Neuorientierung mit Mitte 30 - wem ergings genau so?

Manegarm schrieb:
[...]
Fakt ist: Die meisten Jobs sind scheiße. Egal was. In der heutigen Wirtschaft gibt es kaum noch Freiraum. Es gibt für jeden Mist eine Stelle zu besetzen, das Problem ist dann dass die Jobs immer einseitiger werden. Die Arbeitsbedingungen werden auch immer mieser. Die Gehälter auch. Die Mieten immer teurer. All das trägt zur Unzufriedenheit bei. Schuld ist das Land.
[...]

Das ist gar kein Fakt.

Schuld hat zuerst die eigene Berufswahl und danach die eigene Arbeitgeberwahl.

Du hast wenige Freiräume? Such dir einen anderen Job oder einen anderen Arbeitgeber.
Dein Job ist einseitig? Such dir einen anderen Job oder einen anderen Arbeitgeber.
Dein Job hat miese Arbeitsbedingungen? Such dir einen anderen Job oder einen anderen Arbeitgeber.
Dein Gehalt ist mies? Such dir einen anderen Job oder einen anderen Arbeitgeber.
Deine Miete wird immer teurer? Ziehe in Gegenden mit sinken oder stagnierenden Mieten. Sollte kein Problem sein, dein Job und Arbeitgeber sind offenbar sowieso Müll.

Schuld haben immer die anderen. Nie die eigenen dummen Lebensentscheidungen.
 
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Idon schrieb:
Das ist gar kein Fakt.

Schuld hat zuerst die eigene Berufswahl und danach die eigene Arbeitgeberwahl.

Du hast wenige Freiräume? Such dir einen anderen Job oder einen anderen Arbeitgeber.
Dein Job ist einseitig? Such dir einen anderen Job oder einen anderen Arbeitgeber.
Dein Job hat miese Arbeitsbedingungen? Such dir einen anderen Job oder einen anderen Arbeitgeber.
Dein Gehalt ist mies? Such dir einen anderen Job oder einen anderen Arbeitgeber.
Deine Miete wird immer teurer? Ziehe in Gegenden mit sinken oder stagnierenden Mieten. Sollte kein Problem sein, dein Job und Arbeitgeber sind offenbar sowieso Müll.

Schuld haben immer die anderen. Nie die eigenen dummen Lebensentscheidungen.
Du hast natürlich recht.

Ist alles bestens in diesem Land. Keiner hatte je die Absicht sich zu beschweren
 
Es könnte sicherlich vieles besser sein, aber das Gras ist in anderen Ländern eher noch weniger grün.
Und es steht natürlich jedem frei, in eines der Länder zu gehen, wo es womöglich Fall ist (nachdem man hier die kostenlose Ausbildung mitgenommen hat).
Wir haben halt einen Sozialstaat, wer gesund und gut ausgebildet ist, kann in anderen Ländern bestimmt einen höheren Lebensstandard haben, aber arm wäre ich doch i.d.R. lieber hier.
 
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@Manegarm

Du hast also kein Gegenargument.


Aber gut, ich spiele das mal mit. Niemand hat behauptet, dass
(i) alles
(ii) bestens ist.

Du hast eine ganze Reihe an unbelegten und aus meiner Sicht dummen Äußerungen mit "Fakt ist" eingeleitet. Jede dieser Äußerungen deutet darauf hin, dass du in deinem Job verbittert bist. Die Gründe dafür liegen in dir - du wurdest vermutlich nicht "vom Land" in deinen jetzigen Beruf gezwungen und vermutlich hat auch "das Land" dir nicht deinen Arbeitgeber ausgesucht.


Warum also soll "das Land" deine Probleme lösen? Probleme, die du zwar als Fakten darstellst, die aber bereits daran scheitern, dass sie eben nicht allgemeingültig sind.



