News Operation Trojan Shield: Europol und FBI locken 800 Kriminelle in Chatfalle

Nicht schlecht :) Der Aufwand für die vorbereitenden Tätigkeiten muss immens gewesen sein.
 
Erst mal Glückwunsch für den Erfolg.
Jetzt stellt sich nur die Frage wie viel von den verhafteten Leuten bleiben im Gefängnis und wie viele von denen bekommen deutlich mehr als Drei Jahre "ohne" Bewährung?
Wenn die meisten 3 Jahre oder weniger mit Bewährung bekommen würde ich das eher als Misserfolg sehen.....
 
Ich frage mich ja, ob Email mit PGP Verschlüsselung zu oldscool ist...?! Oder ist PGP bzw. der Algorithmus geknackt? Das kommt dann wohl davon wenn man für jeden Mist ne App braucht :D

Innensechskant schrieb:
Für alle, die sagen, das wird kein zweites Mal funktionieren. Es hat bereits zum zweiten Mal funktioniert. Sucht mal nach „EncroChat“.
Im Fall von Encrochat hat man aber wohl eine bestehende Firma gekapert und deren Daten ausgewertet. Hier wurde im Gegensatz dazu eine eigene Firma gegründet, die dann die Telefone/Apps vertickt hat. Also schon was anderes.
 
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Das alte Katz und Maus Spiel, auch die Beamten sind kreativ...was sie auch bei höher priorisierten Straftaten einsetzen sollten.
 
Damien White schrieb:
Das hat keiner behauptet ... Wenn das das Niveau ist auf dem du "argumentieren" willst dann kannste dir das Schreiben eigentlich gleich sparen ...

Ich kann nichts dafür, dass man manchen Leuten die offensichtlichsten Probleme erläutern muss. Wenn es unter deinem Niveau ist, dann ignorier es einfach.

Ein einfaches "kann man ja vertraulich behandeln" ohne Erläuterung wie das möglich sein soll oder ein "Das funktioniert zukünftig nicht mehr" obwohl es nachweislich schon häufiger geklappt hat, empfand ich weder als sonderlich niveauvolle Antwort noch als sachliche Argumentation.

Tarlon schrieb:
Wenn ich mich nicht irre hat vor ein paar Jahren ein kolumbianischer Ermittler mal gemeint, ein Gramm zwischen 6-10 US Dollar, also für das Kartell, Verkaufswert ein vielfaches, je nach Land und Reinheit.

Ja es gibt da verschiedene zahlen. Ich habe mich da an einen 16 Tonnen Fund Anfang des Jahres in Hamburg gehalten, der mit 2 - 3,5 Mrd € beziffert wurde. Da wird es sicher recht große Schwankungen geben.
 
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Hi,

ich verstehe ja nicht, wieso man in solchen Kreisen nicht ein wenig Geld in die Hand nimmt und so eine verschlüsselte App einfach selbst in Auftrag gibt. Die Serverinfrastruktur ist da preislich das kleinste Problem, das ist auch locker drin. Dann muss man sich nicht ständig auf Drittfirmen oder - wie in diesem Fall - unbekannte Hersteller verlassen.

Aber gut, jeder wie er meint...

VG,
Mad
 
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Madman1209 schrieb:
Hi,

ich verstehe ja nicht, wieso man in solchen Kreisen nicht ein wenig Geld in die Hand nimmt und so eine verschlüsselte App einfach selbst in Auftrag gibt. Die Serverinfrastruktur ist da preislich das kleinste Problem, das ist auch locker drin. Dann muss man sich nicht ständig auf Drittfirmen oder - wie in diesem Fall - unbekannte Hersteller verlassen.
Das wundert mich an der ganzen Sache auch am meisten.
 
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Die Idee kam allerdings wohl von einem Informanten, der/die dies dem FBI gesteckt hat. Allerdings ist es trotzdem doch beeindruckend, daß FBI, Europol und Australische Polizei (die waren auch dabei) das sowohl einrichten, durchziehen und v.a. auch länger geheim halten konnten. Für die, die sich Sorgen um Datenschutz machen: dieser Messenger "Dienst" lief wohl nur auf speziell präparierten Handys, die auch nur an Leute gingen, die mit den (anderen) Kriminellen in Kontakt sein wollten.
 
