Mobiles Arbeiten - was gilt bei Euch?

@gymfan Klar wird fleißig geforscht und die Medikamente zur Behandlung von Corona selbst und den Post-Komplikationen wird sich auch stetig verbessern. Nur war die Formulierung aus dem ursprünglichen Post einfach falsch und irreführend, deshalb musste ich dies aus Prinzip einfach nochmal dediziert herausgreifen und für alle verständlich thematisieren.
 
Sind zum "Anfang" von Corona von 3 kleineren Büro in ein Großraumbüro mit 12 Personen umgezogen, damit die Chefs ihre Einzelbüros bekommen können.
Home-Office ist einen Tag die Woche erlaubt, solange es zur Arbeit passt. Ansonsten ist Anwesenheitspflicht.

Aktuell fährt man hier ohne Not höchstes Ausfallrisiko und alles Diskutieren mit dem Vorgesetzten bringt nur Sprüche ala "Home-Office ist Freizeitoptimierung". Wenns einer hier reinbringt fehlen halt alle mindestens 2 Wochen. Naja muss anscheinend so sein.
 
Gaugaumera schrieb:
Sind zum "Anfang" von Corona von 3 kleineren Büro in ein Großraumbüro mit 12 Personen umgezogen, damit die Chefs ihre Einzelbüros bekommen können.
Home-Office ist einen Tag die Woche erlaubt, solange es zur Arbeit passt. Ansonsten ist Anwesenheitspflicht.

Aktuell fährt man hier ohne Not höchstes Ausfallrisiko und alles Diskutieren mit dem Vorgesetzten bringt nur Sprüche ala "Home-Office ist Freizeitoptimierung". Wenns einer hier reinbringt fehlen halt alle mindestens 2 Wochen. Naja muss anscheinend so sein.
"Freizeitoptimierung".... sry dein Chef ist ein Idiot.

Bei uns ist es derzeit so , dass wir kommen können, wenn wir wollen. Müssen aber auch nicht.
Wir haben Kollegen die gehen täglich ins Büro, andere wie ich z.B kommen eher 1 mal im Monat. Jeder halt so wie er/sie will. Habe da sehr viel Glück mit meiner Berufswahl gehabt.
 
Idon schrieb:
Mag in der IT so/anders sein. Bin nicht in der IT.

Hat mit der IT nichts zu tun. Und die Antwort zeigt auch genau das Problem. Programmierer gehören nicht (grundsätzlich) zur IT in einem Unternehmen. Es hat ausschließlich mit dem Unternehmen und seiner Kultur zu tun. Wie gut oder schlecht das mit dem mobilen arbeiten klappt.
 
Aktuell bin ich bei einem Tag die Woche (Montag, hauptsächlich wegen des Verkehrsaufkommens), nach meiner Ausbildung sollen es mindestens 2 Tage HO werden.
Die anderen Azubis haben überhaupt kein HO.

Mein Chef ist kein großer HO Fan, er findet darunter leidet die Produktivität des Unternehmens, er hat sein kleines Team (insgesamt 15 Mitarbeiter) lieber um sich.
Ich bin da anderer Auffassung bezüglich Produktivität, kann aber mit dem Kompromiss zukünftig dann 2 Tage HO leben.
 
Es ist traurig, dass Deutschland anscheinend auch hier dem Zeitgeist hinterherhinkt. Firmen in anderen Ländern haben Corona als Möglichkeit gesehen, neue Anwesenheitsmodelle auszuprobieren und die Vorteile in der Unternehmenskultur zu verankern. In Deutschland will nur möglichst jeder wieder zum Status Quo zurückkehren. Von Weiterentwicklung keine Spur.
 
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Es gibt halt immer noch Chefs, die glauben ihre reine Anwesenheit würde die Mitarbeiter zu mehr Leistung voran treiben. Aber die Mitarbeiter sind mittlerweile schlauer geworden. Leute die Arbeit vermeiden wollen, finden immer Wege dies zu tun - egal ob sie im Büro sind oder im HomeOffice.

Viel schlimmer noch. Wenn ich als Chef meine, dass die Mitarbeiter im HO weniger produktiv sind, heißt es doch nichts anderes, als dass ich als Chef kein Plan darüber habe, was meine Mitarbeiter machen! Irgend eine Form der Leistungskontrolle muss man doch als Chef haben ... und sei es über ein tägliches "Zusammenkommen" und kurz Statusberichte zu geben "was hab ich gestern gemacht, was hab ich geschafft/nicht geschafft, was mache ich heute".
 
