Neues Mainboard für Desktop Rechner

Da Du das entsprechende Equipment (z. B. Multimeter mit Prüfkabeln und -spitzen) nicht hast, kaufe bitte neu!
 
Wie macht man das denn genau? Ich bin ja vielleicht kein Vollprofi, aber lernfähig.

@Cerebal_Amoebe: Muss der nicht angelötet werden? Ich will natürlich auch nicht das Mainboard komplett platt machen.
 
Wenn da Kontakte abgebrochen sind, würde ich dir raten die Finger davon zu lassen.
Einen neuen Halter müsstest du irgendwie mit den Kontakten auf dem Mainboard verbinden.

Jemand, der so was jeden Tag macht, kann das relativ problemlos.
Wenn du aber noch nie einen Lötkolben in der Hand hattest und auch auch nicht besonders geschickt bist, wird das ehr in die Hose gehen als funktionieren.
Es ist ja auch nicht klar ob das überhaupt die Ursache für deine Probleme ist.

Richtig ist, ohne BIOS-Batterie werden die Einstellungen im BIOS nicht gespeichert.

Ich würde dir zu einer dieser beiden Varianten raten:
https://www.computerbase.de/forum/threads/neues-mainboard-fuer-desktop-rechner.2116762/post-27585635
 
Das ist natürlich die Frage, ob es überhaupt die Ursache ist. Wie gesagt, eine neue Batterie bringt nichts, und normal arbeiten kann man mit dem Gerät ja, nur am Anfang kommt er immer mit dem CMOS 502 Fehler. So problematisch scheint der abgebrochene Kontakt ja nicht zu sein, sonst müsste ja eigentlich gar nichts mehr gehen.

Ideal wäre halt einfach, wenn man ein neues Mainboard einbauen könnte, aber das wird wohl leider nichts.
 
Na ja, der Fehler 502 bedeutet das das BIOS beim Starten irgendwie beschädigt ist (Prüfsummenfehler).
Oder Werte/Einstellungen nicht mehr dem Zustand vor dem letzten Herunterfahren entsprechen.

Die häuftigste Ursache ist eine leere oder beschädigte Batterie (CR2032 Knopfzelle).
Vor allem dann, wenn das Problem nur auftritt wenn der Rechner nicht nur heruntergefahren, sondern auch von der Stromversorgung getrennt wurde.
Denn in dem Fall übernimmt die Batterie die Versorgung des BIOS. Fällt diese Stromversorgung auch aus, wird das BIOS gelöscht.

Wenn du nach mehrmaligem Herausnehmen und Einsetzen der Batterie den Batteriesockel beschädigt hast, funktioniert die Stromversorgung über die Batterie nicht mehr.
Bestätigst du die Fehlermeldung, wird das BIOS mit Werkseinstellungen neu geladen.

Es kann auch ein Problem mit dem Speicherbaustein selber sein, also dem Flashspeicher auf dem Mainboard, der das BIOS enthält.

Das heißt, entweder musst du mit dem Problem leben oder du kaufst was neues.

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Kurzer Exkurs wie ein Rechner überhaupt startet:

Das Netzteil in jedem halbwegs aktuellen Rechner entspricht der ATX-Norm.
Diese besagt - unter vielem anderen - das es eine dauerhafte Standby-Spannung (5V) ausgibt, selbst wenn der Rechner aus ist.

Diese Standby-Spannung liegt immer an, sobald das Netzteil mit einer funktionierenden Steckdose verbunden ist.
"Aus" heißt nämlich nicht komplett aus (wie bei der älteren AT-Norm), sondern eben nur Standby.

Diese Standby-Spannung versorgt unter anderem das BIOS bzw. genauer, den SRAM Anteil des BIOS, in dem die eingestellten Werte abgespeichert sind.
SRAM ist (wie DRAM, also z.B. Arbeitsspeicher) ein flüchtiger Speicher, der seinen Speicherinhalt ohne anliegende Spannung verliert.
Der Unterschied zu DRAM ist das SRAM keinen ständigen Refresh des Speicherinhalts braucht.

Und sorgt dafür das man den Rechner mit einem einfachen Taster ein- und ausschalten kann.
Bei der älteren AT-Norm wurde der Rechner ein- und ausgeschaltet, indem man mit einem massiven Schalter die 230V Netzspannung vor dem Netzteil trennte oder verband.

