Philosophiestunde mit Silencer

Auch wenn ich einem NICHTS einen Namen gebe, wird es nicht dadurch existent.
 
Original erstellt von Pittiplatsch4
Dann stellt sich mir aber die Frage: "Was ist eigentlich gar nichts?"

Ich interpretiere das immer als noch ne Steigerungsform von nichts, also quasi weniger als nichts, was aber laut Definition nicht sein kann!
da interpretierst du einfach falsch, es hat sich in der sprache einfach nur eingebürgert "gar nichts" zu sagen (das kann man 2deutig sehen); man sagt ja auch "alles" und nicht "gar alles"
 
Original erstellt von Lord Kwuteg
In meinen Augen ist das trotzdem alles Phrasendrescherei.
Das soll keine Beleidigung sein, aber in diesen erklärungstechnischen Grenzsituationen stolpern wir ständig über die Sprachbarrieren (unsere ganz persönlichen sprachlichen Grenzen). Das ist natürlich keine Einladung zur Beliebigkeit - vergeßt aber bei all dem nicht, daß die moderne Philosophie noch an ihrem Verhaftetsein in der Sprache herumdoktert und ihre Ansprüche dementsprechend zurückschraubt.
Was Gottsbeweise angeht, begeben wir uns in die Theologie, die ja von Natur aus etwas konservativer ist (obwohl ich Theologen kenne, die philosophisch beachtliche Standpunkte erreicht haben). Dummerweise werden die Theorien und Argumente auf diesen Ebenen so komplex, daß wir hier wohl keine Basis für eine Diskussion haben. Da schließe ich mich ein, der ich auch nur einige Semester Theologie aus Interesse mitgemacht habe. ;)

Du sprichst mir aus der Seele, Lord Kwuteg!
Besser hätte ich meine Gefühle diese Thema betreffend nicht zum Ausdruck bringen können...

...es gibt immer Menschen, wie mich, die sich nicht damit abfinden können, dass ignoranter Weise behauptet wird, ein nicht zu beweisendes Nichts seie existent!

Ich will das Nichts vereinfachender Weise mal das: "TOTALE NICHTS" nennen... es ist einfach nicht beweisbar, denn ich kann das Nichts auch mit meinen äußerst beschränkten Fähigkeiten nicht erfassen...

Phrasendrescherei passt hier sehr gut!

Gruß
ein zu Dank verpflichteter Ostfriese :)
 
auch mal was nichtssagendes rauslassen

Nichts ist eine Form von Sein, somit existent. Alles Was existent ist kann besprochen werden. Oder nicht ? ;)

MfG Fairy
 
@Lord Kwutek / Ostfriese:
Zunächsteinmal ist die Philosophie und die Theologie nichts anderes als es die Mathematik für die Physik ist. Die Mathematik ist lediglich eine Hilfswissenschaft der Physik.
Beweisen kann man vieles nicht. Unsere eigene Existens, Liebe, Gott / Götter, usw. sind nicht nachweisbar. Und doch glauben wir / ihr an unser Leben und die Liebe.
 
...also:

das geht ja hier etwas drunter und drüber. dann will ich mal ordnen und überall meinen senf dazu geben:

1. interpretation andere wesen des nichts:
nichts ist nicht wirklich interpretierbar, da es nicht seiend ist

2. das nichts gibt es nicht
trifft zu, aber es hat nix mit (un)endlichkeit zu tun

3. aus was besteht das nichts?
du drehst dich im kreis, ostfriese. nichts kann aus nichts bestehen, sonst wärs ja schon wieder etwas

4. das nichts ist lediglich ein begriffswort und kein begriff, eine art sprachliches hilfsmittel, um die besonderheit der existenz (eine qualität, wenn ihr so wollt) hervorzuheben (abgrenzung, siehe oben)

5. gott
wie vorher zu lesen war, ging es mir um den philosophischen gottesbegriff, der auf keine bestimmte religion bezogen ist (im gegensatz zu gretchen hatte zb faust diesen begriff).
gottesbeweise sind auch keine theologie. das fällt nämlich in die ontologie (philosophische gotteslehre). sie sind tatsächlich sehr komplex und mit vielschichtigen logischen konstrukten verbunden. (natürlich setzt die theologie dort an)

solche dinge zu verstehen setzt viele kenntnisse philosophischer natur und das restlose nachvollziehen abstrakter gedankengänge voraus und ist im vergleich zum nichts gar nicht mehr einfach. ich habe monate dafür gebraucht, um eineinhalb gottesbeweise ansatzweise zu durchdringen, deswegen glaube ich kaum, wie lord kwuteg das schon formuliert hat, dass man durch ein post oder einen thread das verstehen kann.
wen das interessiert, dem empfehle ich mal, bela weissmahr zu lesen.