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Madman1209 schrieb:
Dann muss man sich nicht ständig auf Drittfirmen oder - wie in diesem Fall - unbekannte Hersteller verlassen.
Guter Punkt, aber dann sehe ich schon die 3. Erfolgsrunde unter dem Titel "Strafverfolgungsbehörde XYZ agiert als Fake-Verbrechersyndikat". Sobald du das Vertrauen hast, bist du im Spiel.

Den Leuten von EncroChat damals wurde ja auch vertraut, so wie wir heute Signal vertrauen. Beim Werbeversprechen "unknackbar" hören die Leute auf zu lesen und greifen zu.
 
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Madman1209 schrieb:
Hi,

ich verstehe ja nicht, wieso man in solchen Kreisen nicht ein wenig Geld in die Hand nimmt und so eine verschlüsselte App einfach selbst in Auftrag gibt. Die Serverinfrastruktur ist da preislich das kleinste Problem, das ist auch locker drin. Dann muss man sich nicht ständig auf Drittfirmen oder - wie in diesem Fall - unbekannte Hersteller verlassen.

Aber gut, jeder wie er meint...

VG,
Mad
Das war ja genau der Ursprung dieser "App"; ein Informant hat wohl dem FBI gesteckt, daß bestimmte Kriminelle nach einer "Custom Solution" suchen bzw in Auftrag geben wollten. Das FBI hat dann dafür gesorgt, daß ihre "secure app" die scheinbar beste Lösung war. War sie ja auch (:
 
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Madman1209 schrieb:
ich verstehe ja nicht, wieso man in solchen Kreisen nicht ein wenig Geld in die Hand nimmt und so eine verschlüsselte App einfach selbst in Auftrag gibt.
Wahrscheinlich wissen solche Dienstleister das ihre Überlebenschancen nach Beendigung des Auftrages eher schlecht stehen :-)
 
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Madman1209 schrieb:
ich verstehe ja nicht, wieso man in solchen Kreisen nicht ein wenig Geld in die Hand nimmt und so eine verschlüsselte App einfach selbst in Auftrag gibt.

Das Problem, in der Größe brauchst du halt einige Leute mit Knowhow. Die lassen sich nur bedingt in den eigenen Kreisen rekrutieren und du weißt auch da nicht unbedingt, ob da nicht jemand dahintersteckt, der irgendwann mal auspackt oder doch mit den Behörden schon unter einer Decke ist. Wenn der Dienst in der Breite genutzt werden soll (die Kreise müssen ja recht gut vernetzt sein) hast du immer irgendwo Unbekannte im System wo du Vertrauen haben musst. Wenn ich es richtig verstanden habe, ist der Dienst aus der News ja auf diesem weg entstanden. Wenn du dich nicht selbst hinsetzt und es programmierst, kannst du dir nicht sicher sein. Sobald du die App an einen zweiten gibst, hat die zweite Person schon nicht mehr die 100%ige Sicherheit, dass das ganze legitim ist. Das Vertrauen in die falschen Personen und die Kommunikation sind die häufigsten Punkte wo solche "Unternehmungen" scheitern.
 
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Buttkiss schrieb:
Wahrscheinlich wissen solche Dienstleister das ihre Überlebenschancen nach Beendigung des Auftrages eher schlecht stehen :-)

Und sie sich halt auch direkt wegen Beihilfe strafbar machen.
 
Hi,

kann ich so nicht bestätigen. Und ich sehe da auch gar kein Problem. Es gibt sicherlich auch in "dubiosen Kreisen" direkt Leute, die so eine App bauen können. So schwer ist ja nun ein verschlüsselter Chat auch nicht.

Oder eben auf bekannte Lösungen wie PGP setzen, wäre noch einfacher.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich als "echter" Verbrecher nicht eine Möglichkeit finde, das ganze innerhalb "der Familie" zu machen.

Sicher, es gibt immer Lücken und die Gefahr, dass jemand plappert oder "auspackt" ist auch immer gegeben, aber ich gehe jetzt einfach mal von mir aus. Wenn ich heute so eine App und die Infrastruktur möchte kriege ich das hin, und zwar mit Leuten, die ich wirklich kenne. Deswegen wundert mich das alles.

Apropos: für den "Informanten", der das angeleiert hat, hat sich das Ganze hoffentlich wenigstens finanziell gelohnt. Die sozialen Strukturen dürften nach diesen Razzien gegen Null gehen wenn klar ist, wer das gewesen ist.

