News Moody's wertet Hewlett Packard ab

@Ruff
Das ist aber trotzdem immer noch nicht die Schuld der Ratingagenturen sondern derer die sich auf solche stützen.
Wenn dir jemand erzählt du könntest fliegen und du stürzt dich daraufhin in den Tod ist der Lügner auch nicht Schuld daran sondern der gutgläubige.

Es ist ja nicht nur mit Ratingagenturen so. Es ist in der gesamten Wirtschaft so, dass oftmals die Prophezeihung einer Krise gleichzeitig den Grund für diese darstellt.
 
nanoworks schrieb:
...Gefährlich werden Rating-Agenturen erst dann, wenn sie Staaten abwerten. .... Staate abzuwerten ist in meinen Augen (und in denen vieler anderer Menschen) moralisch hochgradig fragwürdig.

Ich glaube wir sollten uns so langsam daran gewöhnen, das auch Staaten wirtschaftliche Konstrukte sind und ihr Dasein nicht mit Schulden finanzieren dürfen. Der Weg dahin ist ein anderen Thema, aber warum sollten Staaten Schulden machen dürfen?
 
@Fu Manchu

Du hast nicht ganz verstanden:

Wenn du bei HP arbeitest und HP abgestuft wird, du daraufhin deinen Job verlierst, dann suchst du dir einen neuen Job. Du kannst dir die Arbeit aussuchen.

Du kannst dir aber nicht aussuchen in welchem Staat du geboren wirst. Wenn heute ein Kind in Griechenland zur Welt kommt, dann hat es im Gegensatz zu einem Kind das in Deutschland geboren wird deutlich schlechtere Vorraussetzungen, es bekommt schlechtere Bildung, schlechtere medizinische Versorgung und so weiter und das, obwohl es nie etwas mit den griechischen Staatsschulden zu tun hatte.

Staaten sind keine Unternehmen. Staaten sind vielfach komplexer und der Einfluss der Ratingagenturen kann das Leben für Kinder und Kindeskinder in einem Staat massiv beeinflussen. Deswegen gilt es Staaten zu schützen und nicht auszuschlachten. Wenn Angela Merkel sagt, "Griechenland müsse siche gesund schrumpfen", dann ist das nichts weiter als Sozialdarwinismus.
 
nanoworks schrieb:
...Wenn heute ein Kind in Griechenland zur Welt kommt, ....
... mit welcher Schuld und Schulden soll es dann später mal zurecht kommen? Der eigene Staat hat diesem Kind bereits die Zukunft verbaut, weil die Schulden wohl nie bedient werden können.

Von daher die Frage: warum sollten Staaten ihr Dasein mit Schulden finanzieren?

btw: ich sehe ein was du sagst und stimme dir zu, aber dennoch frage ich mich, ob ein Staat nicht wirtschaftlich zu führen ist und wenn nicht, warum muss sich dann dieser am gleichen Markt bedienen wie ein Unternehmen?

Die Staaten wollen die gleichen Privilegien und Rechte wie Firmen bei der Finanzierung, aber wenns ums Zurückbezahlen, Zinsen, Tilgungen und Rating geht sollen sie plötzlich Sonderrechte erhalten? Wenn das anders laufen soll, dann müssen auch Staatsschulden anders behandelt werden. Aber wenn ein Staat sich am Finanzmarkt bedient soll er auch nach den Regeln spielen.
 
nanoworks schrieb:
Deswegen gilt es Staaten zu schützen und nicht auszuschlachten. Wenn Angela Merkel sagt, "Griechenland müsse siche gesund schrumpfen", dann ist das nichts weiter als Sozialdarwinismus.

Naja.. was Wahres ist aber auch dran. Klar in einer idealen Welt hätten alle Länder die gleichen Voraussetzungen bzw. die Bürger die gleichen Startbedingungen.. das ist aber realitätsfern. Griechenland kann es sich einfach nicht leisten auf großen Fuß zu leben. Daher müssen die Leistungen in dem Land eben auch den wirtschaftlichen Begebenheiten angepasst werden.
 
boncha schrieb:
Die werten auch Unternehmen ab? o_O
Ich hab mich nie sonderlich tief mit diesem Thema Ratingargentur befasst,
da man eh nicht sonderlich tief hinter die Kulissen blicken kann.
Aber ich dachte die beschränken sich irgendwie auf Länder mit ihren Ratings ...
Die Länder-Ratings werden von den Agenturen kostenlos erstellt.
Für die Bewertung von Firmen und Finanzprodukte gilt: Koscht was.

michaschlitt schrieb:
Ratingagenturen abschaffen oder für alles haftbar machen, was sie weltweit anrichten!

