Menschen, die sich plötzlich nicht mehr melden

E

Emskerla

Gast
Liebe Gemeinschaft,

stellt Euch vor, Ihr habt vor rund sechs Jahren jemanden im Internet kennengelernt, den Ihr noch nie persönlich getroffen habt (alleine die Distanz macht dies unmöglich).

Ihr versteht Euch gut und tauscht über Monate hinweg Sprachnachrichten aus und führt lange Telefonate über persönliche, ernsthafte Themen. #nohomo Dabei verhält es sich so, dass diese Person Euch mehr geholfen hat, als ihr jener Person (wenn man Gespräche überhaupt so bewerten möchte).

Plötzlich reißt der Kontakt ab, es kommt nichts mehr zurück.

Nach Jahren gebt Ihr Euch einen Ruck und schreibt die Person wieder an: „Ja krass, dass Du Dich meldest“ etc. pp. Im Grunde genommen ist in der Folge alles wieder wie früher: Sprachnachrichten und Telefonate über Monate. Bis dann wieder, Ihr ahnt es bereits, der Kontakt abreißt. Auf ernsthaftes Nachfassen meinerseits (~Oktober) kam nix, auf den kurzen Weihnachtsgruß meinerseits ein ebenso kurzer Weihnachtsgruß, auf das darauf folgende intensivere Nachfassen meinerseits kam wieder nichts.

Wie soll man mit solchen Menschen umgehen? Sich ständig – im Abstand von ggf. Jahren – wieder melden? Sie löschen? Ich weiß es wirklich nicht.

Vielen Dank schon mal
 
Ich bin manchen Menschen - die mir auch sehr wichtig waren und noch sind - teilweise so.

Warum? Weil ich diese Menschen nicht respektlos behandeln möchte indem ich wenig Zeit investiere. Gleichzeitig kann und will ich mir aber nicht mehr Zeit nehmen, weil das mein Zeitbudget derzeit einfach nicht her gibt.

Vielleicht hat dein Bekannter andere Gründe. Vielleicht bist du ihm aber auch einfach ebenfalls sehr wichtig und er kann es derzeit nicht anders darstellen. Hast du ihn mal gefragt? Meine Freunde "auf Abstand" wissen weiterhin, dass ich im Notfall immer für sie da bin, auch wenn man nicht mehr täglich miteinander redet! Vielleicht auch für dich/euch ein gangbarer Weg.

Außerdem: Trefft euch endlich mal persönlich. Das stärkt Internet-Beziehungen extrem. :)
 
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Idon schrieb:
Warum? Weil ich diese Menschen nicht respektlos behandeln möchte indem ich wenig Zeit investiere. Gleichzeitig kann und will ich mir aber nicht mehr Zeit nehmen, weil das mein Zeitbudget derzeit einfach nicht her gibt.

Ich glaube, er hat sich einmal ähnlich geäußert! :o Sogar dahingehend, dass ihm dieses Verhalten auch von anderen Personen vorgeworfen wurde. Und es ist ja auch grotesk: Ich bilde mir ein, ich müsste mich 10 Minuten melden, habe aber nur fünf Minuten Zeit – also melde ich mich gar nicht. So etwas würde mir im Leben nicht einfallen …

Der Fall war aber ohnehin nur ein Beispiel unter mindestens zwei Vergleichbaren: Eine weibliche Person aus dem Internet, zeigte ein ähnliches Verhalten. Mit dem Unterschied, dass die ganze Sache nur rund ein Jahr lief (alles platonisch!) und wir intensiven, persönlichen Kontakt hatten (gleiche Hobbys, gleiche Stadt).

Die Dame tauche zweimal von 100 auf 0 unter: Von heute auf morgen, ohne erkennbaren Grund. Ansprechen brachte nichts. Nun sind wir gerade in der Phase des dritten Untertauchens.

Ich möchte nicht den Leuten hinterlaufen.
 
Für mich klingt der Typ wahnsinnig verwirrt. Würde dem jetzt noch einmal, nur für den Fall das er die Nummer wieder verbummelt hat schreiben.
 