Erkläre uns doch mal
a) was du arbeitest
und
b) warum du dort wenige Freiräume hast bzw. welche Freiräume dir fehlen
c) welche miesen Arbeitsbedingungen dich treffen
d) was du unter einem miesen Gehalt verstehst (all-in pro Jahr)
e) und in welchem Postleitzahlengebiet du wohnst, was du pro qm zahlst, welche Besonderheiten es gibt (z. B. Garten) und wie stark deine Miete die letzten 10 Jahre gestiegen ist.

Und dann eben die Gründe, warum du weder Beruf noch Arbeitgeber wechselst.

Dann kann man DIR vielleicht mit DEINER individuellen Unzufriedenheit helfen. Oder dir bestätigen: Jop, du hast recht, dein Leben ist tatsächlich nicht so geil. Aber halt noch immer geiler als ein Leben in 80% aller anderen Länder.


@Schlumpfbert

Alles richtig!

Die Wahrheit ist aber halt auch:
Kein anderes Land will einen Deutschen haben, der sein Leben in Deutschland nicht auf die Reihe bekommen hat und dem anderen Land keinen ernsthaften Mehrwert bieten kann.
 
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Idon hat doch recht! Das hier und jetzt ist die Summe der Entscheidungen der Vergangenheit, ist man nicht zufrieden so muss man neue Entscheidungen treffen.

Mein Job machte mir Spaß das Team war super, mein Chef aber fachlich und als Vorgesetzter für mich eine Zumutung (privat menschlich war er aber ganz ok) …
Entscheidung musste her und ich habe gewechselt.

Die Möglichkeit hat nicht jeder, und ein Risiko kann man auch nicht immer eingehen wenn man für Frau und Kind Verantwortung trägt!
 
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@Heelix

Einen Jobwechsel nicht durchzuführen, weil man das Risiko scheut - kann ja gute Gründe dafür geben - ist aber eben auch genau eine bewusste und selbst getroffene Entscheidung.

Böse gesagt: Niemand hat einen gezwungen zu heiraten. Oder ein Kind zu zeugen.

Das sind alles Schritte, die man bewusst gegangen ist. Und wo man sich gesagt hat: Ja, das ist mir so wichtig, dass ich etwaige Nachteile (z. B. wenig/keine Flexibilität) in Kauf nehme.

Und das ist auch okay so! Aber man muss eben zu seinen Entscheidungen stehen.
 
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Idon schrieb:
@Manegarm



Warum also soll "das Land" deine Probleme lösen? Probleme, die du zwar als Fakten darstellst, die aber bereits daran scheitern, dass sie eben nicht allgemeingültig sind.
Ich hab nicht gesagt dass ich im Job unglücklich bin, ich bin nur mittelmäßig zufrieden.

Aber das ist kein Grund im Dilemma zu stecken, weil heutzutage viel mehr möglich ist als früher.

Deutschland hat aber noch zu viele veraltete Traditionen. zB darf man Medizin nur unter bestimmten Vorrausetzungen studieren (nicht dass ich es wollen würde) Ist nur das beste Beispiel.

Es steht eben nicht jedem von Anfang an alles offen. In der Schule gehts ja schon los. Nur die privat bessergestellten und welche die sich bei Lehrern einschleimen bekommen ihre Einsen in der Schule, und haben Chance auf ein 1.0 Abi. Welche die aus schlechteren Elternhäusern kommen, können noch so gut sein. Es gibt immer Lehrer die den Noten-Schnitt versauen.

Du hast in Deutschland eben nicht für alles die freie Wahl. Es kommt auch stark darauf an wo du geboren wurdest. Kommst du aus MV, bist du schon mal starkl in deiner Berufswahl eingeschränkt.

ich zB will jetzt mit programmieren in der Freizeit anfangen, weil ich das in ein paar Jahren beruflich machen will.
Ich komme ausm Maschinenbau und man merkt dass es rückgängig is.t Produktionen werden nach Asien ausgelagert, Corona macht alles kaputt, und die Naturnazis wollen alles auf Elektro umstellen.
 
