News Oettinger warnt Wirtschaft vor übertriebenem Datenschutz

Cris-Cros schrieb:
Menschen kann man aufgrund ihrer vorhandenen Arbeitskraft durchaus auch als Rohstoff bezeichnen, Waffen und Drogen hingegen nicht. Schau dir doch mal die Definition von Rohstoff nochmal an. Allgemein muss man feststellen, dass hier sehr viele Gutmenschen unterwegs sind. Der Profit mit Daten hat doch längst begonnen, die Frage ist nur, ob deutsche Unternehmen noch mitmischen werden, oder ob das Land in Zukunft an Exportkraft verliert.

Deutsche Unternehmen mischen dabei nicht mit, europäische nur im Telekommunikations- und Netzbereich. Die großen Profite macht man allerdings seit Jahren dort, wo blauäugige Nutzer zunehmend fast ihr gesamtes Leben und unzählige Stunden der Konzentration, Arbeitskraft und Aufmerksamkeit Konzernen "schenken" und dabei noch im Hintergrund manipuliert werden. Das Ganze basiert auf dem Irrglauben, dass die Softwareentwicklung und laufende IT-Infrastruktur Unsummen kosten würden, die sich eine Privatperson nicht leisten könne.

Die Blackbox in PKW ist nur noch ein Beispiel dafür, wie man Arbeitskraft auf den Kunden "auslagern" kann. Dieser wird vielleicht mit niedrigeren Prämien gelockt, defacto spart der Versicherungskonzern dadurch aber deutlich mehr Geld ein, als wenn er sein altes Modell behalten würde. Den Nachteil hat der Kunde, dem hinterhergeschnüffelt wird.
 
Deutsche Unternehmen mischen dabei nicht mit

Deswegen auch die Formulierung, ob Deutsche Unternehmen noch mitmischen werden. Derzeit tun sie es nicht. Etwas anderes habe ich auch nicht behauptet

Dieser wird vielleicht mit niedrigeren Prämien gelockt, defacto spart der Versicherungskonzern dadurch aber deutlich mehr Geld ein, als wenn er sein altes Modell behalten würde. Den Nachteil hat der Kunde, dem hinterhergeschnüffelt wird.

Natürlich will hier Profit geschlagen werden. Die Daten müssen in bares umgemünzt werden, was sie hiermit ja hervorragend könnten. Der Kunde wird dadurch ja auch noch automatisch zum vorsichtigeren Fahren animiert, was die Schaden-Kosten-Quote endlich mal positiv beeinflussen dürfte.

In Deutschland hat die Black Box aber bisher kaum Relevanz. Nur ein kleiner Sparkassen Direktversicherer nutzt diesen Service Momentan. In Italien oder den U.S.A ist der Marktanteil solcher KFZ Versicherungen schon bei weitem höher.
 
nobizzle schrieb:
Es ist einfach eine maßlos übertriebene Haltung die auch keiner Vernünftig begründen kann.. Jo, ich will auch nicht, dass die Daten möglicherweise gegen mich verwendet werden könnten, wenn nen seltsames Regime an die Macht kommt.. viel wichtiger wäre hier, dass wir es dazu erst gar nicht kommen lassen.

Liest Du Dir eigentlich durch, was Du da so schreibst?

Die beiden Politiker - Fachkräfte haben Recht. Aber sie müssen wirklich versprechen, dass die Daten nicht von bösen Leuten ausgenutzt werden!

Deine Ansichten sind doch (hoffentlich) ironisch gemeint, oder?
 
Ich stimme diesbezüglich einem sehr guten Kommentar auf heise zu:
http://www.heise.de/newsticker/meld...-Rabatt-ein-schlechtes-Geschaeft-2473199.html
Eine Krankenkasse verspricht Kunden Rabatte, wenn sie ihre körperlichen Aktivitäten überwachen lassen. Was ist so verkehrt daran?

Das war ja abzusehen. Schon seit einiger Zeit gewähren diverse Autoversicherungen ihren Kunden Rabatte, wenn sie sich überwachen lassen – etwa die Signal Iduna. Nun ist auch die erste Krankenkasse auf den Trichter gekommen. Die Generali will ihren Versicherten Gutscheine für Reisen oder Fitnessstudios anbieten, wenn sie sich gesund verhalten. Überprüft wird das möglicherweise von einem Fitnesstracker. Künftig soll es auch Prämiennachlässe geben.
 
