News Musik: US-Händler verbannt CDs aus Regalen

jk1895 schrieb:
Ne, CDs helfen den Musikern nicht. Gibt Artikel im Netz die besagen, dass nur ein ganz kleiner Bruchteil des Verkaufs an den Künstler geht. Die, die sich richtig bereichern, sind Labes, Vertriebe, Händler und Hersteller der Sachen.
Wenn du Musiker unterstützen willst dann am besten mit Konzertbesuchen oder einer Spende direkt an sie. Aber wenn der Künstler klug genug ist, und seine Musik auf Bandcamp & Co. anbietet, dann ist das auch noch eine gute Gelegenheit sie/ihn zu unterstützen.

Also ich kann Dir garantieren, dass die Hersteller der physischen Medien sich ganz sicher nicht daran bereichern - die werden von der Musik- und Filmindustrie genauso verarscht wie die Künstler. Für eine CD, inkl. Hülle und Druckerzeugnissen, bezahlen die großen Labels weniger als 50 Cent, und auch für die ganze Logistik bis zum Händler sind es nur wenige Cents. Die lassen die Hersteller schon seit Ewigkeiten am langen Arm verhungern, und sich gegenseitig zerfleischen. Es sind in den letzten Jahren viele kleinere und mind. ein großer Hersteller komplett vom Markt verschwunden.
 
Vielleicht hätte man die Entscheidung, CDs aus den Läden zu verbannen, auch nicht getroffen, wenn man das entsprechende Klientel bedienen würde.

Es zeigt sich (nicht nur in diesem Thread): Käufer von CDs und Vinyl sind meistens solche, die handgemachte Musik bevorzugen. Egal ob Metal, Jazz oder Klassik. Aber Musik bei welcher man merkt, dass ein Künstler/eine Band dahinter steckt und das ganze mit Herz und Aufwand komponiert und aufgenommen wurde. So was findet sich im Mainstream leider nur selten. Ja, es gibt auch in den von mir meist unbeachteten Genres diverse Künstler, die ich absolut respektiere (als Beispiel nenne ich hier gerne "The Roots". Ich höre kein HipHop, aber die Herren treten mit kompletter Live Band auf -> Musik mit Herz) und deren Songs nicht von irgendwelchen angeheuerten Schreiberlingen zusammengeschustert wurden. So was findet sich durchaus. Es ist aber in vielen Genres die Minderheit.

Fans von Metal, Jazz, Klassik & co. kaufen aber nach wie vor physische Tonträger. Sie möchten es in der Hand haben, ins Regal stellen, das Album geniessen. Und ja, es gibt weltweit genügend Fans dieser Stilrichtungen. Vielleicht hätte man also auch mal diese Zielgruppen in den grossen Läden bedienen sollen, anstatt immer nur das neue Album von Bieber, Swift & co. auszustellen, welches dann eh nicht verkauft wird, weil genau deren Fans eben nur digital unterwegs sind. Da ist es kein Wunder wenn die CD-Regale in den Läden voll bleiben und Staub ansetzen.
 
Captain Mumpitz schrieb:
Fans von Metal, Jazz, Klassik & co. kaufen aber nach wie vor physische Tonträger. Sie möchten es in der Hand haben, ins Regal stellen, das Album geniessen. Und ja, es gibt weltweit genügend Fans dieser Stilrichtungen. Vielleicht hätte man also auch mal diese Zielgruppen in den grossen Läden bedienen sollen, anstatt immer nur das neue Album von Bieber, Swift & co. auszustellen, welches dann eh nicht verkauft wird, weil genau deren Fans eben nur digital unterwegs sind. Da ist es kein Wunder wenn die CD-Regale in den Läden voll bleiben und Staub ansetzen.
Wobei man auch hier wieder die Frage stellen muss, ob Fans der von dir genannten Genres ihre Musik in den großen Ketten kaufen oder auch das lieber online oder im Fachhandel machen!?

Ich denke nicht, dass die CD jetzt direkt ausstirbt, aber sie wird nicht mehr das Massenmedium sein, dass sie mal war.
 
Ich weiß gar nicht mehr, wann ich mir zum letzten Mal eine Musik-CD gekauft habe - muss schon über zehn Jahre her sein.
 