6. der lord hat auch recht, dass dies zum großteil ein sprachphilosophisches problem ist. sprache ist immer beschränkung wird gerade in derart abstrakten grenzsituationen ein immer schlechteres werkzeug um gedanken erfassen zu können. die fähigkeite, aus fremden worten durch abstraktion die gedanken der anderen person zu verstehen ist auch ein schlüssel zum nichts.

wie schon gesagt, ist dieses thema nicht sonderlich wichtig, es deshalb aber der phrasendrescherei zuzuschreiben halte ich für übertrieben. wen solche dinge interessieren, der wird doch wohl noch fragen dürfen...

7. erklär mich doch mal:
was ist bombwurzel? ist bombwurzel?
nein, ich werde dich nicht erklären :D
was das vergleichen angeht, siehe oben

8. nicht sein
das triffts eigentlich ganz gut, man könnte es auch als 'das nicht seiende' forumlieren.
sein ist, sonst wäre sein nicht sein, und eine form des nichts kanns auch nicht sein, da nichts nicht ist

9.
Denn in dem Moment, wo wir uns mit dem NICHTS beschäftigen und es "NICHTS" nennen ist es existent und nicht mehr "NICHTS"
nö. wir beschäftigen uns mit dem wort nichts. das nichts wird nicht existent wenn man scheinbar drüber redet. die wirklichkeit entsteht nicht in unserem kopf (mal was aus der erkenntnistlehre: maßstab für wahrheit ist die realität, was die wahrheit zur übereinstimmung von denken und sein macht).
aber ich kann mir schon vorstellen was du meinst, bombwurzel ;)
das von dir zitierte find ich auch gut, verdeutlich auch noch mal das sprachproblem

10.
Auch wenn ich einem NICHTS einen Namen gebe, wird es nicht dadurch existent.
seh ich auch so.

11.
...es gibt immer Menschen, wie mich, die sich nicht damit abfinden können, dass ignoranter Weise behauptet wird, ein nicht zu beweisendes Nichts seie existent!
und
Nichts ist eine Form von Sein, somit existent.

*sigh*
nichts ist nicht existent und du kannst logischerweise nichts beweisen, was nicht existiert.
ein gesetz der logik lautet schließlich: etwas kann nicht gleichzeitig sein und nicht sein.
besprochen wird auch nur das wort nichts...

12. @graka0815:
philosophie war die erste aller wissenschaften, in der sämtliche anderen aufgehen. diese ganzen dinge kann man auch nachlesen...

wenn du so heran gehst, dass das leben usw nicht nachweisbar ist, dann kannst du gar nichts nachweisen, auch nicht in der mathematik oder physik. wie kannst du mit hundertprozentiger sicherheit sagen, dass ein versuch, der eine millionen mal mit dem gleichen ergebnis ausgegangen ist, das nächste mal auch so ausgeht (kannst wohl in die zukunft sehen, was)? und weise mal die existenz einer 2 nach...

13. fazit
so, ich bin mittlerweile die ständigen wiederholung leid. entweder versteht mans oder nicht (und wenn nicht auch nicht weiter wichtig, bitte nicht falsch verstehen, soll keine beleidigung sein). interessierte besorgen sich bitte fachliteratur oder ähnliche quellen. bei konkreten sachfragen diesbezüglich beantworte ich natürlich gerne mails. (eigentlich müsste man richtig miteinander reden)
ich möchte mich hiermit also eigentlich auch aus diesem thread verabschieden und allen dafür danken, dass sie bis hierher durchgehalten haben.
ich schließe mit einem zitat eines meiner quasi-lehrer prof. splett:

"nichts ist einfach nichts"


greets, weird
 
Zuletzt bearbeitet:
@weird:
In welcher meiner Ausführung versuche ich einen Nachweis- und damit einen Blick in die Zukunft- zu führen? Irgendwie kann ich da deinen Vorwurf nicht ganz folgen, da ich ja eigentlich vom Gegenteil geschrieben habe.
 
Ich verstehe ja, was du uns sagen willst, weird.

Ich drücke mich nochmal ganz rudimentär aus, um mal das Nichts in ein menschliches Beispiel zu fassen:

(das folgende Beispiel erhebt keinen Anspruch auf Korrektheit)


Hätte ich vor 2000 Jahren in die "Luft" vor mir gezeigt und einen Römer gefragt: "Quid ibi est?" (Was ist dort?)
Dann hätte er mich sicherlich nur voller Erstaunen angschaut und gesagt, dass dort NICHTS ist!

