jodd2021 schrieb:
Wenn ich erst ewig hin und her überlegen muss wie ich eine Frage stelle, könnte ich mir überlegen gar keine zu stellen und mir das Dokument gleich selber ansehen. Spare ich mir auch die Überprüfung ob das Ergebnis überhaupt korrekt ist.
cietho schrieb:
Das Gehirn will schließlich genutzt werden. Außerdem erlangt man so noch (häufig nützliches) zusätzliches Wissen. Die einfachen Frage-Antwort-Chats erweitern halt den Horizont kein bisschen, ist aber sicher auch die Frage des Use Cases.
Ich würde dem widersprechen. Klar, es kommt auf den Usecase an und ist derzeit besonders im privaten Bereich eher eine Spielerei.
Gegenbeispiel:
Du arbeitest in einer großen Firma, die tausende Dokumente gespeichert hat, die Informationen beinhalten, die du gelegendlich brauchst. Hast du eine unkonkrete Frage wie "hatten wie nicht mal einen Vertrag mit einer Firma, wo wir XY ausgehandelt haben?".
Willst du dann wirklich dutzende Dokumente raussuchen, öffnen und lesen? Oder irgendeine Art Volltext Suche nehmen (auch sehr teuer), wo du dann aber genau die Wörter kennen musst, nach denen du suchst? Wenn du weder den Namen der Firma noch die genaue Formulierung im Dokument kennst, ist eine Volltextsuche unmöglich oder zumindest sehr mühsam.
Es ist enorm hilfreich, wenn dir ein Tool diese Frage beantwortet
und dazu direkt die Quelle angibt.
Denn es geht ja nicht darum, dass der KI blind vertraust und sie deine Arbeit zu 100% erledigt. (noch nicht zumindest).
Diese KI Tools erleichtern einen bestimmten Teil der Arbeit, der meistens mühsam und ermüdent ist. Sie können die Arbeit beschleunigen und sind als Hilfmittel zu sehen.
In meinem Beispiel können sie helfen, dass du bei einer unkonkreten Frage (die für Volltextsuchen ungeeignet ist) schneller eine Antwort finden kannst. Das Ergebnis kannst/musst du natürlich selbst überprüfen, in dem du dann in das angezeigte Dokument selbst rein schaust.
Somit behaupte ich, dass vor allem bei unkonkreten Fragen eine KI helfen kann. Für konkrete Fragen, wo ich genau weiß, wonach ich suchen muss - klar ist es da einfacher, genau diesen Satz einfach selbst zu lesen.
cbforum.scooter schrieb:
Bekannt ist, dass man LLMs nicht vertrauen kann. Wenn ich also ein umfangreiches PDF analysieren lasse bleibt immer das ungute Gefühl zurück, dass die KI-Inhalte nicht gefunden hat, weil es den Promt anders interpretiert oder noch schlimmer, es Inhalte hinzu halluziniert.
Von daher halte ich solche Tools heute noch in den meisten Fällen für sinnlos.
"Sinnlos" ist ein sehr starkes Wort. Und auch hier möchte ich widersprechen. Klar - LLMs haluzinieren und sind nicht vertrauenswürdig.
Übermüdete Menschen in Billiglohn Ländern allerdings auch - und dahin wird ganz viel Arbeit abgeschoben, die eine LLM übernehmen kann.
Die Validierung/Prüfung der Ergebnisse kann ja nachwievor ein vertrauenwürdiger Mensch übernehmen. Der muss dann aber keine 100 Seiten mehr durchlesen, sondern nur den vorgeschlagenen Absatz.
KI ist im größeren Kontext zu sehen und als
Ergänzung.