Mobiles Arbeiten - was gilt bei Euch?

Bobbie Draper

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Mein Arbeitgeber (Raum HH, IG Metall TV, >1000 Mitarbeiter am Standort) möchte mit einer Betriebsvereinbarung (soweit es das Arbeitsplatzprofil zulässt) zwei Tage mobiles Arbeiten pro Woche ermöglichen. Der Betriebsrat will mehr als zwei Tage mobiles Arbeiten verhandeln.

Der AG argumentiert mit "Kommunikation vor Ort (Whiteboard, Kaffeeküche, Meetings) ist wichtig für HW & SW Entwicklung; deshalb drei Tage vor Ort."

Der BR argumentiert mit "die Leute sind das tägliche Pendeln satt" (wer den Verkehr in HH kennt, kann da zustimmen).

Keine Ahnung auf was man sich einigen wird. Wie sehen die (geplanten) Regelungen bei euch aus? Was waren die Gründe für oder gegen mehr Tage mobiles Arbeiten pro Woche?
 
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Moin,
in unserem Unternehmen (Energiebranche) wurde eine Betriebsvereinbarung in Zusammenarbeit mit dem BR erwirkt, welche die Belegschaft in verschiedene Profile teilt. Je nach Profil ist eine Arbeit im Home Office mehr oder minder möglich.

Bei uns gibt es also von 0-100% Homeoffice alles. Kundencenter und Leitwarte sind in ihrer Tätigkeit an die Räumlichkeiten des Unternehmens gebunden und haben somit kein Anrecht auf Homeoffice. Administratoren und IT-Mitarbeiter (ausgenommen Help Desk) können 40% Home Office pro Woche nutzen. Softwareentwickler 60%.
Auch viele andere Profile wie Product Manager können zwischen 60 -80 % im Home Office bleiben. Vertriebsmitarbeiter im Außendienst sind logischerweise bei 100% Home Office.

Ein großes Problem ist die oft mangelnde Führung im Home Office. Nicht jeder hat die Disziplin und den Anspruch dafür. Generell empfinde ich, dass ein vermehrtes Home Office stärkere Führungskräfte erfordert, sei es nun um die Motivation hoch zu halten, Fortschritte entsprechend zu koordinieren und und und. Zusätzlich haben wir beobachtet, dass viele Kolleginnen und Kollegen die ewigen Online Besprechungen satt haben. Das ist für eine Weile alles ganz toll, aber wenn man für alles eine Besprechung planen muss, statt es mal eben mit dem Kollegen zu klären, wird es lästig. Der Verwaltungs- und Organisationsaufwand ist für jeden einzelnen gestiegen.
Wir beobachten im Moment eher, dass die Leute von daheim "fliehen" und wieder eher ins Büro wollen. Das kann man aber auch verstehen, gerade wenn die Kolleginnen und Kollegen noch Kinder daheim haben, ist an produktives Arbeiten oft nicht zu denken. Die Individueller Arbeitssituation daheim ist auch sehr unterschiedlich. Einige haben ein eigenes Arbeitszimmer, anderes hocken irgendwie am Couchtisch und beschweren sich dann über Rückenprobleme.

Wichtig ist auch wie man es definiert. Je nach Formulierung gibt es rechtliche Pflichten des Unternehmers, welches im Home Office zu erfüllen sind. Hier möchte ich nur die Unterschiede "Tele-Arbeit" und "Home-Office" andeuten.

Grüße
 
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Für die genaueo Definition müsste ich die BV zum mobilen Arbeiten erst mal runter laden. Da wir sowieso seit 2 Jahren in der angeordneten Sonderregelung leben (100% HO auf AN Kosten) war es mir bisher egal, ob die neue BV schon verabschiedet ist oder nicht. Bei uns waren schon lange vor Corona max 2 Tage (oder waren es max 50%, ich weiss es nicht mehr) zulässig, wenn es die Arbeit zugelassen hat. Wobei die BV vor Corona von den Chefs gerne man sehr eigenwillig ausgelegt wurde und dann in der Abteilung oft nur ein Tag HO/Woche zugelassen wurde.

Jedenfalls gibt es genügend Kollegen, die seit März 2020 nie im Werk waren und welche, die täglich vor Ort sein müssen. Und dann noch genügend, die vor Ort sein wollen, wenn sie dürfen.

