Notiz Mini-Prozessoren: Intels komplette Quark-CPU-Familie wird eingestellt

Jetzt ist es letztendlich die richtige Entscheidung. Nur ich verstehe nicht das man es vom timing immer so sehr verhauen kann. Intel hat es seltenst geschafft ein komplettes Ökosystem auf die Beine zu stellen, nicht mal x86, dessen Ökosystem wurde irgendwie von IBM blöd fallen gelassen und ist von dessen Füßen vor die von Intel gerollt. Dabei hätten sie eigentlich alle Zutaten nur halt immer um 5-10 Jahre versetzt. Kostprobe: Labaree (Graphik), Quark, Atom, Core (CPU x86) von mir aus noch itanium (CPU non x86), 3d xpoint (Speicher), Intel´s Modemsparte, ...
Irgendwie ist es schon tragisch das sie die Komponenten nie zusammen bekommen.
 
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x86 spielt in dieser Leistungsklasse nicht mit; da sind ARM-Chips deutlich etablierter u. vermutlich kostengünstiger für Produkthersteller.
Ausserdem nehmen Chips basierend auf der RISC-V Architektur gerade so richtig Fahrt auf. x86-Quark-Chips sind nicht konkurrenzfähig.

Unterhalb der "Atom-CPU-Leistungsklasse" hat der Markt keinen Bedarf für x86-CPU.
 
Mickey Mouse schrieb:
die Geschichte wiederholt sich immer und immer wieder...

aber zur Geschichte:
1999: Intel will in den Netzwerk Markt einsteigen und kauft Olicom und Level One
2000: geht es weiter mit der Übernahme von GIGA
2006: Intel trennt sich von der Optical-Networking-Sparte
alleine für Level One und Giga hat Intel zusammen über 3.4 Milliarden Dollar gezahlt und verkauft das ganze 6 Jahre später für 115 Millionen Dollar, das sind 3,4% oder ein Verlust von mehr als 96%!

man könnte diese Liste der "Intel gibt sau viel Geld aus und trennt sich davon mit riesigen Verlusten wieder" nahezu beliebig fortsetzen.

bei den internen Geschichten wie Quark oder Larrabee weiß man halt nicht, was das gekostet hat.

aber wenn man alleine in Q3/2018 6,4 Milliarden Dollar Netto-Gewinn erwirtschaftet, dann kann man sich solche Fehltritte halt leisten...
Ich kenne mich nicht besonders gut aus und habe daher ein paar Fragen. Wie ist das mit den Netzwerkchips/Modems in Laptops? Sind die nicht sehr oft von Intel? Wenn Intel Netzwerk-Firmen kauft, findet dann nicht auch ein know-how-Transfer statt, der am Ende mehr bringt, als der Erlös des Wiederverkaufs der Firma?

beercarrier schrieb:
Jetzt ist es letztendlich die richtige Entscheidung. Nur ich verstehe nicht das man es vom timing immer so sehr verhauen kann. Intel hat es seltenst geschafft ein komplettes Ökosystem auf die Beine zu stellen, nicht mal x86, dessen Ökosystem wurde irgendwie von IBM blöd fallen gelassen und ist von dessen Füßen vor die von Intel gerollt. Dabei hätten sie eigentlich alle Zutaten nur halt immer um 5-10 Jahre versetzt. Kostprobe: Labaree (Graphik), Quark, Atom, Core (CPU x86) von mir aus noch itanium (CPU non x86), 3d xpoint (Speicher), Intel´s Modemsparte, ...
Irgendwie ist es schon tragisch das sie die Komponenten nie zusammen bekommen.

Waren die Atom-Prozessoren nicht mal eine Zeit lang in so gut wie jedem günstigen Laptop verbaut? Haben die damit so wenig Geld verdient, dass man jetzt nach Jahren sagen würde, dass sie damit Gewinn gemacht haben?