Denn die "Luft" ist ja nicht sichtbar.

Heute wissen wir ja, dass da was ist (also die Luft :D).

So ist das auch mit dem Nichts!
Ich finde, wer es wagt, das Nichts zu definieren, der "tut falsches Werk".

Nichts für Ungut bei all den Erklärungsversuchen, aber das ist und bleibt meine Meinung. Das Nichts (im Sinne von absolutem totalen Gar-Nichts :D) gibt es für mich nicht!

Phrasendrescherei, wie Kwuteg es sagt!

So... nun widersprecht mir man schön :D :D ! (*Hände-reib*)


Gruß
Frank
 
Habt ihr hier nen Schaden?

Ich hatte Philo in der Schule im Abi. Sogar recht gut abgeschlossen und ich bin der Meinung, es ist genau so nutzlos wie Deutsch und Religion. ( Ach ja, Deutsch LK hatte ich auch, darum kann ich mir so was erlauben)

Macht euch lieber Gedanken über wichtigere Dinge; z.B. warum wurde noch keine Nahrungsquelle erfunden, die man noch schneller als Kelogg's Smacks essen kann aber die so schmeckt wie ne Pizza? Also schnelles Essen machen, so wie bei Kelogg's nur die Milch drauf muss. Nützlich, wenn man gerade Anarchy Online spielt oder zu seiner Freundin muss aber keine Zeit für Essen hat. Das wäre doch mal was!

Trottel!

Marc

PS.: Musste editieren, wegen Rechtschreibfehlern durch zu schnelles tippen...Wenn ich hier schon Deutsch LK ankomme :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Original erstellt von T-Mow-Beil
es bringt nix, weiter zu diskutieren...

Damit haben wirs ja geklärt. Wenn wir weiterdiskutieren, BRINGT ES NICHTS. Also müssen wir nur weiterdiskutieren, um zu erfahren, was denn dieses Nichts ist... :p ;)
 
Ich ziehe den Vorwurf der Phrasendrescherei zurück und disponiere um auf Haarspalterei. :D

"Nichts ist. Selbst wenn etwas wäre, könnte man es nicht denken. Selbst wenn man etwas denken könnte, könnte man es nicht beweisen. Folgerichtig ist also nichts."
Georgides von Leontinoi

Ich weiß nicht, ob ich das Zitat und den Verfasser exakt wiedergebe, aber so in der Art ging das. Hat mir ein Theologe mal erzählt und ich fand es lustig. So etwas nennt man radikalen Zweifel.
 
Ich ziehe den Vorwurf der Phrasendrescherei zurück und disponiere um auf Haarspalterei
hup.. genau, deshalb werd ich mich auch aus diese, in meinen augen zu "nichts" führenden, diskussion heraushalten
 
Original erstellt von Lord Kwuteg
Ich ziehe den Vorwurf der Phrasendrescherei zurück und disponiere um auf Haarspalterei. :D

Naja, wenn ich mir diesen Tread so durchlese, dann komme ich zu dem Schluß das man sich darauf geeinigt hat das das nichts nicht ist, denn es muß ja sein, um nichts zu sein......

D.H. Nichts kann nur etwas sein das nicht ist........
Somit ist die Zukunft nichts, denn die will ja erst noch werden :-)

cio.....
Georg
 
Original erstellt von GRAKA0815
Beweisen kann man vieles nicht.

wenn du so heran gehst, dann kannst du gar nichts nachweisen.
ich hatte gehofft, dass es ersichtlich ist. absolut beweisen kann man nichts, und mit dem genannten ansatz wird es sinnlos, sich überhaupt zu unterhalten.

@markdk: willkommen im utilitarismus!
gut abgeschlossen? nun, wenn man zb 11 punkte bekommt heißt das, dass man 11 punkte bekommen hat und sonst gar nichts. verstehen ist was anderes.
ich hatte philosophie nicht in der schule.

@haarspalterei:
either you want to know it or not. philosophie, die liebe zur weisheit, ist nun mal eine wissenschaft

doch noch ein paar worte zum topic:

wer das nichst nicht versteht, kann worte wie 'nicht' oder 'kein' eigentlich nicht benutzen...:D

ciao, weird
 
@weird:
Also hast Du lediglich einen Satz meiner Ausführung aus dem Zusammenhang gerissen und zerhackt. Den wenn Du weiter lesen würdest, kann man auch sehen das ich ja genau vom Gegenteil gesprochen / geschrieben habe.

