Manueller Fokus / manuelles Programm

crashbandicot

Commander
Registriert
Dez. 2013
Beiträge
2.984
Hallo zusammen,

seit ein paar Wochen bin ich mit meiner EOS 200D regelmäßig unterwegs und versuche mir das manuelle Fotografieren beizubringen bzw. Erfahrungen zu sammeln.

Frage(n):
* nutzt ihr auch regelmäßig den manuellen Fokus, oder nur wenn ihr einen bestimmten Punkt scharfstellen wollt und der AF das nicht vernünftig hinbekommt? Ansonsten ist scharf ja scharf, wüsste nicht was man da noch verbessern kann.
* gleiche Frage, nur mit manuellem Programm (ISO, Blende, Verschlusszeit) VS Autoprogramm. Ich brauche regelmäßig mehrere Anläufe um ein, für meine Verhältnisse, gutes Fotoergebnis zu erzielen. Meist ist einer der genannten Werte zu hoch oder zu niedrig. Das erkenne ich aber erst nachdem ich auf den Auflöser gedrückt habe. Dann justiere ich nach und versuche es erneut. Manchmal "mogele" ich und nutze die Automatik, merke mir die Werte und stelle diese dann im manuellen Modus ein. Ich bin immer mit einem Freund unterwegs (gleiche Kamera, ebenfalls Anfänger) und dabei stellen wir fest, dass wir unterschiedliche Ansichten eines "guten Fotos" haben. Er überbelichtet seine Fotos immer (meiner Meinung nach), ich arbeite dagegen zu dunkel (für seinen Geschmack). Diese "Geschmacksdifferenzen" habe ich bei einem Foto, welches mit Automatik gemacht wurde, noch nie gehabt. Auf dem PC denke ich mir dann auch manchmal, "Mensch, auf der Kamera sah das Foto gut aus, am PC ist es zu dunkel/hell, schade". Auch dieses habe ich noch nie bei einem Foto im Automatikmodus gedacht.

Sind meine Augen verdorben oder mache ich grundsätzlich etwas falsch?
 
Unter und überbelichten ist beides blöd weil dir bei beiden Extremen Informationen verloren gehen. Im hellen ist dann alles weiß und im dunklen ist es dann schwarz bzw rauscht alles.
Wenn du im manuellen Modus den Auslöser halb drückst. Seh ich bei meiner dslr (6d) die Vorschau für die Belichtung im Sucher (musst du mal schauen ob du das bei der 200d auch hast) das hilft. Manuellen Modus benutze ich eigentlich nur wenn ich mit Blitz unterwegs bin oder konstanten Lichtverhältnissen wie in einem Studio. Der immer und überall Modus ist eigentlich AV, also da wo man die Blende einstellt.
 
Komplett Manuell fotografiere ich nur bei Analogkameras, oder wenn ich etwas statisches mit Blitz fotografiere.

Ansonsten verwende ich meist ISO und Belichtungszeit Automatik gleichzeitig. Ausser bei Fotos wo mir die Belichtungszeit wichtig ist, dann nur ISO Automatik.
 
micjun18 schrieb:
Unter und überbelichten ist beides blöd weil dir bei beiden Extremen Informationen verloren gehen. Im hellen ist dann alles weiß und im dunklen ist es dann schwarz bzw rauscht alles.
Das ist mir klar. Deswegen versuche ich ja davon abzukommen. ;)

micjun18 schrieb:
Wenn du im manuellen Modus den Auslöser halb drückst. Seh ich bei meiner dslr (6d) die Vorschau für die Belichtung im Sucher (musst du mal schauen ob du das bei der 200d auch hast) das hilft.
Ich sehe bei mir alle Werte, jedenfalls wenn ich in "M" unterwegs bin.

micjun18 schrieb:
Manuellen Modus benutze ich eigentlich nur wenn ich mit Blitz unterwegs bin oder konstanten Lichtverhältnissen wie in einem Studio. Der immer und überall Modus ist eigentlich AV, also da wo man die Blende einstellt.
Dann nutzen du und Ulukay also grundsätzlich den AV Modus (manuelle Blende)? Und ab und zu dann den TV Modus (Verschlusszeit einstellen)?
 