HannesHansen schrieb:
Die beiden Politiker - Fachkräfte haben Recht. Aber sie müssen wirklich versprechen, dass die Daten nicht von bösen Leuten ausgenutzt werden!

Ich hoffe, ich hab es falsch verstanden oder den Kontext nicht im Hinterkopf:
Aber meinst du das wirklich ernst, oder hast du gerade Öttinger als Fachkraft bezeichnet, der deswegen Recht hat? Ernsthaft?

Wer Ahnung hat ist der CCC, in dem Bereich die Piraten oder sogar die Redakteure einer jeden PC-Fachzeitung, wenn auch diese hier teils belächelt werden.

Die bösen Leute sind übrigens die Politiker und nicht "irgendwelche Kriminelle", oder wieso gibts "No flight"-Listen in den USA, wo man willkürlich drauf landet ohne wirkliche Chance, wieder runterzukommen? Was passiert wohl, wenn Versicherungen sich von ihrem gedachten Zweck verabschieden, wenn das Solidaritätssystem untergraben/ausgehöhlt wird und Generali nur der Vorreiter ist, während KFZ-Versicherungen gerne eine Totalüberwachung einführen möchten.
Dobrindt will eine Totalüberwachung auf der Autobahn einführen, die für den eigentlichen Zweck unnötig ist, aber bin ich jetzt "paranoid", wenn ich weiß[/], dass das später ausgenutzt, zweckentfremdet und missbraucht wird vom Staat?

Die Daten, die nicht erhoben werden, können nicht missbraucht werden und da sollte der Staat mit Allmachtsphantasien mal überlegen, welchen Zweck er hat, oder ob er sich seinen ausufernden (Überwachungs-)Selbstzweck selber einredet und propagiert.

Leider hemmt die manuelle Freischaltung die Diskussion wegen zeitversetzter Veröffentlichung. Daher kann es leider sein, dass manches schon gesagt wurde und so weiter. Naja, wenns nötig ist, ist es schade...
 
HannesHansen schrieb:
Liest Du Dir eigentlich durch, was Du da so schreibst?

Die beiden Politiker - Fachkräfte haben Recht. Aber sie müssen wirklich versprechen, dass die Daten nicht von bösen Leuten ausgenutzt werden!

Deine Ansichten sind doch (hoffentlich) ironisch gemeint, oder?

Das ist doch so vollkommen aus dem Zusammenhang gerissen!

Wenn ich mit so einem Pessimismus durch die Gegend rennen würde, wie du es mir mit diesen Schnipseln unterstellst, hätte ich mich wahrscheinlich schon erschossen.

Noch mal: Wir leben in einer Demokratie (und ich will jetzt nicht ne Diskussion über die Auslegung einzelner Personen hier starten). Unser Land ist ein Rechtsstaat, wo niemand wegen seiner Ansichten oder ähnlichem verfolgt wird. Punkt. Es ist Aufgabe der Bürger - dafür gibt es Wahlen - dafür zu Sorgen, dass das so bleibt.

Die von uns gewählten Politiker haben die Aufgabe uns zu vertreten und sich um solche Belange zu kümmern. Ich wiederhole nochmal: Wenn ihr alle meint es besser machen zu können, hindert euch keiner dran ne politische Karriere zu starten (nebenbei würdet ihr viel Geld verdienen und wärt auch im Alter versorgt). Macht aber irgendwie keiner? Warum? Die meisten Leute sind hier doch schlicht und ergreifend Dummschwätzer die sich über nen Thema auslassen, dass Sie nur in Ansätzen verstanden haben. (ok, das ist so nicht ok, weil ich es sicherlich auch nur in ansätzen verstanden habe.. hätte es jemand in gänze verstanden, wären wir was das thema angeht sicherlich nicht weltweit so konfus)

Wenn dann noch dazu kommt, dass ich davon ausgehe, dass Google morgen verkündet die Welt beherrschen zu wollen, in Deutschland ne islamistische Diktatur ausbricht und Dieter Bohlen deren Anführer wird, ja.. dann hätten wir nen Problem. Sind wir mal ganz ehrlich: Das wird aber nicht passieren!

