Scanner-unabhängige Bildbearbeitungssoftware auf der Höhe der Zeit?

JBG

Lieutenant
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Hi,

nach längerer Pause muss ich wieder regelmäßiger scannen. Mein Scanner (Canon 9000F) ist zwar schon gut 10 Jahre alt, funktioniert aber noch einwandfrei und die gebundlete Software von SilverFast erhält glücklicherweise noch Updates, um beispielsweise noch zuverlässig mit Windows 10 zu funktionieren.

Weshalb ich dieses Thema erstelle:

Kann jemand mit praktischer Erfahrung mit Scannern frei kaufbare Software empfehlen, die die Ressourcen von aktuellen Systemen ausschöpfen kann?

Das von SilverFast fühlt sich eher wie Bloatware an (PC mit 3950X, 128 GB RAM, Radeon VII) mit einem Touch von 1990er Jahre GUI.

Nebenbei bin ich von den Fortschritten in den letzten Jahren beim Thema Machine Learning und Bildbearbeitung ziemlich begeistert.

Ein Anwendungsbeispiel bei mir sind gerade die üblichen 2 kg 1000 Seiten Fachbücher, die sich natürlich nicht vollständig flach auflegen lassen und neben Text noch viele Grafiken haben.

Edit: Präzisierung, was ich suche:

Nun hätte ich gerne eine Software, der ich sagen kann:
  • Das zu scannende Buch hat einzelne Seiten mit dem Format x mm mal y mm
  • Es gibt überall Grafiken
  • Ab und an auch Fotos
  • Ich möchte bitte ein "sauberes" Endergebnis mit 300 ppi als PDF mit OCR, um das zu erreichen rechne bitte 5 min mit allen Ressourcen herum (CPU, RAM, GPU), die dir zur Verfügung stehen.
  • Eventuell ein automatischer zweiter Scanvorgang durch die Software, in der sie die "3D"-Geometrie der zu scannenden Sache weiter untersucht.

Gibt es Programme, die da wirklich ein "sehr gutes" Ergebnis erzielen, ohne, dass man hinterher noch einiges an Handarbeit anlegen muss?

Vielen Dank für das Feedback!
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Treiber hat doch Twain. Damit können viele Pragramme scannen. Sogar Word.
Wenn Du PDF willst wie wäre es mit Abby Finereader? Hat eine recht gute OCR
 
Auf der Hoehe der Zeit ist jede aktuell Bildverarbeitung die TWAIN kann. @JBG

JBG schrieb:
Gibt es Programme, die da wirklich ein "sehr gutes" Ergebnis erzielen

Erklaere mal was Du da willst.

BFF
 
Eben. Der Scanner scannt. Die Software ist Nebensache. Ich scanne immer mit dem Bildbetrachter / Bearbeiter Irfanview.
 
Für Bildbearbeitung würde ich jetzt an sich die aktuellen Versionen von Photoshop Elements oder Paint Shop Pro nennen (wobei mich persönlich die altbackene Aufmachung meines Photoshop Elements 2.0 nicht stört).

Für Texterkennung hatte ich es doch richtig im Kopf, das die Firma Nuance irgendwann mal das Produkt Omnipage hatte. Preis habe ich nicht direkt zur Hand.

Ob es Textbridge Pro noch gibt, keine Ahnung.
 
Da war ich nicht eindeutig genug mit dem 1000 Seiten Fachbuch-Beispiel:

Also, ein fettes Buch wird auf den Scanner gelegt, dadurch, dass es nicht plan auf dem Glas aufliegen kann, gibt es perspektivische Verzerrungen, Graustufenverläufe bei eigentlich weißen Seiten usw.

Die SilverFast-Software macht da zwar "schon was", aber das Endergebnis ist eher mittelmäßig, wenn man es mit dem vergleicht, was man durch ein manuelles Bearbeiten der originalen Bilddaten vom Scanner hinterher mit beispielsweise Photoshop vergleicht.

Nun hätte ich gerne eine Software, der ich sagen kann:

  • Das zu scannende Buch hat einzelne Seiten mit dem Format x mm mal y mm
  • Es gibt überall Grafiken
  • Ab und an auch Fotos
  • Ich möchte bitte ein "sauberes" Endergebnis mit 300 ppi als PDF mit OCR, um das zu erreichen rechne bitte 5 min mit allen Ressourcen herum (CPU, RAM, GPU), die dir zur Verfügung stehen.
  • Eventuell ein automatischer zweiter Scanvorgang durch die Software, in der sie die "3D"-Geometrie der zu scannenden Sache weiter untersucht.

Ist nun klarer, was gesucht ist?
 
Klingt jetzt nach Texterkennungssoftware für mich. Guck dir das verlinkte Omnipage mal an.
 
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Brutal gesagt Du suchst die Eierlegende WollMilchSau.

-> Abbyy FineReader

Oder irgendwas aus der gleichen Liga aka Omnipage oder so.
 
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@BFF

Der Vergleich mit der eierlegenden Wollmilchsau stimmt durchaus, ich hatte eben gehofft, dass durch die Fortschritte beim Thema Machine Learning in den vergangenen 10 Jahren mittlerweile eine Software erhältlich ist, die dem schon "ziemlich nahe" kommt.