Jein den Automatischen-Blenden Modus verwende ich eigentlich garnicht. Das aendert zuviel an der Bildkomposition.
Was mir auch oft hilft, ist ein variabler ND Filter. Dann kannst quasi damit die Belichtung korrigieren, ohne an der Kamera was umzustellen. Halt eher in praller Sonne nuetzlich.
 
Hallo,

ich habe eine EOS 80D und bin meistens manuell unterwegs bis auf den Fokus, bei Landschaftsaufnahmen funktioniert der hervorragend. Nur bei Detailaufnahmen nutze ich den MF, damit der Fokuspunkt auch da liegt, wo ich ihn haben möchte. Dazu nutze ich dann Oneshot AF und Spotmessung.

Was das Über- und Unterbelichten angeht: Fotografierst du JPEG oder RAW? Bei einem Rawbild hat man hinterher wesentlich mehr Möglichkeiten, die Belichtung noch anzupassen.

Ich nutze es gern als Stilmittel, etwas unterbelichtete Bilder zu machen. Und wenn es dann doch zu dunkel ist, mache ich entweder ein neues Bild oder drehe hinterher in der Nachbearbeitung die Belichtung etwas hoch.

Wenn du mit dem Sucher arbeitest, müsstest du darin einen Belichtungsmesser sehen. Achte darauf, dass sich der Zeiger in der MItte befindet, dann sollte die Belichtung ausgeglichen sein. Ausschläge von 0,5 +/- ist nicht schlimm. :-) Beachte dabei jedoch, dass die Kamera verschiedene Modi bietet, wie sie die Belichtung misst. Es gibt die mittenbetonte Messung, Spotmessung usw.

Gruß vom dude

edit: Das, was micjun18 verlinkt hat, meinte ich auch mit dem Belichtungsmesser.
 
Anhand des Striches, der erscheint wenn man den Auslöser halb drückt (dann wird die Belichtungsmessung in der Kamera durchgeführt) siehst du ob dein Bild über- unter- oder normal belichtet ist.
 
Das ist natürlich ein Problem der DSLR. Man sieht halt erst hinterher was man "angerichtet" hat. Bei meiner A7 nutze ich fast immer die Zeitautomatik. Ich wähle die Blende selber und die Kamera macht die Zeit automatisch. So habe ich genug Kontrolle. Den ISO wähle ich meist auch selber. Wenn sich nicht viel an der Lichtsituation ändert, ist das kein großes Problem.

Zum Thema manueller Fokus: Ich benutze es gerne in wenn die Lichtsituation schwierig wird und der Fokus exakt sitzen muss.
Für Portraits bei gutem Licht benutze ich lieber die Gesichtserkennung oder den Augenautofokus.
 
Ulukay schrieb:
Jein den Automatischen-Blenden Modus verwende ich eigentlich garnicht.
Welchen Modus dann? Habe AV, TV und P zur Auswahl (neben M und Automatik).

micjun18 schrieb:
Hast du die auch bei der 200d?
Ja, die habe ich auch. Ich wusste bislang nur nichts über den Nutzen dieser Leiste. Danke für die Erklärung! :D

justanotherdude schrieb:
Was das Über- und Unterbelichten angeht: Fotografierst du JPEG oder RAW? Bei einem Rawbild hat man hinterher wesentlich mehr Möglichkeiten, die Belichtung noch anzupassen.
RAW.

@All
Ich werde jetzt öfters auf den Strich/Belichtsbalken achten. Kannte den vorher nicht und habe halt immer nach try, error und repeat gehandelt. ;)
 
Naja bei mir ist das der "A" Modus. (Sollte P oder Av bei Canon sein?)
Allerdings kann ich dann z.b. definieren:
- Blende soll Fix auf 2.8 sein
- Iso Wert irgendwas zwischen 100-3200 (oder eben fix ISO 100)
- Belichtungszeit automatisch

Dann geht er automatisch zuerst mit der Belichtungszeit hoch, bis 1/60tel bei nem 50mm Objektiv. Dann mit der ISO.

