Mieterhöhung wegen gestiegenem Mietspiegel - warum gibt es dieses Gesetzt überhaupt?

King_Rollo schrieb:
mit dem man keinen (übermäßigen) Profit machen dürfte.
Deswegen ist die Erhöhung ja auch mit dem Mietspiegel gedeckelt.

King_Rollo schrieb:
Und ja, es geht mir nur um den Teil des Gesetzes, bei dem ein Vermieter eine Anfrage auf Mieterhöhung stellen kann und diese nur mit einem gestiegenen Mietspiegel begründet.
Wie bereits geschrieben, die Logik funktioniert umgekehrt.
Du leitest es dir nur so her, weil - so scheint es zumindest nach außen - es dir emotional hilft einen anderen Schuldigen zu finden als dich selbst, weil du den Widerspruch verbummelt hast.

Max 20% in 3 Jahren
Letzte Erhöhung länger als 15 Monate her
Mind. 12 Monate seit Einzug/Start des Mietvertrags
Nicht oberhalb Mietspiegel.

Wenn 1 bis 3 nicht bereits ausgeschöpft sind, dann rettet dich der Mietspiegel davor, dass dir der Vermieter bis zu 20% reindrücken kann. Stattdessen kann er dir nur um 9% erhöhen.
In weiteren 15 Monaten könnte er dir nochmal irgendwas zwischen 0 und 11% reindrücken, wenn es den Mietspiegeldeckel nicht gäbe. Wenn der Mietspiegel bis dahin 5% höher liegt, rettet er dich erneut vor ~6% Erhöhung.

Es ist also nicht so, dass der Vermieter bei gestiegenem Mietspiegel sofort erhöhen darf. Die beiden anderen Bedingungen müssen ebenfalls eingehalten werden.

Es hat sich nichts verändert in der Wohnung oder dem Haus.
Wir haben vor ein paar Jahren auch 20% Erhöhung bekommen ohne dass sich an Haus und/oder Wohnung etwas verändert hätte. Wir liegen jetzt aber immer noch unter dem Mietspiegel. Der Vermieter hat auf Anfrage auch klar kommuniziert, dass diese Erhöhung primär der Anschlussfinanzierung geschuldet ist, denn die Kreditzinsen sind seit dem Bau in der Nullzinsphase stattlich gestiegen.
 
Zuletzt bearbeitet:
King_Rollo schrieb:
Selbstverständlich sollen Vermieter Geld verdienen, von dem sie gut leben können und mit dem natürlich auch weitere Investitionen machbar sind!
Interessant. Das Gesetz ist also kein Problem und du gönnst den Vermietern auch das Leben. Solange es nicht direkt dich betrifft und deine Miete erhöht wird. Ok.
 
King_Rollo schrieb:
Die allermeisten Vermieter wollen mehr Profit und zeigen immer auf die anderen, die ja mehr verlangen als man selbst. Und so schraubt sich der Mietspiegel immer und immer weiter nach oben.
Du betrachtest das Ganze zu menschlich.
Versuch es mal aus Investoren Sicht zu sehen.

Man kann ohne großes Risiko mit ~5-7% im Jahr in den Markt investieren, folglich muss jede Investitionsalternative, mit mehr Risiko*, eine höhere Rendite erwirtschaften, um die Investition attraktiv zu machen.

Wenn die Mieten nicht ständig steigen würden, würden die Grundstückspreise wohl auch nicht steigen und es wäre unattraktiv in diesem Bereich zu investieren, da es bessere Investitionsalternativen gäbe.


*hier gegeben durch: Mietnomaden, Leerstand, anderweitige Probleme

Anmerkung: Investoren sind hier auch Herr und Frau Müller, die sich das von ihrem Lohn finanziert haben.
 