Ich wiederhole: Herr Oettinger redet nicht von der Abschaffung sämtlicher Datenschutzrichtlinien (das wird er auch nicht schaffen). Er ist nur im Gegensatz zu den meisten deutschen der Meinung, dass es einen MITTELWEG geben muss, zwischen US-Standards wo auf alles geschi**en wird und dem deutschen Weg, bzw. dem den du willst, dass du alles nutzen kannst, der Anbieter aber nichts mit den sogar natürlich und unweigerlich anfallenden Daten anfangen darf.

Ich kann einfach nicht verstehen, wie du dich hier in diesem Forum unterhalten kannst und gleichzeitig glaubst, dass alleine daraus nicht schon genug Dinge über dich bekannt sind. Ich gehe auch weiter davon aus, dass du viele andere technische Dinge verwendest, die alleine durch deren Nutzung so unglaublich viel über dich preisgeben. Stichwort Metadaten: Diese lassen sich doch schlicht und ergreifend garnicht verhindern! (s. Artikel RP-Online - Experiment eines Journalisten mit einem Niederländer - Was Metadaten über uns verraten)

Ich finde es im Gegenteil irgendwie rückständig, wenn man im Jahre 2014 immernoch denkt, dass das Internet ein vollkommen losgelöster Teil unserer Gesellschaft ist. Am besten gar keine Daten erfassen. Jo.. Geht leider nicht.

Ich verstehe nicht, wie hier jemand auf die Idee kommt, dass ich hier derjenige bin, der sagt alle datenschutzrechtlichen Maßnahmen sollten aufgehoben werden. Nein! Aber unsere Gesellschaft muss lernen in einem vernünftigen Maß damit umzugehen. Die Komplexität die dahinter steckt ist aber einfach gigantisch! Mit "Alles verbieten!" ist einfach niemandem geholfen.

Wenn ich jetzt wieder das Beispiel mit dem Auto nehmen und den Bewegungsdaten für Versicherungen. Das ist KEIN begrüßenswerter Ansatz. Andererseits könnte man mit diesen Daten aber vlt. Gefahrenstellen erkennen. Was weiß ich nicht alles, was es für POSITIVE Nutzungsmöglichkeiten gäbe, die niemandem schaden, im Gegenteil sogar nützlich sein könnten.

Und im Falle dieser Versicherungsgeschichte mit dem Lebensstil hoffe ich im Sinne des Solidaritätsgedankens, dass ein solches Geschäftsmodell gerichtlich verboten wird.

Es ist der falsche Ansatz den technischen Fortschritt aufzuhalten in dem man Daten per se verflucht und deren Nutzung komplett verbietet.
 
Zuletzt bearbeitet:
Der CCC und die Piraten sollen Ahnung von Wirtschaften haben? Ohne dem CCC, oder einem Redakteur einer PC Fachpublikation zu nahe treten zu wollen, aber da bin ich einer anderen Meinung.

Was ist denn der eigentliche Sinn einer Versicherung? Seit der Deruglierung Mitte der 90er ist der Markt umkämpft und jeder versucht Profit zu schöpfen.
Das Einzige, was ich kritisch betrachte, ist der Risikoausgleich. Dieser soll im einzelnen ungewiss und im kollektiv schätzbar sein. Das ganze wird durch solche Technologien ausgehebelt.

Wie ich schon angeführt habe, ist der Einbau einer Blackbox gang und gebe, z.B. in Italien und den U.S.A.. Die Daten, welche im Auto generiert werden, sind übrigens hart umkämpft. Automobilhersteller würden diese am liebsten gleich im Unternehmen behalten.
 
Kreisverkehr schrieb:
Ich hoffe, ich hab es falsch verstanden ...


... oder die Ironie nicht verstanden und den Zusammenhang der Antwort auf einen anderen Beitrag...;)
 
Heißt also, Telefon, email und Hausnummer immer schön überall mit angeben und den Newsletter beantragen, damit andere einen ordentlich mit Spam zudröhnen können? Oder wie ist das gemeint?
 
nobizzle schrieb:
Das ist doch so vollkommen aus dem Zusammenhang gerissen!

Isses nich. Ich dachte nur, dass du deine Posts auch im Gedächtnis hast. Delhalb wollte ich nicht alles komplett zitieren.


