Seltsames Netzwerk-Problem: Nur 100Mbit bzw. Verbindungsabbrüche in einem Zimmer (Verkabelung defekt?)

Arztmann

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Ich habe heute festgestellt, dass in meinem Arbeitszimmer der Ethernet-Anschluss ein größeres Problem hat und mir gehen langsam die Ideen aus. Ich würde mich sehr über eure Einschätzung freuen.

Die Ausgangslage:
  • Anschluss: Glasfaser 1000/250 Mbit.
  • Router: FritzBox 7530 AX.
  • Restliches Haus: Zwei Fritz-Mesh-Repeater am Ethernet-Port in anderen Zimmern laufen einwandfrei (>700 Mbit via Wifi, FritzBox zeigt 1 Gbit Link-Speed an).
  • Einstellungen: Alle 4 Ports der FritzBox sind im „Power-Modus“ (1 Gbit), EEE ist überall deaktiviert.
Das Problem: Im Arbeitszimmer kommen laut FritzBox-Anzeige – abhängig vom Endgerät – nur noch 100 Mbit (Link-Speed) an oder die Verbindung scheitert ganz via Switch.
  • Arbeitslaptop: Erreicht nur ca. 70–80 Mbit down / 80–90 Mbit up. Die Loaded-Latenz ist mit >100ms sehr hoch.
  • Mac Mini: Erreicht <10 Mbit down / 70–80 Mbit up bei <30ms Loaded-Latenz.
  • Switch-Problem: Der Mac Mini akzeptiert plötzlich den dazwischen geschalteten Switch nicht mehr (kein DHCP, manuelle IP hilft nicht). Bei direkter Verbindung ohne Switch (mit anderem Patchkabel) zeigen sich die Geschwindigkeitsprobleme.
Bisherige erfolglose Lösungsversuche:
  • Ports an der FritzBox durchgetauscht.
  • Patchkabel an der FritzBox und im Arbeitszimmer getauscht.
  • Gegenprobe: Arbeitslaptop direkt im Hauswirtschaftsraum (HWR) an die FritzBox angeschlossen → Volle 1 Gbit liegen an.
Meine Vermutung:
Da die Technik direkt an der FritzBox funktioniert, habe ich die passive Verkabelung im Verdacht:
  1. Netzwerkdose im Hager-Schrank (HWR) defekt?
  2. Netzwerkdose im Arbeitszimmer defekt?
  3. Verlegekabel in der Wand beschädigt?
Frage: Ist es plausibel, dass eine Dose oder ein Kabel „halb kaputt“ ist (Rückfall auf 100 Mbit / instabil), statt einfach gar nicht mehr zu funktionieren? Oder übersehe ich etwas?

Der Vollständigkeit halber, hier noch ein Bild meines kleinen Netzwerk-Schranks:

1765287103055.png
 
Ja, 100 MBit/s braucht nur 4 Adern, 1GBit/s braucht 8 Adern. Wenn nun eine der Adern die 100 MBit/s nicht braucht unterbrochen ist dann hast du halt nur 100MBit/s die dann aber stabil funktionieren. Evtl. ist es auch keine Unterbrechung sondern nur ein "Vertauschen" zweier Adern, dann gehts auch nur noch mit 100MBit/s.

Zum Switch ... wenn dieser z:B. nur 1GBit/s kann dann erhält dieser an der Dose mit Leitungsunterbrechung gar keine Verbindung. Es ist also meiner Meinung nicht der MAC das Problem sondern der Switch.
 
Vermutlich würde ich an beiden Enden der Kabelstrecke Endgeräte anstecken und schauen was ausgehandelt wird, hast du zwei GBit Geräte da?

Die Latenz wundert mich etwas, wie wurde das gemessen?
 
AAS schrieb:
Miss die Dose doch, ein Testgerät kostet keine 10€ im Hornbach.
Du bist dir sicher, dass bei dir nicht nur 4 Adrige Kabel verlegt sind? (=100Mbit)
Was genau brauche ich da?
Und ja, ich hatte infolge der Sanierung und Einbau des Netzwerks des Hauses hier immer stabil die vollen 1Gbit/250Mbit an der gleichen Dose (ist rund 3 Jahre her).

d2boxSteve schrieb:
Ja, 100 MBit/s braucht nur 4 Adern, 1GBit/s braucht 8 Adern. Wenn nun eine der Adern die 100 MBit/s nicht braucht unterbrochen ist dann hast du halt nur 100MBit/s die dann aber stabil funktionieren.
Aber die 100Mbit kommen ja auch nicht "stabil" an... :-/
Der Switch ist ein D-Link DGS-105.
 
Du hast ja schon exzellent debugt. Es ist durchaus plausibel, dass LAN-Verkabelung nicht zu 100% funktioniert. Über die Zeit können z.B. die Schneidklemmen nachlassen, etwa wenn sie nie richtig gefasst haben oder Kabelzug zu hoch ist.. Dann sind die elektrischen Werte evtl an der Schwelle zur Spezifikation. Wenn du dann von 8 Adern einen Wackelkandidat hast, einigen sich die beiden Endgeräte evtl auf Gigabit, dann wieder nicht etc etc. Alle Effekte denkbar.