Sie zerstören Firmen und sogar ganze Staaten und dienen nur Hedgefonds und Börsenzockern ! Weg mir diesem Verbrechergesocks !
Du solltest bedenken, dass wenn es keine Rating-Agenturen gibt, die Banken das dann selber machen (müssen).
Ob der Analyst jetzt in einer Agentur sitzt oder in der Bankabteilung... hat beides seine Vor- und Nachteile.

nanoworks schrieb:
In diesem Fall sagt die Rating-Agentur, dass die Papiere von HP in der nächsten Zeit keine Knete abwerfen werden, ganz im Gegensatz zu den Papiere eines besser bewerteten Unternehmens, beispielsweise Apple. Der Anleger sieht das und denkt sich: Okay, dann kaufe ich mir besser keine günstigen Anteile von HP, sondern die teuren Apple Anteile und kriege dafür sehr wenig, aber dafür sicheres Geld wieder raus.
Ich glaub du hast die News falsch verstanden.
Moody's bewertet nicht die Aktien sondern die Kreditwürdigkeit von HP.

nanoworks schrieb:
Gefährlich werden Rating-Agenturen erst dann, wenn sie Staaten abwerten. Auch wenn die Ratings für Griechenland und Co zu 100% richtig, häufig sogar sehr gnädig sind, kann man einen Staat nicht mit einem Unternehmen vergleichen, weil es sich die Einwohner nie ausgesucht haben in Griechenland oder in Deutschland geboren zu werden. Ganz im Gegensatz zu den Mitarbeitern von HP, die dort vermutlich ein Bewerbungsgespräch absolviert haben. Staate abzuwerten ist in meinen Augen (und in denen vieler anderer Menschen) moralisch hochgradig fragwürdig.
Ratings für Staaten stehen deshalb auch auf ganz anderen Fundamenten, als die Ratings für Unternehmen.
Und Ratings für Staaten machen auf jedenfall Sinn. Wenn ich Bundesschatzbriefe halte, dann will ich auch von möglichst unabhängiger Seite eine Einschätzung zu den Ausfallrisiken haben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Aus der Meldung:
Kunden kaufen derzeit bevorzugt Tablet-PCs und Smartphones anstatt PCs.

Fakt ist das der Markt für PCs (dazu gehören auch Notebooks) vergleichsweise gesättigt ist und damit genauso wie zum Beispiel die Automobilbranche primär von der Entwicklung der globalen Wirtschaft abhängig ist. Läuft es insgesamt eher schlecht wird weniger verkauft und umgekehrt.

Dem gegenüber stehen Marktsegmente wie Smartphones und Tablet-PCs welcher bisher keiner Sättigung unterliegen. Entsprechend sind hier selbst unter vergleichsweise widrigen Voraussetzungen massive Zuwächse zu verzeichnen.

Ein direkte Schlussfolgerung (Abhängigkeit Smartphones zu PCs) wie hier getätigt ist im besten Fall spekulativ und dementsprechend als solches zu kennzeichnen.
 
Ben-09 schrieb:
.... Daher müssen die Leistungen in dem Land eben auch den wirtschaftlichen Begebenheiten angepasst werden.

Der Witz ist ja sie könnten, wenn sie Korruption und Steuerhinterziehung nur halbwegs in den Griff kriegen würden. Aber wenn man sich anschaut was da abgeht - es fehlt einfach der Wille, weil Geld verfügbar ist.
 
nanoworks schrieb:
Du kannst dir aber nicht aussuchen in welchem Staat du geboren wirst. Wenn heute ein Kind in Griechenland zur Welt kommt, dann hat es im Gegensatz zu einem Kind das in Deutschland geboren wird deutlich schlechtere Vorraussetzungen, es bekommt schlechtere Bildung, schlechtere medizinische Versorgung und so weiter und das, obwohl es nie etwas mit den griechischen Staatsschulden zu tun hatte.

Staaten sind keine Unternehmen. Staaten sind vielfach komplexer und der Einfluss der Ratingagenturen kann das Leben für Kinder und Kindeskinder in einem Staat massiv beeinflussen. Deswegen gilt es Staaten zu schützen und nicht auszuschlachten. Wenn Angela Merkel sagt, "Griechenland müsse siche gesund schrumpfen", dann ist das nichts weiter als Sozialdarwinismus.