Zusätzlich wird eine Prüfsumme gebildet aus den Daten und Einstellungen des BIOS, die beim Starten des Rechners überprüft wird.
Wenn da was nicht übereinstimmt, kommt es zu einer Fehlermeldung. "CMOS Checksum Error", also genau dein Fehler.

Erst wenn das Netzteil ausgesteckt wird, indem man das Kabel aus dem Netzteil zieht oder eine Steckdosenleiste ausschaltet
(oder ein evtl. vorhandener Schalter am Netzteil auf "aus" gestellt wird) übernimmt die Batterie.
Wenn ausschließlich die Batterie für die Stromversorgung des BIOS-Chips (SRAM) zuständig wäre, würde sie nicht mehrere Jahre halten.

Das bedeutet auch das die Batterie viel schneller leer ist, wenn du den Rechner ständig nach dem Herunterfahren vom Strom trennst.

(Will man das BIOS auf Werkseinstellungen zurücksetzen, muss man das Stromkabel vom Netzteil entfernen.
Damit die Batterie die Stromversorgung des BIOS übernimmt. Quasi eine Art Notstromversorgung.
Mit dem ClearCMOS-Jumper (oder indem man die Batterie entfernt) wird dann die Verbindung von der Batterie zum BIOS physisch unterbrochen.
In dem Moment sind alle Werte im BIOS gelöscht, was den Werkseinstellungen entspricht.
Früher gab es mal Mainboards ohne entfernbare Batterie, sondern mit einem fest aufgelöteten Akku. Deshalb gab/gibt es ja überhaupt so einen ClearCMOS-Jumper.
Weil heutzutage würde es reichen einfach nur die Batterie zu entfernen.
Das BIOS selber wird natürlich nicht gelöscht, nur die Einstellungen. Beim nächsten Bootvorgang werden dann automatisch die Default-Werte geladen.
Versuche ich einen Rechner zu starten mit einem auf "löschen" gesetzten ClearCMOS-Jumper passiert was? Genau: Gar nichts. Der Rechner wird einfach gar nichts tun.
Will man die BIOS-Batterie wechseln, sollte man das bei eingestecktem Netzteil tun, damit das BIOS seine Werte nicht verliert.
Jetzt kann es natürlich sein, das es - abhängig vom Mainboard- und/oder Netzteil-Modell - noch Pufferkondensatoren gibt, die eine gewisse Spannung vorhalten,
für den Fall, das die Stromversorgung zum BIOS, aus welchen Gründen auch immer, mal kurzzeitig ausfällt, z.B. durch Schwankungen der Netzspannung o.ä.
Deshalb sollte man den ClearCMOS-Jumper min. 10-20 Sekunden lang brücken bzw. wenn man die BIOS-Batterie entfernt, zusätzlich die Kontakte des Batterie-Sockels kurz brücken.
)

Und wie startet nun so ein Rechner?
Das Netzteil versorgt das Mainboard dauerhaft mit einer 5V Standby-Spannung (Pin 9, violettes Kabel). Auch wenn der Rechner aus ist.

Betätigst du den Ein-/Ausschalt-Taster, wird lediglich ein Kontakt gebrückt, als Signal für das Mainboard den Rechner zu starten.
Bzw. genauer, das BIOS zu starten, dass dann seinerseits den Bootprozess einleitet.
Wenn man es übertrieben genau erklären will, funktioniert der Ein-/Aus-Taster wie ein Flipflop, eine bistabile Kippstufe.

Dann gibt es noch Pin 8, graues Kabel. Liegt dort eine Spannung an, wird dem Mainboard darüber signalisiert das das Netzteil ordnungsgemäß arbeitet.
Im Fehlerfall (des Netzteils) wird die Spannung an diesem Pin auf Masse gezogen und das Mainboard schaltet sich ab.

Schaltest du den Rechner über den Taster ein, wird als erstes das BIOS gestartet. Dieses beginnt mit dem PowerOnSelfTest (POST).
z.B. der erste dieser Tests ist die Überprüfung der CPU. Findet das BIOS keine, weil keine eingebaut ist oder das BIOS sie nicht erkennt, wird der Startprozess abgebrochen.

In dem Fall bekäme das Netzteil nicht die Anweisung (das Mainboard zieht zum Einschalten des Netzteils Pin 16, grünes Kabel auf Masse) sich einzuschalten.
Gehäuselüfter & Co. laufen erst, wenn das Netzteil eingeschaltet ist, weil erst dann die notwendigen 12V für die Lüfter bereitstehen.

