News Mobilfunk auf Usedom: Telekom kommt wegen „Amtsschimmel“ nicht weiter

Ich bin hin und her gerissen zwischen 'rofl' und 'selber schuld', so auf gesellschaftlicher ebene.
Manches könnte so einfach sein wenn der Staat für die Infrastruktur zuständig wäre (und seinen job macht) oder jeder lokale gas-/wasser-/stromversorger fröhlich datenkabel mitlegen dürfte in die sich andere dann einmieten können.

Stattdessen ... Deutschland. Europa.
Nein, wirklich. Als Gesellschaft bekommen wir was wir gewählt haben, sei es per Stimmzettel, oder fehlenden Druck auf die Regierung weil sie nicht tut was sie versprach um gewählt zu werden. Dann steht einer unkomplizierten Hilfe bei einer in heutiger Zeit wichtigen Versorgung eben ein aufgeblasenes Verfahren mit Ausschreibung im Weg.
Lang lebe der Kupferdraht! Jeder der mal in Glasdämmwolle gefasst hat weiß warum alteingesessene deutsche auf bewährten Klingeldraht der Bundespost setzen hust
Zur verteidigung, das gibts bestimmt auch in anderen Ländern, aber da bekomme ich irgendwie mehr von 'Glasfaser? Hab ich seit Jahren in der Dose in meiner Wohnung.' mit :/

Cool Master schrieb:
1 Meter ist durchaus berechtigt.
So Prinzipiell schon, aber wenn die Masse an Kabeln in Deutschland in 60cm Tiefe liegen ohne dass es zu besonders häufigen Ausfällen kommt scheint es ja erstmal so als würde das auch reichen. So viele Deppen buddeln nicht neben öffentlichen Straßen (und wenn würde die junge Generation die irgendwann teeren und federn, oder was auch immer so modern ist) und Bagger scheren sich eher nicht um die paar dezimeter.
Cool Master schrieb:
Es wird schon ein Grund haben warum dort 1 Meter vorgeschrieben ist bzw. die Verwaltung darauf besteht.
Also das ist mit Verlaub kein sinnvolles Argument, wenn überhaupt eins. Ein Level mit 'Haben wir schon immer so gemacht' -> ab zurück zur Höhle und Rauchzeichen. Wird schon einen Grund haben dass die Steine nicht so aufeinanderliegen dass sie bewohnbare Höhlen formen.
Wenn solche Regelungen eine sinnvolle Begründung haben dürfte es ja nicht schwer sein die auch zu äußern, bzw in Erfahrung zu bringen. Von hohem Grundwasser, Wildschweinen oder Elektrosmogempfindlichen Spatenbesitzern mit pathologischer leichter Erregbarkeit, alles besser als 'ist halt so. wird schon nen grund haben. weil das sagen die halt.'

So wenig Sympatiepunkte die Telekom da allgemein hat, wenn das eine Gemeinde macht geht das per Bürofunk doch schneller als Subraumkommunikation in die Verwaltungen anderer Gemeinden die sowas auch schon immer mal machen wollten die dann einen Präzedenzfall haben auf den sie sich beziehen können. Bevor ich sage dass das nicht so tragisch ist wüsste ich gerne wie die lokalen Stadträte und Verwaltungsmenschen hier dazu stehen, sonst kommt der Ausbau hier am Ende ganz unerwartet wieder zum Stehen. "Ist doch nur ein bisschen tiefer, den Spatenstich mehr können die ja wohl auch noch machen. Die Gemeinde hat das nun halt so geregelt, also müssen die das auch machen."

edith fiel noch ein:
Cool Master schrieb:
Bis der Bagger das Kabel durchtrennt.
Wenn der nur sauber durchtrennt ist doch nicht so tragisch. Wenn der bohrt und das Kabel am Bohrer aufgewickelt wird und an beiden Enden mitten am Tag eine handvoll Elektronik aus so einem weißgrauen Kasten neben der Straße hüpft ist das viel schlimmer XD
Das erschreckt die Oma die gerade daneben stand und lässt viele jüngere Leute im ganzen Straßenzug tagelang vor sich hinsiechen.
 
Markenprodukt schrieb:
Ob jetzt 60cm oder 1m oder 30cm. Das ist MIR doch sch***egal.
Diese Bürokratie kostet uns allen noch viel mehr als unsere Nerven.
Bist du dir da sicher? Deutsche Glasfaser legt nur auf 30 cm. Bei jeden Wasserrhorbruch, oder Problemen mit anderen Versorgungsleitungen ist eine 30 cm Tiefe Leitung fast sicher abgerissen. Ich rede aus Erfahrung! So Tief sind in einigen Straßen die Asphaltdecken. Bedeutet, wenn ein Schlagloch repariert wird kann deine Internetverbindung durch sein, weil die das Glasfaser beschädigt haben ohne es zu merken.