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Bei mir stand mal ein Freund plötzlich vor der Tür, als ich nach einer Trennung völlig am Boden zerstört, mein Telefon ausgeschaltet und nicht mehr auf Nachrichten reagiert habe. Anfangs fand ich das gar nicht gut, weil ich alleine sein wollte. Habe mich dann schön an seiner Schulter ausgeheult nach den falschen Fragen und wir sind zusammen Saufen gegangen. Nach diesem Tag ging es mir merklich besser :)
 
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Wie soll man mit solchen Menschen umgehen? Sich ständig – im Abstand von ggf. Jahren – wieder melden? Sie löschen? Ich weiß es wirklich nicht.

Einmal hat alles ein Ende. Du bist halt nicht "sein Typ" aber das ist o.k. Gehe ihn einfach nicht weiter auf den Zeiger. Menschen kommen und gehen und zum Schluss "bist du so und so allein" ... genieß die Ruhe :daumen:
 
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Kräuterbonbon schrieb:
Einmal hat alles ein Ende. Du bist halt nicht "sein Typ" aber das ist o.k.

Nein das stimmt so nicht. Die Beschreibung könnte im Übrigen auch auf mich zutreffen. Mir wurde bereits einmal ins Gesicht gesagt, dass ich kein guter Kumpel bin, solange ich frisch in einer neuen Beziehung bin. Gute Freunde fühlen sich dann vernachlässigt. Wenn die Beziehung vorbei ist, kommt man wieder angekrochen, weil man sich an die gute Zeit erinnert. Würde das eher als Kompliment nehmen. Nicht nett, aber ist leider so.

Mit solchen Freunden, bzw. in dem Fall mir, kann man aber zu dem Zeitpunkt nichts anfangen :) Solche Freunde sind mir aber tausend mal lieber, als die, die sich nur bei dir melden, weil der Computer kaputt ist.
 
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Kräuterbonbon schrieb:
Einmal hat alles ein Ende. Menschen kommen und gehen und zum Schluss "bist du so und so allein"

Genauso ist es. Ich renne niemanden mehr hinterher. Dafür ist das Leben einfach zu kurz. Wie Du sagst, Freundschaften kommen und gehen zumindest 95% davon.
Lebenssituationen ändern sich zum Beispiel, muss ja nicht immer ein Streit sein...
 
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Ich denke, das man diese und ähnliche Situationen entspannt sehen sollte.

Ich habe selbst manchmal den Gedanken, "oh, bei xy könntest du dich auch mal wieder melden" ... ob dem gedanken aber auch Handlungen folgen (können) steht auf einem anderen Blatt.
Manchmal habe ich diesen Gedanken wochenlang, bevor ich dann endlich dazu komme ... wenn ich dann niemanden erreiche, ist das schade, aber wenn es mir wichtig genug ist, dann versuche ich es eben nochmal.

Jemanden, mit dem man mindestens 10 Minuten plaudern möchte, aber nur 5 Mnuten zeit hat, sollte man wohl trotzdem anrufen ... aber wenn ich jemanden anrufe, und eigentlich in fünf Minuten weg muss, dann rufe ich nicht gerade den jenigen guten Freund an, mit dem solche Gespräche in der Vergangenheit auch gerne mal 2 Stunden gedauert haben.
Bei dem melde ich mich dann tatsächlich lieber zu einem Zeitspunkt, wo ich auch genug Zeit habe, um die Freundschaft in gewohnter Weise zu pflegen. Das möchte ich der Freundschaft einfach gönnen.

Am ende ist es ja auch die moderne Kommunikationstechnik mit ihren Möglichkeiten, die dafür sorgt, dass wir uns unwohl fühlen, wenn jemand sich mal länger nicht meldet.
Gäbe es diese Möglichkeit nicht, dann wäre es völlig normal, nur selten von Freunden "auf Abstand" zu hören ... oder einfach von welchen, die in einer anderen Stadt wohnen.

Ignoriert zu werden (oder Möglichkeit zu haben, sich ignoriert zu fühlen) ist trotzdem nicht angenehm ... wer das noch kennt, einfach mal daran denken, wie es war, als das Festnetztelefon zuhause die einzige Möglichkeit war, überhaupt angerufen zu werden, wenn man nicht gerade am Telefon gearbeitet hat.
Damals waren wir etwas entspannter ... wir haben das, was n der Kommunikation passiert manchmal etwas überbewertet ... heute machen wir schon aus der Kommunikationsfrequenz fast ein "Gütekriterium für Freundschaftsqualität".

