Maximale Belastbarkeit Doppelsteckdose

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Hallo zusammen,

heute mal eine Frage an die Elektriker unter euch.

Ich weiß, dass eine normale Schuko Steckdose mit 16A abgesichert ist was 3.680 Watt Maximum ergibt.

Nun habe ich aber schon häufiger gelesen, dass man eine Schuko Steckdose niemals dauerhaft über 2.000 Watt belasten sollte.

Wie sieht das aus wenn man eine Doppelsteckdose hat, die natürlich an der gleichen Sicherung hängen?
Gelten die 2 kw dann pro Steckplatz oder für die Doppelsteckdose in Summe?


Und ergänzend dazu:
Bei mir wird ein kompletter Raum mit 8 Steckdosen über eine Ringschaltung mit 16A abgesichert. Bedeutet das, dass ich aus allen 8 Steckdosen in Summe maximal 3.680 Watt ziehen kann?
 
"Abgesichert" ist die Zuleitung, hierbei sind u. a. der Leitungsquerschnitt, die Verlegeart und Reduktionsfaktoren z. B. durch Parallelleitungen zu beachten. D. h. auch, egal wie viele Steckdosen an dieser Zuleitung hängen, es gilt immer die Summenleistung. Bei einer einzelnen Steckdose kann es schon ab 10 A Dauerlast zu Problemen kommen, wenn die Verlustwärme die an den Kontaktwiderständen entsteht nicht richtig abgeführt werden kann, dafür ist die handelsübliche (weiße) Steckdose nicht ausgelegt. Ein wesentlicher Aspekt ist also immer der Anwendungsfall, auch wenn 16 A kurzfristig möglich sind können 10 A Dauerlast schon zu viel sein.

Was genau hast Du den vor? Dauerlast? Dann lass einen Elektriker drüberschauen. Gerade bei älteren Installationen besteht die Gefahr eines Kabelbrands.
 
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Ich ziehe aktuell 2.050 Watt aus einer weißen Schukosteckdose die in der oben beschriebenen Ringschaltung (oder wie man das nennt) eingebunden ist.

Die Steckdose ist eine Doppelsteckdose und ich wollte wissen ob es Sinn macht die 2.050 Watt auf die beiden Steckdosen zu verteilen. Oder ob der Flaschenhals die Leitung dahinter ist, die im Falle der Doppelsteckdose vermutlich doch nur eine Leitung ist und keine zwei gesonderten.


Also vereinfacht:
Gelten die 10A pro Steckplatz in der Doppelsteckdose oder für die gesamte Dose in Summe?

Sprich:
Wäre es sicherer, wenn ich je 1.000 Watt pro Steckdose der Doppelsteckdose habe oder macht das keinen Unterschied zu 2.000 Watt auf einen Steckplatz?
 
Die Leitung wurde mit 16 A abgesichert, dies ist der maximal zulässige Summenstrom dieses Stromkreises, egal wieviele Steckdosen sich darin befinden (es ist eine Parallelschaltung). Die 10 A maximaler Dauerstrom beziehen sich auf die einzelne Steckdose, da hier nur ein Steckkontakt vorliegt. 2050 Watt entsprechen bei einer reinen Sinusspannung und einem cosphi = 1 ca. 9 Ampere, wobei man beachten muss, dass bei Schaltnetzteilen noch eine Verzerrungsblindleistung dazukommen kann/kommt.

Vom Prinzip her wäre die Nutzung beider Steckdosen mit jeweils der Hälfte des Stroms besser da die Verlustleistung (und damit die Erwärmung der Kontakflächen) im Quadrat zum Strom zunimmt/abnimmt.

Wichtig ist, dass die Leitung vom Sicherungskasten bis zur Steckdose richtig verlegt ist und die ca. 10 A auf Dauer sicher verträgt.
 
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Schließe mich da an. Die Zuleitung ist meist mit 16A abgesichert, aber viele Schuko Dosen dürfen nur mit 10A Dauer (~2.3kW) belastet werden. Da du "nur" 2kW ziehst sollte eine Schuko Dose das locker schaffen - ich würde die Last daher nicht auf 2 Dosen splitten.
 