Also 60 cm sind schon ein muss. Wobei 60cm die Regel ist und 1 Meter nicht ganz unüblich als örtliche Vorgabe.
 
Zwei streiten sich und die dritten leiden...
 
Ich kann den Standpunkt der Telekom gut verstehen, die übrigens laut Telekommunikationsgesetz im öffentlichen Grundstück folgepflichtig im Zuge von Straßenbau ist. Hier entstehen den Kommunen später keine Kosten.

Ausgehend von einer Anlage, hier wahrscheinlich ein Speednetrohrverband DN40, reicht bei einer Tiefe von 60cm eine Grabenbreite von 30cm = 0,18 cbm/m.

Falls auf einer Tiefe von 100cm verlegt wird, muss allein aus Arbeitsschutzgründen, die Grabenbreite 50cm betragen = 0,5 cbm/m. Die Tiefbaukosten werden fast verdreifacht.

Diese Forderungen der Kommunen hemmt schon seit Jahren den Ausbau der Netze.
 
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Hydrogenium schrieb:
Bist du dir da sicher? Deutsche Glasfaser legt nur auf 30 cm. Bei jeden Wasserrhorbruch, oder Problemen mit anderen Versorgungsleitungen ist eine 30 cm Tiefe Leitung fast sicher abgerissen.
Das mit den Wasserleitungen verstehe ich nicht. Die liegen doch auch bei 60cm Verlegetiefe unter der Glasfaserleitung..?! Also eigentlich...immer.
Wer Arbeiten an Versorgungsleitungen vornimmt oder ganz allgemein im öffentlichen Grund gräbt, der holt sich ohnehin immer vorab Pläne ein und kann daher bei korrekter Dokumentation eigentlich gar kein Kabel zerstören.

Und die Erneuerung des Asphalts findet im Bereich der Fahrbahn statt. Wenn man vom Trenching absieht, werden Telekommunikationskabel aber im Nebenraum bzw. im Gehwegbereich verlegt. Dort reden wir i.d.R. von Pflastersteinen und nicht von asphaltierten Flächen.

Die Vorgabe von einem Meter macht zum Beispiel außerorts an Landstraßen Sinn, wobei man da auch eher 1,20m nimmt. Grund ist dort, dass die Strassenmeistereien ggf. nochmal Leitplanken setzen wollen.
Die werden in den Boden gerammt und dann ist alles auf 60cm Tiefe mal eben Matsch.
Daher werden in solchen Bereichen gerne 1,20m Verlegetiefe vorgegeben, was ja auch wie schon beschrieben Sinn macht.
 
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Dann gibt es eben dort kein LTE und 5G in Zukunft, die Anwohner werden schon merken was die davon haben und ihren Landkreis Beine machen. Wenn denen die Wähler wegbrechen wegen der fehlenden Infrastrucktur, werden die es schon merken ^^
 
Nun ja, die Telekom ist aber auch kein Kind von Traurigkeit, wenn es nicht nach Schema F geht stellt sich die Telekom auch schonmal doof.
 
mathiasla schrieb:
Nun ja, die Telekom ist aber auch kein Kind von Traurigkeit, wenn es nicht nach Schema F geht stellt sich die Telekom auch schonmal doof.

Was ist Schema F ?
 
Wenn es nicht nach Ihrer Nase geht.
Das geht schon damit los, wenn man als Betroffener einen ordentlichen Lageplan verlangt und nicht diesen aufgewinkelten Misst ohne Raumbezug.

P.S. Wie viele mussten hier jetzt Usedom und Stolpe googeln? :)
 
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rocketfoxx schrieb:
Das mit den Wasserleitungen verstehe ich nicht. Die liegen doch auch bei 60cm Verlegetiefe unter der Glasfaserleitung..?! Also eigentlich...immer.

Wasserleitungen liegen tiefer, da sie natürlich frostfrei sein sollten.
Ausnahme in Texas, dort haben sie im Moment nach dem Wintereinbruch mit geplatzten Leitungen zu kämpfen.
 
Mittelspecht schrieb:
Ausgehend von einer Anlage, hier wahrscheinlich ein Speednetrohrverband DN40, reicht bei einer Tiefe von 60cm eine Grabenbreite von 30cm = 0,18 cbm/m.

Falls auf einer Tiefe von 100cm verlegt wird, muss allein aus Arbeitsschutzgründen, die Grabenbreite 50cm betragen = 0,5 cbm/m. Die Tiefbaukosten werden fast verdreifacht.
Die Tiefbaukosten steigen nicht direkt proportional mit der Aushubmenge, es gibt viele Fixkostenbestandteile (z. B. Verkehrssicherung) sowie Oberflächenaufbruch und -wiederherstellung.

