LPIC-1 Vorbereitung

_vicious_

Lt. Commander
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Guten Morgen,

ich möchte mich auf die LPIC-1 Prüfung vorbereiten und suche Anregungen/Erfahrungen/Tipps wie ihr das gehandhabt habt.
Ich bin, würde ich sagen, ein Neuling und möchte mich auf Linux spezialisieren.

Meine konkrete Frage:
ist ein Fern-Lernkurs z. B. comcave für einen "Neuling" ausführich genug? Ein 10-Tage Kurs wäre für mich wahrscheinlich eine zu harte Kost.

Daß es LPIC Leitfäden und Dokumentationen zu sämtlichen Distributionen gibt, ist mir bekannt, ich möchte sozusagen auf dem Lernweg begleitet werden.

Ich habe mich bei RHEL für eine kostenlose Version registriert und hätte somit Zugang zu einem professionellen LinuxOS.

Für eure Unterstützung und Hilfestellung wäre ich sehr dankbar.
 
Auch wenn das LPIC-1 die "einfachste" Linux Zertifizierung ist sollte man da schon einige Erfahrung in Linux habe.
Da wird einiges an Grundlagen Wissen (Terminal Befehle!) abgefragt, daher würde ich einem Linux Neuling das nicht empfehlen.

Ich selber hatte mal überlegt die LPIC Zertifikate zu machen, da sie mir beruflich aber nicht wirklich Vorteile bringen, habe ich es gelassen.😏
Das sind halt keine MCP Zertifikate, wo man nur Brain Dumps auswendig lernen muss. 🙄

Mach dich erstmal so mit Linux richtig vertraut, und wenn du dann immer noch Interesse hast, kannst du dich immer noch an die LPI Zertifikate machen, die laufen nicht weg.😉😁
 
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tmux schrieb:
Ich lese viel Fachliteratur und wende sie praktisch an. Damit bin ich immer gut gefahren. Fachliteratur veraltet in der IT-Branche leider sehr schnell, wobei dies bei Linux jedoch überschaubar bleibt.
Gerade die LPIC-1 bezieht sich ja überwiegend auf Grundlagen, die sich seit 20 Jahren (oder mehr) kaum verändert haben.
 
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tmux schrieb:
Dann brauchst du noch zusätzlich ein Debian und ein SUSE-Linux bzw. dessen Derivate, da nicht nur Wissen zu Red Hat abgefragt wird.
Vielen Dank für deinen Input.

Mit Debian freunde ich mich gerade an (KVM/QEMU) und so an sich ist das eigentlich nicht so "unerreichbar" zumindest meinem Empfinden nach.

SUSE kann ich mir noch besorgen, und über die Eigenarten von RHEL und SUSE kann ich mich einlesen.
 
Bei der LPIC 1/2 Zertifizierung ist der APT (z.B. Debian) und DNF (z.B. Fedora) Paket Manager relevant. Ansonsten kommt viel Allgemeinwissen über Linux dran. Es gibt auch viele Udemy und YouTube Videos darüber, auch in deutsch. Bücher gibt es auch darüber.
 
Ganz ehrlich? Ich sehe nur bedingt einen Sinn in solchen Zertifikaten für Linux. Klar ist ein solider Grundstück wichtig, aber so lange du nicht in Branchen der regulierten Finanzwelt arbeitest gibt es immer mehrere Wege nach Rom.

Klar wenn du noch nie professionell mit Linux gearbeitet hast ist das Super um ein Basiswissen nachzuweisen. Als Admin der auch im Brandfall mit dem Messer zwischen den Zähnen voran marschiert helfen Sie in meinen Augen nicht.

Kollege von mir hat die höheren RedHat Zertifikate gemacht die wohl wirklich ziemlich heftig sind und wo ich beim erzählten auch Respekt habe, weil du nur mit der RedHat Doku gewisse Aufgaben machen musst wo es am Ende quasi nur einen richtigen Weg gibt... Das sind aber eben künstliche Beschränkungen. Beim echten Debugging und Problemlösen wo es eben noch gar keinen BluePrint gibt hilft dir das rein gar nichts.

Ich habe kein einziges Zertifikat und helfe ihm trotzdem öfters bei Problemen, weil Sie es allein nicht hinbekommen.

Das ist halt am Ende vom Tag der yunterschied zwischen Theorie und der echten Erfahrung auf dem Admin Schlachtfeld. Und wenn man wie ich dann auch noch sehr viel mit Systemen im under Development Status gearbeitet hat, dann geht man an Probleme ganz anders ran.

In den letzten 18 Monaten zum Bleistift 3 signifikante Bugs bei Intel, RedHat und der HW eines großen OEMs gefunden die an sich jeden User/Kunden betreffen...

Aber ist halt immer die Frage was der eigene Anspruch ist und wie groß die Freiheiten sind die einem eingeräumt werden. Mann-Monate an Arbeit in ein Thema mit ungewissen Ausgang zu stecken ist jetzt auch nicht immer spaßig, weil man sich ja doch irgendwo dafür auch rechtfertigen muss...
 
