß an Musik hat, der kann sicher auch mit einer Musikanlage etwas anfangen die einen 5stelligen Betrag gekostet hat.
Wer dagegen wirklich nur mit Kücheradio und Fernsehlautsprechern groß wird und noch nie etwas anderes gehört hat, der wird jetzt kaum zwischen einem 500€ und 5000€ Setup unterscheiden können ...
 
CEO84 schrieb:
Übrigend, im Moment gibt es die Tripple.Fi 10 für 150€ bei Amazon. Wer auf guten Klang steht sollte unbedingt mal reinhören. Für den Preis ist es ein Schnäppchen.

Das kann ich nur unterstreichen! Habe vor kurzem zugeschlagen und ein richtig schlechtes Gewissen gehabt, soviel Geld für ein bischen Plastik investiert zu haben. Allerdings nur bis sie ankamen und ich sie zum ersten mal gehört habe. Ich hatte davor schon einige In-Ears (Creative Zen Aurvana, Phonak Audeo, Philips SHE9800,...), die für sich genommen ganz ok waren und wahrscheinlich so ziemlich alle Kopfhörer übertreffen, mit denen der Großteil der Menschen Musik hört.

Aber auch diese Modelle hatten alle eins gemeinsam: sobald mehrere Instrumente nebeneinander in einem Song spielen entsteht ein undefinierbarer Klangbrei. Mir persönlich fällt das vor allem bei mehreren E-Gitarren auf (wie z. B. häufig bei den Foo Fighters zu hören). Hab mich damit abgefunden und hab diesen Effekt auf den Loudness War geschoben.

Aber genau in solchen Fällen hat man bei den Ultimate Ears Tripple.Fi den Eindruck, dass sie die verschiedenen Gitarrrenspuren nebeneinander ausbreiten und man jede einzelne hören kann. Für mich, als relativ unerfahrerener Höhrer, ein unglaublicher Fortschritt gegenüber allem, was ich bisher gekannt habe. Selbst die Blue Sky Exo 2 (400€) an meinem PC kommen da nichtmal ansatzweise ran.

Kurz: Diese Kopfhörer sind für mich wie eine Einstiegsdroge in den High-End-Bereich. Keine Ahnung, wieviel man ausgeben muss, um diese Klangqualität auch über Lautsprecher zu bekommen. Sicher ist nur eins: irgendwann brauch ich auch Lautsprecher, die das selbe leisten können ;)
 
Meine persönlichen (Hifi) Hörerlebnisse und Eindrücke:

(unter anderem)

- Nubert Nubox 101

- Canton GLE 470 und Canton Chrono 508.2,

sowie Canton Chrono 502.2 und Canton Reference 9.2.

(Alle in der eigenen Wohnung)

- Focal Grande Utopia III EM im Saturn Hansaring Köln.


1. Ich erinnere mich genau an die verschiedenen Eindrücke der Lautsprecher,
Klangfarben und die Dinge, die ich während des Hörens gefühlt habe.
Die Aussage, dass das akustische Gedächtnis nicht lange hält, kann ich für mich
als absolut nicht zutreffend einstufen. Vorraussetzung ist natürlich,
dass sich die Lautsprecher auch wirklich deutlich unterscheiden.

2. Zwischen diesen, teilweise günstigen, und teilweise extrem teuren Lautsprechern,
gab es in der Taat sehr große Unterschiede.

Alles aufzudröseln übersteigt meine Gedult, daher:

Kleiner Raum (19 m2), Paarpreise für Canton geschätzt.

Nubert Nubox 101: 15 % ca. 270 Euro Kompakt LS

Canton GLE 470: 29 % ca. 400 Euro Stand LS

Canton Chrono 502.2: 40 % ca. 400 Euro Kompakt LS

Canton Chrono 508.2: 44 % ca. 800 Euro Stand LS

Canton Reference 9.2: 60 % ca. 1500 Euro Kompakt LS

Focal Grande Utopia III EM: 100 % ( Unbeschreiblich,...)
 