Jackie 8oy schrieb:
Ich denke wir werden über kurz oder lang bei DVD, Blu Ray und Co. eine ähnliche Entwicklung sehen. Der einzige Grund warum ich mir noch ab und zu nen Film kaufe, ist die höhere Auflösung und die besseren Tonspuren. Wenn die Online-Bibliotheken dort nachlegen, gibt es auch dafür eigentlich keinen Grund mehr.

Über nen Plattenspieler denke ich aber immer wieder nach. ;)

Das seh' ich genauso.
Beides. :-)
 
Erschreckend was man hier so alles liest. Da wird von Goldohren und der Kabel-Voodo Fraktion bis hin zu Beats-KH Vertretern für und wieder diskutiert ob und in wie weit sich die CD lohnt oder ob ich mir den Kram im Stream anhöre.

Fact ist, Musik wird seit gut 25-30 Jahren immer schlechter. Damit ist bitte nicht die Musik als Musikrichtung, persönlichen Band Vorlieben oder sonstigen gemeint (denn das ist einfach nur Geschmack), nein es geht hier schlicht und einfach um den Punkt, dass viele Musiker selber nicht wissen wie gut ihre Musik eigentlich klingen könnte.

Die Welt der Musik ist im Wandel, wir leben mit Streaming Diensten die über sündhaft teure W-Lan Lautsprecher mit dem Klang einer Cola Dose daher kommen oder per Air-Pod KH konsumiert wird. Es ist schlicht und ergreifend egal, wie die Qualität des Streams ist, oftmals ist selbst die CD kein bisschen besser. Die Musik muss im Auto genauso wie auf dem Küchenradio oder dem Handy immer gleich klingen, der Rest interessiert nicht.

Ich bin noch in einer Zeit groß geworden, in der man Musik noch bewusst gehört hat, das haptische Gefühl einer Schallplatte in den Händen, wenn die Nadel sich langsam senkt und man sich dann entspannt zurück lehnt und geniest. Nein heute ist das anders, da läuft Musik während der U-Bahn Fahrt zum nächsten Termin und gleichzeitig wird die nächste Folge von Gehirntod im Speed-Watching Verfahren gesehen, ganz davon zu schweigen das der nächste HighScore noch gebrochen werden und sämtliche Sozialen Konversationen beantwortet werden müssen.

Ich schweife ab, denn darum geht es hier nicht. Wenn ich aber lese, die CD sei dem Tod geweiht, dann beschleicht mich ein ungutes Gefühl….
 
TbG@Runkel schrieb:
Fact ist, Musik wird seit gut 25-30 Jahren immer schlechter.

Wenn dem so ist, kannst du das sicherlich mit Argumenten belegen, die mehr sind als die subjektive Beschreibung, die du danach abgegben hast?
 
wie die Muskbranche immer noch nicht vorbereitet zu sein scheint...


man verlangt von den Bands auch bei digitaler Datenübertragung immer noch transportversicherungskosten von schallplatten anno 1950?
 
TbG@Runkel schrieb:
Fact ist, Musik wird seit gut 25-30 Jahren immer schlechter. Damit ist bitte nicht die Musik als Musikrichtung, persönlichen Band Vorlieben oder sonstigen gemeint (denn das ist einfach nur Geschmack), nein es geht hier schlicht und einfach um den Punkt, dass viele Musiker selber nicht wissen wie gut ihre Musik eigentlich klingen könnte.

Dies mag für den ganzen Mainstream gelten, den man in der Heavyrotation im Radio rauf und runter eingetrichtert bekommt.
Aber es gibt sehr wohl viele Künstler, die sehr großen Wert auf klangliche Qualität legen.
Allein die letzte CD von "Dead can Dance" gehört zu den besten, was ich lange hören durfte.
 
CS74ES schrieb:
Einst als Revolution gefeiert und schon wieder weg,

Die große Zeit der Musikkassetten ging auch nur 20 bis 25 Jahre.
ca. 35 Jahre CD ist schon eine verdammt lange Zeit, das wird Spotify & Co. bestimmt nicht schaffen ;-)

Jesterfox schrieb:
Die Haptik gehört für mich zum Musikgenuss mit dazu... deswegen hab ich mir auch wieder einen Plattenspieler gekauft und hol mir manches auf Vinyl

Ich habe auch noch uralte Dual- und Thorens-Schallplattenspieler und 500 Platten mit Musik aus den 60ern und 70ern.
 
