Neue Toshiba-HDD: Wie schädlich ist der SMART „C0 Power-off Retract Count“-Status >0?

branhalor

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Hallo,

fix ne kurze Frage:

Wie „schlimm“ ist es, wenn der „C0 Power-off Retract Count“ meiner nagelneuen Toshiba-HDD nach 4 Starts/Runterfahren bereits =4 ist?
Ansonsten keine Anomalien, die HDD rennt 1A.


Frage deshalb, weil ich aus den diversen Forenbeiträgen im Netz zum C0 nicht eindeutig schlau werde. Ich fasse das mal sinngemäß zusammen:
Einige sagen „kein Drama, muß bei jedem Ausschalten so sein, reiner Indizwert, unkritisch“. Andere sagen „nicht so gut, deutet auf plötzlichen Stromausfall der HDD hin“.
Und dann wieder gibt es auch noch Klassifizierungen, wonach C0-Werte in den Hunderten gerade für Laptop-Platten normal sind.

Auf jeden Fall bin ich etwas verunsichert, weil es in den Beschreibungen zum C0-State weiterhin heißt, der Kopf würde dann „hart“ geparkt.

Aber ob das bei meiner neuen Toshiba-Platte jetzt was zu bedeuten hat oder nicht, weiß ich auch nicht. Kann natürlich auch einfach sein, daß Toshiba den C0 intern anders wertet und einfach nur ganz allgemein den Power-Loss mißt, wenn der PC runtergefahren ist.

- Ich fahre meinen PC immer ordentlich runter. Deshalb müßte die Platte doch eigentlich den entsprechenden Software-Befehl zum Kopf-Parken erhalten (?).
- 10-15 Sekunden, nachdem der PC komplett runtergefahren und alles aus ist, trenne ich den PC dann per Wippschalter an ner Steckdosenleiste vom Strom.
- Nen Reset hab ich lediglich am Samstag 1x machen müssen, als meine alte Platte beim Datenkopieren hängengeblieben ist. Ansonsten läuft mein PC sowas von stabil, selbst ein CtD is ne absolute Ausnahme.
- Energiesparmodi für die Festplatten (HDD wie SSD) sind ausgeschaltet.

So mache ich das schon seit Jahren, ohne daß das irgendeine HDD bisher gejuckt hätte.
Und meine alten (Samsung-)Platten haben/hatten da allesamt ne „0“ stehen, selbst nach jahrelangem Betrieb.


Hat da von euch zufälligerweise jemand genauere Kenntnisse? Und kann optimalerweise sogar Entwarnung geben?

Danke :)
 
Erklärt sich von selbst. Der Zähler zählt wie oft der Lesearm beim runterfahren geparkt wurde. Ist völlig normal. Deine Samsungs haben diesen Wert einfach nicht gezählt.

Und nochwas: entspann Dich, eine Festplatte nimmt durch einen Hardreset keinen Schaden... auch ein plötzliches ausschalten ist unkritisch.
 
Ok.
Mag sein, daß es selbsterklärend ist. Aber aufgrund dessen, was ich bisher dazu gelesen hatte, fand ich es eben leider nicht mehr ganz so eindeutig.
Daß meine Samsungs den Wert gar nicht gezählt haben könnten - ok - zugegebenermaßen bin ich auf die Idee gar nicht gekommen ;)

Thema Entspannung und Hardreset:
War mir erstmal klar, daß ne Platte durch nen einzelnen Hardreset hin und wieder keinen Schaden nimmt. Sonst wär ja jeder Stromausfall fatal und man müßte nach jedem Reset reihenweise Festplatten tauschen.
Daß das aber auch quasi als "Dauerzustand" unkritisch bleibt, wußte ich noch nicht.

Naja, wieder was gelernt. Danke Dir. Dann entspanne ich jetzt mal :)
 
Nitewing schrieb:
eine Festplatte nimmt durch einen Hardreset keinen Schaden... auch ein plötzliches ausschalten ist unkritisch.
Für die Platte stimmt das, für die darauf befindlichen Daten kann das aber anders aussehen, weil Windows ja normalerweise einen Schreibcache verwendet und den Schreibcache auf den Laufwerken nicht deaktiviert. Daher ist vom Hardresets und plötzlichem Ausschalten besser möglichst Abstand zu nehmen, auch wenn NTFS da heute viel toleranter ist, seid es Journaling kann.

Wenn man sichergehen will, dass die neue Platte in Ordnung ist und kein Montagsprodukt, dann macht man einen Burn-In Test, beschreibt die also am Anfang einmal mit h2testw, lässt die defragmentieren etc. damit sich mögliche Schäden auch schnell zeigen, bevor reale Daten auf der Platte liegen.
 
