matthias_nbg schrieb:
Die Lautsprecher haben übrigens schon knapp 30cm Wandabstand - das kommt auf den Bilder aber nicht rüber - aber ich werde sie definitiv noch maximal vorschieben.
hmm, das ist "wenig optimal".
ok, einmal ist da der Bass, das ist eine andere Geschichte (komme ich unten vielleicht noch dazu

)
eine andere Sache ist die "Bühnendarstellung"!
ich hole (mal wieder) etwas aus. Das Gehör des Menschen ist aus Sicht der Evolution noch nicht im HiFi Zeitalter angekommen, sondern noch auf dem Stand als unsere Vorfahren sich vor dem Säbelzahn-Tiger retten mussten.
wir hören einerseits woher ein Geräusch, wie laut es am linken oder rechten Ohr ist. Das ist aber sehr ungenau. Besser klappt das mit den Laufzeitunterschieden, also ein Ton der erst nur rechts und dann 0,6ms später links "erscheint", dessen Quelle muss rechts von uns sein.
damit können wir die Instrumente eines Orchesters orten, die Unterschiede in der Lautstärke würden niemals reichen.
nun kommen aber die Reflexionen und die Zeit des Säbelzahn-Tigers ins Spiel!
wenn ein Ton ca. 5ms "Versatz" (zu seinem "Original") hat, dann wertet das Gehirn ihn als "Echo", z.B. von dem Baumstamm hinter dem man sich gerade versteckt. Sprich, das Gehirn wertet das NICHT für die Ortung aus, das würde ja auch nur in die Irre führen.
im Umkehrschluss heißt das, dass alles <5ms (natürlich ist die Schwelle nicht schwarz/weiß, nur so ganz grob) für die Ortung heran gezogen wird.
und jetzt kommt Mathematik. Schallgeschwindigkeit (Luft, Raumtemperatur usw.) 343m/s (das kann ich mir so schön merken) oder bummelig 3ms/m.
ein (kleiner) Teil vom Schall wird von der Front "um die LS herum" auch nach hinten abgestrahlt, von der Rückwand reflektiert und kommt dann mit dem Zeitunterschied für diesen Umweg bei den Ohren an.
30cm Wandabstand, gut 20cm Tiefe der LS -> 50cm, hin und zurück -> 1m -> 3ms!
diese 3ms liegen so ziemlich im schlimmsten Bereich, den man sich vorstellen kann!
s.o. wären es >5ms wäre es relativ eindeutig ein Echo, nicht schön aber besser als "Ortung-Informationen"
ständen die LS direkt an der Wand, kämen Direkt-Schall und Reflexionen ohne großen Zeit Versatz an, jeder Versatz ist schlecht, aber das ergäbe eine "kleine Unschärfe".
3ms ist halt richtig Mist, weil es schon "heftig" ist und eben genau in dem Bereich liegt, in dem unserer Gehirn "maximale Ortung herein interpretiert".
btw.: da kommen die >=85cm her: 2*85cm bedeuten mehr als 5ms -> Echo/Hall und keine Ortung!
matthias_nbg schrieb:
Die DSP-Korrektur kommt am Ende noch, bin noch am Basteln meiner Deckenlampe / -segel und der Wandlampe mit jeweils 8cm Basotect :-)
Basotect 8cm fängt erst bei ca. 500Hz an zu wirken, darunter passiert GAR NICHTS
welche DSP Korrektur hast du geplant?
matthias_nbg schrieb:
Vorher wird mit dem UMIK der Raum ausgemessen und dann gucke ich mal.
das ist definitiv der beste Weg!
anhand der Messungen kannst du recht gut sehen, wo die Probleme vom Raum liegen.
DANN entscheiden wie man dagegen an kämpfen (es wird ein Kampf, glaube mir

) kann.
matthias_nbg schrieb:
Die Dalis braucht man in der Regel übrigens nicht anwinkeln, da die eine sehr breite Streuung haben. Wenn man im Stereodreick sitzt, dann hat man manchmal das Gefühl, dass die Musik aus dem Center kommt (obwohl der noch garnicht angeschlossen ist ;-) ).
das (Center) sollte bei jeder halbwegs ordentlichen Anlage so sein!
jeder der "zugibt", dass sein Center so toll ist und besser "klingt" als die Stereo LS, der gibt einfach nur zu, dass sein Stereo Setup shice ist
es geht einerseits darum:
- wie "punktförmig" der (Phantom) Center zu orten ist (hängt auch viel mit dem "Kram" aus dem ersten Absatz zusammen, Reflexionen usw.)
- "wo" sich dieser Punkt befindet, von "verschmiert" über die ganz Wand hinter den den LS, bis zu direkt vor dir
viel hängt auch davon ab, wie groß man den Hörbereich halten möchte.
hast du mehrere Plätze, die zumindest einigermaßen beschallt werden sollen, dann lässt man i.d.R. die Achsen der LS vor dem Hörbereich kreuzen, nicht gut aber ok und alle bekommen "ein bisschen Bühnenfeeling" ab.
hat man einen (oder zwei enge) Sitzplatz, dann fängt man mit "vor dem Hörplatz kreuzen" an und verschiebt den Kreuzungspunkt immer weiter nach hinten.
je besser die Raumakustik, LS, Anlage usw. sind, desto breiter und vor allem tiefer wird dabei die Bühne. Und meistens gibt es dann einen recht scharfen Punkt, bei dem die Bühnendarstellung dann schlagartig in sich zusammen fällt, dann hat man es übertrieben und muss wieder etwas einwinkeln.
ach ja, jetzt ganz am Schluss, damit wollte ich eigentlich anfangen (ich bin zu blöd vor dem ersten Zitat etwas einzufügen)
für den Bass hast du grundsätzlich alles richtig gemacht:
- möglichst viel Masse (Granit-Platten oder was auch immer) an die LS ankoppeln (Spikes)
- die Gesamt-Masse (LS+Zusatzgewicht) vom Boden entkoppeln
am Ende ist das ein Masse-Feder-Dämpfer System.
Mehr Masse -> geringere Frequenz
bei Feder/Dämpfer muss man halt probieren. Ich bin da ganz pragmatisch, meine LS wiegen allein schon knapp 50kg/Stk. dazu noch 30kg Gehwegplatten -> 80kg. Im Baumarkt gibt es recht günstig spezielle Dämm-Matten für Waschmaschinen, was wiegt so eine Waschmaschine so ungefähr? Und die Matten sind genau so dimensioniert, dass das Vibrieren beim Schleudern möglichst gut gedämpft wird, das kommt Tiefbass sehr nahe -> passt perfekt!