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Ich höre da in erster Linie Verbitterung raus. Wenn ein Kind sehr gut ist, dann bekommt es auch Einsen.
Statistisch bekommen natürlich Kinder aus "guten" Familien eher Einsen, weil sie aufgrund der "guten" Gene intelligenter sind und von den Eltern auch eher gefördert werden. Es klingt immer blöd, wenn man das sagt, aber das ist pure Biologie und Statistik.
Warum man mit einem Einserabitur aus MV eingeschränkt sein soll, erschließt sich mir auch nicht, ich kann mir nicht vorstellen, dass dich eine Uni deshalb ablehnt.
Zugegebenermaßen ist es aber sicherlich schwieriger, wenn man an einer Schule in einem Brennpunktviertel ist, weil man dann tendenziell mit eingebremst wird.
 
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@Manegarm

Also ich bin in Sachsen-Anhalt geboren und habe dort meine schulische Laufbahn verbracht. Bis zur 10 Klasse Realschule und dann auf das Gymnasium gewechselt. Mein Elternhaus war den Lehrern egal ... hab auch kein 1.0 Abitur und bin dann fürs Studium nach Hamburg umgezogen.

Mir ist schon klar das weder MV noch SA als Bundesländer so rosig dastehen. Aber die Mauer ist vor über 30 Jahren gefallen. WIR können uns im Gegensatz zu unseren Eltern frei entscheiden wo wir wohnen und was wir beruflich machen wollen. Ich bin noch zu Zeiten der DDR geboren und bin froh, dass meine wesentliche Laufbahn dann erst nach der Wende statt fanden.

Ich hab 3 Kinder + Haus und hab grad den Job gewechselt. War nicht mehr zufrieden mit der alten Position und verdiene in der nächsten Position knapp 100k Jahresbrutto. Wenn man will, dann schafft man auch.
Wobei ein hohes Gehalt nicht zwingend ein Ziel sein muss. Mein Bruder hat sein Haus noch in Sachsen-Anhalt und lebt dort mit seiner Familie. Für weniger als 50k hat er halt über 3.500m² + Haus bekommen. Er muss nicht viel verdienen weil die größte Ausgabe (=Wohnen) ihn auch nicht viel kostet.

PS selbst Medizin kannst du auch mit ein 4.0 Abitur studieren. Du hast dann sehr viele Wartesemester, aber wenn du willst, dann kannst du dies machen. Die Studies überbrücken dann die Wartesemester meist mit der Ausbildung zum Rettungssanitäter, ist gar nicht mal so unüblich.
Früher musstest du dafür in der Partei sein und dann schon sehr sehr gute Kontakte gehabt haben, damit du Medizin studieren durftest.
 
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@Idon und @Manegarm
Ihr habt beide gute Punkte. Klar kann man sein eigenes Job Schicksal beeinflussen aber ich muss Manegarm in dem Punkt mit den "beschränkten" Jobs zustimmen. Ich bin zum Glück bei einem Arbeitgeber der das sehr flexibel sieht und ich mache weit mehr als meine Jobbezeichnung hergibt aber ich sehe auch, dass in manchen Bereichen immer mehr Job Standardisierung kommt. Und mit dem "falschen" Arbeitgeber lässt sich da wenig selber machen. Und zum Punkt man kann ja auch nochmal studieren oder so : als Single sicher machbar. Ist man Versorger der Familie wird das schon schwerer.
 
Aber genau das meinte Idon doch mit seinem Post, dass man durch die bewusste Entscheidung für Familie halt Einschränkungen in Kauf nehmen muss. Dafür hat der flexible Single andere Einschränkungen.
 
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Wenn ich später in meinem Leben in einer Sackgasse feststecke dann heißt das ja nicht dass die frühere Entscheidung eine Familie zu haben falsch war. Es kann zu dem Zeitpunkt ja alles gepasst haben. Von den Piloten hat sicher auch keiner damit gerechnet dass irgendwann so eine Pandemie kommt und man seinen Job mit besten Aufstiegschancen (Wortspiel 😁) mal an den Nagel hängen muss.
 