Wenn ich mit so einem Pessimismus durch die Gegend rennen würde, wie du es mir mit diesen Schnipseln unterstellst, hätte ich mich wahrscheinlich schon erschossen.

Pessimismus vs. Erfahrungen + Wahrscheinlichkeiten

Noch mal: Wir leben in einer Demokratie (und ich will jetzt nicht ne Diskussion über die Auslegung einzelner Personen hier starten). Unser Land ist ein Rechtsstaat, wo niemand wegen seiner Ansichten oder ähnlichem verfolgt wird. Punkt. Es ist Aufgabe der Bürger - dafür gibt es Wahlen - dafür zu Sorgen, dass das so bleibt.

Da du ja kategorisch eine Diskussion darüber ablehnst: PUNKT stimmt nicht.

Die von uns gewählten Politiker haben die Aufgabe uns zu vertreten und sich um solche Belange zu kümmern. Ich wiederhole nochmal: Wenn ihr alle meint es besser machen zu können, hindert euch keiner dran ne politische Karriere zu starten (nebenbei würdet ihr viel Geld verdienen und wärt auch im Alter versorgt). Macht aber irgendwie keiner? Warum? Die meisten Leute sind hier doch schlicht und ergreifend Dummschwätzer die sich über nen Thema auslassen, dass Sie nur in Ansätzen verstanden haben. (ok, das ist so nicht ok, weil ich es sicherlich auch nur in ansätzen verstanden habe.. hätte es jemand in gänze verstanden, wären wir was das thema angeht sicherlich nicht weltweit so konfus)

Das heißt im Umkehrschluss, dass du mit der bisherigen Politik 100%-ig zufrieden bist und du grenzenloses Vertrauen in die zukünftige hast. (sonst wärst du ja ein Dummschwätzer, der sich nicht traut selbst in die Politik zu gehen)

Wenn dann noch dazu kommt, dass ich davon ausgehe, dass Google morgen verkündet die Welt beherrschen zu wollen, in Deutschland ne islamistische Diktatur ausbricht und Dieter Bohlen deren Anführer wird, ja.. dann hätten wir nen Problem. Sind wir mal ganz ehrlich: Das wird aber nicht passieren!

Polemische Überspitzungen mögen dich in deiner Sicht zwar als lustigen Kerl darstellen - beweisen aber nicht, dass es ohne das Eintreffen dieser keinerlei Probleme/Risiken in dieser Geschichte gibt.

Ich wiederhole: Herr Oettinger redet nicht von der Abschaffung sämtlicher Datenschutzrichtlinien (das wird er auch nicht schaffen). Er ist nur im Gegensatz zu den meisten deutschen der Meinung, dass es einen MITTELWEG geben muss, zwischen US-Standards wo auf alles geschi**en wird und dem deutschen Weg, bzw. dem den du willst, dass du alles nutzen kannst, der Anbieter aber nichts mit den sogar natürlich und unweigerlich anfallenden Daten anfangen darf.

Die Frage ist doch einfach nur, ob Daten nicht erstmal geschützt werden müssen und dann explizit (und einzeln) durch den "Rechteinhaber" (Firma oder Bürger) freigegeben werden dürfen. Das Wischiwaschi von Oettinger und Dobrindt suggeriert da was ganz anderes.

Ich kann einfach nicht verstehen, wie du dich hier in diesem Forum unterhalten kannst und gleichzeitig glaubst, dass alleine daraus nicht schon genug Dinge über dich bekannt sind. Ich gehe auch weiter davon aus, dass du viele andere technische Dinge verwendest, die alleine durch deren Nutzung so unglaublich viel über dich preisgeben. Stichwort Metadaten: Diese lassen sich doch schlicht und ergreifend garnicht verhindern! (s. Artikel RP-Online - Experiment eines Journalisten mit einem Niederländer - Was Metadaten über uns verraten)

Alles lässt sich schlicht und ergreifend verhindern/eingrenzen/steuern etc.

Ich finde es im Gegenteil irgendwie rückständig, wenn man im Jahre 2014 immernoch denkt, dass das Internet ein vollkommen losgelöster Teil unserer Gesellschaft ist. Am besten gar keine Daten erfassen. Jo.. Geht leider nicht.

