Server zur zentralen Datenspeicherung oder NAS System?

robin944

Cadet 4th Year
Registriert
Juli 2016
Beiträge
89
Hallo liebe Community, ich stehe vor einer Entscheidung, die ich nicht entscheiden kann, weil ich keinen Plan davon habe.

Mit diesem wunderbar unsinnigen Anfangssatz möchte ich euch kurz mein Problem beschreiben:

Ich möchte für unseren 4 Personen Haushalt und unsere unzähligen verschiedenen Computer einen zentralen Datenspeicher haben.
Leider Gottes hab ich keinen Plan, welche Lösung dafür das beste ist. Ich beschreibe mal kurz, für welche Tätigkeitsbereiche das Ding dienen soll, es sind keine wirklich krassen Anforderungen.

  • Im Prinzip soll einfach nur auf jedem Computer dann eine Art "Laufwerk" sein, (der Server eben) in das wir alle unsere Daten reinspeichern können, Rechte vergeben, sodass nicht jeder Benutzer auf jeden Ordner Zugriff hat, wäre schon auch erforderlich. Bei allen Computern außer bei einem müsste das kabellos stattfinden.
  • Eine Art Cloudfunktion wäre interessant, sodass auch unterwegs auf den mobilen Geräten auf z.B. Bilder zugegriffen werden kann (Geht das überhaupt, oder ist es speichertechnisch begrenzt?)
  • es soll ein Raid 1 werden, also die Daten sollen immer auf 2 Festplatten vorhanden sein

Also die Möglichkeiten wären wohl ein NAS System oder irgendwie einen Server zu bauen oder?

Ich würde wirklich sehr sehr gerne einen Server selber bauen, das müsste ja dann eigentlich hardwaretechnisch nur ein Computer sein oder? Keine Angst, ich habe Ahnung davon wie man einen PC zusammenbaut, da ich meine Gaming PCs etc. auch immer alle selber zusammengebaut habe. Mir wäre es aus dem Grund am liebsten, da ich wirklich Spaß dran habe, solche Dinge selbst zu bauen und auch die Erweiterbarkeit der Festplatten leichter ist oder? Sonst müsste ich ja gleich ein 4 Bay NAS kaufen und aktuell einfach nur 2 nutzen und falls es mir mal nicht mehr reicht dann 2 neue Festplatten kaufen oder eben ein 2 Bay und dann komplett neue (größere) Festplatten reinkaufen. Bei einem selbst gebauten Server stell ich mir das alles irgendwie kostengünstiger vor und wäre mir deswegen lieber.

Die Frage ist jetzt allerdings, was läuft dann auf dem selbstgebauten System? Da wäre ich wirklich dankbar für die einfachste/billigste Lösung, es muss wirklich nur die oben aufgelisteten Dinge können.


Zum Thema kabellos aufs Laufwerk zugreifen möchte ich noch wissen - was beschränkt dann die Übertragungsraten? Was das WLAN im Laptop/Computer kann und was der Router kann oder?


Ich hoffe ihr verzeiht mir, dass ich absolut keinen Plan habe, nur leider habe ich nicht wirklich brauchbare YT Videos etc. gefunden die mir genau sagen, was mit was möglich ist und deswegen dachte ich es ist besser die Profis unter euch sagen mir welche Möglichkeiten meine (doch ziemlich geringen Anforderungen) am besten erfüllen, wie gesagt am liebsten würd ich das Gerät welches dann den Server darstellt selber zusammenbauen.

mfg Robin
 
Über wieviel GB reden wir hier?

2 oder 4 Bay Nas wäre ok oder Cloud mieten...

Einen eigenen Server bauen wird nicht billiger...
 
Zuletzt bearbeitet:
Was wir wissen müssen:
1. Wie viel Speicher braucht ihr?
2. Ungefährer Preispunkt.
 
Macht RAID 1 im Endverbraucher-NAS überhaupt viel Sinn, wenn da einfach nur Bilder draufkopiert werden?
Immerhin halbiert man effektiv seinen Speicher (je nach Budget natürlich auch wieder egal), wichtiger wäre aber doch ein zusätzliches BackUp. Vor allem wenn die Daten auf dem NAS in der Regel eine Kopie darstellen und kein Working Directory sind (und im Handy/Tablet/Laptop/Desktop hat doch auch fast niemand ein RAID).
 
als erstes ist mir ein raspi mit nextcloud eingefallen, alternativ freenas. das ganze kann man auch größer aufziehen mit richtigem pc aber da sollte ein atom oder celeron locker langen.