Ab kommende Woche gilt wieder: wer nicht zwingend vor Ort sein muss (Biotechnologie-Produktion geht halt schlecht in der heimischen Küche, da fehlen nicht nur die 30k Fermenter) muss im HO arbeiten.

Bobbie Draper schrieb:
Der AG argumentiert mit "Kommunikation vor Ort (Whiteboard, Kaffeeküche, Meetings) ist wichtig für HW & SW Entwicklung; deshalb drei Tage vor Ort."
Hat der AG seit 2 Jahren immer noch nicht für passende Infrastruktur gesorgt (abgesehen von der HW-Entwicklung)?

Bobbie Draper schrieb:
Der BR argumentiert mit "die Leute sind das tägliche Pendeln satt" (wer den Verkehr in HH kennt, kann da zustimmen).
Wie ich solche Hirngespinste (als allgemeingültige Aussage) hasse. Vergleichbares kam bei uns von der Firmenleitung wenn es mal jemand gewagt hat zu erwähnen, dass wir im HO nun viele Betriebsausgaben zu tragen haben.

Klar, schon vor Corona ist jeder aufs Land gezogen. Die paar Deppen, die sich damals ihre Wohnung mit Absicht zu klein/teuer, dafür aber in problemloser ÖPNV/Fahhrad-Pendelnähe zur Firma gekauft haben, sind halt selber Schuld.

Das mag aber bei euch in der Firma natürlich völlig anders aussehen, hängt ja auch vom Standort ab. Hier sind/waren Pendelwege zwischen 2km und 60km (einmal quer durch München und raus aufs Land) normal und jeder, der hier unterschieben hat, wusste das und hat es akzeptiert. Aus heutiger Sicht hätte ich damals eine 3 Zimmer Wohnung in München kaufen sollen anstatt eine 2 Zimmer Wohnung in der Kleinstadt, in welcher der AG sitzt. Die 100-150k€ Mehrkosten wären damals locker drin gewesen.

Gegen Argumente, die arbeitsbezogen sind, habe ich natürlich absolut nichts. Mir ist es mittlerweile auch egal, dass ich nur noch Dinge aus der eigenen Abteilung/Gruppe zeitnah mitbekomme und man an andere Infos viel schwerer/langsamer gelangt wie früher. Das ist halt das Pech der Firma und es wird sich auch nie wieder ändern, wenn ich mir das geplante Raumkonzept in der Firma so ansehe. Der einfache (und oft auch eher zufällig, wenn es um nicht direkt Arbeitsbezogene Themen ging) Austausch hat nämlich nur geklapppt, da immer 70-80% aller Kollegen vor Ort waren, und nicht nur <50%.

Alles hat seine Vor- und Nachteile.
 
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Bei uns hängt es von der Tätigkeit ab. Kaufmännische können zu 100% ins Homeoffice und administrative Mitarbeiter wie ich (mit Außendienstanteil) 1 bis 2 Tage in der Woche. Eine Begehung oder Abnahme lässt sich eben kaum vom Schreibtisch aus machen.

Es sollte eine Reglung geben wie es in Zukunft sein soll. Aussage war, das 100% Homeoffice nicht mehr möglich sein wird, aber auch nciht 100% Präsenz. Man sprach von 75 Prozent Präsenz., wobei man das frei wählen hätte sollen, und in Präsenz wäre viel auf Shared Desk umgestellt worden..

Allerdings kam dann die 4. Wellle und 3g von daher geht jeder der irgendwie kann nun ins Homeoffcie..


Das Pendel Argument kann ich auch nciht mehr hören. Vor Corona war das ja auch nicht der Fall und da hat man sich eben überlegt ob man umzieht oder nicht. Bei den Strompreisen glaube ich auch nicht, das man durch das nicht mehr pendeln so viel spart.
Man gewinnt aber Lebenszeit, was ja wichtiger ist.
 
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gymfan schrieb:
Hat der AG seit 2 Jahren immer noch nicht für passende Infrastruktur gesorgt (abgesehen von der HW-Entwicklung)?
Doch: alle haben Laptops, Anzahl VPN Zugänge wurden innerhalb von wenigen Tagen erhöht; Mail funktioniert sowieso, MS Teams eignet (?) sich für geplante und spontane Meetings und hat Apps für virtuelles Whiteboard; IT Support kann mittlerweile 2FA Tokens aus der Ferne warten. Das funktioniert alles.

