News Leistungsschutzrecht: Schlappe für die Verlage vor dem Berliner Landgericht

Irgendwie müssen doch die Verlage und Journalisten bezahlt werden.
Der Grund, warum die VG Wort und Konsorten das Leistungsschutzrecht eingeführt haben, war ja ursprünglich, dass die Verlage denken, dass keiner mehr ihre Seiten besucht, wenn in einem News-Aggregator (zu lange) Auszüge ihrer Artikel zu lesen sind. Darüber kann man ja noch diskutieren.

Google hat dann aber mehr oder weniger gesagt "Wenn ihr dafür Geld wollt, dann könnt ihr uns mal", die Verlage haben dann gemerkt, dass das ganze für sie irgendwie nach hinten losgegangen ist und zogen beleidigt vor Gericht, um Google dazu zu zwingen, ihre Artikel zu listen, gleichzeitig aber eben auch dafür zahlen zu lassen. Und das geht nicht, wie das Gericht jetzt festgestellt hat.
 
major_tom111 schrieb:
Du wirst auch bezahlt - indirekt
In dem Moment, wo du ein Produkt von google verwendest bekommst du Bezahlung zumindest in Form von gesparter Zeit.
Nur sind deine daten zig mal mehr wert wie du gegenleistung bekommst, sonst koennte Google nicht tausende von Angestellte oft gut entlohnen und nebenbei noch Milliardengewinne machen.

Nun klar wenn google jedem genau so viel zahlt eventuell in Geldform wie seine daten wert sind, dann muessten sie schnell dicht machen. Es beklagt sich auch keiner wenn Porsche beim verkauften Auto gewinne macht, und ne regelierung der Gewinnmarge die nicht ueberschritten werden darf waere wohl auch wenig Marktwirtschaftlich oder kapitalistisch.

Daher finde ich die Fragen wenig zielfuehrend, man kann sich eher die Frage stellen was man dagegen tun koennte das Google keine solche Monopolstellung hat, da muesste man entweder google in mehrere Firmen zerschlagen oder man foerdert staatlich alternativen in irgend einer Form aber das ist ne andere Diskussion.

Das Problem ist halt das jegliche Konkurenz eben grade bei den Suchmaschienen entweder sehr viel schlechter ist, oder auch nur einem amerikanischen Grosskonzern gehoert, der genauso viel/wenig von Datenschutz haelt.
 
Da hier gefragt wurde ob es ein rein deutschen Phänomen ist.
Nein, Spanien hat das vor paar Jahren vorgemacht. Google wurde gezwungen entweder die gelisteten Verlage zu bezahlen oder sie aus dem Index zu entfernen. Google hat sie mit einem Schulterzucken entfernt. Es hat kein Monat gedauert bis die Verlage Google darum gebeten haben sie (kostenfrei) wieder in den Index aufzunehmen, weil die Klickzahlen und damit Werbeeinnahmen der Verlage massiv eingebrochen sind.
 
die einzige logik hinter dem ganzen ist wohl, das die Verlage Geldnoete haben und Google haufen Geld hat und das vermeintlich gut zusammen passt. Aber nur weil man etwas gerne haette was jemand anderer hat, hat man nicht automatisch auch einen Anspruch darauf.
 
Natürlich kommen die Verlage zunehmend in finanzielle Schieflage. Mit den Printmedien lässt sich aufgrund sinkender Nachfrage immer weniger Verdienen und online lässt sich auch immer weniger verdienen. Mit Werbung lässt sich aufgrund von Adblocker kaum etwas verdienen. Bezahlen möchte auch niemand für Onlineinhalten. So bleibt auch kaum etwas für aufwendigere Artikel übrig.
 
blackiwid schrieb:
Nur sind deine daten zig mal mehr wert wie du gegenleistung bekommst, sonst koennte Google nicht tausende von Angestellte oft gut entlohnen und nebenbei noch Milliardengewinne machen.