Das ist wiederum schwarz/weiß.
Das ist halt so....Kopf in den Sand...


Ich verstehe nicht, wie hier jemand auf die Idee kommt, dass ich hier derjenige bin, der sagt alle datenschutzrechtlichen Maßnahmen sollten aufgehoben werden. Nein! Aber unsere Gesellschaft muss lernen in einem vernünftigen Maß damit umzugehen. Die Komplexität die dahinter steckt ist aber einfach gigantisch! Mit "Alles verbieten!" ist einfach niemandem geholfen.

Hat hier keiner gefordert. Nur du bist der Meinung, dass das gefordert wird.

Wenn ich jetzt wieder das Beispiel mit dem Auto nehmen und den Bewegungsdaten für Versicherungen. Das ist KEIN begrüßenswerter Ansatz. Andererseits könnte man mit diesen Daten aber vlt. Gefahrenstellen erkennen. Was weiß ich nicht alles, was es für POSITIVE Nutzungsmöglichkeiten gäbe, die niemandem schaden, im Gegenteil sogar nützlich sein könnten.

Tja - das ist aber alles so komplex (und sonst wäre es ja auch so rückständig), dass du eben auch mit "nicht begrüßenswerten" Erscheinungen leben müsstest. Selbst wenn sie gegen dich verwendet würden. Auch ohne Schurkenstaaten und Diktaturen.

Und im Falle dieser Versicherungsgeschichte mit dem Lebensstil hoffe ich im Sinne des Solidaritätsgedankens, dass ein solches Geschäftsmodell gerichtlich verboten wird.

Da muss man aber auch mal sehen, dass Versicherungen auch wertvolle Unternehmen sind und da der Datenschutz nicht übertrieben werden sollte. Schon garnicht immer über diese Verbote.

Es ist der falsche Ansatz den technischen Fortschritt aufzuhalten in dem man Daten per se verflucht und deren Nutzung komplett verbietet.

So ist das mit dem per se... Daten verflucht keiner. Gegen kontrolliertes/transparentes Verarbeiten mit dem Vetorecht des Inhabers hat hier keiner was. Das gibt es aber eben nicht. Und das ist nach Meinung von Oettinger, Dobrindt und dir noch zu streng reglementiert?
 
Ob man sich jetzt eins zu eins an den USA orientieren sollte lasse ich jetzt mal dahin gestellt, aber ansonsten hat der gute Mann recht.
Im Zeitalter des Internets spielt "das Land der Dichter und Denker" eine immer geringere Rolle, wenn sich das je ändern soll müssen die Firmen sich den neuen Bedingungen anpassen.
Man muss das nicht immer mögen, aber Fakt ist das diese amerikanischen Unternehmen mit genau solch laxen Datenschutzbestimmungen zu den größten Konzernen/Firmen ihrer Branche geworden sind.
Und zumindest was facebook angeht, da waren WIR Europäer diejenigen die mit dem Fuß in der Tür (StudiVZ), und haben es nicht geschafft diesen riesigen Vorsprung zu nutzen.
Bei mobilen Telefonen war es im Grunde das gleiche, auch da hatten wir mit nokia DEN Branchenprimus im Rennen, der sich ebenfalls das Zepter aus der Hand hat nehmen lassen.
Und wenn unsere Autobauer nicht aufpassen wird es Ihnen vielleicht auch so gehen, denn wenn Google es wirklich schafft das "selbst fahrende Auto" serienreif zu bekommen, bin ich nicht sicher ob sie es dann in Deutschland ferigen lassen wollen...

Aber wie sagt man so schön, "der Fisch stinkt vom Kopf her", soll heißen, die Regierung muss diese Entwicklung besser fördern, vielleicht mit einer "Internet-Agenda 2020"
Natürlich gehört der Ausbau des Internets außerhalb der Großstädte auch dazu.
Aber wer weis, vielleicht können wir Europäer auch einfach nicht kundenorientiert denken und handeln, hier geht man immer erstmal davon aus das der Kunde, Arbeitnehmer oder was auch immer, einen verarschen oder ausnutzen will, wenn man ihm auch nur einen Meter mehr Freiraum lässt...
 
@ HannesHansen

Oder so...