Aber ich sehe den Bedarf für Kommunikation vor Ort ähnlich wie mein Arbeitgeber: während der ersten HO Phase hatten wir gerade ein neues HW Projekt gestartet, das zu Aller Zufriedenheit ohne für den Kunden sichtbare Bugs im Zeitplan fertig wurde. Große Einschränkung: es war ein Derivat eines schon existierenden Chips und hatte nur kleine Änderungen zur Vorgängerversion. Alles Tutti. Aber jeder im Team wusste auch worauf es ankam und es ließ sich "remote durchziehen".

Jetzt startet ein neues Projekt, neue Architektur, neuer Prozess, neue Speichertechnologie, Spezifikationen eher in der 0.1 als in der 0.9 Version. Das geht nicht ohne intensive Kommunikation um Dinge auf dem kurzen Dienstweg absprechen zu können. Die vielen offenen Punkte möchte ich als beteiligter Ingenieur nicht alle remote diskutieren. Das geht vor Ort schneller und ist mMn. auch weniger Fehleranfällig.

gymfan schrieb:
Wie ich solche Hirngespinste (als allgemeingültige Aussage) hasse. Vergleichbares kam bei uns von der Firmenleitung wenn es mal jemand gewagt hat zu erwähnen, dass wir im HO nun viele Betriebsausgaben zu tragen haben.
Ja :-) für mich spricht der BR in dieser Angelegenheit nicht.
Ergänzung ()

brettler schrieb:
und in Präsenz wäre viel auf Shared Desk umgestellt worden..
Hier zum Glück nicht. Jeder Büroplatz soll erhalten bleiben. Kein Shared Desk geplant.
Ergänzung ()

nosti schrieb:
Zusätzlich haben wir beobachtet, dass viele Kolleginnen und Kollegen die ewigen Online Besprechungen satt haben.
I feel you.

nosti schrieb:
Wichtig ist auch wie man es definiert. Je nach Formulierung gibt es rechtliche Pflichten des Unternehmers, welches im Home Office zu erfüllen sind. Hier möchte ich nur die Unterschiede "Tele-Arbeit" und "Home-Office" andeuten.
Ja, die Unterschiede sind wichtig. Bei uns wird explizit von mobilem Arbeiten gesprochen. Jeder behält seinen Büroplatz, kann aber bis zu zwei Tage von außerhalb des Büros arbeiten. Die Arbeitsplatzbegehung bei den AN zu Hause möchte der AG verständlicherweise vermeiden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei mir (Dienstleistungsbranche, kleiner Arbeitgeber, kein BR) gilt: Wann und wo ich will.
 
Bei uns gilt (amerikanisches Softwareunternehmen im SaaS Bereich): ohne ausdrückliche Erlaubnis der Geschäftsführung darf niemand ins Büro. Wer während der letzten zwei Jahre aus de Stadt rausgezogen ist, der bekommt seinen Vertrag umgewandelt in 100% Remote. Die anderen können vermutlich irgendwann mal wieder 2 mal die Woche reinkommen.
 
Nachteile mobiles Arbeiten (auch IGM-Konzern):
  • Weniger spontanes Vorbeigehen und Abklären.
  • Weniger effiziente Meetings da viel Gestik, Mimik, Spontanität, Ernsthaftigkeit (lol, Schlafanzug!) etc. verloren geht
  • Flurfunk trocknet aus
  • Generelle Abnahme der Effizienz aufgrund stärker werdendem Einzelkämpfertum

Lösung bei uns:
Betriebsvereinbarung mit standardmäßig zwei Tagen pro Woche, Abteilungen können davon komplett oder individuell abweichen.

Ich selbst richte meine Anwesenheit als Abteilungsleiter nach meinem Terminkalender und den Bedürfnissen der Kollegen am Hauptverwaltungsstandort oder an unseren anderen Standorten. Mein persönliches Ziel sind 2-3 Tage möglichst komplett zuhause, wobei ich auch oft spontan auf die Arbeit fahren muss (Unterschriften, Besprechungen etc.).


100% mobiles Arbeiten klingt in der Theorie natürlich toll. Hat sich aber nirgendwo dort, wo ich ausreichend Einblick habe, für das Unternehmen (!) bewährt und oft auch nicht für die Mitarbeiter.