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Ich würde an der Stelle noch folgendes Anmerken: Bei neueren Wohnungen ist es durchaus üblich, dass Steckdosen nur mit 10A abgesichert werden, und nicht mehr mit 16A. Geht beides immernoch, auch in Neubauten, aber ich würde da im Zweifel im Sicherungskasten nachschauen.
Zu den Steckdosen: Die meisten Steckdosen sind für 10A ausgelegt, das steht in den Datenblättern der Steckdosen. Ist aber als Verbraucher oft nicht wirklich ersichtlich, insofern würde ich zur Sicherheit davon ausgehen. Es gibt aber auch hier theoretisch Steckdosen, die dauerhaft mit 16A belastet werden dürfen. Sieht man aber wohl eher selten im Gebrauch, wenn man nicht als Bauherr explizit Wert drauf gelegt hat. Kosten halt Extra, und die meisten fragen wohl eher nicht nach sowas.

Ansonsten stimmt natürlich was oben geschrieben wurde - letztlich kommt es aber die Verkabelung und sonstige Technik an die verbaut wurde, aber mehr als 10A würde ich persönlich nicht über eine einzelne Steckdose laufen lassen, und eben nicht mehr als 16A insgesamt, insofern die Sicherung denn 16A hat.
Auch dazu noch eine Anmerkung: Eine Sicherung löst nicht aus, wenn du mal 16,5A Peak hast ab und an. Das hängt stark vom Sicherungsautomaten bzw. dessen Auslösecharakteristik ab. Im Regelfall hast du entweder einen enorm hohen Strom (Kurzschluss bzw. bei einem 16A Sicherungsautomaten sowas um 40A oder mehr) und die löst mehr oder weniger sofort aus, oder du hast dauerhaft sowas um 150% der Nennlast, bis die Sicherung durch die Temperatur nach einer gewissen Verzögerung auslöst.

Überschreiten sollte man es natürlich trotzdem nach Möglichkeit nicht, die Regelungen haben durchaus ihren Sinn, und auch wenn man das etwas pingelig sehen kann - besser so, als dass die Bude abfackelt ;)
 
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An das Dauerlimit ist in der Küche einer der Vormieter in meiner aktuellen Mietwohnung gestoßen, das sieht dann so aus:

21-11-07 20-56-50 0046.jpg

Die Sicherung hat das offensichtlich nicht interessiert.

Die habe ich bei der Wohnungsübername dem Vermieter gemeldet und nie genutzt. Ich komme zum Glück auch ohne aus.

(Ja, die ist etwas verstaubt und versoddert. Nein, da gehe ich nicht mit Reinigungsmittel und Lappen ran.)
 
Interessantes Thema. Da muss ich mal blöd nachfragen. Es gibt doch genug Geräte, die für sich schon mal 2000W und mehr verbrauchen. Mein "alter" Staubsauger (ich glaube ca. 6 Jahre alt) z.B. hat 2400W, wenn ich mich nicht irre. Auch sowas wie Bügeleisen, Föhn und Heizstrahler dürften schnell die 2ker Grenze knacken. Das dürfte doch für die Steckdose kein Problem sein. Gut "Dauerbetrieb" ist nicht gleich "Dauerbetrieb. So manche Miningfarm hat da wahrscheinlich echten Dauerbetrieb.
 
Rickmer schrieb:
An das Dauerlimit ist in der Küche einer der Vormieter in meiner aktuellen Mietwohnung gestoßen, das sieht dann so aus:

Ha, Danke für den Tipp und das Bild.
So sieht bei mir die Steckdose für die Waschmaschine aus, ebenso in der Küche. Ich gehe davon aus, dass da regelmäßig vor mir ein Wasserkocher oder Ähnliches betrieben worden ist.
 
Die 10 A Dauerlast gelten für eine neue Steckdose, mit der Zeit können die Kontakte korrodieren, so dass sich der Kontaktwiderstand erhöht und sich die Kontakte auch bei 10 A auf über 100° erhitzen. Dann fängt der Konststoff an sich zu verfärben und wegzuschmelzen. Aber wer wartet schon die Kontakte in seiner Steckdose? Die einzige Lösung bei derartigen Bildern ist die komplette Steckdose zu tauschen und zu hoffen, dass die Isolierung an den Zuleitungen nicht zu weit zurückgeschmolzen ist.
 
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Nicht nur die Steckdosen müssen gewartet werden, auch die alten Schraubklemmen in den Unterverteilungen. Wago funktioniert ja über Federdruck, aber die Lüsterteile...
Dasselbe gilt auch für Koaxialdosen. Da habe ich schon grün-schwarze Wunder erlebt.
 
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