Nicht das Netzteil startet das Mainboard (mit allem was sich da drauf befindet), sondern das Mainboard startet das Netzteil bzw. weckt es aus dem Standby-Modus auf.

Daher kommt schließlich auch der Begriff "booten". Denn was hat das Starten eines Rechners mit Stiefeln zu tun?
Da ein Rechner eine Software (BIOS/UEFI), die bereits laufen muss, braucht, um starten zu können, ist das so wie bei Baron Münchhausen,
der sich an den eigenen Haaren aus einem Sumpf gezogen hat. In der englischen Literatur sind es nicht seine Haare, sondern seine Stiefelriemen, bootstraps.
Kein Scherz.
 
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Anlöten wäre am besten oder mit Kroko-Klemmen.

Ein neuer PC ist eindeutig teurer als die Stromersparnis, wenn man den PC über eine schaltbare Steckdose vom Netz trennt, da stimme ich wrglsgrft zu.
 
Cerebral_Amoebe schrieb:
Ein neuer PC ist eindeutig teurer als die Stromersparnis, wenn man den PC über eine schaltbare Steckdose vom Netz trennt, da stimme ich wrglsgrft zu.
Seh ich auch so, aber darum ging es mir primär gar nicht. Eher drum, dass solches Verhalten in mehrerlei Hinsicht problematisch ist. Angefangen mit dem Problem des TE, welches nur auftritt weil er das eben macht bis hin zu abfackelnden Steckerleisten, weil minderwertige Schalter verbaut sind und es da gerne mal zu Kriechströmen kommt, wenn der Schalter entsprechend "ausgenudelt" ist.
 
@wrglsgrft: Ich hatte das mit der abschaltbaren Leiste bisher immer so praktiziert, und ja ich bin da vermutlich auch etwas vom Einspareffekt getrieben.

Ich habe jetzt interessehalber mal den Memtest86 laufen lassen, auch weil der ja intensiver sucht als die Windows Speicherdiagnose. Hat keine Fehler gefunden und alle Test wurden erfolgreich absolviert.

@KnolleJupp Würdest du empfehlen die Komponenten einzeln zu kaufen, oder sich einen PC konfigurieren zulassen wie z.b bei Alternate? Und was das Mainboard angeht, gibt es da noch Alternativen? Ich bin jetzt nicht so der Hardcore Gamer, meine Kernanforderungen sind eher Office Tätigkeiten, Multimedia/Streaming und gelegentliches zocken.
 
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Memory 09 schrieb:
Ich hatte das mit der abschaltbaren Leiste bisher immer so praktiziert, und ja ich bin da vermutlich auch etwas vom Einspareffekt getrieben.
Wirklich viel sparst du dir damit nicht. Ein neues Mainboard bzw. ein neuer PC kommt deutlich teurer.
 
Memory 09 schrieb:
oder sich einen PC konfigurieren zulassen wie z.b bei Alternate?
Sobald Du den dann auch zusammenbauen lässt, kostet das eine Stange Geld zusätzlich. Außerdem brauchst Du ja nicht unbedingt einen komplett neuen PC: Du brauchst ein Gehäuse, ein Mainboard und ein Netzteil und ggf. einen CPU-Kühler - mehr nicht, da Du den Rest aus dem jetzigen PC nehmen kannst. Wenn Dir die Leistung im jetzigen PC grundsätzlich reicht, dann musst Du ja auch nicht alles neu kaufen.
 
Vielen Dank erstmal das ihr mich als "Anfänger" so ausführlich aufklärt!

Das stimmt natürlich auch wieder @fixedwater. Alternate beispielsweise nimmt ja nochmal 150€ zusätzlich für den Zusammenbau. Bezüglich CPU Kühler hat knolle juup in seiner Liste schon was drin wo einer beim Prozessor mit dabei ist. Grafikkarte habe ich ja, die Nvidia GTX 1050TI (haut wahrscheinlich keinen vom Hocker), und einen Arbeitsspeicher mit 8GB, dazu noch eine 128GB SSD und eine 1TB HDD wobei auf der SSD das Windows System ist. Die SSD ist Western Digital und die HDD eine Seagate.

Und ich denke so schwierig wird ein Zusammenbau ja nicht sein. Kann ich eigentlich auch ein anderes Gehäuse von Fractual nehmen? Wichtig wird wahrscheinlich sein das es auf ATX basiert.
 
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