Probleme mit CAT7 Kabel

Max80

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Hallo zusammen,

ich hab am Wochenende ein paar CAT Kabel durch die Wohnung gezogen. Nach dem Anschluss an den Keystone Modulen hab ich alles schön mit dem Kabeltester durchgeprüft. Alles hat richtig geblinkt. :) Auch mit Iperf hab ich die Kabel alle geprüft. Ich hatte immer meine ~950 Kbps.

Schalte ich nun mein Kabelmodem über eine der Leitungen (meine Fritzbox dient als Modem und hängt am Kabelmodem) erhalte ich keine stabile Verbindung. Die Box baut die Verbindung immer wieder neu auf. Das Kabelmodem stuft zusätzlich die Leitung nach einer Weile zu 100Mbit runter. Das sehe ich, weil es dann nicht mehr grün sondern orange am Netzwerkanschluss blinkt...

Jetzt kommen meine absoluten Anfängerfragen:

1) Kann eine Netzwerkleitung einen guten Downstream aber einen schlechten Upstream haben? Also in eine Richtung gehts gut - aber in die andere überhaupt nicht? Sind nicht 4 von den 8 Adern zum Empfangen und die anderen zum Senden? Und hab ich dann die "falsche Richtung" gemessen? Weil bei mir ja alles gut war.
2) Muss man eine LAN-Verbindung längere Zeit messen/prüfen? Ich hatte das Tool nur 1-2 Minuten laufen und hab gute Werte bekommen. Ich bin davon ausgegangen, dass sich eigentlich nichts ändert mit der Zeit. Ist das so?
3) Könnt ihr mir ein anderes Tool zum Prüfen/Messen von Netzwerkleitungen empfehlen? Ich hab das Iperf benutzt.
4) Die Kabel liegen eigentlich alles ganz gut. Ich kann mir nur vorstellen, dass die Keystones vielleicht nicht so toll sitzen. Teilweise war es etwas fummelig. Kann es tatsächlich sein, dass der Kabeltester alles positiv durchblinkt, aber die Übertragung dann so schlecht wird? Durch eine offene Ader? Oder wie soll das passieren?

Sorry... aber das ist absolutes Neuland für mich. Hatte es mir auch einfacher vorgestellt. Kabel ziehen, Keystones dran und ins Patchfeld einklicken.... Aber jetzt hab ich die schlechte Verbindung auf den Leitungen.

Ich bin euch für jeden Tipp dankbar!

Viele Grüße,
Max
 
hi willkommen im forum, also kabel selber gelegt birgt so manche gefahren und schwierigkeiten.
kabel kann man mit iperf nur bedingt prüfen dafür werden andere messgeräte benötigt.
dann aufpassen mit den angaben:
950 kpbs sind ok mit dem was du berichtest, das entspricht in etwa 100mbits was eben an deiner netzwerkkarte erkannt wird.

also sollten eigentlich 950000 kbps gemessen werden dann würde auch eine gigabit leitung stehen.
beim anlegen der adern paare hast du da aufgepasst, dass eine 1:1 belegung vorhanden ist?
mit dem 4 adern senden und 4 adern empfangen stimmt vielleicht nicht so wirklich, es ist eher so das bei 4 benutzten adern max. 100 mbit übertragen werden könnnen in beide Richtungen und bei 8 korrekt verkabelten adern paaren eben 1000 mbit und je nach kabelgüte und länge sogar noch mehr möglich ist.

die keystones hast du wie eingepresst?
 
Wenn Du Dich nicht mit den Einheiten verhauen hast, dann sind 950 kbps weit von einem GigaBit entfernt.
 
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Hallo BigEd, hallo BlubbsDE,

tut mir leid. Ich hab natürlich die .000 vergessen. Also Iperf hat mir auf den Leitungen ~950.000 Kbps angezeigt. Daher war ich auch ganz happy. Aber stabil bekomme ich irgendwie keine Verbindung drüber her.

Ich hab alle Keystones nach T568 B belegt. Die Belegung passt auch, das bekomme ich bereits mit meinem popeligen Kabeltesten verifiziert.

Die Keystones hab ich einfach mit der Hand zusammengedrückt. Kabel ist ein CAT7 Kabel. Keystones sind alle CAT 6a. Also eigentlich spricht doch nichts für eine stabile Verbindung...

Habt ihr eine Idee, wie ich das ordentlich testen kann? Mit einem Programm? Zwei Laptops an beide Ende dranklemmen und ein Spezialprogramm laufen lassen? Gibts da nix?

Danke euch und viele Grüße,
Max
 
Erstmal Willkommen im Forum,

hast du die Verbindungskabel zum Modem... mal getauscht oder getestet.
 