Wie alt ist denn die Verkabelung? Gibt es einen verantwortlichen Elektriker?
 
Ein Kabel ist immer stabil. Die Schwankungen würde ich dann doch eher auf das Gerät das dranhängt schieben. WLAN kann gestört werden, aber ein Kabel ist ein Kabel und bleibt ein Kabel :=)
 
chatbot schrieb:
Wie alt ist denn die Verkabelung? Gibt es einen verantwortlichen Elektriker?
Rund 3 Jahre. Wurde alles von einem Elektriker im Rahmen einer Kernsanierung neu gelegt.
Ergänzung ()

Fujiyama schrieb:
Vermutlich würde ich an beiden Enden der Kabelstrecke Endgeräte anstecken und schauen was ausgehandelt wird, hast du zwei GBit Geräte da?
Jein, mein Mac mini und mein Arbeitslaptop mit Windows. Müsste ich prüfen, was da erlaubt/gesperrt ist, um das zu testen.
 
AAS schrieb:
Miss die Dose doch, ein Testgerät kostet keine 10€ im Hornbach.
Das Ding ist nur ein Durchgangstestgerät.

@Arztmann, hat der Elektriker die Kabel durchgemessen? Gibt es ein Messprotokoll?

Wenn er gut ist, dann hat er ein ordentliches Messgerät benutzt und hätte auch sehen können, ob und wo auf der Strecke Störungen sind.
 
Man müsste da in die IP/Netzwerkeinstellungen gehen und manuell ne IP und Subnetzmaske eintragen.
 
Das wurde sicherlich alles durchgemessen. Es hat ja alles 3 Jahre lang problemlos funktioniert.
Ich würde in einem der nächste Schritte auch wieder den Elektriker konktaktieren. Selber lösen wäre aber natürlich schöner (und günstiger) ;)
 
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d2boxSteve schrieb:
Ein Kabel ist immer stabil. Die Schwankungen würde ich dann doch eher auf das Gerät das dranhängt schieben. WLAN kann gestört werden, aber ein Kabel ist ein Kabel und bleibt ein Kabel :=)
Nö ein Kabel ist nicht immer stabil.
Ab 100m treten Schwankungen auf oder fahr mal mit einem Bürostuhl 5-6 mal über das Kabel. (Exzellent für einen Netzwerkfehler in einem Prüfungssetup für eine Abschlussprüfung ;) )
 
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derchris schrieb:
Das Ding ist nur ein Durchgangstestgerät.

@Arztmann, hat der Elektriker die Kabel durchgemessen? Gibt es ein Messprotokoll?

Wenn er gut ist, dann hat er ein ordentliches Messgerät benutzt und hätte auch sehen können, ob und wo auf der Strecke Störungen sind.
Wenn nur 100Mbit ankommen, ist es ideal zum Prüfen ob das Ding nicht auf FastEthernet zurückfällt. ;)
 
Ganz ideal nicht, denn selbst wenn eine ohmsche Verbindung geradeso besteht, kann es sein, dass keine stabile Netzwerkverbindung zustande kommt.
Für einen ersten Schnelltest, ob es einen Kurzschluss, Masseschluss oder eine komplette Unterbrechung gibt reicht es aber natürlich.
 
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Verbindungseinstellungen am Client öffnen, dann Kabel reinstecken.
Wenn da am Anfang 1Gbit/s steht und später auf 100Mbit/s abfällt, wann wirds schwer.

Wenn da direkt 100Mbit/s steht, dann findest du den Fehler vermutlich auch mit einem popeligen Kabeltester.
 
Ich tippe einfach mal die Leitungsqualität war grenzwertig aber manchmal kann ein Switch das besser ausbügeln als manche Endgeräte. Der ist jetzt scheinbar defekt. Versuch einfach mal einen anderen Switch zum testen. Eventuell hast du jetzt im Winter auch Feuchtigkeit in den Wänden, etc.
 
Zuletzt bearbeitet:
Arztmann schrieb:
Das wurde sicherlich alles durchgemessen.
Hast Du ein Protokoll oder vermutest Du das nur? Messgeräte kosten Geld und da spart mancher.
Ergänzung ()

Arztmann schrieb:
Wurde alles von einem Elektriker im Rahmen einer Kernsanierung neu gelegt.
Sinnvollerweise in Rohr? Oder wie alles einfach in die Wand geworfen?
 
Als erstes kontrolliert man die Einstellungen der FB. Dann zieht man die Patchkabel mal ab und steckt sie wieder rein und wackelt auch mal dran. Dann tauscht man das Patchkabel.
Dosen gehen meist nicht defekt, Kabel so auch nicht. Es sei denn jemand bohrt rein. Patchkabel werden ja öfters bewegt und gehen schon mal defekt. Es gibt auch welche aus cca, die sind neu schon Mist.
Die RJ45 Kontakte haben öfters mal Kontakt-Probleme.
All dies kann man ohne Messgeräte machen....
 
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