Raid 1 bringt dir nur was für hochverfügbarkeit, ersetzt aber kein backup!

falls du softwaretechnisch nicht viel arbeit möchtest konnen viele NAS die oben genannten funktionen auch.
 
Da gibt es viele Varianten. Wenn man nicht so die Ahnung hat, kann man z.B. auf Synology setzen. Die sind einfach zu bedienen und bieten alles was man braucht (inkl. Apps für Smartphones und Tablets)

Möchtest du selbst bauen, würde ich auf Stromverbrauch achten. Ich würde dann wohl auf nextcloud setzen, was die Möglichkeit bietet, alles online zur Verfügung zu stellen, auch Apps für Smartphones und Tablets anbietet für eine Synchronisation und auch alles mit Berechtigungen versehen werden kann. Gleichzeitig kann man alles in den Windows Explorer packen. Quasi gleiches Spiel wie bei Synology nur in Eigenregie.

Bei Nextcloud setzt man übrigens einen eigenen Webserver auf. Da sollte man auch schauen, wenn es im Netz hängt, dass alles immer up to Date ist!

🙋‍♂️
 
Ich verstehe deinen Basteltrieb aber das bisschen Hardware zusammen klöppeln ist der bei weitem geringste Teil.
Du wirst viel mehr Zeit damit verbringen mit der Administration und Wartung des NAS. Wenn du keine Ahnung von Linux oder BSD hast und auch nicht bereit bist, dich dort je nach Themengebiet tiefer einzuarbeiten lass es sein mit dem Selbstbau und kauf dir den "PC Building Simulator" :D
Ein Selbstbau kann bei speziellen Anforderungen Sinn machen aber idR ist der Stromverbrauch höher als bei einem fertigen NAS. Gerade dies ist nicht zu unterschätzen.

Ja, Bilderupload ist möglich, bietet so ziemlich jeder bessere NAS-Hersteller direkt inklusive fertiger Apps und zig Anleitungen.

Klar kann man dies auch selbst mit einem Selbstbau erledigen und dann SMB + Owncloud/Nextcloud nutzen aber Owncloud mag es nicht unbedingt, wenn der darunter liegende Storage gleichzeitig von Samba mit anderen Benutzern verändert wird. Kann klappen, muss es aber nicht und kann Sync-Probleme mit sich bringen.

Überlege es dir sehr gründlich(!) ob du wirklich langfristig verantwortlich sein willst für Installation von Updates, Härtung des Systems sobald es aus dem Internet erreichbar sein soll, Backup etc. Vieles, v.a. die Einrichtung und vergleichsweise einfache Updates nimmt dir ein fertiges NAS ab.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: TheGreatMM, Raijin und Konto gelöscht
Es wäre auch wichtig, zu wissen, ob eher Filme oder Textdokumente gespeichert werden sollen. Macht dann von der Festplattengröße schon nen Unterschied...
 
Ich sehe es ganz ähnlich wie @snaxilian
Normalerweise kann man die Frage "Soll ich einen Server oder NAS nehmen?" sehr schnell und einfach beantworten : NAS.
Wenn man nicht das notwendige Wissen für einen Server hat und sich in einem Forum informieren muss, sollte man sich tunlichst an ein Fertig-NAS halten. Hat man nämlich das Knowhow, muss man hier gar nicht erst nachfragen.

Das Ding ist, dass "ich kann einen PC bauen" vielleicht 10% des Servers ausmacht. Schließlich kann man wie hier ja bereits vorgeschlagen wurde, einen PI zu nutzen, bei dem die PC-Bastelarbeit gegen Null geht. Ein Server steht und fällt mit dem Betriebssystem, den Diensten, die darauf laufen, und dem Admin, der das System wartet. Nicht selten entstehen mit der Zeit auch Begehrlichkeiten wie zum Beispiel der Fernzugriff. Bei einem Fertig-NAS ala Synology geht das recht simpel mit ein paar Klicks. Bei einem Eigenbau hängt es massiv vom genutzten OS ab und muss im worst case gar zu Fuß eingerichtet werden - und dann steht Peter Planlos plötzlich vor der Firewall des Servers und weiß nicht mehr weiter. Wobei es natürlich auch NAS-ähnliche Betriebssysteme gibt, die sich ähnlich wie ein Synology bedienen oder man nimmt gar direkt das Synology-OS. So oder so ist ein Eigenbau aber deutlich aufwändiger in der Einrichtung und dem Betrieb bzw der Wartung als ein NAS von der Stange. Wirklich fertig wird man da eigentlich nie mit dem Basteln ;)

Wenn du keine konkreten Anforderungen hast, die über ein Synology oder ein QNAP hinausgehen, spricht alles für ein Fertig-NAS. Kannst du nicht einschätzen ob du mehr brauchst, brauchst du auch nicht mehr.
 
