neue HDD: nach Formatierung noch Datenträgerprüfung sinnvoll ?

Smartbomb schrieb:
Was ihr euch alle anstellt…
Quick format, Smart Werte amschauen, Zeug draufkopieren, Smart Werte anschauen, fertig.
WENN dann chkdsk /f um zu sehen, ob das DATEISYSTEM einen Schaden hat.
Aber ALLES wieder einlesen…
Da hast Du mit chkdsk /f aber nicht viel gewonnen. Das prüft nur die paar Bytes des Dateisystems. Also weder die durch die Dateien selbst belegten Sektoren noch die Sektoren, die derzeit gar nicht in Benutzung sind. Ob die Platte irgendwo einen Oberflächenschaden hat, wo bisher einfach noch nie was hin kopiert wurde, wirst Du so nie erfahren. Entsprechend wird auch SMART nichts hinterlegen können (bzw. erst später, sobald das mal eintritt)...

Habe chkdsk /f gerade mal auf ein zu 2/3 gefülltes USB-Medium (EXFAT) losgelassen, war in unter einer Sekunde fertig.

Besser wäre chkdsk /f /r, damit wird zumindest noch der durch Dateien belegte Platz geprüft. Das dauert auf demselben Medium knapp 10 Minuten und bleibt auch bei einem wiederholten Versuch genauso. Sobald ich aber den Ordner mit den größten Dateien lösche (sodass nur noch ein Haufen Dateien mit in Summe wenigen MB auf dem Datenträger verbleibt) läuft chkdsk /f /r in immerhin 10 Sekunden durch.

Noch besser wäre chkdsk /b, das offenbar auch den freien Speicherplatz mit untersucht (das unterstützt das Tool aber derzeit nur bei NTFS)

Smartbomb schrieb:
Die Consumer SATA Platten haben eh eine BitFehlerwahrscheinlichkeit von 1 zu 1*10^14. Also beim Schreiben von 100TB hast du eine 100%ige Wahrscheinlichkeit, dass 1 Bit falsch ist (im Durchschnitt).
Bei 10TB 10% und bei 1TB 1%.
Nun kannst du mit diesen statistischen Werten machen was du willst.
Ich hoffe, er geht vorsichtiger mit den statistischen Werten um als Du. Die Specs der Platten, die ich kenne, sagen nur etwas zu einer Fehlerrate A) von Lesefehlern, die B) nicht korrigierbar waren. Dein Schreibfehler-Szenario scheint in der Praxis und den Specs entweder keine Rolle zu spielen oder werden aus anderen Gründen nicht behandelt.
Und dass ein einzelnes Bit falsch gelesen wird, spielt m.E. in der Praxis auch keine Rolle. Das können die Platten nämlich über Fehlerkorrigierende Codes (ECC) selbst beheben und den Sektorinhalt dann nochmal korrekt neu schreiben. Davon bekommt der Nutzer auch nichts mit. Kritisch wird es wenn zu viele Bits auf einmal kippen. Entweder merkt die Platte dann anhand der nicht passenden ECC-Codes, dass der Fehler zu groß zum Korrigieren ist und meldet einen Lesefehler ans Betriebssystem zurück. Ein seltenerer Sonderfall wäre noch, dass die Bits ausgerechnet in genau einer solchen Kombination gekippt sind, dass die ECC-Checksumme wieder passt und die Platte den Sektor normal ausliefert - was aber im Vergleich deutlich unwahrscheinlicher eintritt.
Zudem würde ich auf die non recoverable read error rates aus den Specs nicht zu viel geben, da ist auch viel Marketing dabei. Bei WD variieren die Angaben teilweise um 2 10er-Potenzen, je nachdem in welcher Serie man ins Spec-Sheet schaut. Was zwar erstmal nicht ungewöhnlich ist, aber ein Geschmäckle bekommt, wenn man sieht, dass Platten dieser verschiedenen Produktreihen (je nach Kapazität) aus derselben Hardware gefertigt werden und sich nur durch Firmwaresettings unterscheiden - die sicherlich auf die Effektivität des Lesefehlerhandlings keine Auswirkungen haben dürften.

Zum Thema Backups gebe ich Dir aber natürlich recht...
 
Smartbomb schrieb:
Was ihr euch alle anstellt…

also sry, wenn eine Festplatte, wo eine Backup drauf soll, Datenfehler bei einer Prüfung mit H2Testw zeigt, der aber nicht vom SMART erfasst wird und damit eventuell das gerade die Backupdaten korrumpiert, kann man diesen Speicherort nicht vertrauen.