Zuletzt bearbeitet:
Finde ich traurig, aber auch verständlich. Die zunehmende Digitalisierung wird wohl auch DVDs, BluRays und Spiele mittelfristig aus den Ladengeschäften vertreiben.
 
Captain Mumpitz schrieb:
Vielleicht hätte man die Entscheidung, CDs aus den Läden zu verbannen, auch nicht getroffen, wenn man das entsprechende Klientel bedienen würde.

Es zeigt sich (nicht nur in diesem Thread): Käufer von CDs und Vinyl sind meistens solche, die handgemachte Musik bevorzugen. Egal ob Metal, Jazz oder Klassik. Aber Musik bei welcher man merkt, dass ein Künstler/eine Band dahinter steckt und das ganze mit Herz und Aufwand komponiert und aufgenommen wurde. So was findet sich im Mainstream leider nur selten. Ja, es gibt auch in den von mir meist unbeachteten Genres diverse Künstler, die ich absolut respektiere (als Beispiel nenne ich hier gerne "The Roots". Ich höre kein HipHop, aber die Herren treten mit kompletter Live Band auf -> Musik mit Herz) und deren Songs nicht von irgendwelchen angeheuerten Schreiberlingen zusammengeschustert wurden. So was findet sich durchaus. Es ist aber in vielen Genres die Minderheit.

Fans von Metal, Jazz, Klassik & co. kaufen aber nach wie vor physische Tonträger. Sie möchten es in der Hand haben, ins Regal stellen, das Album geniessen. Und ja, es gibt weltweit genügend Fans dieser Stilrichtungen. Vielleicht hätte man also auch mal diese Zielgruppen in den grossen Läden bedienen sollen, anstatt immer nur das neue Album von Bieber, Swift & co. auszustellen, welches dann eh nicht verkauft wird, weil genau deren Fans eben nur digital unterwegs sind. Da ist es kein Wunder wenn die CD-Regale in den Läden voll bleiben und Staub ansetzen.

Wie die Meinungen auseinander gehen, gerade Metal muss man, mMn. nach, eher über Streaming Dienste hören, als per CD. Es gibt so unendliche viel Schrott, gerade in der Genre.

Bis auf ein paar Ausnahme Alben oder Bands, ist es für mich ein gleich klingender Sumpf. Kann aber auch am Alter liegen, das mir die Musikrichtung nicht mehr zusagt.
 
Gibt es denn eigentlich mittlerweile wirklich gute Seiten, also große Auswahl und humane Preise, wo man FLAC bzw. unkomprimierte Musik downloaden kann?





Da hier einige Vinyl ansprechen. Ich mag Vinyl auch. Aber generell ist die Qualität einer CD natürlich höher. Also ganz objektiv. Platten haben halt einen eigenen Sound bzw. Charme.

Der große Nachteil ist aber, dass sie sehr empfindlich sind und sich abnutzen. Normalerweise zwar sehr langsam, aber wenn ne Platte schon 500 Mal gespielt wurde, hat sie auf jeden Fall einen gewissen Verschleißgrad erreicht.

Ich mag das Gefühl und vor allem die Präzision von einer Schallplatte beim Auflegen. Habe aber nahezu alle meine Platten digitalisiert und nutze schon viele Jahre Time-Code-Vinyl.
 
Zuletzt bearbeitet:
MrJules schrieb:
Gibt es denn eigentlich mittlerweile wirklich gute Seiten, also große Auswahl und humane Preise, wo man FLAC bzw. unkomprimierte Musik downloaden kann?

Weiterhin sehr selten und kostet dann meist sogar Aufpreis gegenüber MP3 und so kommt man dann meist sogar auf mehr als die CD inkl. Versand kosten würde.
Das ist ja der Witz an der ganzen Nummer aktuell...
 
... oder ist einfach schlicht illegal...
 
Es wurden bis jetzt noch CDs verkauft? Die letzte CD habe ich in den 90ern gekauft. Erstaunlich...
 