Cris-Cros schrieb:
Der CCC und die Piraten sollen Ahnung von Wirtschaften haben? Ohne dem CCC, oder einem Redakteur einer PC Fachpublikation zu nahe treten zu wollen, aber da bin ich einer anderen Meinung.

Was ist denn der eigentliche Sinn einer Versicherung?

Ich hatte eigentlich gemeint, dass diese im digitalen Bereich, also Technologie, "Neuland", Infrastruktur und dergleichen Ahnung haben. Wenn unsere Pappenheimer und Verantwortlichen nichtmal einen - strikt abzulehenden - Trojaner so programmieren können, bzw. keine Programmierer, die was draufhaben anheuern können, dann auslagern müssen und nichtmal überprüfen können, ob der deren Vorgaben überhaupt einhält... Oder dass 100er Millionen versenkt wurden, weil die im Bund es nicht draufhaben, umzurüsten...
Äh, was ich gemeint hab: BKA hat nichts drauf, die Regierung bezeichnet diese Technologie als "Neuland" und DANN wollen die entsorgten Politiker dann europaweit ihre Inkompetenz in Gesetze gießen?

Wirtschaft ist nicht der Gründungsgrund der Piraten und muss es auch nciht sein, da es mMn deutlich ausreicht, eine starke Datenschutz- und "Internet/Infrastruktur"-Partei zu sein. Das Thema geht ja alle an, greift deutlich ins Offline-Leben mit NSA, BND, Abschaffung der Grundrechte und Anprangern der Politik des "wir brechen mal das GG, mal schauen ob das BVerfG was merkt"....

Öhm, Versicherung:
Geld verdienen dürfen die gerne, finde ich. Allerdings sollte ein gewisser Umfang und so weiter eingehalten werden. Durch die manuelle Freischaltung ist mein Beitrag verfasst worden, als deiner auch noch nicht zu lesen war, was sagen soll: Ich hab das mit Generali und KFZ-Versicherungen auch erwähnt und das untergräbt sowas von den Gedanken der Solidarität, das ist nicht mehr feierlich.
Eine Versicherung lebt davon, dass alle einzahlen und nicht jeder alle Leistungen in Anspruch nimmt. Die neusten Reformen, Praxisgebühr (die is schwachsinnig gewesen) etc. waren jetzt auch nicht von Sachverstand getragen.

Wie auch immer: Wenn ich mir anschaue, welchen Mist die für ihre guten Wirtschaftskenntnisse gerühmten Politiker verzapfen, auch gerade in Wirtschaftsthemen, was sollen dann "fachfremde" Politiker ohne Erfahrung noch mehr vermurksen können? Nunja, wenigstens besteht bei denen die Hoffnung, dass die sich mal Experten ins Boot holen... Egal, wird von der Mehrheit nicht so gesehen.
 
nobizzle schrieb:
Ich finde es im Gegenteil irgendwie rückständig, wenn man im Jahre 2014 immernoch denkt, dass das Internet ein vollkommen losgelöster Teil unserer Gesellschaft ist. Am besten gar keine Daten erfassen. Jo.. Geht leider nicht.

Geht schon. Schau dir einfach einmal an, was du täglich für Daten verschickst, empfängst, und welche Muster von deinem Handeln aufgezeichnet werden. Jetzt frage dich einmal selber, ob das zwingend sein muss. Muss ein Konzern deine Emails mitlesen und auswerten, muss er dein Surfverhalten protokollieren, muss er deine Bewegungsmuster speichern, muss er wissen, wen du kennst und was du gerne zu Mittag ißt?

Warum muss er das alles wissen? Weil er damit Geld verdienen will. Deutlich mehr Geld als das, was du dafür an Gegenleistung bekommst.

Google ist bei seiner Datenschutzerklärung z.B. besonders erfindungsreich, die lassen so gut wie jede Tür offen. Formulierungen wie "gegebenenfalls" und "möglicherweise", tauchen dort in fast jedem Satz auf.

Übrigens, die Konzerne tun gerne so, als seien sie ein losgelöster Teil unserer Gesellschaft, das beweisen sie mit ihrer Steuermoral und ihrer Gesetzestreue. Die würden am liebsten ihren eigenen Staat gründen, ohne Politiker, die ihre Geschäftsmodelle zerpflücken und einstampfen wollen, aber auch ohne aufgeklärte Bürger, die das System kritisch hinterfragen.