EIN Bitfehler kann einen Bluescreen auslösen, wenn der an der richtigen Stelle bei Programmen ist. Ein Bitfehler kann dazu führen, das dein Foto von deinen Liebsten nicht mehr angesehen werden kann.
 
@Purche
Danke, das weiß ICH alles, aber wollte keinen Roman schreiben (was ich eh zu oft mache). Aber danke für die Ausführung, darauf kann man verweisen und das lesen hoffentlich noch viele Leute.

Wenn ich ne neue Platte kaufe, dann hau ich das Backup bzw mein Zeug drauf.
Da geh ich nicht bei jeder verdammten Platte eine Woche testen!
Das wäre massiv Zeit und Geldverschwendung!
Und: für Hardwaredefekte gibts ja gerade Backups!
Ansonsten: hake halt an, dass dein Backup nach Beendigung überprüft werden soll. Das dauert dann halt nochmal so lange, aber ist ja klar, das was geschrieben wurde muss nochmal eingelesen werden.

Ob ein Sektor einer nagelneuen Platte im A ist, kannst du nicht wissen!
Du musst erst drauf schreiben versuchen.
Ja geht: passt. Geht nicht: Schreibfehler.
Und wenn alles geschrieben ist, und du wissen willst, ob alles einlesen geht, lies es halt! Wegkopieren oder Backup öffnen oder oder oder.
chkdsk /r . Das prüft aber nur ob die Sektoren lesbar sind, nicht ob das Backup funktioniert. Das müsste man schon zumindest öffnen und ne Datei herauskopieren bzw von Backup Programm auch überprüfen lassen.

Gibt chkdsk /r Fehler, mach chkdsk /b
Das liest nochmal neu ein und soll die Lesefehler nochmals genau anschauen.
Wie dem auch sei: einer solchen Platte kannst eh nimma vertrauen und solltest sie tauschen.
Übrigens: man muss nicht chkdsk /f /r oder /f /r /b machen, da /r schon /f enthält und /b auch schon /r also würde man nur unnötig noch mehr Zeit opfern.
Aber sowa lässt man eh abseits von produktivrechner über Nacht laufen, weil soviel Zeit drauf zu warten kostet viel mehr als einfach mit ner anderen Platte und nem Backup weiter zu machen.
 
Smartbomb schrieb:
Da geh ich nicht bei jeder verdammten Platte eine Woche testen!

ja aber zumindest solltest du es das erste mal machen über die gesammte Oberfläche, bevor du der Platte die Backup Daten drauf schmeißt.

das verifzieren von frischen Backup Daten bieten die Programme ja auch nicht umsonst an.
 
@Sebbi
Ich muss mich entschuldigen, ich habe deinen Post vor dem meinen nicht gelesen/gesehen.
Hmmm, tja, wenn schon solche Auffälligkeiten bestehen, dann würde ich auch weitere Tests anwerfen bzw die Platte noch nicht einsetzen.
Oder dann zurückschicken.

Fun fact: Ich habe die selbe Toshiba 14TB Platte erst gekauft und von allen möglichen anderen Festplatten die ich habe Zeug drauf kopiert.
Anfangs hat die Platte auch extrem komische Dinge gemacht, sodass ich sie schon retournieren wollte.
Habe es aber dann doch gelassen.
Habe sie seitdem nicht mehr eingesetzt, aber nun durch diesen Thread und euch werde ich mich wieder drum kümmern!
Also möchte ich euch danken! 🙂
 
Smartbomb schrieb:
Die Consumer SATA Platten haben eh eine BitFehlerwahrscheinlichkeit von 1 zu 1*10^14. Also beim Schreiben von 100TB hast du eine 100%ige Wahrscheinlichkeit, dass 1 Bit falsch ist (im Durchschnitt).
Bei 10TB 10% und bei 1TB 1%.
Nun kannst du mit diesen statistischen Werten machen was du willst.
Wie kommst du auf 100 TB?
 
