Richtfunk vs Glasfaseranbindung für Büro

Michi777

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Liebe Community!
da die Teststellung V-DSL (80\30Mbit) technisch nicht mehr angeboten wird, sind wir wieder auf dem DSL Maximum für unser Bürogebäude mit 40\10Mbit, was schon manchmal spürbar langsamer ist.
Leider gibt es die Anbindung Kabelinternet nicht zum\im Haus, dort wären ja dann für 50€ 250\80Mbit zu bekommen.

Nun suchen wir nach einer Alternative und das sind leider zwei Teure, wie folgt:
Glasfaser (100\100Mbit) - 500€ Bestpreisangebot
Richtfunk ( 100\100Mbit) - 350€ Bestpreisangebot

Frage:
Ist Richtfunk nur die letzte Wahl wenn es kein Glasfaser gäbe oder ist es eine ebenbürtige Alternative zu Glasfaser (-150€ monatlich)?
...es wird in dem Richtfunkangebot "witterungsunabhängig sowie keine Überbuchung von Bandbreiten (Backbone Auslastung max. 25%)" geschrieben.
 
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Michi777 schrieb:
witterungsunabhängig
Lüge. Luftfeuchtigkeit beeinflusst das garantiert.

Das mit der backboneauslastung ist auch keine wirklich relevante Metrik. Interessanter wäre welche Frequenz die nutzen und wer da noch alles funken darf..

Nimm Glasfaser.
 
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Wasser ist schlecht für Funk, das gilt auch für Richtfunk
Es wäre schon scheiße, wenn bei jedem Gewitter das Internet weg ist (ohne persönliche Erfahrungen zu haben wie stark Richtfunk beeinträchtigt wird, kommt zweifelsohne auch darauf an wie weit die überbrückte Entfernung und wie stark der Niederschlag ist)

'Witterungsunabhängig' halte ich für eine gewagte Behauptung, aber auch sonst könnte das durchaus viel problematischer sein. Da muss nur was auf halber Strecke mal stören...

Glasfaser wäre definitiv meine Wahl wenn irgendwie preislich machbar
 
Habt ihr den mal beim Anbieter angefragt wie es mit Glasfaser aussieht?
Wenn sowieso kein Glasfaser geht hätte sich die Frage ja erübrigt.

Also zumindest wir hatten damals ein Standort in der Firma ein Funkverbindung und es gab tatsächlich vereinzelt ausfälle. Ist aber schon mehrere Jahre her wo ich dort geabeitet habe, weiß nicht wie der Stand der Dinge heute ist.
 
Richtfunk kann durchaus sehr Leistungsfähig sein - sowohl in Stabilität, Latenz und Durchsatz. Trotz allem ist eine Glasfaser Verbindung natürlich immer besser - alleine schon weil sie Witterungsunabhängig ist, was bei Richtfunk eigentlich nicht der Fall ist - hier kann es jedoch sein, dass die 100Mbit/s auch bei schlechten Witterungen erzielt werden, weshalb der Anbieter das schreibt. Allerdings kann ich dazu in dem Beispiel nichts sagen, da das natürlich auch abhängig von der Provider-Infrastruktur ist.

Persönlich würde ich einfach analysieren wie wichtig die Internetverbindung ist und wie viele Mitarbeiter abhängig von dieser Internet-Anbindung sind. Dann gehen die 150€ ggf. einfach im Rauschen unter.
 
Kommt auf dein Geschäft an, und ob die -150€ am Anfang irgendwas bedeuten.
Danach natürlich die Vertragslaufzeit, wenn die dir nichts mehr bedeuten.
 
Wie sehr seid Ihr auf Internet angewiesen?

Wird eher ein großer Upload oder Download benötigt?

Von wieviel Angestellten sprechen wir denn, die hier den Anschluss nutzen?

Wie sieht das Budget aus, sprich tun euch die 500 € im Monat weh, vor allem im Bezug auf Punkt 1?