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Ich hab heute Nachmittag mal zum Spaß den CDI über die Festplatte in meinem Bürorechner laufen lassen:
Und siehe da, auch bei der Hitachi im Büro ist der C0-Wert größer "0", genau genommen irgendwo in den Vier-Hundertern und exakt übereinstimmend mit den Ein- und Ausschaltungen. Allein schon die Anzahl kommt auch ziemlich genau hin mit dem Zeitpunkt, zu dem ich den PC damals bekommen habe, wenn ich mal grob überschlagend zurückrechne.

Denke also mal, der Wert hat nicht zwangsläufig was mit Plötzlich-Strom-Weg und hartem Kopfparken zu tun. Sonst müßten die Platten ja wirklich reihenweise aussteigen, grad im Heimbereich, wo man nen PC ja auch an manchen Tagen 2-3x ein- und ausschaltet statt im Büro nur 1x.

Von daher bin ich jetzt wirklich erstmal entspannt und optimistisch, daß mit der neuen Platte alles i.O. ist.
Und ansonsten tausch ich sie eben um und hol das Backup aus'm Schrank. Kost' zwar Zeit, aber was soll's - letzten Endes steckt man in dieser ganzen Elektronik ja auch nicht drin ;)
 
C0 Power-off Retract Count: Anzahl der Entladungen der Schreib/Lese-Köpfe vom Medium, also das Stromlos machen Selbiger, kann auch Stromasparmodi beinhalten, dabei werden dann mehr C0 gezählt als es Ein/Aus-Schaltungen gegeben hat.

C0 Emergency Retract Cycle Count: das währen dann die zitierten "Notabschaltungen". Beachte den jeweiligen Text.
 
@Inzersdorfer
Ist der angezeigte Text nicht abhängig vom jeweilig verwendeten Programm zum Auslesen der Smart-Werte?

Jedes Attribut hat eine bestimmte ID, um es identifizieren zu können. Dabei wird das nur für dem vor dem Monitor sitzenden Menschen in eine lesbare und verständliche Form gebracht (Beschreibungstext). Für ein und dieselbe ID gibt es teils verschiedene Beschreibungen, die auch zwischen verschiedenen Festplattenherstellern (in den technischen Spezifikationen) unterschiedlich ausfallen können (manchmal gibt es auch tatsächlich Unterschiede in der Umsetzung, der Zählweise oder der Bedeutung). Welcher Beschreibungstext angezeigt wird, ist meines Erachtens nach Sache des jeweiligen Programms. Und ob jedes Smart-Monitoring-Programm die Unterschiede zwischen den Festplattenherstellern anhand der Beschreibungstexte exakt differenziert, bezweifle ich.

Mit anderen Worten. "Emergency Retract Cycle Count" kann auch einfach nur ein anderer Beschreibungstext von dem Smart-Attribut mit der ID C0/192 sein. Es kann natürlich auch ein Bedeutungsunterschied zwischen den Implementierungen verschiedener Festplattenhersteller geben. Das lässt sich aber kaum anhand des angezeigten Beschreibungstextes eines Monitoring-Programms beurteilen.
 
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Wird Power Off Retract Count ausgegeben gehe ich davon aus, das NICHT Emergency Retract Cycle Count gemeint ist.

Ist die Anzahl von C0 gleich oder größer 0C ist es Ersteres, ist die Anzahl geringer als 0C bleibt allerdings die Frage, was denn da genau gezählt wird, da die oft enorme Anzahl eigentlich nicht Emergency Retracts sein können. (Z.Bsp. bei einer Toshiba mit 4248 Einschaltungen unglaubliche 517 "Notentladungen", das spräche hier eher für die Anzeige von Stromsparentladungen)
 
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Inzersdorfer schrieb:
Wird Power Off Retract Count ausgegeben gehe ich davon aus, das NICHT Emergency Retract Cycle Count gemeint ist.
Wie bereits erwähnt. Der Text stammt von dem jeweiligen Programm. Der ist nirgendwo im Laufwerk hinterlegt. Mag sein, dass es Bedeutungsunterschied gibt und dass das ein oder andere Programm diese kennt und differenziert. Darauf verlassen würde ich mich aber nicht.

Da ist es schon anzuraten C0, wie in deinem Beispiel, in Zusammenhang mit 0C zu interpretieren oder auf persönliche Erfahrungswerte (z.B. bezüglich der Marke) zurückzugreifen.

Ich wollte nur darauf hinweisen, dass der angezeigte Text trügerisch sein kann.
 