Max80 schrieb:
2) Muss man eine LAN-Verbindung längere Zeit messen/prüfen? Ich hatte das Tool nur 1-2 Minuten laufen und hab gute Werte bekommen. Ich bin davon ausgegangen, dass sich eigentlich nichts ändert mit der Zeit. Ist das so?
Ich hatte das schonmal. Ich habe mal aus einem telefonkabel ein 100mbit kabel gecrimpt. (Spaßeshalber zum Testen)
Hat auch funktioniert, aber immer nur für 10 min oder so. Dann brach die Verbindung ab. Dann baute sich die VBerbindung nach ca 30 sec wieder auf. Ich denke es lag vor allem an der minderen Qualität des Kabels und des schlechten crimpens. Ich habe einen Phoenix-Contact stecker benutzt damit ich kein Werkzeug brauchte.
Von daher, ein 1-min-Test muss nichts aussagen.

Um einen Langzeittest zu machen:
Nimm am besten 2 Computer denen du vertraust, und teste das Kabel.
Ich würde ein Ping kommando zwischen den beiden Rechnern laufen lassen. Mal für ne stunde oder so.
(cmd aufrufen, "ping IP -t")
Dann weisst du schonmal dass das Kabel "ok" ist.

Dann die Modems abtesten, indem du die einzeln anpingst.
Und dann mal n Leistungstest machen, indem du mal guckst ob auch die 100mbit oder 1gigabit ankommen wie du das möchtest.

So würde ich erstmal an die sache angehen. Und willkommen im Forum.

Ich hoffe das Kabel liegt noch nicht unter Putz etc..............
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi Andrexyz, hi Simoron,

Kabel zum Modem hab ich getauscht. Also ein Kabel quer durch die Wohnung gelegt. Damit gehts wunderbar. Sobald ich aber das neue CAT7 Kabel anstöpsel gehts eben nur mal kurz gut... und dann gar nicht mehr.

Gut... ob ich ne Stunde oder zwei nen Ping endlos absetze oder dann gleich Iperf rödeln lasse... dann ist Iperf wohl besser, weil der mit die komplette Bandbreite ausnutzt, oder? Vielleicht liegts ja nicht nur an der Zeit sondern auch an der Menge der Daten?

Kabel liegt noch Aufputz. War trotzdem eine riesen Arbeit, das alles so zu verlegen und zu verknipsen... ich hoffe ja eigentlich noch darauf, dass nur ein Keystone nicht ordentlich sitzt. Aber kann das dann wirklich sein, dass a) der Kabeltester überall grün gibt... und b) die Leitung dann trotzdem nicht passt? Nur weil ein Draht im Keystone nicht richtig sitzt? Oder ist das eher unwahrscheinlich?

Viele Grüße,
Max
 
Ja, das kann sein. Die billigen Kabeltester testen nur den Durchgang. Und das bedeutet erstmal gar nichts. Es kann die Qualität der Verbindung nicht testen. Solche Tester in gut Kosten dann gerne mal vierstellig.

Da bleibt Dir nichts anderes übrig, als als was an den Kabelenden anliegt genau zu überprüfen.
 
Okay... und habt ihr noch ne Idee mit was für einem Tool man das am besten macht? Reicht echt ein Ping? Oder weiterhin mit Iperf? Oder gibts da was besseres?
 
Wie soll ein Ping reichen? Der funktioniert auch bei einem Fallback auf 10 MBit.

Der einfachste Test ist, von einem Rechner zu einem anderen große Dateien zu kopieren. Oder eben ein Toll wie iperf. Das Netz muss nur ausgelastet werden. Besser geht nicht.
 
wie @BlubbsDE schon sagt, echt gute Kabeltester kosten schon mal mehr.
Kauf einen, finde jemanden der so ein Gerät hat, oder lass es bleiben.
BlubbsDE schrieb:
Wie soll ein Ping reichen? Der funktioniert auch bei einem Fallback auf 10 MBit.
auch richtig, das gepinge sollte nur zum ersten Testen dienen.

@Max80 So oder so weisst du, irgendwas stimmt mit dem Kabel nicht, die Gegenprobe hast du mit einem anderen Kabel ja schon gemacht.

Mögliche Lösungen:
Solange rumcrimpen bist du es geschafft hast. (Vielleicht ist ja der Kabelstrang selbst in der Mitte gebrochen oder wer weiss was.)
Ein korrektes Kabel kaufen.
Jemanden beauftragen.
 
Du redest doch von mehreren Kabeln, aber hast nur ein Problem mit dem einen?
Dann würde ich den Keystone nochmal aufmachen und neu machen, da ist eventuell eins nicht richtig drauf. Welche Anbindung sagt denn Windows oder Netzwerkkarte Orange oder grün, aber wenns mim Kabel quer durch die Wohnung geht, Keystone überprüfen.
 