Sorry, aber das was du hier schreibst ist zu einem guten Teil nonsense.
Es stimmt, dass man es sich nicht aussuchen kann, in welchem Staat man geboren wird. Auch klar ist, dass die Rahmenbedingungen dort die Möglichkeiten der Menschen vorgeben. Komplett falsch aber ist, den Ratingagenturen die Schuld für das (verspätete) aufdecken von krassen Missständen vorzuwerfen. Das was du verlangst ist schlicht die Klappe zu halten, auch wenn man begründete Zweifel an einem System/Staat/Unternehmen hat. Also weg gucken und das beste hoffen. Das hat schon zur Sub-Prime-Krise geführt.
Griechenland muss definitiv harte Reformen fahren, weil man Jahrzehnte rein gar nichts gemacht hat.
 
Fu Manchu schrieb:
Aber wenn ein Staat sich am Finanzmarkt bedient soll er auch nach den Regeln spielen.

Staaten wie Griechenland oder Spanien sind überhaupt erst in der Krise, weil die Finanzmärkte völlig ausser Kontrolle geraten sind. Darf ich dich an die Lehman-Pleite erinnern?

Das war der Auslöser für die Eurokrise, die Staaten mussten daraufhin systemrelevante Banken retten (die bei einer Pleite unsere Währung killen würden) und Länder wie Spanien schaffen das nicht ohne Hilfe.

Die hätten die ganzen Milliarden sicher auch anders investiert, aber die kriegen von Deutschland und Frankreich die Pistole auf die Brust gehalten.
 
Ben-09 schrieb:
...Du solltest bedenken, dass wenn es keine Rating-Agenturen gibt, die die Kreidtwüridgkeit bewerten, es die Banken selber machen (müssen).
Ob der Analyst jetzt in einer Agentur sitzt oder in der Bankabteilung... hat beides seine Vor- und Nachteile...

Korrekt, im Grunde sind Rating-Agenturen nichts anderes als ausgegliederte Prüfungsabteilungen, die schauen, ob ein Kunde einen Kredit bekommt. Jede Bank, jeder Händler macht sowas, es wird geprüft ob man den Kredit gibt (ja oder nein) bzw. zu welchen Zinsen.
Ob das ein einzelner Mitarbeiter, eine Abteilung oder eine Firma als Dienstleister macht ist völlig egal: der Kunde ist der Auftraggeber.

Ich privat schaue ja auch, ob ich jemand Geld leihe oder das verweigere. Wie mache ich das? Ich schaue mir denjenigen an und schätze ab, ob er einen Job hat oder von Hartz IV lebt, ob er zuverlässig ist oder in den letzten Jahren bereits mehrfach pleite ging (wie Griechenland ;))

nanoworks schrieb:
Staaten wie Griechenland oder Spanien sind überhaupt erst in der Krise, weil die Finanzmärkte völlig ausser Kontrolle geraten sind.....

Na klar, und Misswirtschaft, Korruption und Steuerhinterziehnung im großen Stil haben nichts dazu beigetragen. Totale Musterstaaten wurden in die Armut gezwungen ...
 
Diese Agenturen sollte man selbst abwerten. Womit verdienen die Geld? Sie produzieren oder verkaufen ansich nichts, großartige Dienstleister sind sie nicht, sondern verdienen ihr Geld wohl damit, andere Unternehmen oder Länder einfach nur zu bewerten bzw. besser gesagt ABZUWERTEN!

Und es gibt ja nicht nur 1 Ratingagentur...

WTF...warum hören Börsen, Länder, usw. auf die? Alles Quacksalber. Das es Griechenland oder Firmen miese geht, sieht man auch ohne "B---" Wertung oder ähnlichen Müll!
 
nanoworks schrieb:
Staaten wie Griechenland oder Spanien sind überhaupt erst in der Krise, weil die Finanzmärkte völlig ausser Kontrolle geraten sind. Darf ich dich an die Lehman-Pleite erinnern?
Nein. Spanien und Griechenland sind wegen der Konstruktion des €-Raums in diese Schwierigkeiten geraten, und das in Verbindung mit über Jahrzehnte aufgeschobene Reformen. Die Lehmann-Pleite war nur der Brandbeschleuniger.
 
Fu Manchu schrieb:
Na klar, und Misswirtschaft, Korruption und Steuerhinterziehnung im großen Stil haben nichts dazu beigetragen. Totale Musterstaaten wurden in die Armut gezwungen ...

Ja klar, die Griechen sind alles faule, dumme Verbrecher oder was? Die Griechen sind nicht fauler oder dümmer als die Deutschen, der Unterschied besteht hauptsächlich darin, dass sie keine richtige Industrie haben. Die haben selbst im Idealfall gar nicht die Möglichkeit um soviel Winterspeck anzulegen, dass sie einen harten Winter auch alleine überleben würden.