Wo kann man nachlesen, dass die Philosophie die älteste aller Wissenschaften ist? Über diese Brücke würde ich jetzt nicht so einfach gehen. Jetzt nur einmal logisch nachgedacht:

Die Religion gibt es schon seit Menschen gedenken. (Schon die Neandertaler(oder thaler?) hatten eine Totenkult). Eine Religion hat Riten und bedarf Erklärungen über die sich die Menschen also gedanken gemacht haben müssen. Folglich also "Theologie". Philosophie ist mir aber erst seit dem Altertum bekannt.
 
Zuletzt bearbeitet:
du hast es vielleicht nicht bemerkt, aber mein kommentar bezog sich auf deinen gesamten beitrag.

Beweisen kann man vieles nicht. Unsere eigene Existens, Liebe, Gott / Götter, usw. sind nicht nachweisbar. Und doch glauben wir / ihr an unser Leben und die Liebe.
(der erste abschnitte hatte ja ein anderes thema)

niemand hat gesagt, dass sich alles beweisen lässt. aber wie schon weiter oben besprochen, lässt sich gott, im sinne eines philosophischen gottesbegriffes, nachweisen, wie auch die existenz. indem du mit einer fehlenden nachweisbarkeit ein daran-glauben anführst, gleiten für mich diese dinge viel zu sehr in die beliebigkeit ab. womögliche glauben andere (*böse menschen*) das gerade nicht?
warum nicht etwas erkennen, etwas wissen, als nur daran zu glauben. gewissheit, ausgeräumte zweifel können beruhigend, in speziellen fällen vielleicht sogar hinreißend sein. für die meisten mag es vielleicht befriedigend genug sein, daran zu glauben, steckt doch aber gerade darin ein wissenschaftlicher bzw philosphischer anreiz und eine herausforderung für kritische menschen.
wenn die eigene grundposition nicht nur durch festes daran glauben, sondern auch von erkenntnis und nachvollziehbarkeit geprägt ist, kann man doch vielleicht mehr sicherheit haben und anderen, schwächeren menschen in schlechten zeiten besser beistehen.

es geht ja auch nicht direkt gegen das, was du geschrieben hast, aber mir reicht das einfach nicht, das ist mir zu vage und zu beliebig, was bei essenziellen dingen schnell gefährlich werden kann. da steckt dann 'die frage nach dem letzten grund', wie so oft in der philosophie, dahinter. nichts für ungut, graka ;)

@the rest:
kult, kultur, riten und bräuche sind noch lange keine religion. nicht jeder, der ab und zu in die kirche geht ist religiös. und religion ist nicht gleich theologie. die kommt erst nach der religion.

wo man das nachlesen kann wär mir jetzt so spontan nicht eingefallen (vielleicht piper, hab aber nix da). aber: wozu gibts denn den duden (alte rechtschreibung):

philosophie, die; -, ...ien (streben nach erkenntnis des zusammenhanges der dinge in der Welt; denk-, grundwissenschaft)

philosophie begann mit bloßen fragen...

Im Gegensatz zu den Einzelwissenschaften, die sich jeweils auf Teilausschnitte der Wirklichkeit beschränken, ist die Philosophie Universalwissenschaft. [wissen.de]

oder im gegensatz dazu:
In seinem Bemühen, die theologische und philosophische Rede von Gott und von der Wahrheit (Glaube und Wissen) zu harmonisieren, gab Thomas von Aquin die klassische Begründung der Theologie als Wissenschaft. [wissen.de]

und aquin war auch philosoph, und nicht der erste...

ich hoffe das reicht dir...*g*

greets, weird
 
Ok weird, war falsch zu verstehen meine Aussage, da ich Glaube in eine Form von Wissen gesetzt habe. Die Gläubigen glauben nun mal nicht an Gott, sondern sind davon überzeugt und sich sicher das es ihn gibt. Daher ist Glaube auch eine Form von Wissen. Zumindest in der deutschen Sprache. Aber zugegebenermaßen ziemlich missverständlich.
 
...na dann haben wir uns ja noch einigen können ;)

was sagst du nun zu der sache mit der ersten wissenschaft?

greets, weird
 
Da bin ich mir noch nicht so ganz schlüssig. Sicherlich kann man es auch von verschiedenen Standpunkten aus betrachten. Fragt sich eben nur, wo fängt bei einer Religion die Theologie an? Wo wird es theologisch und ab wann philosophisch? Sind irgendwie geschwister oder aber das eine ist aus dem anderen erwachsen. Aber da möchte ich mich nicht festlegen.

GREETS
 
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