nach BWL Studium --> Berufserfahrung im etx. ReWe sammeln

Lenny88

Lt. Commander
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Hallo miteinander,

zu meiner Situation:

03/2011 habe ich mein Studium WiWi als Bachelor of Science mit der Note 2,0 abgeschlossen. Meinen Schwerpunkt stellte dabei die ext. Rechnungslegung nach HGB und IFRS da, sodass ich in diesem Bereich über fundierte theoretische Kenntnisse verfüge.

Seit 04/2011 bin ich als Trainee in einem mittelständischen Unternehmen im Bereich Finanzen & Controlling angestellt. Hörte sich anfangs alles sehr gut an, das Unternehmen befindet sich nun aber leider in der Insolvenz und ich wurde aufgrund der personellen Situation bisher lediglich im Personalwesen eingesetzt (mir wurde in Aussicht gestellt, nach max. 4-5 Monaten in die Buchhaltung zu wechseln --> wird nun leider nichts mehr).

Nun suche ich natürlich wieder vermehrt nach Stellenanzeigen in dem Bereich der externen Rechnungslegung, stolpere allerdings immer wieder über das Problem, dass es für Absolventen ohne nennenswerte Berufserfahrung kaum Angebote zu geben scheint (oder ich finde sie einfach nicht).

Entweder:

a) es wird ein Buchhalter/Finanzbuchhalter gesucht --> gefordert wird kaufmännische Ausbildung --> durch Studium wirke ich "überqualifiziert" (wobei ich praktisch sicher sehr viel lernen könnte, da mir das "handwerkliche" Umsetzen ja noch fehlt)

oder

b) es wird ein Bilanzbuchhalter gesucht --> gefordert wird abgelegte Prüfung vor IHK, Berufserfahrung in der Erstellung von Bilanzen nach HGB/IFRS etc. --> ich erfülle die Kriterien bei weitem noch nicht

Da stellt sich mir die Frage, ob der Bereich Rechnungslegung für Absolventen grundsätzlich nicht so prädestiniert ist. Ich persönlich hätte nicht das Problem damit, auch erst einmal eine Stelle anzunehmen, für die ich laut Papier "überqualifiziert" bin , um Praxiserfahrung zu sammeln. Doch bei den Unternehmen wirkt das natürlich, als könne man seinen eigenen Wert nicht einschätzen.

Wie würdet ihr an die Sache rangehen? Habe ich offensichtliche Möglichkeiten übersehen? Oder bleiben mir letztlich "nur" Wirtschaftsprüfungsgesellschaften ala KPMG? (nicht wertend gemeint).

Viele Grüße
Fabian
 
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Hey,

also aus der Praxis kann ich dir sagen, dass du es mit deinem Abschluss relativ schwer hast an die gewünschten Jobs zu kommen, weil du eingelernt werden muss, was wiederum Zeit und Geld kostet.
Aus diesem Grund werden Leute mit einer abgeschlossenen Ausbildung bevorzugt.
Ich würde nicht sagen, dass du "überqualifiziert" bist.
Im Regelfall sind Personen mit einer Ausbildung besser ausgebildet als Hochschulabsolventen (nur bezogen auf den speziellen Beruf -> hier: Buchhalter/Bilanzbuchhalter).
Ich selber habe eine Ausbildung als Steuerfachangestellter abgeschlossen und ein BWL- Studium mit einem steuerlichen Schwerpunkt.
Das Wissen welches ich für die Praxis benötige wurde mir hauptsächlich in der Berufsschule vermittelt.

Deswegen würde ich dir empfehlen dich bei KPMG oder dergleichen zu bewerben.
 
Ich würd b) nehmen, einlernen kann man sich immer. Weiterhin würde ich die Suche auf weitere Jobs passend zu deiner Quallifikation ausweiten:

-> Spezialist Rechnungswesen
-> Referent Rechnungswesen

etc.

Einfach mal IFRS in Monster eingeben, dann bekommst du ein einsprechenden Pool und musst dir was entsprechendes raussuchen.
 
Suche mal nicht nach ext. Rechnungswesen sondern bewirb dich als Controller bzw. suche nach Stellen im Controlling. Ext. Rechnungswesen ist auch oft dort angesiedelt.
 
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Siemens macht gerade Jahresabschluss und nach dem, was so an Jobangeboten über den Ticker geht, sind sie dabei -zumindest auf der IT-Seite - heillos überfordert. Vielleicht kannst du ja auf der Welle mitschwimmen ;)
 
danke schon mal für die ganzen Antworten! Ja, nach Controller stellen schaue ich mich auch um. Dort gibt es ja auch relativ häufig spzielle "Anfänger" Stellen (Junior Controler etc.). Problematisch ist nur, dass ich im reinen Controlling kaum Kenntnisse habe. Im Bachelor Studiengang wurden da bei uns noch keine Module angeboten, nur ein Teilmodul von BWL befasste sich damit.
Traineestellen sind natürlich extrem interessant, gucke ich mich dementsprechend auch nach um.

Bezügl. Master: wenn es irgendwie geht, will ich weiteres Studieren vermeiden. Habe da sowas von keine Lust mehr drauf...Zudem habe ich mich natürlich schon in den letzten Monaten an einen gewissen Lebensstandard gewöhnt, den ich nciht mehr missen will ;)
 
Dass du nicht viele Controllingkurse besucht hast ist nicht so schlimm. Ein nice to have aber kein must have.. alles was noetig ist lernst du ja noch. Zumindest in vielen Firmen wird dsa so gehandhabt. Man stellt dich fuer dein Potential ein und nicht fuer das was du bereits kannst. Warum sollte man sonst Traineeprogramme erstellen wo die Leute mehrere Abteilungen durchlaufen um die Firma kennenzulernen, was in dem Moment eher den Betrieb behindert.

Hier ist aber uac hder Knackpunkt mit dem Bachelor. Die Firmen sind da wohl etwas vorsichtiger.. nur 3 Jahre Uni und das total verschult. Gute Noten sind ja nur ein grobes Indiz fuer Potential... unter solchen Umstaenden sind sie allerdings noch weniger aussagekraeftig.
 
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