Dass die Leute keine Lust auf tägliches Pendeln haben ist ja okay und geht mir auch so, ich bin jahrelang extrem viel gependelt. Aber ich habe immer meine Mietverträge, Wohnkaufverträge und Arbeitsverträge freiwillig unterschrieben. Ich wusste immer, worauf ich mich einlasse.
Sich nun darüber zu beschweren ist halt ziemlich dumm und zeigt für mich nur, wie unglaublich ungeschickt manche argumentieren (nicht auf den Thread hier bezogen, sondern kenne ich eben aus meiner und anderen Abteilungen).
 
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Idon schrieb:
Dass die Leute keine Lust auf tägliches Pendeln haben ist ja okay und geht mir auch so, ich bin jahrelang extrem viel gependelt. Aber ich habe immer meine Mietverträge, Wohnkaufverträge und Arbeitsverträge freiwillig unterschrieben. Ich wusste immer, worauf ich mich einlasse.
Sich nun darüber zu beschweren ist halt ziemlich dumm und zeigt für mich nur, wie unglaublich ungeschickt manche argumentieren (nicht auf den Thread hier bezogen, sondern kenne ich eben aus meiner und anderen Abteilungen).

Gerade im IGM Konzern mit mehreren Standorten, wird aber auch schnell mal umgezogen.
Der bei mir in der Stelleanzeige angegebene Arbeitsort war genau 3 Monate gültig, dann wurde das Büro nach 10km entfernt umgezogen. Ich bin eh Pendler und komme von weiter her, für mich macht das keinen Unterschied.
Ich habe aber auch Kollegen, die waren jetzt 6 Jahre lang am anderen Ende von Stuttgart und haben dort auch ihre Wohnung, da hat sich die Pendelzeit mal schnell von 15 auf 50 Minuten pro Fahrt erhöht.
Selbst bei meinen vorherigen Arbeitgebern habe ich doch den ein oder anderen Umzug mitgemacht, worauf man sich da einlässt, weiß man da nur bedingt.
 
Idon schrieb:
Nachteile mobiles Arbeiten (auch IGM-Konzern):
  • Weniger spontanes Vorbeigehen und Abklären.
  • Weniger effiziente Meetings da viel Gestik, Mimik, Spontanität, Ernsthaftigkeit (lol, Schlafanzug!) etc. verloren geht
  • Flurfunk trocknet aus
  • Generelle Abnahme der Effizienz aufgrund stärker werdendem Einzelkämpfertum
Das ist sehr pauschalisierend. Ich würde mal mutmaßen, dass die meisten Teams in der Softwareentwicklung sowieso schon international verteilt aufgestellt sind, so dass man ohnehin die meiste Zeit in Slack, Webex, etc. verbringt. Auch bei "echten" Meetings ist mindestens die Hälfte der Teilnehmer über Video zugeschaltet.

Speziell in meinem Team hat sich die Effizienz quasi verdoppelt, seit dem alle von zu Hause aus arbeiten. Spontane, auch formlose Meetings oder Quatschrunden gibt es auch weiterhin. Einmal im Monat trifft man sich im Biergarten um die persönlichen Beziehungen zu pflegen.

Wenn Heimarbeit zu Ineffizienz führt, dann liegt das vornehmlich an einer veralteten Unternehmenskultur, verkrusteten Strukturen und Führungspersonal, das mit der Situation nicht zu recht kommt.
 
Ich sehe das genauso wie @SheepShaver. Bei uns funkioniert das virtuelle Büro einwandfrei. Man muss aber dazu sagen, dass es auch schon vor Corona notwendig war. Meine Kollegen sitzen in den USA und in Europa verstreut, wir decken einige Zeitzonen ab. Auch im Büro waren Meetings immer auch Online - und einige haben trotz Anwesenheit den Schreibtisch fürs Meeting bevorzugt (die Räume sind teilweise doch weit weg und wenn danach noch ein Meeting ist verpasst man schnell 10 Minuten).

Wenns knapp wird können wir dadurch aber auch 24h an etwas effizient arbeiten (mit 3 oder manchmal auch nur 2 Leuten natürlich) ;)

Was dabei wichtig ist? Ein Vorgesetzter der Leistung quantifizieren kann und auch klare Aufgaben vergibt, sowie regelmäßig überprüft. Wir haben tägliche Meetings über den Fortschritt.

Ich war auch im Büro selten 8h anwesend und hab immer einen Teil zu Hause gemacht, wie hunderte andere auch. Lange Zeit gab es auch keine Stundenaufzeichnung (nur freiwillig), die Arbeitszeit als Maß gab es quasi nie. Es gibt eine große Nachfrage nach 100% Remote bei den Mitarbeitern (ca. 50%), zumindest bis zu 4 Tage die Woche sollte kein Problem sein.