Oettinger ist EU Komissar für Digitale Wirtschaft und Gesellschaft, hat aber leider kein fundiertes Wissen auf dem Gebiet. Wie das mit seinen Mitarbeitern aussieht, wissen wir nicht. Die US-Konzerne haben genug Geld in der Kasse, um mit Top-Lobbyisten auch in Brüssel die Dinge so zu drehen, wie es ihnen passt.
 
Interessant finde ich bei dieser Diskussion, wie aus der Forderung des Hr. Oettinger, dass es beim Thema Datenschutz einen gesunden Kompromis zwischen Wirtschaft und Bürgern geben muss, auf einmal die Abschaffung sämtlicher Rechte, die völlige Transparenz der Bürger und die total Überwachung wird.

Es gibt ja den schönen Spruch:"Wenn du für eine Leistung nichts bezahlst, dann bist du nicht der Kunde, dann bist du das Produkt!"

Auch die Wirtschaft hat nichts zu verschenken.
Auch diese bösen US-Konzerne haben nichts zu verschenken.

Trotzdem bieten viele ihre Leistungen uns Usern gegenüber unentgeltlich an.

Solange nur wenige ich dagegen wehren, auf eine andere Art zu bezahlen, nämlich durch das Erstellen von Verhaltensprofilen, wird es niemanden jucken.

Aber stellen wir uns mal vor, die EU würde es per Gesetz Unternehmen verbieten, Daten und Profile von Usern zu erstellen, etc was würde dann passieren?

Langfristig dürften Europäer auf keine Webseite von kommerziellen Content-Anbieter mehr drauf.
Keine Suchmaschinen mehr, keine Videoportale, kein Sozialnetzworking, keine Messanger mehr, keine Vergleichsportale, ...

Das wäre das digitale Ende von Europa.

Es muss also einen Kompromis in dieser Sache geben und genau das fordern diese beiden Politiker, dass es für diesen Kompromis eine europaweite Regelung geben soll.

Mich würde jetzt auch mal eine Statistik interessieren, wieviele von den ForumUsern, welche für einen strengen Datenschutz sind, gleichzeitig dafür sind, dass der Download von Büchern, Musik und Filme für den privaten Konsum straffrei beliben sollte?
 
Ganz großes Kino, die mit eingeschränkten Bürgerrechten sind die Gewinner.
Anstatt mal über die Börsenwerte der jeweiligen Konzerne nachzudenken.
Zwar ist es z.B. Facebook 2013 das erste Jahr gelungen das erste mal einen Gewinn nach Steuern von 1 Mrd.$ zu machen. Aber davor liegen einige Jahre quasi ohne Gewinn. Das schaffen andere Konzerne auch.
Was bleibt:
- Eine Internetplattform, die durchaus vergänglich ist
- Technisches Knowhow und Infrastruktur, deren Wert aber nur eine kurze Halbwertszeit haben.

Wie lange es dauert, bis diese Blase platzt wird man noch sehen.
 
@mace1978

Nö, eigentlich sind die Firmen too big to fail.

Facebook stand zwar vor der Gefahr durch eine andere disruptive Technologie verdrängt zu werden - doch das konnten sie abwenden indem sie diese Technologie, nämlich Whatsapp, einfach aufkauften.
Hier sorgte also nicht unbedingt die eigene Technologie dafür, dass sie eine Gefahr abwenden konnten, aber Facebook konnte sich mit dem Batzen Geld den sie besitzen einfach "freikaufen".

Google ist höchstens durch Forderungen nach einer Aufspaltung gefährdet.
Suche im Internet ist mittlerweile so sehr mit Google verknüpft, dass kleine Suchmaschinen eigentlich keine Chance haben Google zu verdrängen. Ja nicht einmal Microsoft schafft das mit Bing, egal wie viel Geld sie in dieses Projekt stecken.
Und solange über Google gesucht wird fließen auch die Werbeeinnahmen.
Der Wechsel zum mobilen Internet ist mit Android bereits bedacht (und überhaupt wurde Android nur gekauft weil man Angst hatte, dass Windows Mobile in Zukunft das mobile Web beherrschen könnte und Google aussperrt).
Es gibt zwar diverse Unsicherheitsfaktoren, beispielsweise wie sich Werbeeinnahmen im Internet entwickeln werden - aber Google hat genug Bargeld um sich auch bei Einbrüchen in diesem Sektor ausreichend lange über Wasser zu halten bis Alternativen gefunden wurden. Beispielsweise bei Transportdienstleistungen (siehe Uber).