Klaro - aber das waren ja bewusst getroffene Entscheidungen. Für die ist niemand anderes verantwortlich als man selbst. Ganz besonders nicht der Staat.
 
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Manegarm schrieb:
Es steht eben nicht jedem von Anfang an alles offen. In der Schule gehts ja schon los. Nur die privat bessergestellten und welche die sich bei Lehrern einschleimen bekommen ihre Einsen in der Schule, und haben Chance auf ein 1.0 Abi. Welche die aus schlechteren Elternhäusern kommen, können noch so gut sein. Es gibt immer Lehrer die den Noten-Schnitt versauen.
Jetzt wird den Lehrern also schon Absicht unterstellt? Warum ist mir das nicht schon >30 Jahren die Idee gekommen, dass ich meine eigene Unwilligkeit, Sprachen zu lernen, einfach auf andere abwälzen kann? Seltsamer weise haben weder die 4 ern für die Sprachen in der Abi-Note mein Studium verhindert noch hat später irgendwen meine Abi- oder gar Diplomnote interessiert. Im Gegenteil, ich habe den Arbeitsvertrag nur mit der Zusage der Uni unterschrieben, dass ich nicht durchgefallen bin. Bei allen weiterern Jobwechseln hat (zum Glück) niemand mehr die Noten oder gar die Studienzeit interessiert.

Und wenn ich sehe, wie viele Kinder von Kollegen nach der Realschule und u.U. einer Lehre auf die FOS gehen um danach zu studieren, dann ist der generelle Weg sicher kein Alleinstellungsmerkmal in Bayern. Genauso wie der Berufseinstieg mit dem Bachelor, der zu meinen Zeiten schlicht unmöglich war. Das Vordiplon konnte man auch gleich verbrennen, das war nichts wert.

Manegarm schrieb:
Du hast in Deutschland eben nicht für alles die freie Wahl. Es kommt auch stark darauf an wo du geboren wurdest. Kommst du aus MV, bist du schon mal starkl in deiner Berufswahl eingeschränkt.
Wer Probleme damit hat, auf seine Herkunft angesprochen zu werden, muss es halt so machen wie eine Kollegin von mir. Die muss man schon sehr gut/lange kennen, um von ihr zu erfahren, wo sie aufgewachsen ist. Ihren Dialekt und jegliche sprachliche Feinheiten, die bei vielen eine Herkunft erahnen lassen, hat sie sich anscheinend über Jahre abtrainiert.

MilchKuh Trude schrieb:
Und zum Punkt man kann ja auch nochmal studieren oder so : als Single sicher machbar. Ist man Versorger der Familie wird das schon schwerer.
Warum hat das nur mein Kollege (mit Familie und m.W. auch Eigenheim) mit knapp 50 berufsbegleitend geschafft? Nicht, weil er damit erst angefagen hat als er meinte, sein Job wäre in Gefahr (er hat ihn bis heute und wollte auch nach dem Master nicht wechseln), sondern weil er, und sicher auch seine Familie, die Doppelbelastung über ein paar Jahre in Kauf genommen hat.

MilchKuh Trude schrieb:
Wenn ich später in meinem Leben in einer Sackgasse feststecke dann heißt das ja nicht dass die frühere Entscheidung eine Familie zu haben falsch war.
Wenn jetzt die Familie bei der nötigen Zukunftsplanung nicht mitzieht, dass ist für mich schon früher in der persönlichen Planung/Abstimmung etwas falsch gelaufen.
 
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Manegarm schrieb:
Oder Firma gründen. Dann muss man nicht mehr selber jeden Tag diese langweilige Scheiße machen.
Ich glaube Du stellst Dir ein Leben nach der "Firmengründung" zu rosig vor ;)
Klar gibt es Ausnahmen, aber die meisten Firmengründer stecken sehr viel Schweiss und Blut in Ihr Werk. Auch Jahre nach der Gründung.
Und wenn Du dann nur noch die schönen Arbeiten rauspickst, bist Du zum Vorgesetzten geworden der ich nie sein wollte.
 