Eine gute Freundschaft kann fast alles ab ... und das ist ein viel besseres Gütekriterium ... es ist egal, wie lange man nichts voneinander gehört hat, solange man trotzdem noch das Gefühl hat, mit einem Freund zu reden.
 
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DerOlf schrieb:
Eine gute Freundschaft kann fast alles ab ... und das ist ein viel besseres Gütekriterium ... es ist egal, wie lange man nichts voneinander gehört hat, solange man trotzdem noch das Gefühl hat, mit einem Freund zu reden.

Und genau das ist die einzig richtige Sichtweise mMn. Die Qualität der treffen zählt und nicht die Häufigkeit.
Früher als Schüler war das einfach, 13 Uhr Schluss und ab zu die Kumpels. Als Student ging es auch noch ganz gut. Bissi studieren und dann ab zu Kumpels und los gehts, Prüfungszeiten mal ausgenommen ;)
Aber spätestens mit Beginn des Jobs, evtl. Frau oder gar Kinder und das bei beiden, wird es schwieriger Zeit zu finden. Darum zählt für mich die Qualität und nicht die Quantität. Ich weis wenn was ist, dann ist derjenige sofort da, aber die "normalen" Treffen sind eben nicht mehr 4 mal die Woche, sondern vielleicht auch mal 4 mal in 3 Monaten...
 
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Einige meiner guten Freunde können mich auch gerne nachts um 4:30 aus dem bett klingeln, wenn sie eben zu dem Zeitpunkt etwas hilfe brauchen ... klar leidet mein sonstiger Tag dann darunter, wenn ich mich eventuell noch mit ihm treffe, um ihn einfach mit seinen Problemen nicht allein zu lassen.
Aber das ist ein Tag ... die Freundschaft ist mir da schon wichtiger.
Für einzelne würde ich jederzeit alles stehen und liegen lassen ... denn es gibt nur wenig im Leben, was mir wichtiger ist, als diese Menschen.
 
Ich glaube, es besteht ein erheblicher Unterschied zu dem Qualität/Quantität-Thema und meinem real existierenden Problem. Ich habe zu annähernd 80% der Menschen, die ich in WhatsApp habe, überhaupt keinen Kontakt. Oder eben nur sehr sporadisch. Und da sind durchaus auch Menschen dabei, die ich als Freunde bezeichnen würde. Ein Problem ist das nicht.

Was jedoch ein Problem ist: Wenn man zu jemandem monatelang mehrmals die Woche Kontakt hat und dann, von heute auf morgen, plötzlich überhaupt keinen Kontakt mehr. Inklusive des Ignorierens oberflächlicher Anfragen meinerseits, die in Abstand von Monaten mal erfolgten. Und wenn das dann, im Laufe von Jahren, auch noch mehrmals passiert, hört für mich der Spaß auf.
 
Na dann musst du es halt lassen... xD

Mal so nebenbei...üner whatsapp, skype..etc.... antworte ich häufig nicht.
Konzentrier dich auf Freunde die du auch Real treffen kannst und nicht auf welche im internet!

Das ist einfach grundsätzlich was anderes!

Nur Meine Meinung dazu...^^
 
Emskerla schrieb:
Ich glaube, es besteht ein erheblicher Unterschied zu dem Qualität/Quantität-Thema und meinem real existierenden Problem
Das ist immer Ansichtssache.
Wenn du mit der Art, wie er das handhabt ein Problem hast, dann sprich es an, WENN ihr mal wieder Kontakt habt ... eine Freundschaft muss das abkönnen (die halten meiner Erfahrung nach mehr aus, als jede Liebesbeziehung oder Ehe).
Wenn du es ansprichst, und dann das Verhältnis zwischen euch nur drunter leidet, dann ist das meines Erachtens momentan auch kein Freund von dir ... vielleicht kommt das wieder ... menschen sind keine Computer, die ändern sich selbsttätig.

Ist aber auch nur meine persönliche Meinung zu dem Thema ... die muss sich mit deiner nicht überschneiden.