Apple ist nicht abhängig von Daten, gehört also eigentlich nicht in diese Diskussion.
Allerdings können sie auch nicht wie eine platzende Blase von heute auf morgen untergehen, denn da sie (Selbstverständnis) nicht einfach Smartphones verkaufen sondern Erlebnisse können sie nicht einfach von billigeren Anbietern verdrängt werden.
(Dann hätte Kik auch schon alle anderen Modemarken verdrängt).

Bleibt Microsoft. Die sind auch nicht besonders abhängig von Daten, sind allerdings gerade in einer Krise in der sich zeigt, dass der bisherige CEO einfach absolut keinen Plan von gar nichts hatte.
Mit einem Wechsel weg von der Lizenzierung von Software hin zum Verkauf von Hardware und Services (Office 365, Azure) ist man dort gerade im Umbruch und bisher sieht es eigentlich ganz gut aus.
Ob sich die Hardwaresparte jedoch langfristig beweisen kann muss sich erst zeigen.
 
Ich weiß jetzt nicht, ob die 1 Mrd. Dollar nach Steuern!!! stimmen, aber alleine das unterstreicht doch die Macht. Der Konzern wird nicht, wie MySpace, einfach mal den Bach runtergehen. Dafür sind sie Mittlerweile zu groß, wie schon richtig gesagt wurde.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator: (überflüssiges Zitat entfernt!)
Ich wage mich mal die Herren Oettinger, Dobrindt und Co. vor zu viel Demokratie zu warnen. Die ist auch schädlich für die Wirtschaft und somit angeblich für uns alle...
 
@iSight2TheBlind
Sie sind grossteils nicht too big to fail, zumindest so wie ich den Term verstehe. Für mich heisst das so viel, dass ohne sie alles zusammenfallen würde, das könnte in gewissem Rahmen evt. noch auf Google und Microsoft zutreffen...allerdings wären Alternativen zu Google wohl schnell gefunden und ob die Welt untergeht, nur weil Microsoft nicht im 3 Jahrestakt ein Betriebssystem auf den Markt schmeisst ist auch so ne Frage...aber fehlende Sicherheitsupdates könnten schon in einem Chaos enden. Wenn sind die Firmen zu mächtig/einflussreich um zu scheitern. Ob das so ist, wird man sehen, aber es ist ja auch nicht absehbar, dass sowas passieren wird.


Facebook hat aber ein sehr wackeliges Grundgerüst, da es seinen Usern keinen ausserordentlichen Mehrwert liefert aber Facebook sehr auf diese Angewiesen sind. Wenn (theoretisch gesehen) die Bedeutung und das Wissen für den eigenen Datenschutz größer wird, hat Facebook ein Problem.

Apple ist ziemlich Stabil, da sie sehr Reich sind. Aber Apple funktioniert nur, da sie genug Abnehmer finden die Bereit sind Apple Preise zu zahlen, diese hohe Anzahl an Abnehmern ist aber keinesfalls garantiert.

Aber du kannst ja gerne mal 15-20 Jahre zurück gehen, und die damalig Großen im IT-Bereich, wie viele sind heute noch immer auf diesem Niveau?
 
Also ich brauche den Schutz meiner Daten. Egal wie bzw. wo.

Crossi71 schrieb:
"....Oder wir Europäer riegeln unsere Daten ab, verschlüsseln sie, verbieten deren Nutzung und erklären den US-Unternehmen den Krieg...."

Aus meiner Sicht haben uns die NSA und damit die USA bereits (inoffiziel) durch ihre weltweite Hackerei den Krieg erklärt. Überall vermuten die Verrat und Spionage. Echt zum K...tzen... Und keiner reagiert darauf. Was die Amis können, müssen wir noch (nach)machen.

Aktuell wieder mal bestätigt:
https://www.computerbase.de/2014-12/nsa-hackte-mobilfunkanbieter-weltweit/
 
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