Wieviel Traffic wird ca. generiert pro Monat bzw. benötigt.
 
Wir haben ein Gebäude in Nachbarort via Richtfunk angebunden und das hat über Jahre ganz ordentlich funktioniert. Aber Glasfaser ist einfach die bessere Lösung wenn verfügbar. Da bei uns gerade groß gebuddelt wurde haben wir an dem Standort nun auch Glasfaser und die User sind happy. Richtfunk bleibt aber da die Hardware teuer war und als Backup taugt es durchaus.
 
Ja also das Internet ist eigentlich nicht so wichtig und die 80\30 brachten uns nie spürbar ans Limit.
Viele arbeiten lokal und tauschen halt durch OneDrive\Wetransfer mal Daten mit Partnern aus.

Die was es am Ehesten spüren sind wohl die Ingenieure, welche vor Ort auf Baustellen sind und von dort via VPN Mails abrufen (teilweise 15 Projektpostfächer im Outlook, mit Cache Mode 6 Monate) oder Bilder\Daten vom\auf das Netzlaufwerk abrufen.

Da Datenbankanwendungen VPN nicht mögen haben wir 2 RPD Clients dafür wo sie sich nach Bedarf anmelden können und die Datenbankanwendungen nutzen.

Weil das Internet eben nicht so einen Stellenwert hat, ein synchroner Upload nicht wichtig ist, zeitgleich es aber ein bisschen spürbar zu langsam ist, wirken 500€ monatlich doch übertrieben.
 
Rechne aus was die Leute pro Stunde verdienen und geh davon aus, das 50% der Leute ohne online zu sein nicht arbeiten können.
Summier dss auf und schau ob sich das rechnet.
 
95% der antwortenden User haben gar keine praktische Erfahrung mit professionellen Richtfunkanlagen und labern hier einfach nur schei*e, die sie irgendwo mal aufgeschnappt haben.

Ich hatte mehrere Jahre eine ~330m Richtfunkverbindung für 400/40 Mbit/s in Betrieb und statistisch gesehen war diese Verbindung zuverlässiger als die neue Glasfaseranbindung.
Wind, Regen, Nebel, Schnee, alles völlig egal. Klar geht der SNR runter, aber das ist ja völlig egal wenn die RF Strecke 500Mbit/s kann und nur 100Mbit/s schaufeln muss.

Der Vergleich hier GF vs. RF vergleicht hier nur deine Zugangstechnologie. Was steht denn dahinter?
Bei mir war beispielsweise hinter der RF-Strecke ein nicht gerade zuverlässiger Unitymedia Kabelanschluss, das ist auch mit der Hauptgrund warum wir diesen Weg nun auch nicht mehr als Backup nutzen.


Generell würde ich hier auch klar die Glasfaser vorziehen, insbesonders wenn in den 500€ die Erschließungskosten inkludiert sind. Meist kannst du hier dann nach der Erstlaufzeit auch in deutlich günstigere Tarife wechseln.
Aber es ist einfach Unsinn dass professionelle RF Lösungen schlecht und unbrauchbar wären.

Ansonsten stellt sich mir die Frage warum an dem Standort 80/30 VDSL möglich ist, aber nicht angeboten wird.
 
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@h00bi
Die Telekom hat im Wählamt Hardware erneuert und in diesem Zuge das Anbieten von gebündelten DSL (VDSL) aufgegeben und bei einer DSL Leitung können sie nur 40\10Mbit liefern.
 
Michi777 schrieb:
Da Datenbankanwendungen VPN nicht mögen haben wir 2 RPD Clients dafür wo sie sich nach Bedarf anmelden können und die Datenbankanwendungen nutzen.
Off-topic, aber würde mich interessieren wie ihr das macht. Wir haben nämlich dasselbe Problem.
Wird dann mit VPN verbunden mit einem RD verbunden oder wäre das dann auch wieder langsam bei Datenbankanwendungen? Oder wie stellt ihr eine sichere Verbindung über RDP her?
 