Von meinen alten Freunden und Kollegen hör ich ähnliches, die meisten sind nur mehr 1 Tag die Woche im Unternehmen, einige können es sich komplett aussuchen wann und ob sie vor Ort sind.

Es geht übrigens auch im Hardware/Laborbereich zu einem gewissen Grad. Man kann seine Experimente aufbauen und wenn die Messeinrichtungen alle am Netz hängen, ist die Datenaufnahme und Dokumentation von zu Hause kein Problem. Wenn etwas schief geht muss man eben rein kommen und sonst nur für den Aufbau, was sich oft auch in 1 mal in der Woche ausgeht.
 
Bei uns im Konzern hat man gemerkt wie viel man doch Online und von zu Hause aus machen kann. Eine Teams Besprechung ist eben schneller gemacht als erst mal zum Besprechungsraum zu gehen, zudem kann man während der Besprechung auch mal Emails lesen oder von unterwegs teilnehmen.

Hatte dieses Jahr schon einige Meetings, für dich sonst extra nach München hätte fahren müssen. Wobe ich glaube, das es diese ganzen Besprechungen ohne Teams nicht in der Masse gäbe.
 
Bobbie Draper schrieb:
Aber ich sehe den Bedarf für Kommunikation vor Ort ähnlich wie mein Arbeitgeber
Bei der Unternehmensgröße kann man nicht alle unter einen Hut bringen. Auch bei Euch im Betrieb dürfte es Aufgaben/Stellen geben, die sich über Wochen im HO mind. zu produktiv erledigen lassen wie vor Ort. Daher dürfte wohl in jeder BV stehen, dass HO (im Rahmen der BV) mit dem Chef abzustimmen ist.

AdditionalLayer schrieb:
Gerade im IGM Konzern mit mehreren Standorten, wird aber auch schnell mal umgezogen.
Dann bin ich mit der IGBCE (oder in meinem Konzern) wohl noch gut dran. Mal abgesehen von 2,5 Jahren Auslandseinsatz bin ich seit 2005 am selben Standort und werde dort, wenn ich nicht selber an einen anderen Standort wechseln möchte, mit hoher Wahrscheinlichkeit bis an das Ende meines Arbeitslebens bleiben (natürlich nicht zwingend in meiner jetzigen Position).

hallo7 schrieb:
Bei uns funkioniert das virtuelle Büro einwandfrei.
Das Problem kommt bei uns eher, wenn man gemischt/hybird arbeiten muss. Egal, ob die Leute zu Hause von ihren Kleinkindern gestört werden (und damit akustisch oft genug das gesamte Meeting beeinträchtigen), oder ob im Büro mehrere MA an unterschiedlichen virtuellen Meetings teilnehmen müssen.

Idon schrieb:
100% mobiles Arbeiten klingt in der Theorie natürlich toll. Hat sich aber nirgendwo dort, wo ich ausreichend Einblick habe, für das Unternehmen (!) bewährt und oft auch nicht für die Mitarbeiter.
Seltsamer weise ist es bei uns nur die Führungsriege, die immer wieder betont, wie "erstaunlich" problemlos das ganz seit 100% HO läuft. Den MA glaubt man ja traditionell nicht, von ein paar positiven Beispielen abgesehen.

Idon schrieb:
Sich nun darüber zu beschweren ist halt ziemlich dumm und zeigt für mich nur, wie unglaublich ungeschickt manche argumentieren
Für mich hat das nichts mt "dumm" zu tun, sondern auch mit den geänderten Ansprüchen an die work/life Balance. Nur weil ich für meine Arbeit die Pendelzeiten akzeptiere, kann ich dies trotzdem optimieren wollen, wenn objektiv niemand dadurch negativ beeinträchtigt wird.
 
Bei uns (Versicherung, mittlere 4-Stellige Mitarbeiterzahl) ist es aktuell noch so, dass Coronabedingt alle zu 100% Zuhause arbeiten dürfen, wenn Arbeits-/Betriebsbedingt nichts dagegen spricht. Also Entwickler usw. dürfen alle von Zuhause, Hausmeister & Co. müssen aber natürlich vor Ort sein.
Einzige Ausnahme: Es soll während der Kernarbeitszeit immer 1 Person je Gruppe Anwesend sein. Also 1 Netzwerker, 1 Linux Admin, 1 Windows Admin, ...