Schau dir mal die deutsche Schuldenuhr an. Was hier in unserem Land abgeht sprengt die griechischen Dimension bei weitem. Nur haben wir eine stattliche Industrie, die mit den Geldern dritter Staaten nach Ende des zweiten Weltkriegs hochgemestet wurde.
Ergänzung ()

Cr4y schrieb:
und das in Verbindung mit über Jahrzehnte aufgeschobene Reformen.

Die Reformen für den Euroraum waren vor der Lehman-Pleite in vollem Gange und das auf einem sozialverträglichem Niveau. Durch den Crash wurde aber von Schonwaschgang in den Schleudergang gewechselt weil der Euro auf dem Spiel stand und auf die Bevölkerung der wirtschaftlich schwachen Staaten wird dabei keine Rücksicht mehr genommen. Die Jugend Griechenlands und Spaniens und Portugals sind Kolateralschäden für die Stabilisierung der europäischen Wirtschaftsmotoren Deutschland und Frankreich. Das ist Sozialdarwinismus.
 
"„Ein großer Teil von HPs Produktportfolio wird in den kommenden Jahren nur langsam bis gar nicht wachsen“, sagt Moody's Experte Richard Lane in der Begründung zur Rating-Action."

Und genau hier liegt das Problem des Kapitalismus... Wachstum, Wachstum, Wachstum, am besten bis alles zusammenbricht!
 
warum wird eigentlich immer nur von diesen ratingagenturen berichtet wenn diese abwerten aber nicht wenn sie hochstufen ???
 
nanoworks schrieb:
Ja klar, die Griechen sind alles faule, dumme Verbrecher oder was? ...

Verbrecher sind wir alle, aber ich würde dir unterschreiben wenn du mir schriftlich darlegst, das die Griechen mehr Korruption und Steuerhinterziehung haben als wir. ;)

zombie schrieb:
... aber nicht wenn sie hochstufen ???

Only bad news are good news! Willst du von jedem Erfolg hören? Wäre doch langweilig.

Bl!nk schrieb:
... Wachstum, Wachstum, Wachstum, am besten bis alles zusammenbricht!

Wachstum heißt nicht "mehr und mehr", sondern es kann auch der Austausch sein nur mit höheren Preisen als vorher oder die Reparatur zu hohen Kosten, dann ist auch Wachstum entstanden. Oder die gleiche Dienstleistung zu etwas höherem Preis, z.B. der Inflation.
 
Zuletzt bearbeitet:
bl!nk schrieb:
Und genau hier liegt das Problem des Kapitalismus... Wachstum, Wachstum, Wachstum, am besten bis alles zusammenbricht!

Wachstum ist deswegen nötig, weil alle Unternehmen aufgrund der Inflation sonst irgendwann alle Pleite wären: Wenn du in einem Markt 2% Inflationsrate hast, dann musst du in dem Markt 2% mehr Knete einnehmen um das auszugleichen.
 
nanoworks schrieb:
... dann musst du in dem Markt 2% mehr Knete einnehmen um das auszugleichen.

Korrekt, auf HP angewandt ...

bl!nk schrieb:
"„Ein großer Teil von HPs Produktportfolio wird in den kommenden Jahren nur langsam bis gar nicht wachsen“, sagt Moody's Experte Richard Lane in der Begründung zur Rating-Action."...

Wenn man das auf die Inflation anwendet hat man folgende Aussage. Bei 2% Inflation (Annahme) macht HP also kommendes Jahr gleichen Umsatz - der Geldwert hat aber um 2% abgenommen. Da HP aber auf der anderen Seite weiterhin Marktpreise inkl. Inflation für Material, Energie usw bezahlt, geht mehr Geld aus dem Unternehmen raus als reinkommt.

Ich stimme dem Experten zu wenn er sagt, das die Aussichten für HP schlecht sind. Einzig man glaubt dass das Produktportfolio von HP Potenzial hat und wächst (um mehr als die Inflation). Steht denn was in der Pipleline? Haben sie tolle neue Produkte für den Markt?
 
@Fu Manchu

Du erklärst allen Ernstes Inflation wäre Wachstum?

In meiner Welt bedeutet Inflation Wertverlust einer Währung.

Das Warenknappheit zu Preissteigerungen führen müssen ist klar, was hat das denn mit Wachstum zu tun?
Wenn Dienstleistung wie Reperaturen mehr kosten oder gar zuviel, bedeutet es auch Verzicht auf selbige und das hat dann eben kein Wachstum zur Folge.
 
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