"Popelige Kabeltester" taugen schlicht und ergreifend nichts. Ich habe schlechte Erfahrungen gemacht, und auch hier im Forum gibt es ein paar Faelle in denen die Tester sagen das alles in Ordnung ist, aber die Leitung nicht richtig funktioniert.
Mach mal bitte folgendes:
Knipps die Kabelbinder an den Keystonemodulen wieder ab, und klappe sie auf. Man bekommt die Clips mit einem schleuben Schraunendreher wieder auf, auch ohne sie kauputt zu machen. Mach davon erstens mal ein paar Fotos. Und dann teste einfach mal die Verbindung mit offenem Modul. Solange du nicht stark am eingesteckten Kabel siehst passiert da nichts.
Gerne gemachte Fehler: Die Adern mit einem normalen Seitenschneier abgeknippst. Der Ueberstand kann Probleme machen. Oder den Schirm (das Drahtgeflecht) nicht sauber verarbeitet. Die feinen Draehtchen des Schirms machen schnell marginale Kurzschluesse die vom billigen Tester nicht gesehen werden.
 
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Hi Ranayna,

was meinst Du mit "Oder den Schirm (das Drahtgeflecht) nicht sauber verarbeitet."?

Nachdem das meine ersten Keystones waren vermute ich mittlerweile auch, das es daran liegt. Bisher war ich davon ausgegangen, dass Kurzschlüsse vom Kabeltester hätten erkannt werden müssen!? Wenn ich euch aber hier alle richtig verstehe, dann ist das nicht unbedingt so... :(

Viele Grüße,
Max
 
Wenn ich ein CAT7 Kabel verarbeite, ob Keystone oder klassisch LSA, ziehe ich das Drahgeflecht nach dem Abisolieren komplett zurueck, wie eine Wurstpelle, und zwirbel die Draehte dann seitlich zusammen, so das ich ein einzelnes Stueck Draht habe, was ich dann kuerzen kann ohne die kleinen Draehtchen ueberall rumfliegen zu habe. Die finden naemlich sonst schnell mal einen Weg dahin, wo sie nicht sein sollten, und insbesondere im Bereich wo die abgeknipsten Adern liegen sorgen sie schnell fuer Stoerungen.

Ein billiger Tester testet die Leitungen nur mit Gleichspannung. Ein Netzwerksignal ist aber ziemlich hochfrequent, da gelten ganz andere Bedingungen. Geschweige denn das ein billiger Tester vernuenftig ein Uebersprechen testen kann. Die ganz billigen erkennen nichtmal Split-Pair.
 
Max80 schrieb:
chalte ich nun mein Kabelmodem über eine der Leitungen (meine Fritzbox dient als Modem und hängt am Kabelmodem) erhalte ich keine stabile Verbindung. Die Box baut die Verbindung immer wieder neu auf. Das Kabelmodem stuft zusätzlich die Leitung nach einer Weile zu 100Mbit runter.

Könntest du das mal etwas konkreter fassen incl. Modellbezeichnungen?
Hängt dazwischen noch ein Switch o.ä. oder ist das eine saubere Cat7 Strecke:
Patchkabel -> Keystone -> Verlegekabel -> Keystone -> Patchkabel?

Max80 schrieb:
Bisher war ich davon ausgegangen, dass Kurzschlüsse vom Kabeltester hätten erkannt werden müssen!?
Max80 schrieb:
Alles hat richtig geblinkt.
Naja, die Info dass alles richtig geblinkt hat stammt von dir. Das können wir nicht gegenprüfen.
 
das mit den bildern von den "abgeschnittenen" und wieder geöffneten keystones ist nicht schlecht, denn da haben wir den ersten eindruck der verkabelung. dann die kabellängen sollten auch berücksichtigt werden und ein schematischer netzwerkplan wäre auch hilfreich, alles mit aufwand verbunden, aber da wir nicht sehen können wie es ist können wir recht wenig helfen. mit welchem durchgangsprüfer wurde gemessen? hast du dafür ein endstück und dann dass messgerät entsprechend am anderen ende?
 
Hallo zusammen,

vielen Dank für eure vielen Hinweise! Am wichtigsten war für mich der Hinweis, dass ein simples Kabelmessgerät (ich hab das CAT Netzwerk- und Leitungstester XT-468) nur die Verkabelung prüft und vielleicht noch ganz grobe Kurzschlüsse anzeigt. Mehr Details bekommt man damit nicht raus.

Ich hab heute alle Keystones nochmal aufgemacht und sauberer angeschlossen. Beim ersten Mal (war das erste Mal, dass ich Keystones verkabelt habe) hatte ich die Kabel zu stark eingequetscht. Ich wollte es besonders toll machen, hatte dadurch aber viel zu wenig Platz in den Gehäusen. Das hat dazu geführt, dass ich die Keystones wirklich sehr stark mit Gewalt zudrücken musste. Jetzt beim Aufmachen waren fast alle Kabel drinnen angeritzt und leicht offen...

Nun hab ich alles abgeschnipselt und nochmal neu angeschlossen. Auch hab ich alle Patchkabel durch bessere ersetzt. Bisher (hängt jetzt 2 Stunden) sieht es gut aus. Ich berichte dann nochmal im Detail.

Ich hab mir jetzt noch ein paar Kupplungen gekauft und werde die Tage alle Kabel in Reihe schalten. Und dann mit Iperf ein paar Stunden auf Herz und Nieren testen.

Viele Grüße,
Max
 
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