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Cystofix schrieb:
Nun habe ich mich innerhalb der Frist einmal an der TU Darmstadt ( ich habe nur Fachhochschulreife, hier kann ich damit studieren ) für Geschichte und Soziologie im dortigen Joint-Bachelor-Programm entschieden und hadere nun damit, wie wohl die Zukunftsaussichten damit sein werden ( nach Master und ggf. erfolgter, wenn möglicher Promotion, bei der ich dann Mitte 40 wäre ).
Also vielleicht war ich bisher einfach nur beruflich in den falschen Branchen unterwegs, aber ich habe noch kein Unternehmen gesehen, welches händeringend nach promovierten Historikern/Soziologen mit Mitte 40 und null Berufserfahrung nach Abschluss sucht... Vielleicht ja einer der Mitforisten?
Ich denke da jedenfalls reflexartig eher an eine Karriere als Burgerbrater oder Taxifahrer wenn ich das so lese. :D


Dazu kommt, dass ich gerade im sozialen Bereich schon sehr oft so Aussagen gehört habe wie "Mit Studium ist man hier meist überqualifiziert und hat eher schlechtere Chancen auf dem Arbeitsmarkt", wobei das letztlich natürlich in erster Linie bedeutet: Die AGs wollen schlicht keine Akademikergehälter zahlen und stellen deshalb nur ungerne Studierte ein, Promovierte wohl noch viel weniger. Aber das nimm bitte mit einer gehörigen Prise Skepsis entgegen, ich habe selbst keinerlei Erfahrungen aus erster Hand in der Branche, das ist alles nur Hörensagen, aber eben von verschiedenen, voneinander unabhängigen Quellen.

Edit:
Noch eine wichtige Frage, die du dir stellen musst: Wie viele Unternehmen suchen einen Intensivpfleger mit BWL-Bachelor, wobei beides 10+ Jahre zurück liegt und letzterer mit 0 Jahren Berufserfahrung untermauert wurde? Insbesondere der BWL-Bachelor dürfte nach 10 Jahren, wenn du nie etwas damit angefangen hast, nahezu wertlos sein meiner Erfahrung nach...
Dementsprechen stehe ich dem Ganzen höchst skeptisch gegenüber und rate dir dringend davon ab.

Cystofix schrieb:
Gibt es jemandem hier im Forum, der sich auch einmal mit Anfang / Miitte 30 in einen Bereich neu (!) orientiert hat, der als vermeintlich brotlos gilt und hier beruflich glücklich und auch "erfolgreich" ist?

Würde mich über Antworten freuen.
Mal angenommen, hier findet sich jemand, der das geschafft hat wie du ihn suchst: Wenn das der glückliche Eine von hunderten ist, die das probiert haben, weckt das im schlimmsten Fall doch nur falsche Hoffnungen und ich würde noch lange nicht davon ausgehen, dass sich das so einfach übertragen lässt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie ein Bekannter mal so schön sagte:
Glück? Man muss sich sein Glück erzwingen.

Wenn dich etwas in deinem Leben nicht glücklich macht, ändere es.
Ist kein Game wo man immer neu starten kann.
 
Cystofix schrieb:
[...]Geschichte und Soziologie im dortigen Joint-Bachelor-Programm entschieden und hadere nun damit, wie wohl die Zukunftsaussichten damit sein werden ( nach Master und ggf. erfolgter, wenn möglicher Promotion, bei der ich dann Mitte 40 wäre ).

Natürlich habe ich als Fall-Back-Sicherheit meinen Job im Bereich der Intensivpflege, ab kommendem Jahr auch einen B.A. in Betriebswirtschaftslehre.
[...]