Nun klar wenn google jedem genau so viel zahlt eventuell in Geldform wie seine daten wert sind, dann muessten sie schnell dicht machen. Es beklagt sich auch keiner wenn Porsche beim verkauften Auto gewinne macht, und ne regelierung der Gewinnmarge die nicht ueberschritten werden darf waere wohl auch wenig Marktwirtschaftlich oder kapitalistisch.
Ich glaube nicht das die Daten eines Ottonormalverbrauchers besonders viel wert sind. Das ganze wird doch erst rentabel mit einer effizienten und automatisierten Methode Datenbruchstücke von tausenden oder millionen von Users zu verarbeiten.

blackiwid schrieb:
Daher finde ich die Fragen wenig zielfuehrend, man kann sich eher die Frage stellen was man dagegen tun koennte das Google keine solche Monopolstellung hat, da muesste man entweder google in mehrere Firmen zerschlagen oder man foerdert staatlich alternativen in irgend einer Form aber das ist ne andere Diskussion.

Das Problem ist halt das jegliche Konkurenz eben grade bei den Suchmaschienen entweder sehr viel schlechter ist, oder auch nur einem amerikanischen Grosskonzern gehoert, der genauso viel/wenig von Datenschutz haelt.
Ujj zerschlagen und verstaatlichen, da Google ein US-amerikanisches Unternehmen ist könnte ich mir vorstellen dass dein Vorschlag der nsa ganz gut gefallen könnte. Die würden das schon hinkriegen eine staatliche alternative anzubieten.

Eine formal ganz simple Lösung wäre die Gesetzgebung "Meine Daten = Mein Eigentum"
In dem Moment wo meine Daten als eigentumequivalentes Gut in Deutschland angesehen werden würden, würde Google rechtlich wenig Spielraum bleiben. Aber naja, so eine Aktion würde politisch bestimmt nicht glatt über die Bühne gehen ^^; Will heißen es würde wohl eher mehr schaden als nutzen.
 
blackiwid schrieb:
Nur sind deine daten zig mal mehr wert wie du gegenleistung bekommst, sonst koennte Google nicht tausende von Angestellte oft gut entlohnen und nebenbei noch Milliardengewinne machen.

Nun klar wenn google jedem genau so viel zahlt eventuell in Geldform wie seine daten wert sind, dann muessten sie schnell dicht machen. Es beklagt sich auch keiner wenn Porsche beim verkauften Auto gewinne macht, und ne regelierung der Gewinnmarge die nicht ueberschritten werden darf waere wohl auch wenig Marktwirtschaftlich oder kapitalistisch.

Daher finde ich die Fragen wenig zielfuehrend, man kann sich eher die Frage stellen was man dagegen tun koennte das Google keine solche Monopolstellung hat, da muesste man entweder google in mehrere Firmen zerschlagen oder man foerdert staatlich alternativen in irgend einer Form aber das ist ne andere Diskussion.

Das Problem ist halt das jegliche Konkurenz eben grade bei den Suchmaschienen entweder sehr viel schlechter ist, oder auch nur einem amerikanischen Grosskonzern gehoert, der genauso viel/wenig von Datenschutz haelt.

ich finde es sehr schmeichelhaft, dass du meinst mein digitaler Fußabdruck sei so wertvoll, dass damit tausende von guten Gehältern finanziert werden, aber ich glaube dass dem leider nicht so ist.
Vielmehr wird es wohl die breite Nutzerzahl sein, die dafür sorgt, dass sich das Unterfangen finanziert und Gewinn abwirft.

