Neustart als Linux-Anfänger, ein paar Fragen.

Ozmog

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Hallo ihr,

Ich habe etwas Hardware über und wollte damit gerne ein Linux-Rechner aufbauen. Ich will damit nicht unbedingt zum Linux-Profi werden, sondern eigentlich nur sehen, wie es läuft. Hatte vor gut zwei Jahren mal einen HTPC mit Linux Mint Cinnamon laufen, fand ich eigentlich schon nicht schlecht, ein paar Problemchen und die Tatsache, dass es ein System in Verwendung war, hatte mich damals wieder zu Windows getrieben.

Jetzt will ich es erneut versuchen. Grundlegend will ich ausprobieren, was (mit relativ einfachen Mitteln) mit Linux geht. Schwerpunkt des Systems soll Multimedia (Eigene Audio- und Video-Dateien, Streaming aus dem Internet) sein, nebenbei aber auch Office (ich habe bereits Open und LibreOffice auf Windows lange Zeit genutzt) und vielleicht auch Audio-Bearbeitung. Unterm Strich will ich ein einfaches Homeuse-System, also eher Umgang als Experimente. Ich habe nichts mit IT direkt zu tun und bin nur Fortgeschrittener Anwender ohne Programmierkenntnisse. Eingaben per Konsole sind mir nicht völlig fremd, ein paar Wochen hatte ich ja Linux bereits genutzt.

Aber:
Eine spezielle Aufgabe hab ich noch für den Rechner. Er soll Daten in meinen Netzwerk zu Verfügung stellen, nichts komplexes und es soll auch kein 24/7-System sein, sondern nur Bedarfsweise eingeschaltet werden. Es geht hierbei um Bilder, Audio- und Video-Dateien und einige wenige Dokumente, meist PDF. Zugriff soll dann über Windows-Rechnern (mein PC und mein HTPC) erfolgen. Kleines Extra wäre noch DLNA-Upnp, sodass mein Bluray-Player eventuell auch noch auf Medien zugreifen könnte.
Ich benötige dabei nicht unbedingt zig Funktionen eines NAS, sondern eher eine Dateifreigabe. Dafür soll das dann auch ohne zusätzliche Eingaben und ohne Monitor nach dem Systemstart funktionieren. Also Powerbutton drücken und wenig später auf die Inhalte über Netzwerk zugreifen. Es soll kein Backup-System sein, Backup wird mit externer Platte fortgeführt. Raid benötige ich auch nicht.

Und dann kommen wir zu den Fragen. Ich hatte mal Mint laufen und fand das ganz ansprechend und Ubuntu hab ich mir auch mal flüchtig angeschaut. Funktioniert meine Spezialaufgabe mit einen dieser beiden Distris? Damit ich gleich in die richtige Richtung gehe, bevor ich das System aufsetze. Also eine Ordner- oder Laufwerksfreigabe, die auch per Windows10 erreichbar ist?
Kann man da auch ein Medienserver mit laufen lassen, sodass DLNA-Geräte auf die Medien zugreifen können?
Oder doch andere Distris? Obwohl einfach gehalten sollte sie schon sein, sodass ein MS-Geschädigter Anwender nicht völlig aufgeschmissen ist. Eine aktuelle Mint-Iso habe ich schon mal runtergeladen.


Nebenbei meine Hardware:
AMD Athlon 5370 Kabini
8GB RAM
120GB-SSD für das System
Diverse HDDs (WD Red mit 3 und 6 TB, WD Purple mit 2 TB)
Hab ein Gigabit-Lan für die Rechner und den BD-Player. Ob das AM1 Board jetzt Gigabit oder wahrscheinlicher 100 Mbit hat, weiß ich jetzt nicht genau, muss ich noch mal prüfen, die Großen Datenmengen werden aber eher nicht über Netzwerk gefüllt, oder es hat eben Zeit. Es geht ja eher um direkten Zugriff.

"Clients":
Zwei Windows-PCs und eventuell ein Bluray-Player (Sony X800)


Es soll erst einmal ein Start werden. So einfacher der Weg dahin, so besser.
Hoffe das war einigermaßen verständlich, was ich vor habe und einigermaßen ausführlich genug. Erster Punkt ist also, welche Distri soll/kann ich nehmen für meinen anwendungsfall. Danach folgen sicher noch weitere Fragen.
 