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Hallo,

ich möchte das Thema nochmal aufgreifen. Ich habe auch eine neue Toshiba-HDD (Toshiba HDD Retail Kit PA4293E-1HN0 interne Festplatte 3TB (8,9 cm (3,5 Zoll), 5940rpm, 32MB Cache, SATA III) (Windows 7 64 System)). Die Toshiba-HDD ist laut Festplattetools eine Hitachi HDS5C3030BLE630. Jedenfalls zeigt sich bei mir exakt das gleiche Phänomen: Der C0-Wert ist genau der gleiche Wert wie der 0C-Wert. Verwendet habe ich CrystalDiskInfo 6.0.4 und HD Tune Pro 5.50. Die ID's werden in diesen Programmen wie folgt beschrieben:

-> HD Tune Pro: (0C) Power Cycle Count; (C0) Unsafe Shutdown count
-> CrystalDiskInfo: (0C) Ein-/Ausschaltungen; (C0) Ausschaltungsabbrüche

Die Platte läuft nicht als Systemplatte. Meine Systemplatte ist eine Western Digital, die schon mehrere Jahre auf dem Buckel hat, und dort steigt dieser C0-Wert ausschließlich wenn ich wirklich ein Emergency Shotdown passiert, d.h. der Strom ausfällt/ Hardreset. Bei der Hitachi steigt der C0-Wert hingegen exakt parallel zum 0C-Wert. Jetzt gibt es eigentlich 2 Möglichkeiten:

-> (1) Der C0-Wert sagt das gleiche aus wie bei meiner Western Digital-Platte, d.h. der Wert steigt jedes Mal bei einem Emergency Shutdown an. Das würde bedeuten, dass das Betriebssystem/oder Mainboard/ oder die Platte selber sich beim Herunterfahren nicht richtig ausstellt und bei jedem Herunterfahren der Emergency Shutdown greifen muss. Laut einer Quelle von der Hitachi-Website für eine andere Hitachi-Festplatte sollen solche Emergency-Shutdowns, d.h. das harte Parken der Köpfe nur die Aussnahme sein und belasten die Mechanik der Platte 100x stärker als ein normaler Shutdown:
11.4.2 Emergency unload
When the drive power is interrupted with the heads still loaded, the microcode cannot operate and the normal 5V power is unavailable to unload the heads. In this case, normal unload is not possible, so the heads are unloaded by routing the back EMF of the spinning motor to the voice coil.The actuator velocity is greater than the normal case, and the unload process is inherently less controllable without a normal seek current profile. Emergency unload is intended to be in voked in rare situations. Because this operation is inherently uncontrolled, it is more mechanically stressful than a normal unload.A single emergency unload operation is more stressful than 100 normal unloads. Use of emergency unload reduces the start/stop life of the drive at a rate at least 100 times faster than that of normal unload and may damage the drive.
( http://www.hgst.com/tech/techlib.nsf/techdocs/85CC1FF9F3F11FE187256C4F0052E6B6/$file/80GNSpec2.0.pdf )

-> (2) Der Wert sagt nicht das gleiche aus wie bei meiner Western Digital-Platte und die Programme beschreiben den Wert falsch bei Hitachi-Festplatten. Das würde bedeuten, dass der CO-Wert bei Hitachi-Festplatten einfach nur bedeutet, dass die Platte sich normal ausschaltet, ohne jedoch damit die Emergency Shutdowns zu meinen.

Die Frage der Fragen ist jetzt: Gibt es irgendwelche Infos/Erfahrungswerte die mir sagen können, ob die IDs bei Hitachi-Festplatten einfach was anderes (den unbedenklichen normalen Shutdown) bedeuten als z.B. bei Western Digital (den bedenklichen Emergency Shutdown)? Ich würde das gerne genauer wissen, mir ist schonmal eine Western Digital WD20EARS 2TB abgeraucht die den Load Cycle Count Bug hatte, d.h. die hat immer wieder die Leseköpfe geparkt im laufenden Betrieb wegen einem nicht abstellbarem hardwarebedingten Energiesparscheiss. Daher wäre ich für jede Info bezüglich der neuen Festplatte jetzt dankbar, weil ich könnte sie noch umtauschen.

Hier noch HD Tune Screenshot:

27-dezember-2013_02-02ys86.png
 
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Grundsätzlich zählt hier die alte Faustregel: Aktueller Wert optimal - Rest egal.
Generell gilt bei HitachiHDDs: bis 320 GB C0 < 0C, ab 500 GB C0 > 0C.
Es werden also bei dir alle Kopfentladungen gezählt, gleich welchen Grund sie hatten.

Das eine Platte aufgrund zu hoher Load Cycles abnippelt ist unwahrscheinlich,
hier hast du möglicherweise falsche Schlüße gezogen.
 
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