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Was willst du uns mit den Prozentpunkten sagen? War die Canton Reference 9.2 nur 60% so laut wie eine Focal Grande Utopia III EM (Referenzlautsprecher)? Erzeugte sie 60% des Drucks, Auflösung, Bühne, ...? War sie 60% ihres Preis wert? Klang sie nur 60% wie die Referenz? Was sagt das alles über 100% aus?

Kurz womit quantifizierst du 100 Prozent und 0/1 Prozent?
 
Anzahl der gemessenen Mikroruckler in %:freak:.
Nein. Spaß beiseite.
Empfundene Klangqualität der Lautsprecher in Realation zu einander natürlich.

Der Grande Utopia ist der beste Lautsprecher, den ich je gehört habe, stellt also 100 % dar.
1 % währe wohl der Lautsprecher eines Handys.
 
Zuletzt bearbeitet:
Was sind dann 40% von einer Focal Grande Utopia III EM? Ist das in jedem Aspekt der Lautsprecher so (Bühne, Detailtreue, Impulsschnelligkeit, Linearität, Bassqualität, Bassfundament, ...)? Desweiteren ist noch immer nicht klar, was genau du eigentlich mit 44% bei dem Standlautsprecher zu 40% des Regallautsprecher meinst.

Worauf ich hinaus will: die Zahl ist viel zu willkürlich, eine Quantifizierung ist nicht sinnvoll möglich. Musikmagazine bewerten die einzelnen Aspekte eines Lautsprechers einzeln und geben diese Punkte (1 bis 10 oder ähnlich). Zusammen gezählt kommt man dann z.B. auf x von 100 Punkten, das ist der Score des Lautsprechers. Der Vorgang ist natürlich fragwürdig. Der Versuch einzelne Aspekte zu bewerten jedoch, zumindest meiner Meinung nach, legitim. Man kann also "bestenfalls" einzelne Aspekte eines Lautsprechers bewerten, nicht den Lautsprecher als Gesamtheit. Der Referenzlautsprecher ist sicherlich nicht das (technische) non plus ultra und in jedem Bereich den anderen Lautsprechern überlegen.

Man kann ja auch nicht hingehen und sagen "Mercedes SLK AMG 100%, Tesla Roadster 80%, BMW Z4 80%, BMW 6er 30%". Leistung? Design? Fahrgefühl? Austattung? Prestige? Was sind denn bitte 100% und was 1% oder 0%? Ist ein Trabi 1%? Oder ist es nen 5er BMW als "Einstiegsmarke"? Und nochmals: was genau ist denn dann 1%?
 
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4badd0n schrieb:
Wenn man HiFi mal mit anderen "Genussmitteln" wie Wein, Zigarren etc. vergleicht, so fällt einem als erstes auf, dass die meisten Tests blind durchgeführt werden.

Ich habe da mal von einem Blindtest mit Whisky gelesen, der scheinbar für einige der Tester (richtige Experten) auch ziemlich peinlich ausging: Es wurde nämlich außer den hochklassigen Whiskys auch ein ganz, ganz billiger Discounter Verschnitt für 10 Euro die Flasche eingeschmuggelt.
Im Ergebnis landete dieser Billigwhisky, der von den Testern normalerweise nicht mal eines Blickes gewürdigt würde, bei vielen Fragebögen vor, teilweise sogar weit vor dem Macallan 18y. Der Macallan 18y kostet 100 Euro die Flasche, und wird normalerweise als einer der besten Single-Malts überhaupt gehandelt.

Es ist psychologisch bewiesen, dass, wenn man viel Geld für etwas ausgegeben hat, dieses Produkt automatisch viel besser einstuft, als wenn man für ein Produkt nur wenig Geld ausgegeben hat.
Allerdings kommt es am Ende ja nur darauf an, dass man selbst zufrieden ist. Wenn jemand 50.000 Euro für Lautsprecher ausgibt, und sich daran freut - warum nicht? Hauptsache, man ist damit glücklich! :)
 
Den Lautsprecher als Gesamtheit kann man nicht bewerten?

Aber natürlich!
Es ist doch auch der Klang als ganzes, den ich als gut, schlecht,
besser oder unterlegen empfinde.

