Warum sind Smartphones heute so klein, stromsparend und performant?
Weil sie von vorne bis hinten durchdesigned werden und bei ernstzunehmenden Firmen darauf geachtet wird dass SoC, Kamera, Display usw. zusammenpassen.
Die Idee einfach mal schnell die Kamera tauschen zu können wird spätestens dann vor eine Wand rennen, wenn man sich in Erinnerung ruft, dass ein moderner SoC einen integrierten Bildverarbeitungsprozessor besitzt.
Der sorgt dafür, dass aus einem normalen Kamerachip am Ende 120 Bilder pro Sekunde herauskommen die in einem Video auf dem Speicher gesichert werden.
Dafür müssen Kamera, SoC samt Bildverarbeitungsschaltkreisen und schließlich sogar der Flashspeicher zusammenpassen, denn was bringt die beste Kamera, wenn die Bilder nicht schnell genug auch gespeichert werden können?
Um ein höher auflösendes Display sinnvoll ansteuern zu können braucht man einen passend ausgelegten Grafikprozessor im SoC und LTE bekommt man auch nicht einfach in ein UMTS-Gerät indem man das UMTS-Modem gegen eines für LTE austauscht. Idealerweise hat man eine für LTE optimierte Antenne und noch viel besser wäre es eigentlich wenn das Modem direkt in den SoC integriert ist, um (viel!) Strom zu sparen.
All diese Punkte sorgen dafür, dass man im Lowendsegment sicherlich besser fährt wenn man einfach ein fertiges Smartphone kauft, z.B. Lumia 530 oder etwas entsprechendes mit Android und im Highendsegment müsste man für ein sinnvolles Upgrade eines Gerätes eh alle Module tauschen, so dass man lieber auch ein Highendmodell nimmt, welches noch besser aufeinander abgestimmt ist, optimierte Software nutzt (weil nicht alles auf 5 verschiedene SoCs, Kameras und Funkmodule ausgelegt sein muss) und auch kleiner und leichter ist.
Selbst im mittleren Preis/Leistungssegment sehe ich keinen echten Nutzen, denn gerade das Segment ist eh so überlaufen, dass man wahrscheinlich sowieso ein Modell findet welches genau den persönlichen Anforderungen entspricht, ohne LEGO spielen zu müssen.
@Beama
Stimmt, Spezialhardware ist das einzige Anwendungsgebiet von Project Ara, aber da ist ein LEGO-Handy keine Notwendigkeit für.
Für das iPhone gibt es etliche Zusatzgeräte, bis hin zur Infrarotkamera im Case.
Wahrscheinlich hätte man als Hersteller für spezialisierte Zusatzhardware eine bessere Marktchance bei einem so verbreiteten und vergleichsweise standardisierten (d.h. den Dock-Connector gab es ewig und nun wird es Lightning ewig geben) Gerät wie dem iPhone.
Dass sich Project Ara schnell und vor allem dort wo Spezialhardware benötigt wird verbreitet bezweifle ich stark.