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  • Bei Mint (19) ist derzeit das Samba kaputt. Nicht für Deine Zwecke geeignet
  • Bei Ubuntu 18.10 und Ubuntu-Server 18.10 funktioniert alles wie es soll, sehr zu empfehlen.
Ich würde Ubuntu Server 18.10 installieren, sshd und Samba aktivieren. Das war's dann wahrscheinlich im Grunde schon. Da hast Du zwar keine GUI, aber das Ding soll ja nur unter dem Tisch stehen.
 
Geht mit Ubuntu, Mint, quasi jeder Distro. Musst halt Samba installieren oder ftp/http server aufsetzen, dann am Besten die freizugebenden Ordner per mount irgendwo in einen Ordner verlinkt und per Samba/http/ftp freigeben. Keine Hexerei.
Dlna: hat ich nie laufen, da gibts diverse Server für aber welcher da wenig Konfiguration braucht/schnell drauf ist weiß ich jetzt nicht...
 
Ubuntu und seine Varianten(dazu gehört auch Mint) sind für Anfänger immer noch zu Empfehlen.
Datei freigabe kannst du fast mit jedem Linux System einrichten. Einfach samba nutzen, hierfür ein Link zu Ubuntuusers was ein sehr gutes Wiki für Ubuntu systeme hat. https://wiki.ubuntuusers.de/Heimnetzwerk/
Für DLNA-Geräten guck dort im Wiki nach.
 
Ich häng' mich mal rein:
Was ist eigentlich der Vorteil von ubuntu Server gegenüber einem Debian?
 
Das sollte alles gut funktionieren, du möchtest ja einen "on-demand" Homeserver haben oder?
Schau dir vielleicht mal diese Anleitung hier an (die Einrichtung des Webservers und Nextcloud kannst du ignorieren, die Installation und Grundkonfiguration liest sich aber ähnlich deiner Anforerungen).

Zum Thema DLNA-Upnp habe ich das gefunden, vielleicht hilft dir das.
 
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Gibt auch fertige NAS Lösungen auf Linux und BSD Basis.
NAS4free oder OpenMediaVault etc.
Ob auch DLNA unterstützt wird bin ich überfragt.

Was du willst ist eine eierlegende Wollmilchsau.
Und ohne Gbit-LAN macht das sowieso keinen Sinn.
Dann noch die Frage ob die CPU überhaupt geeignet ist das alles zu verkraften.
 
Zuletzt bearbeitet:
andy_m4 schrieb:
Ich häng' mich mal rein:
Was ist eigentlich der Vorteil von ubuntu Server gegenüber einem Debian?

Ubuntu basiert auf Debian, verwendet (je nach Version) aber neuere Pakete. Der wichtige Unterschied dürfte Canonical sein bei denen du bei Bedarf professionellen Support kaufen kannst.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke schon mal. Dann fange ich mit Ubuntu an.
Samba stellt dann die Daten im Netzwerk zur Verfügung? Dateisystem ist dann ja Unabhängig, wenn ich das richtig verstehe?

Noch einmal, um einige Missverständnisse vorzubeugen:
Ich will kein NAS, brauche auch kein Web-Interface. Es soll quasi ein normaler Rechner sein, der zusätzlich die Daten für das Netzwerk zur Verfügung stellt. Nach dem Starten des Systems sollen dann die Daten erreichbar sein, ohne ein extra Zutun. Einstellungen, Backup und Co werden direkt am Gerät durchgeführt, per Maus, Tastatur und Monitor, sowie auch normales Handling im Betriebssystem, nur soll das dann nicht zwingend notwendig sein, wenn ich nur auf Daten von einem anderen Gerät zugreifen will. Es wird kein 24/7-Gerät, sondern wird dann nur nach bedarf gestartet. DLNA wäre ein Nice-To-Have aber nicht zwingend notwendig, wenn der HTPC ja auch schon drauf zugreifen kann.

100Mbit/s sollte eigentlich locker reichen für mein Vorhaben, klappte ja auch mit einen NAS über Power-Lan mit geringerer Geschwindigkeit. Und der NAS hatte auch nur ein ARM drin.