Ich muss aber gestehen, dass ich deine Situation nicht überblicken kann ... ich nutze WhatsApp nicht (Grund, siehe hier), von daher habe ich auch keine Ahnung, was das genau mit einem macht. Wenn ich aber sehe, wie einige in meinem Bekanntenkreis das nutzen, dann weiß ich schonmal eins ... mir wäre das zu viel ... ich müsste auf dauer jegliche Benachrichtigungsfunktionen deaktivieren, damit mir so eine WA-Gruppe nicht mit jedem kikifax auf den Sack gehen kann ...ich müsste WA immer wieder checken, um die 5% "wichtig" nicht zu verpassen.
 
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Emskerla schrieb:
Und wenn das dann, im Laufe von Jahren, auch noch mehrmals passiert, hört für mich der Spaß auf.

Damit hast Du doch Deine Entscheidung schon getroffen...

So what, Dein Leben geht weiter und seins auch.
 
Einer meiner damals besten Freude ist vor ca. 6 Jahren ans andere Ende der Republik gezogen.
Anfangs hat das mit dem Kontakt halten gut funktioniert, wir haben uns die ersten Jahre auch mehrfach gegenseitig besucht aber es hat doch Jahr für Jahr kontinuierlich abgenommen. Wären wir nicht in einer Whatsappgruppe mit einem anderen (ebenfalls weit weg gezogenen) Kumpel wäre der Kontakt glaube ich mittlerweile fast komplett zum erliegen bekommen.
Warum ich ihn jetzt nicht anrufe statt hier zu tippen? Keine Ahnung ehrlich gesagt. Gut, ich muss in 10min los, aber prinzipiell wäre Zeit da. Wenn ich so drüber nachdenke dann ist der Hauptgrund des fehlenden Kontakts dass sich die gemeinsamen Hobbys, die uns damals zusammen gebracht haben, einfach nicht über 700km teilen lassen, sprich ein großer Teil des Kontakts geht flöten und dann ist nicht mehr genug da.
Aber nichts davon würde mich abhalten bei Gelegenheit in den Flieger zu hüpfen und ihn zu besuchen, das ist nämlich ne ganz andere Nummer als Telefon oder Whatsapp.

Grundsätzlich ist es aber auch so dass man heute durch die neuen Medien und die gute Verkehrsmöglichkeiten einfach viel mehr rum kommt und viel mehr Leute kennenlernt. Man kann einfach nicht mit allen in engem Kontakt bleiben. Meistens sind ja 2 Freundeskreise schon zu viel um mit jedem daraus in Kontakt zu bleiben.
 
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h00bi schrieb:
Meistens sind ja 2 Freundeskreise schon zu viel um mit jedem daraus in Kontakt zu bleiben.
Das ist doch auch garnicht notwendig ... ich habe keine 2 Freundeskreise, sondern nur einen ... die Freunde meiner Freunde sind solange kein Problem, wie ich sie als Freunde sehe ... und damit zu "meinem" Freundeskreis zähle.

Sehe ich sie nicht als Freunde, dann sind sie mir relativ unwichtig.

Mein Umgang mit den Freundeskreisen meiner Freunde beschränkt sich auf Schweigen. Wenn mir jemand was von "seinem Kumpel X" erzählt, dann behalte ich das für mich - natürlich vor allem, um, "meine" Freunde zu schützen, indem ich das in mich gesetzte Vertrauen nicht enttäusche ... manchmal rächt sich Redseligkeit über 20 Ecken ... noch Jahre später ... und DAS belastet dann auch meinen Freundeskreis indem es mir und einigen Freunden "Headfuck" oder "Kopfkino" bereitet.
 
Zeit ist nun mal eine endliche Ressource, und diese für Internetbekanntschaften zu verschwenden in der Regel nicht sinnvoll. Klar gibt es Ausnahmen, aber eine Freundschaft sollte doch aus mehr bestehen als gelegentlichem Schreiben von Nachrichten. Man will mit seinen Freunden auch mal real was unternehmen, ihre Gesellschaft genießen. Dinge die man nicht unbedingt über Kurznachrichten vermittelt bekommt erleben.
 
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Seht Freunde doch einfach als das an was sie sind - zeitweise, gute, Begleiter im Leben. Die romantisierte lebenslange Freundschaft gibt es zwar aber bei weitem nicht so oft, wie es sich die Leute wünschen. Freundschaften kommen und gehen, schlafen ein - wachen wieder auf etc.
 
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