Was ist eigentlich mit Spotify "Hi-Fi"? Wann wird es mal soweit sein, dass man Lossless musik streamen kann (~1180 kbps).
In den USA lief doch glaub ich so ein Pilotprojekt oder?
 
Sehr schade. Aus unternehmerischer Sicht aber verständlich. Als so große Kette würde ich selbst vermutlich auch keine CDs mehr verkaufen, auch wenn ich persönlich sehr daran hänge. Habe erst gestern Abend wieder zwei Alben gekauft. Für mich ist ein Album eben mehr als die reine menge der Songs. Mir ist es dabei wichtig, auch das Booklet etc dazu zu besitzen. Besonders, wenn man z.b. auf einem Konzert noch n Autogramm oder ähnliches bekommt ^^
Ich kann verstehen, dass viele lieber streamen als sich etwas physisches zu kaufen, aber für mich ist das absolut nichts.
(und ja, ich würde auch vinyls kaufen, aber dafür habe ich eindeutig zu wenign Plazu und zu wenig Abspielgeräte. Dann doch lieber CD.)

eRacoon schrieb:
Weiterhin sehr selten und kostet dann meist sogar Aufpreis gegenüber MP3 und so kommt man dann meist sogar auf mehr als die CD inkl. Versand kosten würde.
Das ist ja der Witz an der ganzen Nummer aktuell...

Bandcamp. Ob du deine Musikm da findest weuß ich nicht, aber die bandbreite an Dateiformaten ist vorbildlich.
 
ich_nicht schrieb:
Frage ist halt: Kaufst du dir die Musik wirklich - Apple iTunes usw - oder nutzt du nur Streaming. Bei ersterem gibt es aktuell so gut wie kein DRM und bis auf die Datensicherung die du anfertigen musst, verhält es sich wie eine CD - die man übrigens auch ggf. sichern muss. ;)

Anders sieht es mit den Streaminganbietern aus. Nur wer sich seine Musik nur über die besorgt, der hat es auch nicht besser verdient. ;)

Captain Mumpitz schrieb:
Wie gut, dass dein Name schon "Captain Mumpitz" ist. Dein Beitrag ist wieder so eine verkappte Pauschalisierung, dass man sie als Captain Mumpitz bezeichnen kann.

Ok, der war gemein, aber dein Name lädt dazu ein. Ich will dich aber nicht wirklich ärgern. Sondern eher darauf hinweisen, dass man so pauschal eben nicht trennen kann.

Ich persönlich bin selbst großer Fan von "handgemachter" Musik und bevorzuge Rock in vielen Facetten sowie Jazz oder eben Reggea. Dennoch sind in den letzten 10 Jahren fast alle Musikalben als CD aus meinem Bestand geflogen und wurden durch iTunes-Alben ersetzt.

Und einer der Hauptgründe war: Platz. So schön CDs in Jewelcases sind, so viel Platz nehmen sie weg und die heutigen Jewelcases kann man getrost in die Tonne treten - da weiß ich aus beruflicher Erfahrung leider wie schnell diese Dinger heute kaputt gehen. Jetzt habe ich meine Sammlung von ACDC, Metallica, Bom Marley, Ärze, Tote Hosen, Gotthard, Queen und Co auf einer USB-Festplatte, kann sie mitnehmen, wohin ich will und brauch eben nur besagte USB-Festplatte, spätestens wenn man den 4 Umzug in 2 Jahren wegen der Arbeit hinnehmen muss, fängt man an zu hinterfragen, was man denn wirklich braucht und was nur "sinnlos" Platz verschwendet.

Große CD-Sammlungen und Co sind zum Teil ein "Luxus", den man sich in gewissen Situationen - ebenso wie eine eigene große umfangreiche Bibliothek - nicht wirklich gönnen kann. Das hat aber nichts damit zu tun, das man mehr oder weniger Fan von guter Musik ist, sondern auch mit dem lieben Geld.

Und man sollte niemals die Menschen in bestimmte Kategorie wie "wahre Fans" trennen, genau so was führt zur Diskriminierung. ;)

Am Ende wandelt sich halt einfach das "Trägermedium" der Musik.
 
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