Nach Corona gilt: Jeder kann wählen zwischen gar keinem HO und bis zu 3 Tagen HO/Woche. Ab 2 Tagen HO gibt es jedoch den Abzug, dass man einen Shared Desk bekommt. Die sind allerdings nicht ganz frei im Gebäude verteilt, sondern die Gruppen sitzen schon noch zusammen. Es gibt dann eben nur weniger Tische als es Mitarbeiter gibt, wodurch eben einige Zuhause bleiben müssen bzw. wo man sich dann als Gruppe absprechen muss mit der Anwesenheit.
Ausnahmen bleiben natürlich - wer vor Ort sein muss, muss vor Ort sein, und es muss je 1 Mitarbeiter pro Gruppe vor Ort sein.
Mehr als 3/5 Tagen will die Geschäftsführung nicht, damit die Kollegen sich untereinander sehen usw.
Ich denke für die jüngeren Kollegen ist das weniger ein Problem, aber ich weiß, dass bei uns einige ältere Kollegen ungern alleine im Büro sind. Ist dann mit den 3/5 Tagen ein Zwischending.
Prinzipiell bin ich damit auch zufrieden, auch wenn ich aktuell etwas bereue mir eine Wohnung in direkter nähe gemietet zu haben, weil ich genau so gut im Ort hätte bleiben können, wo ich aufgewachsen bin. Das war immer 1h pendeln, aber mit 3/5 Tagen Zuhause wäre das auch dauerhaft ertragbar. Jetzt sind es halt 15 Minuten.
Aber mal schauen, vielleicht kaufe ich in den nächsten Jahren eine Haushälfte, dann erübrigt sich das ja...
 
Aktuell bin ich wieder freiwillig 100% im HO. Ich hab aber die letzten Monate genossen, wieder mal 3 Tage/Woche im Büro sein zu dürfen.

Für mich hängt die HO Quote extrem vom eigenen Aufgabenfeld ab. Ein Softwareentwickler kann gut 100% HO arbeiten, da hier die Kommunikation über Tickets läuft und ansonsten per Teams & Co. sich echt viel lösen lässt. In meinem vorherigen Team waren z.B. nicht alle Kollegen vom Team an einem Standort - da blieb immer nur die virtuelle Kommunikation.

Für andere Bereiche finde ich Bürozeiten schon sehr gut. Nur müssen die Büros auch für eine solche Kommunikation gebaut sein. Sprich, große open Space Flächen, statt "2-Mann-Büros" wo die Türen immer zu sind.
 
Snowi schrieb:
Nach Corona gilt: ...

Soso, dann bist du wohl schlauer als die ganzen Virologen, etc. Wie soll denn der böse Virus deiner Meinung nach jemals besiegt werden, um von einer post Corona Zeit zu sprechen?
 
@vaju Aufgrund der Formulierung würde ich eigentlich gar nicht antworten, aber ich verrate dir etwas: Den Lockdown mit den Maßnahmen die wir aktuell haben, wird man in der Form nicht für immer aufrecht erhalten können.
Es wird zunehmend verschärfte Maßnahmen geben bzgl Impfen, und ich glaube auch dass wir spätestens im Sommer eine Impfpflicht kriegen werden. Und dann wird man auch die Maßnahmen, die wir heute haben, nicht mehr halten können.
 
Bei uns (Stadtverwaltung) konnte man seit vorletzter Woche auch Telearbeit (unabhängig von Corona) beantragen. Ich arbeite fest freitags von zu Hause, außer die Personalsituation oder die Aufgabenlage erfordert Anwesenheit.
Wie jetzt die Home-Office Pflicht umgesetzt wird, muss sich zeigen. Beim letzten Mal hatten wir ein Schichtsystem im wöchentlichen Wechsel. Also eine Woche vor Ort, eine Woche zu Hause. Das wird aber wahrscheinlich nicht wieder so kommen.

Ich könnte mich aber gut damit anfreunden, noch mehr Tage die Woche von zu Hause zu arbeiten.
 
vaju schrieb:
Wie soll denn der böse Virus deiner Meinung nach jemals besiegt werden, um von einer post Corona Zeit zu sprechen?
Impfungen oder gar Medikamente gegen Corona gibt es also nicht und wird es auch in Zukunft nicht geben? Um nicht auch noch Herrn Spahn zu zitieren.
 
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