@Sebbi @Purche
Mein Thread zu meiner Toshiba 14TB von Anfang Dezember:
https://www.computerbase.de/forum/threads/schreibprobleme-toshiba-mg07aca14te-14000-5-gb.2057038/

Madnex schrieb:
Wie kommst du auf 100 TB?
10^12 Bit = 1 Terabit.
Mal hundert = 10^14 = 100 Terabit = 100%
--> falls linear: ein hunderstel = 1 TBit = 1%
Ergänzung ()

Madnex schrieb:
Wie kommst du auf 100 TB?
stimmt, Mist, ich hab da einen kompletten Fehler drin. Zm wenn man in die Grafik schaut


EDIT: Aso ja, BIT! Nicht Byte!
100 Terabit / 8 = 12,5 TeraBYTE
 

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Zuletzt bearbeitet:
10^14 = 100.000.000.000.000 Bits
100.000.000.000.000 Bits / 8 = 12.500.000.000.000 Bytes
12.500.000.000.000 Bytes / 1000^4 = 12,5 TB
bzw.
12.500.000.000.000 Bytes / 1024^4 = 11,37 TiB​
 
Die Grafik von Smartbomb ist recht unspannend. Die visualisiert halt nur rein rechnerisch, wie sich je nach gelesener Gesamtdatenmenge die erwartbare Bitfehlerwahrscheinlichkeit ergeben würde und zwar unterschieden nach verschiedenen markt-typischen Bitfehler-Raten aus den Specs.

Erstens listen die Specs das aber nur Raten, die die Hersteller a) im Mittel und b) mindestens garantieren.
Auf diese Angaben gebe ich nicht besonders viel,
Zu a): Da der Hersteller sich nur auf statistische Mittelwerte festnageln lässt, ist es praktisch unmöglich ihn zu widerlegen, falls man mit eigenen Platten öfter betroffen wäre. Er wird sich immer rausreden können, dass ich Pech gehabt habe und dafür die Platten der meisten anderen Kunden sogar verlässlicher gewesen sind
zu b): Die Platten können sogar im Mittel deutlich besser sein, als das was der Hersteller garantiert, ohne dass das ein Widerspruch zu den Specs sein müsste. Kennt man ja von den SSDs, auf die Heise im Praxistest teils das das zigfache draufschreiben konnte, als laut Spec zugesagt wurde.

Und wenn man sich dann noch die Spec-Angaben von WD anschaut, klingen die Angaben nicht mal besonders logisch:
Red Pro: <1 in 10^13 (<10 in 10^14)
Red Plus: <1 in 10^14
UltraStar: 1 in 10^15
Demnach zu urteilen wäre die Red Pro um Faktor 10 unzuverlässiger als die viel billigere Red Plus.

Ich postuliere mal, dass das nur Marketing ist. Denn die Platten basieren in der Regel auf exakt baugleicher Hardware - sprich es gibt gar keinen triftigen Grund, warum die verschiedenen Reihen unterschiedlich zuverlässig sein sollen was unkorrigierbare Lesefehler angeht:

Red (Plus) 12TB:
Red.png


Red Pro 12TB:
red pro_e.jpg


UltraStar 12TB:
hc520_e.jpg
 
Fusionator schrieb:
So viel ich weiß, nein. Aber schau dir doch einfach das Programm an.
Dann weißt du es.

Spontan würde mir HD-Tune einfallen. Bestimmt können das noch andere auch. Eigentlich reicht es ja, wenn man einen Bereich angeben kann.
Nur ist das nicht so einfach abzuschätzen, wie lange das dann dauert.

Schon mal Victoria angeschaut?
Unter Linux mit dd oder badblocks kann man ja bestimmt auch eine Range oder Größe oder Startsektor angeben.
Hab mir gerade die Informationen zu Victoria angeschaut.
Werd das Programm später mal unter Windows 7 ausprobieren.

Mir ist auf dem Victoria Screenshot ein wichtiger Punkt aufgefallen: :)
Victoria - HDD Scan in Teilabschnitten - Start und Stop LBA ab einem gewissen Scan Punkt.png


Mit [Start LBA] und [End LBA]
könnte man z.B. eine große 16 TB Festplatte in Teilabschnitten überprüfen.

Beispiel:

[Start LBA] 0 bis [End LBA] 1000000
Nach 3 Stunden Scan Zeit auf Stop drücken - Screenshot machen bzw. den letzten LBA Wert merken.
Dann am nächsten Tag dort weiter machen wo man aufgehört hat zu scannen :)

Tag 2
[Start LBA] 1000000 bis [End LBA] 2000000

Tag 3
[Start LBA] 2000000 bis [End LBA] 3000000

Die Überprüfung einer 16 TB große Festplatte würde locker 2-3 Tage am Stück dauern,
wenn ein HDD Prüf Programm die ganze Zeit durch läuft.

So könnte man eine große Festplatte in Teilabschnitten prüfen und diese
auf mehrere Tage verteilen, so das der PC über Nacht ausgeschaltet werden kann.

Wäre das so korrekt?

PS: Sobald meine 16 TB Festplatte ankommt,
werde ich das mal testen ob das so klappt wie ich mir das Vorstelle..
 
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