Wir reden von 5-10TB, nicht die Welt also.

Naja wenn das alles so kompliziert ist, dann ist es natürlich nicht wirklich Zielführend, seh ich natürlich ein - wie gesagt ich hab ja davor keinen Plan gehabt. Ein bisschen reinlesen und in die Materie eintauchen wäre kein Problem für mich, aber es soll kein neues Hobby werden :D

Ich dachte vielleicht kommt was in der Art von "xy ist die beste Lösung für dich, les dich ein bisschen rein dann kriegst du das relativ fix eingerichtet und es funktioniert gut" - da das leider nicht so ist, wirds wohl ein NAS werden :D
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Konto gelöscht
Also bei 5-10TB würde ich sagen du machst nen RAID5 mit 3x 4TB Platten. Da hast 8TB Nutzdaten, eine der Platten darf ausfallen ohne Datenverlust. Das wäre die Kragenweite die du oben angesprochen hast.

Die meisten "kleinen" Mainboards haben eigentlich immer 4 SATA3 Anschlüsse, da nimmste 3 für deinen RAID her und den 4ten für ne billige SSD (25€ oder so) auf die du Linux packst.

Da du meintest, du bastelst gerne, kannst du dir ja mal das hier ansehen:
https://www.technikaffe.de/anleitun...gen_fuer_4_bis_16_festplatten_auf_einen_blick

Hab's mir jetzt nicht im Detail durchgelesen, aber so wie es aussieht gibt es einen sehr guten ersten Einblick in das Thema "NAS im Eigenbau".

Als Betriebssysteme kannst dir mal "Open Media Vault" (für Einsteiger) oder "FreeNAS" (für Verrückte) ansehen.
 
@Killkrog danke für deine Antwort, das klingt extrem interessant, werde mir das mal in Ruhe durchlesen :)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Killkrog
robin944 schrieb:
Bei einem selbst gebauten Server stell ich mir das alles irgendwie kostengünstiger vor und wäre mir deswegen lieber.
Durchaus möglich - jedoch muss man sich in der Softwarematerie entsprechend auskennen, da es sonst herbe wird.
Aufgrund der Fragestellung rate ich dringend von einem (Selbstbau)Server ab u. empfehle ein qualitatives u. leistungsfähiges NAS. Aber auch hier gilt - man muss sich ein wenig auseinandersetzen, damit das Vorhaben zufriedenstellend gelingt. Denn auch ein NAS ist nichts anderes als ein Server.

Ich würde hier ein NAS vom Schlage einer Synology DS918+ heranziehen - mit Raid5(6) kann man entsprechende Verfügbarkeit stellen u. HDD-Ausfälle abfangen, die Leistung kann noch skalieren, RAM wäre erweiterbar u. selbst bei steigendem Speicherplatzbedarf wäre mittels Erweiterung die Anforderung kostengünstig zu erfüllen.

Die Ereichbarkeit aus dem Internet ist ein sicherheitsrelevantes Problem - Portweiterleitungen sind kritsch zu betrachten, VPN ist hier Pflicht.

Auch die Datensicherung braucht ihr Augenmerk - wer kümmert sich um die Sicherungsplatten?
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei den ganzen "Empfehlungen" zu einem Raid 5 bedenke bitte, dass dies sehr riskant ist ab ~10TB. https://www.zdnet.com/article/why-raid-5-stops-working-in-2009/ und 4 Jahre später ein Rückblick des Autors: https://www.zdnet.com/article/has-raid5-stopped-working/

WENN du eine vernünftige und getestete Wiederherstellungs- & Recovery Strategie hast kannst du das problemlos machen, wenn du diese höhere Verfügbarkeit wirklich benötigst. Aber du solltest es unter gar keinen Umständen als billiger "Ersatz" für ein Backup ansehen.