King_Rollo schrieb:
Ja, ich habe mir erlaubt, auch in einem anderen Forum meine Frage zu posten,
Dafür musst Du Dich nicht rechtfertigen. ;):)

Das ist Dein gutes Recht. :schluck:

Mich verwundert es immer nur ein wenig, dass ein Thema in zwei Foren eröffnet wird und auf Deinen Fall bezogen, sich beide Foren in erster Linie gerade nicht mit Rechtsthemen befassen. :D
 
Niemand macht mit Vermietung übermäßig Profit. Wer glaubt das ist möglich, soll das bitte vorrechnen. Der Mangel an Wohnraum ist Folge davon, dass sich Vermietung zu wenig lohnt. Würde man mit Vermietung 10% machen, wäre Wohnungsmangel in 10 Jahre gelöst.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: FrankenDoM, _killy_ und RedPanda05
uincom schrieb:
Der Mangel an Wohnraum ist Folge davon, dass sich Vermietung zu wenig lohnt
Wieder sehr kurz gedacht, einfache Lösung für komplexe Probleme ging bislang noch nie. Die Ursache ist ein Ursachengemisch aus zu wenig Bodenfreigabe, Zinsen und Regularien. Und Vonovia hat dieses Jahr schon mal 1,85Mrd€ bereinigten Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) erwirtschaftet. Ist also ein Gerücht, dass mit Vermietung kein Geld verdient werden kann.

PS: Bislang habe ich noch keine Geschichte gehört, dass Vermieter wegen zu geringem Gewinn aufgeben. Regulierung und Mieter sind m.M.n. die Hauptgründe.
 
Samurai76 schrieb:
PS: Bislang habe ich noch keine Geschichte gehört, dass Vermieter wegen zu geringem Gewinn aufgeben. Regulierung und Mieter sind m.M.n. die Hauptgründe.

Doch - sehr wohl. Gibt hierzu auch diverse Presseartikel mit Aufkommen der Mietpreisbremse. Diverse Vermieter haben dann bei Fluktuation oder noch mit bestehenden Mieter entschieden, die Wohnung nicht mehr neu zu vermieten sondern in den Verkauf zu geben.
Insgesamt hat die Mietpreisbremse nämlich am Ende in den angespannten Wohnungsmärkten dann dazu geführt, dass weniger Wohnraum zur Miete angeboten wurde.
 
Ich bedanke mich auf jeden Fall für die regen Kommentare und hoffe, mich meinem Vermieter eine gute Lösung finden zu können. Ich gebe zu, dass ich das Thema bisher zu einseitig und unterkomplex betrachtet hatte.
 
Samurai76 schrieb:
Ist also ein Gerücht, dass mit Vermietung kein Geld verdient werden kann.
Das Unternehmen macht nicht nur Umsatz durch Vermietungen. Zudem haben die über 60 Mrd.€ Schulden und über eine halbe Million Wohnungen in Europa. Interessant wäre mal die Rendite pro Jahr und die kann man allein am Gewinn nicht ablesen.

Der TE ist zudem ein private Vermieter. So Gesellschaften machen sicherlich durch die Masse an Wohnungen schon Gewinn, aber Gewinn ungleich Rendite.
 
Samurai76 schrieb:
PS: Bislang habe ich noch keine Geschichte gehört, dass Vermieter wegen zu geringem Gewinn aufgeben. Regulierung und Mieter sind m.M.n. die Hauptgründe.

Geht ja auch um Neubau. Mit Bestand wirst du das Wohungsproblem nicht lösen. Bestand zerfällt dann einfach, weil sich Renovierung und Modernisierung nicht mehr lohnen.

Am Ende geht Mietpreisbremse auf Kosten der jungen Generation. Bestandsmieter genießen ihre seit 1940 nicht erhöhte Miete und junge Personen dürfen die neuen hohen Preisen zahlen.

Eine anständige Miete würde im Übrigen auch über Zinsen, Regularien und Grundstückspreise hinweg helfen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: _killy_, Avatoma und RedPanda05
Zurück
Oben