@hidd:
Als durch VPN sind die entfernten Clients im gleichen IP-Bereich und können sich normal via FQDN oder IP Adresse mit dem Client der im Büro-LAN ist verbinden - Remote Desktop Connection.
...und im Büro LAN ist ja Server und Datenbanken.
 
Michi777 schrieb:
Die Telekom hat im Wählamt Hardware erneuert und in diesem Zuge das Anbieten von gebündelten DSL (VDSL) aufgegeben und bei einer DSL Leitung können sie nur 40\10Mbit liefern.
Moment, die erneuern die Hardware, können hinterher aber kein VDSL mehr anbieten, sondern nur noch Good-Old-DSL? Was ist das denn für eine Erneuerung? Lagerbestände aus den 90ern auflösen und noch irgendwo verbauen oder wie?


OnTopic: Ich bin ganz @h00bi 's Meinung. Professioneller Richtfunk muss mitnichten schlecht und störanfällig sein. Es kommt ja nicht zuletzt auch auf die Entfernung und die verwendete Hardware an und die jeweiligen Anbauorte bzw. die Sichtlinie dazwischen. Mit den richtigen RF-APs kann man problemlos 10 Kilometer überbrücken, professionelle Systeme schaffen durchaus auch 20-30 km. Klar, je weiter weg umso störanfälliger und langsamer, aber es ist ja bisher gar nicht bekannt wie groß die Richtfunkstrecke wäre.

Ansonsten ist eine Kabelverbindung jedweder Art natürlich stets die zuverlässigste und meist auch schnellste Option, das steht außer Frage. Inwiefern der Preisunterschied ausschlaggebend sein sollte, hängt von eurem Geschäft und den mit dem Internet umgesetzten Euros zusammen. Wenn Internet zwingend erforderlich ist, dann ist das kriegsentscheidend und ob 350 oder 500€ fällt kaum noch ins Gewicht.
 
Hi,
war das vorher VDSL Bonding?
Du kannst auch mehrere DSLer bei dir bündeln. Braucht dann halt einmal die Hardware und ein bisschen Arbeit. Könnte auf lange Sicht aber günstiger sein.
 
Michi777 schrieb:
Anbieten von gebündelten DSL (VDSL) aufgegeben und bei einer DSL Leitung können sie nur 40\10Mbit liefern.
aha okay.
Die Begrifflichkeiten sind bei dir ein bisschen unstimmig.
40/10 ist auch VDSL.
Davor hattet ihr dann vermutlich 2x VDSL, welches gebündelt (WAN BONDING) wurde.

Das ist natürlich mies.
Bei 40/10 effektiv werdet ihr auch keine Hochstufung auf ein nach unten offenes 100er Profil schaffen, wenn das 50er Profil schon nicht voll anliegt.

Bei uns hier konnte ich als Backup lange nur 50/10 buchen, sync lag aber deutlich höher.
Durch die Assia Leitungsbewertung konnte ich dann auf das 100er Profil wechseln und bekomme jetzt 65/35 rein. Besonders die zusätzlichen 25Mbit/s Upstream sind extrem nützlich. Mit besserer Inhouse-Verkabelung könnte ich auch noch mehr rausholen.

Ansonsten wäre ggf. auch ein Load Balancing mit 2x VDSL 40/10 möglich.
Ich weiß jetzt nicht wie viel Internetverkehr bei euch geht und wie dieser aussieht, wäre aber eine Option.

Bevor ich VDSL selbst per WAN Bonding bündle nehm ich lieber die 500€/Monat Glasfaser.

EDIT:
Was man aber ggf. nicht vergessen darf: Bis die Glasfaser bei dir liegt können ggf. Monate vergehen wegen Genehmigungen usw.
Die RF-Anbindung ist ggf. in wenigen Tagen startklar, je nachdem wie dringend es ist.
Nachträglich auf Glasfaser umsteigen geht dann evtl. immer noch.
 
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