Als jemanden, der Leute einstellt, lese ich das so:
  • Weiß nicht was er im Leben möchte.
  • Hat fast nur studiert aber nie richtig gearbeitet.
  • Wird dafür (durch Alter und Abschlüsse) enorme Gehaltsanforderungen für das haben, was er leisten kann
  • Selbst wenn ich mich auf das Experiment einlasse: Nach wie vielen Monaten oder Jahren wird die Person kündigen, um dann Pilot zu werden, Reiseführer auf den Malediven, Mönch in Uganda oder einen Bachelor in Mathematik zu machen? Idealerweise direkt nachdem die Anfangsinvestitionen durch das Unternehmen getragen wurden?


So ein Lebenswandel kann funktionieren, meines Erachtens muss aber der Lebenslauf darauf angepasst werden oder aufbauen. Z. B. ein Studium im medizinischen Bereich (Intensivpfleger). Oder du möchtest in den Geschichte/Sozial-Bereich (warum?!), dann würde ich da erstmal mit einem Praktikum starten und während der gesamten Studiendauer (!) Praktika und Werkstudententätigkeiten erledigen, um Erfahrung und Lebenslauf aufzubauen. Dazu so früh als möglich Fuß in der Fakultät fassen, z. B. HiWi/WiMi. Damit hast du einen sicheren Job, knüpfst Kontakte für die Promotion, zeigst, dass du vielleicht endlich deinen Weg gefunden hast und kannst dann idealerweise ein paar Jahre für deine Hochschule arbeiten, bevor es in die Privatwirtschaft geht.
 
@Idon
Berufserfahrung ist ja mit unter relativ egal, das kann von Abteilung zu Abteilung so unterschiedlich sein das ich behaupten würde das ist nicht zu verallgemeinernder.

In unserer Abteilung Industrialisierung / prozessentwicklung sieht es so aus:

1.) Einsteiger, Erfahrung komplett egal, billig wie möglich -> quasi nur Absolventen, Preis ist Trumpf

2.)die Masse an Leuten, gering, brauchbar oder viel Erfahrung, hier streut das Gehalt auch ziemlich -> Berufserfahrung ja, wo spielt fast keine Rolle, Produkterfahrung egal.

3.) Spezialisten viel Erfahrung und Entsprechend höchste Gehälter abseits des Management. Rekrutiert sich aus 2.) oder erfahrene Mitarbeiter direkter Konkurrenten oder Dienstleister die ohnehin für uns arbeiten.

Leute die in 2 hängen aber 3 Gehalt wollen haben in aller Regel Pech wenn keine Planstelle für 3 offen ist. Diese leben damit und warten bis eine drei frei ist oder müssen sich einen anderen AG suchen.
man versucht in aller Regel über einmaligen Bonus oder Weiterbildungen die Mitarbeiter ohne höheres Gehalt zu halten wenn sie gut sind.

Komplett anders in unserer Materialentwicklung!
promoviert in Materialwissenschaften im weitesten Sinne ist man quasi gekauft, Berufserfahrung im eigentliche Sinne quasi nicht nötigt Frauenhofer nach dem Studium langt. Absolventen werden dort nie genommen. Ohne promovieren geht ggf. mal wenn man extrem viel Erfahrung im composit Bereich hat.

Wie gesagt das kann extrem verschieden sein.
Die Frage ist halt ob man am Anfang mit Mitte Ende 30 mit Einstiegsgehalt ein paar Jahre leben kann und will.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Heelix

Schon klar.

Aber:
1) Stellt ihr hierfür Absolventen ein die ihren Bachelor mit 22 Jahren abgeschlossen haben? Mit 30 Jahren? Oder mit 45 Jahren?
2) Stellt ihr hier jemanden ein, der nicht nur mehrere Jobs bereits geschmissen hat, sondern ganze Laufbahnen?


Fraunhofer als Promotionsstelle ist natürlich nett. Aber auch im Geschichts- und Sozialbereich? Bieten die sowas überhaupt an?


Ich weiß schon, worauf du hinaus willst. Ist bei uns Juristen ja zum Teil auch so; je nachdem, wo man hin möchte. Aber der TE studiert was Seltsames, hat dann mindestens zwei Berufslaufbahnen geschmissen und ist in einem Alter, in dem sich manche bereits zur Ruhe setzen.
 
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