Wenn ich das so hinbekomme, wie ich es mir vorstelle, wird die Hardware wohl ausgetauscht. Ich liebäugle da mit einem Athlon 200GE. Vorstellbar ist ein reiner Betrieb als NAS später auch, aber erst einmal will ich Linux auch nutzen und ein bisschen Ausprobieren (Ja, könnte man auch mit Live-Distri, Dualboot und Virtualisierung, will ich aber nicht)

So, Ubuntu ist mittlerweile auch schon runtergeladen. Nachher geht´s weiter, Rechner muss ich auch noch anschließen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nimm Ubuntu Desktop, Ordnerfreigaben per Samba kannst du mit einigen Mausklicks machen, ist auch nicht komplexer als untet Windows. DLNA geht zum Beispiel mit miniDLNA, dazu musst du dann halt eventuell für die Konfiguration auf die Kommandozeile, ist aber auch keine Hexerei.
 
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Ozmog schrieb:
Danke schon mal. Dann fange ich mit Ubuntu an.
Samba stellt dann die Daten im Netzwerk zur Verfügung? Dateisystem ist dann ja Unabhängig, wenn ich das richtig verstehe?

Genau, samba macht quasi das was Windows mit der Freigabesystematik macht. Dateisystem kannste drunterhängen wie du willst....

Ozmog schrieb:
Noch einmal, um einige Missverständnisse vorzubeugen:
Ich will kein NAS, brauche auch kein Web-Interface. Es soll quasi ein normaler Rechner sein, der zusätzlich die Daten für das Netzwerk zur Verfügung stellt. Nach dem Starten des Systems sollen dann die Daten erreichbar sein, ohne ein extra Zutun. Einstellungen, Backup und Co werden direkt am Gerät durchgeführt, per Maus, Tastatur und Monitor, sowie auch normales Handling im Betriebssystem, nur soll das dann nicht zwingend notwendig sein, wenn ich nur auf Daten von einem anderen Gerät zugreifen will. Es wird kein 24/7-Gerät, sondern wird dann nur nach bedarf gestartet. DLNA wäre ein Nice-To-Have aber nicht zwingend notwendig, wenn der HTPC ja auch schon drauf zugreifen kann.

100Mbit/s sollte eigentlich locker reichen für mein Vorhaben, klappte ja auch mit einen NAS über Power-Lan mit geringerer Geschwindigkeit. Und der NAS hatte auch nur ein ARM drin.

Wenn ich das so hinbekomme, wie ich es mir vorstelle, wird die Hardware wohl ausgetauscht. Ich liebäugle da mit einem Athlon 200GE. Vorstellbar ist ein reiner Betrieb als NAS später auch, aber erst einmal will ich Linux auch nutzen und ein bisschen Ausprobieren (Ja, könnte man auch mit Live-Distri, Dualboot und Virtualisierung, will ich aber nicht)

So, Ubuntu ist mittlerweile auch schon runtergeladen. Nachher geht´s weiter, Rechner muss ich auch noch anschließen.

Das macht samba, ja. Da sagste quasi 'gib den und den Ordner im Netzwerk als share frei'. Dlna an sich macht ja nur die Dateien Dlna kompatiblen Geräten im Netzwerk bekannt, die Freigabe dazu brauchste trotzdem per Share oder vllt auch Webserver (weiß nicht ob dlna über http geht).

Ich persönlich würd im root nen Unterordner /net machen und da per mount die ganzen Platten in Unterordner reinmounten (fstab), dann brauchste im Samba nur /net freigeben und den evtl noch mit dlna beackern....

Edit: und bräuchtest nur /net für Backups zu beachten :)
 
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Eben für reine Ordnerfreigabe nutzt man besser ein DesktopOS.
Könntest auch OpenSuse testen. Aber bei Multimedia ist das eher mies.
Aber alles was Dateisystem betrifft sollte es gut sein.
YAST ist dann zusätzlich noch ein Configtool.
 
Dann schonmal Danke, kann ich erstmal beackern. Mal sehen wie weit ich komme...
 
DLNA ist nicht Samba/Dateifreigabe!