Welche einzelnen Aspekte des Klangs bei den Kandidaten besser oder schlechter waren, kähme einer
ausführlichen technische Bewertung nahe, an deren Ende wiederum eine Einordnung der Lautsprecher
zueinander stände. (Ala HIFI Zeitschrift)

Ich bin aber ein Endgebraucher, keine Redakteur, und als solcher kann ich durchaus eine Realation
zwischen den Lautsprechern herstellen. Das aus Dieser nicht ersichtlich wird, das eine Reference 9.2
einer Chrono 508.2 bis auf den Maximalpegel in allen Bereichen überlegen ist, während eine Chrono
502.2 Kompaktbox zwar eine homogenere Räumlichkeit als die Chrono Standbox bietet, dafür aber
im Bass etwas abfällt, finde ich garnicht so wichtig.

Ich bewerte einen Song auch nicht technisch, während ich ihn höre, sonder emotional.

Aber andere Meinungen finde ich trotzdem interessant. Falls sich jemand die Arbeit machen möchte
sich 4 Paar Boxen für viele 1000 Euro nach Hause zu bestellen und einen ausführlichen Testbericht
zu schreiben, hat er meine volle Unterstützung und ich werde den Test sicherlich mit Begeisterung
lesen.;)
 
Zuletzt bearbeitet:
@ AudiRS6+
Richtig. Du bewertest nicht technisch "sonder emotional". Auf mehr kommt es für einen selber auch gar nicht an JEDOCH kannst du diese Werte NICHT in Zahlen quantifizieren. Du kannst es beschreiben, was dir mehr oder weniger gefällt, jedoch lässt sich dies nicht in Zahlen ausdrücken. Für andere sind diese Zahlen gleich gar nicht aussagekräftig.

Ich persönlich bewerte z.B. Filme auf der IMDB. Klar, der eine Film bekommt ne 7, der andere eine 4. Selten vergebe ich auch mal eine 8 oder 9. Aber deswegen könnte ich dir NICHT sagen, welcher Film denn der "Beste aller Zeiten" wäre. Jeder Film, den ich mit 8+ (vlt. sogar 7) bewertet habe, gefällt mir sehr gut - jeder auf seine eigene Weise. Wie soll man darunter den besten finden, wenn doch alle auf ihre Art sehr gut waren?

@ etheReal
Ja, teurere Produkte werden mit "besser assoziiert". Es ist eben nicht so bzw. nicht zwangsläufig.

Bei den Whiskys ist der Jack Danlels für ~25 Euro für ein 4 Jahre alten Bourbon (pardon, Tennessee Whisky) "unverschämt teuer". Für weniger Geld bekommt man schon deutlich besseren Scotch oder Irish Whiskey. Mit besser meine ich nicht zwingend den Geschmack (Geschmackssache und so), sondern u.a. Lagerzeit. Ein Jack Daniels lagert lächerliche 4 Jahre, "richtigen" Whiskey oder Scotch fängt eigentlich nicht unter 6 Jahre an, 8, 12, 16 und 21 Jahre sind dort durchaus möglich. Die "minderwertigen" Produzenten wie z.B. Deutschland, Japan oder USA können das nicht, deren Whisky wäre großteils untrinkbar. Ansonsten gibt es Whiskys für 100 Euro (oder auch beliebig mehr) die richtig schlecht schmecken, als auch gut schmeckenden Irish Whiskey oder Scotch für deutlich unter 50 Euro (Bushmills Blend, Tullamore Dew 12 Jahre, Antiquary). Die genannten Sorten sind mein persönlicher Geschmack, manch andere mögen z.B. Jack Daniels. Dennoch hat Geschmack und Qualität eben nicht zwingend etwas mit dem Preis zu tun.
 
Zuletzt bearbeitet:
Manche Menschen hören noch Unterschiede bei Lautsprechern ab 5.000€,-, manche nicht. Manche hören einen Unterschied bei vergoldeten Kabeln, andere nicht. Für den Heimkino-Liebhaber sind Systeme ab 25.000€,- allerdings schon sehr enthusiastisch.
 
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