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Sieht man doch an der sehr verhaltenen Reaktion der Arbeitgeberverbände auf die kommende Home Office Pflicht.
Für viele Unternehmen gilt wohl immer noch, dass man die Angestellten am besten die ganze Zeit beobachten muss.
Solche Sprüche von wegen Freizeitoptimierung fallen sicher auch anderswo.
 
Und dann wundern sich die Unternehmen noch über den Fachkräftemangel.

Ich hab vor kurzem den Arbeitgeber gewechselt ... hatte auch Gespräche über Personalvermittler geführt. Hab den Personalvermittler direkt gesagt, dass er alle Stellenausschreibungen rauswerfen darf, wo das Unternehmen kein HomeOffice anbietet:

1) für mich ist es ja direkt ein Misstrauensvotum des Arbeitgebers gegenüber den Arbeitnehmer

2) weiterhin scheint das Unternehmen/Chef kein Plan zu haben was die Mitarbeiter machen - somit eher ein Chaos Laden, statt strukturierte Organisation

Man kann somit direkt schon Bewerbern zeigen, dass man da die Finger von lassen sollte.

Die schönste Blüte hatte ich mal gehabt, da sollte ich das Reporting für den Gesamtkonzern an die Geschäftsführung von einem Kollegen übernehmen. Der hat da die ersten 10 Arbeitstage für gebraucht und fleißig gestöhnt und saß lang im Büro.
Nach Einarbeitung und Übergabe hab ich es in 6 Tagen geschafft und ich hab immer pünktlich Feierabend gemacht. Der Kollege hatte halt nur gelernt, mit viel Tata zu zeigen wie Mühsam es doch ist. Und da gab es kein HomeOffice ... Pfahlsitzen im Büro wurde da als "Fleißig" angesehen. Als Unternehmen kann man natürlich auch solche Ineffizienzen fördern.
 
Ich denke das Thema Homeoffice/Mobiles Arbeiten wird in Zukunft wichtiger werden. Persönlich reicht mir 1 oder 2 Tage pro Woche.

Wobei es da Unternehmen gibt, die komplett dagegen sind. Hatte im Sommer (kurz nach Auslaufen der Homeoffice-Pflicht) ein Vorstellungespräch für eine Stelle im Support. Erstgespräch war noch über Teams und dann ein zweites in Präsenz. Da wurde gesagt das Home Office nie ein Thema sein wird, weil nicht gewünscht usw.

In meiner jetzigen Stellung hatten wir schon 1 bis 2 Tage pro Woche Homeoffice als Corona noch als Bier bekannt war. Denke das wird auch so bleiben, weil die reinen Teppicetagen in FFM und Berlin dann sonst auf die Barrikaden gehen würden.
 
BlubbsDE schrieb:
Hat mit der IT nichts zu tun. Und die Antwort zeigt auch genau das Problem. Programmierer gehören nicht (grundsätzlich) zur IT in einem Unternehmen. Es hat ausschließlich mit dem Unternehmen und seiner Kultur zu tun. Wie gut oder schlecht das mit dem mobilen arbeiten klappt.

Nicht alle Unternehmen sind gleich.

Verhandlungen, die bei uns nicht persönlich ablaufen, haben ca. 20% schlechtere Ergebnisse zur Folge. Wir müssen diese also nicht face to face abhalten, verlieren dann aber Punkte oder müssen mehr Verhandlungsmasse aufwenden um dasselbe Ergebnis zu erreichen.

Ich habe ein paar unerfahrene Leute in meiner Abteilung. Im Büro fragen die mal schnell nach - Zuhause ist jedes Mal die Hürde Teams zu öffnen, jemanden anzurufen etc.


Und dann gibt's halt Menschen die von der Mentalität her sind wie ich: Ich hasse es zu telefonieren. Persönliches Gespräch ist kein Thema. Folglich nehme ich da eine Vermeidungshaltung ein.


Mobiles Arbeiten funktioniert vor allem dort gut, wo Inselarbeiten in Ordnung ist. Das ist wohl oft in der IT der Fall. Oder vielleicht auch in einem Callcenter. In der Personalberatung und so weiter womöglich auch. In anderen Bereichen erschwert es die Arbeit und nimmt die Leichtgängigkeit heraus.


Entsprechend halte ich nichts von den 0% und 100%-Modellen. Und ich will auch nicht jeden Tag von meinem Team wissen, was der Einzelne gestern gemacht hat, heute vor hat und wo die einzelnen Projekte stehen. Dafür möchte ich mir nicht die Zeit nehmen, das kann ich dem Vertragsmanagementsystem entnehmen. Dann doch lieber der tägliche Plausch nebenher. Das klappt über Teams aber nicht gut, jedenfalls bei uns nicht, weil doch "nebenbei" gearbeitet wird.
 