Die Windows-Dateifreigabe und Samba stellen Dateien über das CIFS bzw. SMB 1.0 bis SMB 3.0 zur Verfügung - siehe zB Wikipedia-Eintrag
Diese Dateien werden 1:1 übertragen.

Bei DLNA (auch: UPnP AV) ist es komplizierter, denn hier werden die Hardware-Fähigkeiten der Geräte (Profile) genutzt, Fähigkeiten abgeglichen und Inhalte per HTTP übertragen.
Bei DLNA gibt es Transcoding - mit entsprechenden Hardware-Anforderungen, falls der Abspieler ein Feature nicht unterstützt - bei Dateifreigabe/Samba gibt es das dagegen nicht.

Beispiel:
Unterstützung von Untertiteln, mehreren Sprachen bzw. Audiospuren ist bei DLNA tendenziell problematischer, Einige "Features" wie DVD oder Blu-Ray ISO oder Ordner-Wiedergabe funktionieren afaik auch bei DLNA nicht so gut - keine Menüwiedergabe .
 
lokon schrieb:
DLNA ist nicht Samba/Dateifreigabe!

Hat auch niemand behauptet ;)

DLNA ist dann auch nur optional und nicht zwingend notwendig und auch nur für MP3 und (HD-)Videoclips, keine DVD- oder Bluray-Rips/Images, die habe ich original und wenn ich die auf Platte kopieren würde, bräuchte ich noch ein paar Terabyte mehr Festplatte (und viel Geduld). Zumal die meisten eh kopiergeschützt sind und somit es illegal ist, diese zu kopieren.
 
Ozmog schrieb:
die habe ich original und wenn ich die auf Platte kopieren würde, bräuchte ich noch ein paar Terabyte mehr Festplatte

Ich glaub der "Heimvideomarkt" ist immernoch recht groß und ein richtig geschnittenes Video mit Menü usw. ist etwas ansprechender als normale Handy-Dateishow - die DVD/Bluray analog zum On-Demand Fotoalbum.
Ich glaub viele DVD Authoringtools konnten damals auch gar keine verschlüsselten Datenträger erstellen - vermutlich ist das heute immernoch so wegen des Schutzes von DRM Keys und Lizenzzahlungen ...

Ozmog schrieb:
Zumal die meisten eh kopiergeschützt sind und somit es illegal ist, diese zu kopieren.
Ja - extrem ärgerlich, wenn bei DVDs oder Blurays der disc rot einsetzt und die Datenträger anfangen Bildfehler, Sprünge zu entwickeln. Besonders wenn es keinen Ersatz ("Neu") gibt und der Gebrauchtmarkt Preise von ~100-200 € haben möchte.
Die 20 Jahre alten Bücher sind noch fast so schön wie am ersten Tag.
 
lokon schrieb:
Ich glaub der "Heimvideomarkt" ist immernoch recht groß und ein richtig geschnittenes Video mit Menü usw. ist etwas ansprechender als normale Handy-Dateishow

In meinem Fall trifft das aber nicht zu. Habe keine solche Dateien. Und wenn doch, wird eben der HTPC genutzt, wenn nicht sogar immer, falls ich DLNA nicht zum Laufen bekomme.

Aktuell läuft die Installation von Ubuntu, viel mehr werde ich aber wohl heute nicht schaffen.
 
Update:

Der Linux-Rechner läuft. Habe mich für Ubuntu entschieden und läuft ganz gut. Muss mich nur noch orientieren, Festplatten sind jetzt auch Formatiert und ein paar Dateien zum testen sind auch drauf.

Freigabe des Ordners habe ich ausgeführt und mein HTPC findet Rechner und den freigegebenen Ordner, jedoch kommt beim Versuch, den Ordner zu öffnen die Fehlermeldung: Auf … konnte nicht zugegriffen werden. Sie haben keine Berechtigung für den Zugriff auf ...

Bei der Freigabe habe ich Haken bei "Anderen erlauben, Dateien in diesem Ordner zu erstellen und zu löschen" sowie "Gastzugriff" gesetzt. Danach poppte noch eine Meldung auf, bei der ich auf Automatisch Einrichten geklickt habe.
Was ist jetzt das Problem? Kann mir da einer helfen?

By the Way:
Mein AM1-Board hat doch Gbit-Lan, wunderbar...
 
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