Linux Mint habe ich noch nicht ausprobiert, aber ich habe mir vor ein paar Wochen Ubuntu 11.10 auf meinen Surf- und Office-Rechner (Atom-Doppelkerner, 2 GB RAM) gepackt und bin sehr zufrieden damit. Bis vor drei Jahren hatte ich OpenSuSE auf meinem Rechner, dann war Pause mit Linux, weil ich nur einen Rechner hatte, den ich auch zum Spielen und für Bildbearbeitung nutzte, und da kam ich um Windows nicht herum. Eigentlich wollte ich jetzt auch wieder zu OpenSuSE greifen, aber das kam mit dem Chipsatz meines Mainboards nicht zurecht -- und 800 x 600 Pixel machen auf einem 22"-Monitor keinen Spaß ...
Die Installation war ein Kinderspiel, und es lief von Anfang an alles rund. (Habe ich so noch nicht erlebt!) Thunderbird, LibreOffice und Banshee (iTunes-Ersatz) waren schon an Bord; Opera, Skype und ein paar andere Programme, die ich täglich brauche, ließen sich mühelos nachinstallieren. Und trotz Netbook-Hardware läuft alles parallel und flüssig. (Meiner Frau habe ich dann kürzlich auch Ubuntu auf ihrem Laptop installiert, und nach kurzer Eingewöhnung vermisst auch sie Windows nicht mehr -- ist also auch für Gelegenheitsnutzer unproblematisch.)
Umstritten ist bei Ubuntu die Unity-Oberfläche; Linux Mint ist ja u.a. deshalb so beliebt, weil es weiterhin mit Gnome 3 arbeitet. (Wobei ich vielleicht ohnehin zu Kubuntu greifen würde, wenn du Windows-Nutzern den Umstieg erleichtern musst ...) Wenn ich richtig gelesen habe, gab es bei der letzten Ubuntu-Version (11.04) noch etliche Kinderkrankheiten bei Unity, aber offen gesagt habe ich jetzt noch keinen Ärger damit gehabt (gab ja auch für die neue Version schon etliche Updates), und sehr schick finde ich es obendrein. Aber das ist vermutlich auch eine Geschmackssache.
Nicht schaden kann es davon unabhängig übrigens, sich ein paar Kommandozeilen-Befehle anzueignen, die das Linux-Leben doch sehr erleichtern. Wenn sich beispielsweise mal ein Programm aufhängt (hatte anfangs Probleme mit einem Fremdanbieter-Programm), braucht man nicht gleich irgendwelche Verzweiflungsaktionen starten (Reset o.Ä.), sondern lässt sich in der Konsole mit "top" den Prozess anzeigen und schließt ihn dann mit "kill", ohne das ganze System in Mitleidenschaft zu ziehen. Auch die Paketverwaltung mit "apt-get" ist über die Kommandozeile noch komfortabler als die ohnehin schon bequeme grafische Paketverwaltung. Naja, einfach ein bisschen einlesen und ausprobieren ...
Gruß Jens