Danke für die Rückmeldung @Skysnake.

Zum Einen ist das schon richtig, was du sagst, dass die Theorie und Praxis sich stark von einander unterscheiden. Ich möchte mich weiterbilden und auf dem Arbeitsmarkt bessere Chancen bekommen. Persönlich macht es mir Spaß, neues zu lernen und es auch umzusetzen, vor Allem abseits von M$.
 
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@Skysnake,

Ja, zu allererst ab "Sekunde 1" ist es wichtig sich Grund & Basiswissen anzueignen, das ist bei jedem Job in der Realität so, und die Praktischen Skills erwirbt man im laufe der Zeit und währendessen.

Der von dir völlig richtig erwähnte Punkt des sogenannten "Feuerwehrmannes", wo man Fehleranalyse & Problem Beseitigung umsetzt, ist ein verdammt wichtiger Aspekt, da gebe ich dir recht.

Man muss, plump ausgedrückt, in der Lage sein um die Ecke denken zu können, sprich 4-5 Schritte weiter zu denken im Vorfeld etc., gerade in der Administration.
 
Guten Morgen @_vicious_!

Den LPIC-1 habe ich Ende Juli diesen Jahres als Grundlage für meine berufliche Karriere im Bereich Linux und DevOps erworben. Daher sind die Erinnerung noch recht frisch ;) Da ich gegen Ende und nach der Ausbildung sowie privat viel mit Linux gearbeitet habe, konnte ich auf einen gewissen Erfahrungsschatz zurückgreifen. Beide Prüfungen habe ich mit ca. 85 bis 90% der maximalen Punktzahl abgeschlossen.

Grundsätzlich ist der LPIC-1 wirklich viel auswändig lernen - Befehle und ihre Optionen, Bash, Netzwerkgrundlagen, Administration und und und...
Wie sinnvoll das in der Praxis ist, muss man wissen. Ich habe es eher als gewisses Wissensrepertoire gesehen. Von wegen, dass ich das und jenes schon einmal gehört habe und danach gezielt suchen kann, wenn ich es brauche.
Die Inhalte sind sehr weit gestreut, sodass man von vielem einen Eindruck bekommt, doch gerade das bereitete mir Schwierigkeiten. Ich wusste nicht, wie tief ich in die Themenfelder gehen muss, um ausreichend vorbereitet zu sein. Zum Glück konnte ich Themen wie Netzwerk überfliegen oder teilweise ganz überspringen, da ich das alles bereits zu Genüge in der Ausbildung hatte.

Dafür, dass in vielen Vorbereitungsmaterialien starker Wert auf Drucker und E-Mails gelegt wurde, kamen die in der Prüfung doch recht kurz. Dasselbe mit den unzähligen Optionen der ganzen Befehle. Die Befehle zu kennen, ist Pflicht, doch es reicht, die fünf wichtigsten Optionen zu kennen, anstatt 10+ wie im Lehrmaterial.

Während und nach meinem Lernen für den LPIC-102 habe ich von vielen Stellen gehört, dass in der Industrie andere (praxisbezogenere) Zertifikate wie RHCSA oder LFCS höher angesehen werden, aber da ich den LPIC-101 schon abgelegt hatte, wollte ich es durchziehen. (Sunken-Costs-Fallacy at its best und die Kosten gingen auf den Nacken des AG :))
Vielleicht werde ich mich dahingehend noch zertifizieren lassen, wenn die Möglichkeit/Notwendigkeit besteht.

Kurse, die mir zum Lernen für den LPIC-1 sehr geholfen haben, sind die interaktiven Kurse Linux I und Linux II der NetDevGroup (klick mich). Kosten liegen bei ca. 35€ pro Kurs für sechs Monate Zugang, aber am Ende bekommt man einen Coupon, der einem einen Rabatt auf die Prüfung gibt. Dieser ist ein bisschen höher, sodass man unterm Strich ein paar Euro spart. Kleiner Tipp: Kauf die Zugangscodes für die Prüfungen direkt beim LPI und nicht bspw. bei Pearson Vue - der Plattform, auf welcher man online oder vor Ort die Prüfung ablegen kann. Dann ist es günstiger.

Die sind "self-paced", d. h. du kannst innerhalb der sechs Monate Zugangsberechtigung zu den Inhalten dein eigenes Lerntempo anschlagen.

Ansonsten gibt es noch ein Lehrbuch von Harald Maaßen im Rheinwerk Verlag (ISBN: 978-3-8362-6376-4) mit jeweils über 100 kommentierten Testfragen zu beiden Prüfungen.
Nach den Kursen und der erfolgreichen Beantwortung der meisten Fragen habe ich mich recht gut vorbereitet gefühlt.

Viel Erfolg beim Lernen und den Prüfungen!

LG aGoat
 
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Skysnake schrieb:
Als Admin der auch im Brandfall mit dem Messer zwischen den Zähnen voran marschiert helfen Sie in meinen Augen nicht.
Wie ich auf die Frage nach meinen Zertifikaten gerne antworte: Hatte ich nie Zeit für, ich musste ja arbeiten :evillol:
 
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