Edit:
Ahh jetzt verstehe ich deinen Beitrag, es geht um die Zusammenführung der Technologien zu einem kompletten Ökosystem :)
 
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storkstork schrieb:
Ich kenne mich nicht besonders gut aus und habe daher ein paar Fragen. Wie ist das mit den Netzwerkchips/Modems in Laptops? Sind die nicht sehr oft von Intel? Wenn Intel Netzwerk-Firmen kauft, findet dann nicht auch ein know-how-Transfer statt, der am Ende mehr bringt, als der Erlös des Wiederverkaufs der Firma?
da hast du prinzipiell natürlich Recht!
bei den Beispielen liegt es aber etwas anders. Olicom und Level One (nicht zu verwechseln mit den Chinesen die jetzt unter diesem Namen Billig Kram verkaufen) waren mehr auf Netzwerk Infrastruktur spezialisiert (Router, Switches usw.). GiGA hat optische Netzwerk Produkte für die Telekommunikation entwickelt.
und bei diesen Verkäufen hat Intel auch die Patente und Marktrechte weiter verkauft.

das KnowHow für die "kleinen" Modem und Netzwerk Chips hat sich Intel 2001 mit dem Kauf von Xircom gesichert ;)
 
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Hätte sich das für Intel überhaupt gelohnt?

Die Teile dürften noch weit unterhalb von Raspberry Pi positioniert sein. Damit dürfte ein SOC maximal in einstelligen EUR Bereich gelegen haben, evtl. sogar unter 1 EUR. Lieber ein PC verkaufen als 100 SOCs? Kann der Markt so viele SOCs überhaupt aufnehmen?

Außerdem dürfte ihre Marktmacht eher abgeschreckt haben. Sich komplett abhängig machen von einem Riesen. Dabei gibt es nicht mal ein Hebel mit dem Intel die Kunden in diese "Chipfalle" hereinlocken könnte. Wie etwa mit MS Office als Hebel für Windows 10.

Sicherlich kann man mit Fahrrädern Geld verdienen aber für Daimler, Porsche, BMW etc. lohnt sich das Geschäft nicht?
 
@Mickey Mouse

Sei dir um die Gründe der Übernahmen Intels damals mal nicht so sicher, bis auf Level 1, waren alle Hersteller aus Europa.
 
Wattwanderer schrieb:
Die Teile dürften noch weit unterhalb von Raspberry Pi positioniert sein.

https://www.computerbase.de/2017-06/intel-edison-galileo-joule-eol/

"Dafür kam ein Apollo-Lake-Derivat alias Broxton aus der Atom-Familie zum Einsatz, der vier Kerne bei bis zu 2,4 GHz und Gen9-Low-Power-Grafik mit 18 EUs bot. Doch dies hatte seinen Preis, die UVP lag bei 400 US-Dollar für das Joule 570x – zu viel für das Einsatzgebiet. "

wir reden hier über "hardware", welche eindeutig zu teuer für kühlschränke oder uhren war. ein arm sieht im vergleich dazu, eher "arm" aus :D

mfg
 
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Die Hauptfaktoren sind wohl, dass die intel-IoT Plattform hoffnungslos überteuert und die Architektur zu stromhungrig war, während newcomer wie EspressIf zeigten, wie es besser geht. Kurzum: Intel hat versucht, seine Desktop-Strategie in den Embedded-Markt zu tragen.

Der Markt hat das dann zum Glück korrigiert. Wir trauern nicht hinterher.
 
estros schrieb:
Entwickeln die erst und schauen dann nach Partnern

Gang und gebe, nennt sich in den Medien meist Umstrukturierung. Marktforscher versuchen zu erahnen wohin sich der Markt entwickelt und Bauen schon Produkte und Arbeitsgruppen auf - manchmal klappts
 
Fand die Idee dahinter eigentlich interessant. Ein P5 auf 400 MHz und mit DDR3, wäre interessant sehen wie der gegen vergleichbare Chips (Katmai, K7) abschneidet.
Ähnliches gilt für Larrabee, ein interessantes Projekt ohne viel nutzen in der echten Welt.
(Oh btw, Intel. Falls ihr wieder sowas startet, wie wäre es mit NetBurst auf 22 nm mit DDR3 und freiem Multi?)
Aber ja, Intel hat mal wieder das Timing verhauen.
 
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