Das mit der Inselarbeit sehe ich gerade nicht, im Gegenteil die Zusammenarbeit erfordert sowieso den Einsatz von Tools oder wie arbeitest du mit mehreren Autoren an einem Dokument?

Auch im Büro wird dabei auf Netzwerktools gesetzt die jedem die Änderungen der anderen anzeigen und Kommentare ermöglichen. Es wird hoffentlich niemand mehr Dokumente ausdrucken und händisch seinen Senf dazuschreiben für Änderungen...
Das funktioniert einfach sehr viel besser online und damit ist es auch egal wo man sich befindet.

Zu den Meetings noch, es soll dort auch niemand seinen Tagesablauf beschreiben sondern kurz sagen ob man was braucht oder nicht. Das hilft vor allem den Personen die nicht gerne den Mund aufmachen und erstmal selber versuchen Probleme zu lösen die ein anderer vllt schon gehabt und gelöst hat.
Hat aber auch weniger mit Home Office zu tun, diejenigen machen in der Regel auch beim Kaffee nicht den Mund auf, sondern erst wenn man sie auffordert etwas zu sagen ;)
 
BlubbsDE schrieb:
Es hat ausschließlich mit dem Unternehmen und seiner Kultur zu tun. Wie gut oder schlecht das mit dem mobilen arbeiten klappt.
Stimmt, jeder MA (egal, in welchem Bereich) hat sich in Zukunft gefälligst sich nur noch für seinen Arbeitsbereich zu interessieren. Und sonst nur für das, was über offizielle Kanäle verkündet wird.

Ich bin mittlerweile heilfroh, dass ich mich in der Firma abseits meiner Abteilung vermutlich nicht mehr weiter entwickeln will. Die meisten Dinge, die zu meiner letzten Initiativbewerbung im Konzern geführt haben, hätte ich im HO niemals erfahren.

Wenn Dank 2-3 Tagen HO/Woche noch max. 50% der Kollegen zu den Zeiten vor Ort sind, zu denen man dies selber ist, kann man es sich meist ohne vorherige Terminvereinbarug auch gleich schenken. Schade, dass 600km Arbeitsweg doch etwas viel sind, selbst wenn man nach Corona nur alle paar Wochen mal wieder in die Firma komen muss. Tele-Arbeit wird es auch nach Corona bei uns nicht geben, sonst würde ich glatt umziehen.

hallo7 schrieb:
Das mit der Inselarbeit sehe ich gerade nicht, im Gegenteil die Zusammenarbeit erfordert sowieso den Einsatz von Tools oder wie arbeitest du mit mehreren Autoren an einem Dokument?
Inselarbeit ist für mich nicht zwingend Einzelarbeit. Klar gibt es den Austausch mit den direkt beteiligten Kollegen, das gab es vorher auch auf digitalem Weg.

Aber irgendwie scheinen die meisten IT-ler (?) hier nur ein einem Projekt zu arbeiten und sich auch recht wenig für das zu interessieren, was abseits ihrer Gruppe/Abteilung in der Firma so passiert.
 
Alle Abteilungen sind bei uns in Slack vertreten, von der Geschäftsführung bis zum Officemanagement, und zwar von SÄMTLICHEN Standorten. Es ist völliger Unsinn, dass man im Home-Office nichts mitbekommt. Das hängt wie gesagt von der Firmenkultur ab.
Aber es ist ja hinweit bekannt, dass Deutschland bei der Digitalisierung des Arbeitsplatzes Entwicklungsland ist. Bei so viel unbegründeter Skepsis, wie sie auch hier zu Tage gelegt wird, verwundert das auch nicht weiter.
 
Zuletzt bearbeitet:
SheepShaver schrieb:
Es ist traurig, dass Deutschland anscheinend auch hier dem Zeitgeist hinterherhinkt. Firmen in anderen Ländern haben Corona als Möglichkeit gesehen, neue Anwesenheitsmodelle auszuprobieren und die Vorteile in der Unternehmenskultur zu verankern. In Deutschland will nur möglichst jeder wieder zum Status Quo zurückkehren. Von Weiterentwicklung keine Spur.

Wie auch Gitlab bei sich im Remote Manifesto schreibt, muss man für reines Remote arbeiten geschaffen sein.
Bei uns sieht man eher die Tendenz, dass je jünger die Arbeitnehmer sind, desto eher wollen sie inzwischen wieder ins Büro. Das liegt halt auch daran, dass man dadurch deutlich mehr soziale Interaktion während und ggf. nach der Arbeit hat (z.B. man geht was essen oder trinken).