Zudem benötigt man keinen 50 cm Graben, da in dem Graben niemand arbeiten muss, da Rollware verlegt wird. Wahrscheinlich schafft der Kleinbagger des polnischen GaLa-Bauers die 1 m Tiefe nicht.
 
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Ich sehe hier das Problem nicht wirklich. Die eine Seite sieht die Sache so, die andere so. Letztlich wird das halt am VG geklärt, dafür ist es ja auch da. Spätestens da sollten die Beweggründe beider Seiten dann auch vorgetragen werden.
 
Binalog schrieb:
Die Tiefbaukosten steigen nicht direkt proportional mit der Aushubmenge, es gibt viele Fixkostenbestandteile (z. B. Verkehrssicherung) sowie Oberflächenaufbruch und -wiederherstellung.

Wenn du Oberfläche ins Spiel bringst, hast du verloren, denn 50cm herzustellen ins definitiv teurer als 30cm.

Und ich gehe schon von einem 50cm breiten Graben aus, sonst wäre der Streit nicht entstanden.
 
Solang man die Klageschrift nicht kennt....kein Mensch zieht wegen 40 cm mehr Verlegetiefe vor Gericht. Da steckt sicher mehr hinter am Ende will die Telekom Geld verdienen zur Zeit kostet der Turm nur Geld.

Wenn ich sehe was wir den Telekommunikationsanbietern für bockharte Auflagen machen, da sind 40 cm Nichts.
 
TheDarkness schrieb:
Die hälfte der Bürokratie gehört in Deutschland einfach abgeschafft, aber dafür sind Politiker zu beschäftigt im geheimen Milliarden zu verbraten.
Um Gottes Willen da kommen tausende Arbeitslose auf den Arbeitsmarkt. Desweiteren würden viele wichtige Projekte inzwischen fertiggestellt sein. Leider würde das den Einfluss manches Politikers schmälern was diese nicht freuen wird.
 
Jaja, der liebe Föderalismus und seine Abermillionen Kleinfürsten, die keine Gelegenheit auslassen zu beweisen, daß sie wichtig sind und etwas zu melden haben...
Die Gesetzgebung ist eindeutig - die Telekom ist im Recht. Währe ich Telekom, würde ich den zuständigen politisch Verantwortlichen ein Ultimatum stellen, nach dessen Ablauf die Sache für 10 Jahre auf Eis gelegt wird. Dann würde sich schnell zeigen, was Herr Kleinfürst tatsächlich zu melden hat, denn eine Wiederwahl käme für ihn dann sicher nicht mehr in Frage, eher das Ende an einer Mistgabel eines von ihm gelackmeierten Bürgers....
Der zuständige politisch Verantwortliche gehört sofort abgesetzt und sollte für alle unnötig entstandene Kosten haftbar gemacht werden!
 
Mittelspecht schrieb:
Wenn du Oberfläche ins Spiel bringst, hast du verloren, denn 50cm herzustellen ins definitiv teurer als 30cm.

Und ich gehe schon von einem 50cm breiten Graben aus, sonst wäre der Streit nicht entstanden.
Aber nicht um das Dreifache und nicht mal um das 50/30 = 1,67fache, denn der Rückschnitt und das Fugenband ist bei beiden gleich.
 
LAN. Di
Mittelspecht schrieb:
Wasserleitungen liegen tiefer, da sie natürlich frostfrei sein sollten.
Ausnahme in Texas, dort haben sie im Moment nach dem Wintereinbruch mit geplatzten Leitungen zu kämpfen.
Leitungen in Gebäuden liegen auch hier nicht tiefer und die hat es oft erwischt.
 
Justuz schrieb:
Das hätte ich nicht gedacht das die Kabel nur 60cm tief verlegt werden müssen, da kann ja jeder mit einem spaten und guten 10 minuten buddeln telefonmäste lahm legen...
Aus dem Grund werden verlegte Kabel (und Rohre) ja auch gekennzeichnet. Sie liegen nicht einfach in der Erde, sondern in einem Sandbett, das auch das Kabel abdeckt. Da merkt man beim Buddeln auch, daß da gleich was kommt. Und zusätzlich kommt noch ein farbiges Warn-Band auf den Sand oben drauf, auf dem auch steht, was da gleich kommt: Strom, Telefon, Wasser, Gas,....

30-40cm erscheinen mir zwar auch etwas knapp, aber 60 sind völlig ok. Nur Wasser/Abwasser müssen tiefer als 80cm legen, damit sie im Winter nicht einfrieren.
 
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crackett schrieb:
(...)Die Gesetzgebung ist eindeutig - die Telekom ist im Recht. (...)
Worauf gründet diese Aussage? Es gibt kein Grundrecht auf 60 cm oder weniger Verlegetiefe, alle die betreffenden Gesetze beinhalten Einschränkungen. Ob diese gegeben sind, müsste zudem ein Gericht feststellen. Die Telekom kann jeder Zeit klagen.
 
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