"Wegen Beihilfe strafbar machen" - nö. Wenn mich jemand beauftragt, eine verschlüsselte Chat App zu entwickeln und eine passende Infrastruktur zu empfehlen mache ich mich in keiner Weise strafbar. Wozu das Ding genutzt wird geht aus dem Auftrag ja nicht hervor. Du kannst ja auch nicht den Autohersteller verknacken weil jemand mit einem Auto der Marke jemanden absichtlich überfährt.

VG,
Mad
 
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Wie schön, dass keiner darauf achtet, dass hier auch Unschuldige Opfer des Datenmissbrauches wurden.
9000 Handys/Kunden -> 800 Verhaftungen = 9/10 waren nicht kriminell (genug - wobei die Beschlagnahmungen eher eine niedrige Schwelle dafür vermuten lassen). Und ziemlich sicher war davon nichts von einem Gericht sauber abgesegnet.
Finde ich, ehrlich gesagt, ein Armutszeugnis für den Rechtsstaat und die Gewaltenteilung.
 
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Tobi47 schrieb:
Drogen und Waffen wurden in rauen Mengen konfisziert, aber kein Bargeld?

Okay...
800 arrests bei 700 razzien, bei quasi fast einer razzia je person will ich gar nicht wissen wie wirtschaftlich da erst die rauen mengen sichergestellt wurden

5 dicke fische und 795 kiffer von der hauptschule im kinderzimmer?
 
Selbst wenn es stimmen würde dieses "Riesen Erfolg" besonders schlau ist das jedenfalls nicht das alles
groß rum zu posaunen damit auch ja jeder das mitbekommt:evillol: :smokin:
 
mapel schrieb:
Wie schön, dass keiner darauf achtet, dass hier auch Unschuldige Opfer des Datenmissbrauches wurden.
9000 Handys/Kunden -> 800 Verhaftungen = 9/10 waren nicht kriminell (genug - wobei die Beschlagnahmungen eher eine niedrige Schwelle dafür vermuten lassen). Und ziemlich sicher war davon nichts von einem Gericht sauber abgesegnet.
Finde ich, ehrlich gesagt, ein Armutszeugnis für den Rechtsstaat und die Gewaltenteilung.

Weil es insbesondere im kriminellen Milieu üblich ist, dass jeder nur ein einziges Handy hat.
Kriminelle mussten einen Kriminellen kennen, um ein solches Handy zu bekommen
 
Madman1209 schrieb:
ich verstehe ja nicht, wieso man in solchen Kreisen nicht ein wenig Geld in die Hand nimmt und so eine verschlüsselte App einfach selbst in Auftrag gibt.
Wer weiß denn, ob es sowas nicht schon längst gibt? Gemessen an der Zahl der Verhaftungen und max. Anzahl der genutzten Geräte scheint es mir doch im aktuellen fall recht überschaubar zu sein. Vor allem bei den "alteingesessenen Organisationen" würde ich eine gewachsene und intakte Infrastruktur mal als gegeben ansehen.

Andererseits könnte auch an der sehr dezentralen Struktur vieler krimineller Netzwerke liegen. Es bräuchte ja einen Auftraggeber und anschließend muss das ganze auch verteilt (und bezahlt) werden. Wer leistet den Support?
Abgesehen von größeren Clans oder Familien sind die Kontakte untereinander vermutlich eher sehr lose und stetig wechselnd.

mapel schrieb:
Wie schön, dass keiner darauf achtet, dass hier auch Unschuldige Opfer des Datenmissbrauches wurden.
9000 Handys/Kunden -> 800 Verhaftungen = 9/10 waren nicht kriminell
Wenn die Verteilung der Handys via „Kriminelle mussten einen Kriminellen kennen, um ein solches Handy zu bekommen“, erfolgte, sollte sich niemand als Opfer von Datenmissbrauch sehen. Nur weil sie jetzt nicht verhaftet wurden bedeutet es ja auch nicht, dass sie nicht wegen anderer, minderschwerer Vergehen noch belangt werden. Das übernehmen dann aber die jeweiligen Ermittler vor Ort. Europol wird wohl kaum den kleinen Dealer am Ende der Nahrungskette verhaften.

Edit:
wie passend dass hier neben den Kommentaren die Werbung des BKA läuft :lol:

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