@Killkrog FreeNAS ist nix für Verrückte sondern nur für Leute, denen ihre Daten lieb und wichtig sind und die bei der Anschaffung ihre Kapazitätsplanung kennen (Erweiterbarkeit nicht so einfach möglich wie bei nem NAS von der Stange) und die trotzdem gern eine Weboberfläche haben für die Verwaltung. Wirklich Verrückte nehmen direkt FreeBSD + ZFS oder ein Linux mit ZFSonLinux ;)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Raijin
Wer auf YouTube nach Anleitungen sucht ist mit einem Fertignas am besten beraten. Ob Synology oder Qnap ist am Ende wie "beliebige Automarke" vs "beliebige Automarke" etc...
Beim Modell kommt es aufs Budget an, prinzipiell würde ich irgendwas mit 4 Bays und Intel CPU nehmen. Die ARMs sind bei Synology etwas träge und mit 4 Nutzern wäre mir da zu wenig Puffer für etwaige Dienste/Funktionen die man evtl nutzen möchte.

Und ein RAID1 kann man durchaus als Backupersatz hernehmen, schützt zwar nicht bei Brand/Kurzschluss/Anwendungsfehler etc, aber immerhin gegen einen Festplattenausfall.
Die wichtigsten Daten gehören aber sowieso verschlüsselt in die Cloud.
 
Zum Thema RAID: Ich behaupte mal ganz frech, dass 9 von 10 Privatnutzern gar kein RAID benötigen. Sofern man keine essentiellen Daten, auf die man tatsächlich zu jedem Zeitpunkt Zugriff haben muss, ist ein RAID bestenfalls nur nice to have.

RAID erhöht die Verfügbarkeit der Daten. D.h. eine Firma kann weiterarbeiten, wenn eine Platte abraucht. Zu Hause guckt man eben einen Abend Netflix, TV oder von mir aus liest man ein Buch, wenn man kurzfristig nicht an die Videosammlung kommt solange das Backup noch nicht eingespielt ist. Eine Firma kostet so ein Ausfall aber bares Geld, privat kann problemlos auch mal nen Tag auf die Daten verzichten. Klar, auch privat kann man Daten haben, die jederzeit abrufbar sein sollen/müssen, aber ist ein RAID da wirklich zwingend oder kann man diese Daten nicht auch separat sichern?

Viel wichtiger als die Verfügbarkeit ist die Backupstrategie. Das beste RAID hilft nämlich nicht, wenn man versehentlich Daten löscht, sich einen Virus einfängt oder Ransomware alles verschlüsselt. Da hilft nur ein früheres Backup.....
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: abcddcba und phillow
Ich verstehe die Aussagen wie "wenn man auf YT nach Videos sucht" soll man es gleich lassen nicht. Ich bin auch nicht auf die Welt gekommen und konnte einen PC bauen und wahrscheinlich von euch auch niemand, jetzt ist das aber überhaupt kein Problem für mich.

Ist schon klar, so wie die meisten hier das beschreiben ist es echt ein kompliziertes Thema und das ist mir dann auch zu viel, wenn es (so viel) einfacher geht mit NAS.
Allerdings finde ich die Antwort von @Killkrog echt interessant, was sagen die anderen dazu?
 
snaxilian schrieb:
Bei den ganzen "Empfehlungen" zu einem Raid 5 bedenke bitte, dass dies sehr riskant ist ab ~10TB
Schön, dass es jemand anspricht. Aber dafür gibt es, wie du auch schon sagtest, ZFS. Das macht seine Sache schon ziemlich gut.

snaxilian schrieb:
@Killkrog FreeNAS ist nix für Verrückte sondern nur für Leute, denen ihre Daten lieb und wichtig sind.
Bitte nicht falsch verstehen, "Verrückte" war in diesem Fall liebevoll gemeint. Ich habe selbst FreeNAS im Einsatz.

Pandora schrieb:
Und ein RAID1 kann man durchaus als Backupersatz hernehmen...
Um Himmels Willen, nein!
 
Killkrog schrieb:
Schön, dass es jemand anspricht. Aber dafür gibt es, wie du auch schon sagtest, ZFS. Das macht seine Sache schon ziemlich gut
Das „is raid5 dead“ Problem betrifft ZFS genauso wie mdadm oder einen Harwareraidcontroller.
Das Problem liegt in der hohen Lesefehlerrate der Festplatten.
RAID5 bei 3x 4TB mit Consumerplatten ist genauso ausfallsicher wie kein RAID.
 
Zurück
Oben