Ich könnte mir aber vorstellen, dass sich Wert und wertvoll für jeden Menschen anders definiert..
Nehmen wir das Beispiel Zeit und Geld: Ich denke ein Häftling in der Todeszelle, der gerade seine Henkersmahlzeit verspeist würde alles Geld der Welt für ein bisschen mehr Zeit eintauschen

Ich verstehe leider nicht, wie sich dein Porsche-Beispiel hier eingliedert. Anders als die Verlage bei google hat der Autofahrer keine Abhängigkeit zu Porsche - es gibt haufenweise andere Hersteller und selbst wenn ich meine Auswahl aufs Prestige reduzier gibt es noch wesentlich mehr Anbieter als es Dienstleister für Verlage gibt.
 
major_tom111 schrieb:
ich finde es sehr schmeichelhaft, dass du meinst mein digitaler Fußabdruck sei so wertvoll, dass damit tausende von guten Gehältern finanziert werden, aber ich glaube dass dem leider nicht so ist.
Vielmehr wird es wohl die breite Nutzerzahl sein, die dafür sorgt, dass sich das Unterfangen finanziert und Gewinn abwirft.

Glaub dein Emailpostfach ist so 50 Euro oder so wert, hab mal so ne Zahl gehoert. das ist schon einiges. Und natuerlich sinds auch die Userzahlen, von 5x 50 Euro kannst auch nicht so vier anfangen. Aber wenn du vielleicht mal 10 mio Euro fuer die erstellung der google basisseite investieren musst und dann zur wartung vielleicht weiter por jah 100 mio, kommt jetzt immer drauf an welche abbteilungen unterseiten man dazu zaehlt, aber 50 euro * 2mrd nutzer oder so hat. sieht man so die dymensionen.

Natuerlich sind die kostenzahlen falsch, aber google macht ja auch zig sachen die 0 gewinn bringen (im moment) wie selbstfahrende Autos. Alos was ist etwas "Wert" ist relativ, die frage ist was wuerden manche firmen dafuer zahlen. Und 50 Euro eventuell auch noch pro jahr ist ne Menge, und das ja nur email und die daten werden noch mehr wert wenn man sie mit mehr Datenhaufen vermischt mit Suchergebnissen, mit google docs und google pictures etc.
Ergänzung ()

miagi schrieb:
Ujj zerschlagen und verstaatlichen,

da hast du mich falsch verstanden, ich habe geschrieben "staatlich foerdern", und ich dachte eher an die EU. Natuerlich duerfen deshalb Staaten nicht die Kontrolle darueber uebernehmen.
 
blackiwid schrieb:
Glaub dein Emailpostfach ist so 50 Euro oder so wert, hab mal so ne Zahl gehoert. das ist schon einiges. Und natuerlich sinds auch die Userzahlen, von 5x 50 Euro kannst auch nicht so vier anfangen. Aber wenn du vielleicht mal 10 mio Euro fuer die erstellung der google basisseite investieren musst und dann zur wartung vielleicht weiter por jah 100 mio, kommt jetzt immer drauf an welche abbteilungen unterseiten man dazu zaehlt, aber 50 euro * 2mrd nutzer oder so hat. sieht man so die dymensionen.

Natuerlich sind die kostenzahlen falsch, aber google macht ja auch zig sachen die 0 gewinn bringen (im moment) wie selbstfahrende Autos. Alos was ist etwas "Wert" ist relativ, die frage ist was wuerden manche firmen dafuer zahlen. Und 50 Euro eventuell auch noch pro jahr ist ne Menge, und das ja nur email und die daten werden noch mehr wert wenn man sie mit mehr Datenhaufen vermischt mit Suchergebnissen, mit google docs und google pictures etc.

Da hast du schon recht, selbstverständlich ist es der Geschäftszweig, mit dem google am meißten Geld verdient.
Ich für meinen Teil, bin froh, wenn ich mir insbesondere bei navigation (ich kenne es tatsächlich noch ohne Navi zu fahren :-P) einen Haufen Zeit und Nerven spare - und ih wüsste für meinen Teil auch nicht, welches Sümmchen ich für diesen ersparten Frust auf die Waagschale legen sollte - wird aber sicher nicht wenig sein.

Und ganz abgesehen davon kann man ja auch zb die google Suche verwenden, ohne bei google registriert zu sein, womit dann außer der Suchanfrage, dem ausgewählten Suchergebnis und evtl noch Zeit und Ort übertragen werden. Sprich die Ressource IT wird "unwirtschaftlich" genutzt
 
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