Falls es etwas gibt, was nur mit Cuda funktioniert, kann ich das Ganze auch an einem System mit Ampere-GPU machen.
 
Seit gut einem Jahr mit der COVID-19-Geschichte helfe ich neun 70+-Familienmitgliedern fast wöchentlich bei diversen technischen Problemen, oh Gott, scheinbar hat sich dadurch schon die Präzision meiner Sprache verändert ;)

Edit: Ja, das ist die Software, die beim Scanner dabei war, über die Jahre gab's regelmäßig Upgrade-Angebote.
 
Deine Eifer in allen Ehren. @JBG

Meinereiner hat ueber 25 Leute mit 80+ (inklusive Schwiegermutter) denen fast taeglich geholfen wird mit Irgendwas.

Sag endlich was Du wirkklich machen willst.
 
Hast du schon geschaut, ob es das Fachbuch nicht auch als PDF gibt? Ich meine selbst wenn du es nochmals kaufen musst, die Arbeit (1000 Seiten scannen und aufbereiten) kosten locker einen Arbeitstag. Und wenn du es für jemanden machst darf es auch etwas kosten, ansonsten ist es eh nicht wichtig.
 
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@BFF

?

Was ist an dem Buch-Beispiel jetzt ungenau, woraufhin Du den Vergleich mit der eierlegenden Wollmilchsau gebracht hast?

@kaka11

Ja, deshalb suche ich eine Lösung, bei der man sogut wie gar nicht mehr manuell nachbearbeiten muss, sondern eine wirklich brauchbare Nachbearbeitungssoftware das halbautomatisch erledigt.

Leider habe ich nicht nur ein einzelnes, sondern eine fast dreistellige Anzahl an solchen Büchern, gut, ich möchte sie nicht vollständig sondern an einem Tag mal ein Kapitel digitalisieren, mit dem ich dann komfortabler arbeiten kann.
 
Bei dieser Anzahl Bücher und wenn du danach digital damit arbeiten möchtest würde ich persönlich die Blätter aus dem Buchrücken lösen. Dann liegen sie plan auf und kann sie mit einem Einzug automatisch scannen. Auf den ersten Blick ist es vielleicht Schade um das Buch, aber beim genauen Nachdenken liegt es nach der Digitalisierung eh nur im Regal und setzt Staub an. So als Gedanke abseits der Technik.
Manuell jetzt Bücher auflegen, bei 100 Stück, mei dann hast du dieses Jahr nichts anderes mehr vor. Und 2022 ebenfalls ;)
 
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Die Vorteile des Herauslösens von Seiten kann ich natürlich verstehen, allerdings möchte ich mir eine nicht-destruktive Methodik erstellen.

Gibt es Software, die mit mehreren Bildquellen umgehen kann? Beispielsweise ein traditioneller Scan und anschließend legt man das aufgeschlagene Buch vor eine (hochwertige) Videokamera und anhand von beiden Bildquellen werden Verzerrungen usw. vom Scan entfernt?
 
@JBG

Mein Kommentar bezog sich mehr auf das.

JBG schrieb:
Seit gut einem Jahr mit der COVID-19-Geschichte helfe ich neun 70+-Familienmitgliedern fast wöchentlich bei diversen technischen Problemen, oh Gott, scheinbar hat sich dadurch schon die Präzision meiner Sprache verändert

Anyway.

Dann hilft nur jede Seite einzeln hintereinander auf das Flachbett des Scanners. Scannen, klick, naechste Seite, Scannen. Macht z.B. NAPS2 hervorragend. Nur dauert das vermutlich ewig.

Gibt es die Buecher die Du scannen willst nicht bereits digitalisiert?

Zu Deinem letzten Punkt.
Das wuerde ich so nicht machen.
Ich wuerde alles "irgendwie einscannen" und dann daraus (aus den einzelnen Dateien) ein z.B. "PDF" machen.
Das kann dann eigentlich jedes vernuenftige Tool was PDF erstellen kann. Inklusive OCR. Mehr oder weniger gut. Ohne OCR wuerde ich nix machen, weil das Konstrukt am Ende nicht durchsuchbar ist.
 
Das ist etwa mein jetziger "Workflow" wo es offensichtlich Anlass zur Verbesserung gibt...🙃

Da musste ich warum auch immer konkret an NVIDIA und ihre AI-"Skrizzel"-Demo denken, wo man einen Pinsel "Fluss" auswählen kann, etwas über eine leere Arbeitsfläche pinseln und schwupps hat die AI fast einen fast fotorealistischen Fluss mit dem geskrizzelten Verlauf erstellt.

Danach hatte ich die Hoffnung, da ich ja nicht der erste sein dürfte, der vom Bücherscannen genervt ist, dass es eine ähnliche Implementierung für Bildbearbeitungssoftware gibt, die speziell für's Scannen angepasst wurde.

Ich hoffe, das war nicht zu sehr am heißen Brei vorbeigeschurbelt.
 
Danke für den Hinweis zu diesem DIY-Projekt, auf die Idee mit dem umgedrehten Buchständer bin ich zuvor noch nicht gekommen.
 
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