Im "S" Modus kann ich dann die Belichtungszeit auch fixieren, sollte ichs mal brauchen.

Glaub aber fast, diese Auto-ISO Einstellung gibts bei der 200D nicht.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ulukay schrieb:
Naja bei mir ist das der "A" Modus. (Sollte P oder Av bei Canon sein?)
Es sollte der TV Modus sein. ISO steht auf Auto, ich kann dann nur noch den Verschluss einstellen und den Rest macht die Kamera von alleine.
 
Ja aber genau das will man ja eigentlich nicht?
Ausser du willst wirklich die Belichtungszeit genau einstellen. z.b. bei Mitziehern im Motorsport.
Aber zur Bildgestaltung finde ich es viel wichtiger, die Blende einzustellen, und Verschluss/Iso automatisch.
 
Hm, dann habe ich das noch nicht ganz verstanden. Der Verschluss regelt wie lang oder kurz die Belichtungszeit ist, richtig? Die Blende regelt wie viel Licht (kleiner Wert = viel Licht) auf den Bildsensor fällt. Wo genau ist der Vorteil wenn ich die Blende manuell regele statt der Verschlusszeit?
 
Die Blende nimmt zusätzlich noch Einfluss auf die Tiefenschärfe und damit die Komposition. Die Verschlusszeit auf die Bewegungsunschärfe. Hast du ein Objekt das sich schnell bewegt, oder benutzt du eine lange Brennweite benötigst du kürzere Belichtungszeiten.
Je nachdem was in der aktuellen Situation wichtig ist, macht es Sinn der Kamera dieszbezüglich Vorgaben zu machen. Dafür sind die jeweiligen Automatik-Programme da.
 
Ich arbeite viel im AV-Modus da die Blende für mich mit das wichtigste Tool für meine Bildkomposition ist. Den ISO-Wert stelle ich manuell ein da, ich sicherstellen möchte die richtigen Verschlusszeiten für meine Motive einzuhalten.

Wenn ich zum Beispiel mit Blende f/5,6 fotografiere und Wasser "eingefroren" darstellen möchte, brauche ich je nach dem mit welcher Brennweite ich gerade arbeite eine kurze Verschlusszeit wie beispielsweise 1/1000. Stimmen diese Wert nicht erhöhe ich den ISO-Wert um das Foto meinen Vorstellung entsprechend gestalten zu können. Der Nachteil an hohen ISO-Werten ist wiederum ein erhöhtes Bildrauschen.

Auch die Belichtungsmessung ist für die Bildgestaltung nicht unerheblich. Hierbei wird definiert, welche Bereiche für die Belichtung deines Bildes herangezogen werden, um verschiedene Lichtsituationen korrekt belichten zu können.

Im M-Modus bin ich aber auch manchmal unterwegs, hauptsächlich bei der Produktfotografie aber auch bei Architektur/Landschaft/Street obwohl ich da immer öfter auch den AV-Modus anwende.

Wichtig für dich ist es sich mit den Grundlagen der Fotografie zu beschäftigen und das Handbuch deiner 200D (toller Body!) zu studieren.
 
Das hier hat schon so manchen geholfen, die ersten Schritte beim Fotografieren zu verstehen. ;)
 
sav schrieb:
Wichtig für dich ist es sich mit den Grundlagen der Fotografie zu beschäftigen und das Handbuch deiner 200D (toller Body!) zu studieren.
Mache ich ja, aber hie und da gibt es noch kleine Verständnisprobleme. ;)

@alle anderen
Danke für die ganzen Tipps und Hinweise. :)
 
Meinen Beitrag solltest du nicht als Kritik verstehen sondern als Motivation dich mit der Materie auch bewusst auseinander setzen zu wollen. ;)

Es gibt soviel wo ich ich dann gerade auch mal nicht dran gedacht habe, und beim nächsten mal versuche ich es dann doch anders zu mache . Der Weg ist das Ziel, und gerade bei ruhenden Motiven passieren mir oft kleine Flüchtigkeitsfehler und gerade das bringt mir das dann einfach die Motivation mal anders an die Sache heranzugehen. :)
 
Zurück
Oben