Bei uns haben sie den 10% an betriebsrelevanten Mitarbeitern freigestellt, ob sie ins Büro gehen oder von zu Hause aus arbeiten. Der Rest wurde restlos nach Hause geschickt. Ich habe für mich festgestellt, dass ich maximal 2 Tage pro Woche von zu Hause aus arbeiten will. Bei den Älteren mit Kindern steigt die Quote aber deutlich.

Ansonsten gilt im Unternehmen halt 3 Tage pro Woche mobil, wenn man will.
 
Bobbie Draper schrieb:
Keine Ahnung auf was man sich einigen wird. Wie sehen die (geplanten) Regelungen bei euch aus? Was waren die Gründe für oder gegen mehr Tage mobiles Arbeiten pro Woche?

Bei uns (böse Berliner Verlagsgruppe) ist gerade wieder auf 20% Anwesenheitspflicht reduziert worden. Außer man ist unabkömmlich.
Meine Team-Chefin sieht uns Grafiker als unabkömmlich an. Ich muss also jeden Tag Home-Office erstreiten habe ich manchmal das Gefühl, einfach nur um ihr Sicherheitsbedürfnis zu befriedigen.
Klar ... kein Internet.. keine Arbeit. Aber selbst dann würde in der Firma nicht alles zusammenbrechen, wenn mein Internet mal ein paar Minuten weg ist.
Naja ... ich sitze gerne daheim am Rechner, und es tut meiner Arbeit keinen Abbruch. Bei uns erfolgt die Kommunikation sowieso zu 90% per Teams oder e-mail. Also unterscheidet es sich praktisch kaum vom normalen Alltag, nur das ich Remote arbeite anstatt direkt.

Hier ist es mit den Mitarbeitern auch total unterschiedlich. Die wenigsten arbeiten gerne von daheim aus. Sie kommen lieber in die Firma. Gibt halt solche uns solche.
Ich freu mich tatsächlich auch, wenn mir die 2h Arbeitsweg täglich erspart bleiben.
 
Ansage so gut wie jeder ins Homeoffice, außer Personen die vor Ort benötigt werden wie z.B. Poststelle, IT Service (vereinzelt), ... ÖD FHH.
 
Idon schrieb:
Mobiles Arbeiten funktioniert vor allem dort gut, wo Inselarbeiten in Ordnung ist. Das ist wohl oft in der IT der Fall. Oder vielleicht auch in einem Callcenter. In der Personalberatung und so weiter womöglich auch. In anderen Bereichen erschwert es die Arbeit und nimmt die Leichtgängigkeit heraus.

Also das kann ich so nicht stehen lassen. Gerade in der IT ist man doch extrem mit allen anderen Abteilungen verbunden. In der IT ist man stärker vernetzt als alle anderen Abteilungen im Unternehmen. Warum? Weil egal in welchem Bereich du sonst arbeitest, du tust dies mit Dienstleistungen & Geräten die von der IT bereit gestellt werden.

Somit ist es egal ob man der Netzwerker ist oder der Softwareentwickler. Du wirst kaum ein ITler finden, der nicht irgendwie mit allen anderen Bereichen zusammenarbeitet. Die IT ist wirklich die letzte Abteilung die eine Insel darstellt.
 
@_killy_

Lass mich bitte meine Ansicht konkretisieren:
In den mir bekannten Unternehmen arbeitet die IT auf Tickets. Zur Behebung vieler Tickets ist keine Anwesenheit vor Ort nötig, zumindest im ersten Lösungsschritt bzw. via Aufschalten. Sofern eine Anwesenheit vor Ort notwendig ist, muss das nicht dieselbe Person sein.

Sofern vor Ort etwas ausgetauscht wird, findet sich auch kein Verhandlungs- oder Besprechungsteam etc. zusammen, sondern der ITler kommt vorbei, vollbringt seine Magie, und geht wieder.


Größere IT-Projekte (Neubeschaffungen etc.) werden ja in aller Regel nicht von den Fachinformatikern etc. betreut, sondern von eigenen Projektleitern oder Führungskräften. Um die ging es mir jetzt gar nicht.
 
Die Welt Deiner IT ist einmal grenzenlos groß und einmal erschreckend klein. Zur IT gehört weder jeder, der einen Rechner bedienen kann noch nbur die, die die Tickets anfallender Probleme lösen.

Wie auch immer. In jedem Bereich eines Unternehmens ist mobiles arbeiten möglich. In dem einen mehr, in dem anderen weniger. Der deutsche Michel muss aber mit diesem Konzept noch warm werden. Auf allen Seiten.
 
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