Leserartikel Sharkoon AI7000 Glass

Jonas5

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Review Sharkoon AI7000 Glass


1. Einleitung

Vor etwa zwei Monaten hat Sharkoon das AI7000 in zwei verschiedenen Varianten (Silent, Glass) vorgestellt. Erwirbt man die Version „Silent“, erhält man ein Gehäuse mit komplett geschlossenen Seitenteilen und Deckel. Die Variante „Glass“ soll durch ein Echtglasfenster und zusätzliche Lüfteröffnung im Deckel überzeugen. Beide Versionen beginnen im Preisvergleich bei ca. 75€ exkl. Versand und sind jeweils in den Farben Schwarz, Rot, Blau und Grün erhältlich. Da ich noch nie ein Gehäuse mit einem Seitenfenster aus Glas in den Händen hatte bzw. testen konnte, habe ich mich für das nachfolgende Review für die Variante mit dem Seitenfenster entschieden.

Sharkoon wirbt auf der eigenen Homepage mit den Überschriften „Klare Formen, wuchtige Farben“, „Optimale Raumnutzung zum Komponenteneinbau“, „Ausreichend Anschlussmöglichkeiten“ und „Jederzeit gut gekühlt“. Im weiteren Verlauf dieses Tests werde ich das Gehäuse genauer unter die Lupe nehmen und das AI7000 auf Konkurrenzfähigkeit überprüfen.

Link zum Hersteller:
https://de.sharkoon.com/product/1678/AI7000Glass#desc

Produkt-Video:
https://www.youtube.com/watch?v=T10mxaiMWww

Technische Daten:
Abmessungen: 213 x 470 x 446 mm (B x H x T)
Gehäusetyp:Midi-Tower
Material:Stahl, Kunststoff, gehärtetes Glas (4mm)
Farbe:schwarz (außen/innen)
Gewicht:8,0kg
unterstütze Mainboardgrößen:ATX, µATX, Mini-ITX
Anzahl PCI-Slots:7
Anzahl Laufwerksplätze: 2x 5,25" (extern)
3x 3,5" oder 1x 3,5“ und 2x 2,5“
2x 2,5"
externe Anschlüsse:2x USB 3.0/ USB 2.0, 2x USB 2.0, 1x Kopfhörer,
1x Mikrofon
Anzahl Lüfterplätze:Front: 2x 140mm/ 2x 120mm (davon 2x 140mm vorinstalliert, 1000rpm)

Heck: 1x 140mm/ 1x120mm (davon 1x140mm vorinstalliert, blau beleuchtet, 1000rpm)

Deckel : 2x 120mm/ 2x 140mm (optional)
maximale Höhe für CPU-Kühler:175mm
maximale Grafikkartenlänge: 380mm
maximale Netzteillänge: 230mm
maximale Dicke Radiator inkl.
Lüfter (Front):
57 mm


Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen. Lob, Tadel und Verbesserungsvorschläge sind immer erwünscht. Also ab in die Kommentare damit ;)

Zuletzt geht mein Dank noch an die SHARKOON Technologies GmbH für die sehr schnelle und unkomplizierte Bereitstellung eines Testexemplars.



2. Verpackung und Lieferumfang

Das Sharkoon AI7000 Glass kommt sicher verpackt in einem schwarz-weißen Karton, auf dem alle wichtigen Information und ein Bild des Gehäuses aufgedruckt sind. Im Inneren der Box und geschützt durch eine Folie und Styropor findet man das AI7000 Glass. Auf dem Seitenteil aus Glas ist zwar ein Warnhinweis angebracht, auf eine weitere aufgeklebte Schutzfolie hat Sharkoon aber leider verzichtet.

Im Lieferumfang befinden sich eine Kurzanleitung mit Bildern, eine Frontblende für externe 3,5"-Geräte, mehrere lange Kabelbinder, ein Tool zur Montage der Abstandshalter, sowie alle wichtigen Schrauben die zur Montage benötigt werden.

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3. Ausstattung außen

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Das Äußere des AI7000 ist sehr schlicht gestaltet. Die Front ist bis auf die seitlichen Belüftungslöcher komplett geschlossen und besteht aus einem schwarzen Kunststoff. Über den zwei 5,25“-Laufwerksplätzen befindet sich das I/O-Frontpanel mit nach oben gerichteten Anschlüssen. Vorhanden sind zwei USB 3.0 (mit USB 2.0-Weiche), zwei weitere USB 2.0-Ports, Kopfhörer- und Mikrofon-Anschluss, ein Power-Schalter sowie ein Reset-Knopf. Zieht man das Frontteil ab, dann bleibt das I/O-Panel fest am Gehäuse. Hinter der Frontblende verstecken sich ein abnehmbarer Staubfilter und zwei vorinstallierte 140mm-Lüfter mit maximal 1000rpm.
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Das rechte Seitenteil ist komplett geschlossen und wird mit Rändelschrauben angebracht. Es hat ein angemessenes Gewicht und wirkt stabil. Zudem besitzt es eine Ausziehhilfe. Auf der linken Seite findet man dann das 4 mm starke Fenster aus gehärtetem Glas. Es ist leicht getönt und wird mit vier Schrauben befestigt. Die Halterungen für die Scheibe sind gummiert um Kratzer zu vermeiden.
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An der Rückseite zeigt sich ein typisches Erscheinungsbild. Das Netzteil wird unten montiert. Darüber finden sich sieben wiederverwendbare PCI-Slotblenden sowie der vorinstallierte, blau beleuchtete 140mm-Lüfter. Auf dem Bild lässt sich bereits erkennen, dass die Erweiterungskarten außerhalb des Gehäuses befestigt werden müssen. Die Arretierung des Ganzen erfolgt durch eine Blende welche mit einer Rändelschraube befestigt wird.
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An der Unterseite finden sich ein einfach entfernbarer Staubfilter und sechs Entkoppler aus Gummi zur internen Montage einer 3,5“-Festplatte. Damit das Netzteil auch genügend Luft bekommt, steht das Gehäuse auf vier Kunststoff-Füßen mit einer Schicht Gummi zur Entkopplung.
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Im Deckel befindet sich eine mittig angebrachte Öffnung die durch einen magnetischen Staubfilter bedeckt ist. Darunter ist Platz für zwei 120mm- bzw. zwei 140mm-Lüfter. Theoretisch kann man hier aber auch einen 240mm bzw. 280mm-Radiator anbringen. Da das aber stark von der Radiatordicke und vom verwendeten Arbeitsspeicher bzw. Mainboard abhängt, macht Sharkoon hier keine weiteren Angaben.
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4. Ausstattung innen

Die allgemeine Verarbeitung im Inneren ist sehr gut. Es sind keine scharfen Kanten und Verarbeitungsfehler erkennbar. Wie auch das Äußere des AI7000 ist das Innenleben schwarz lackiert und hat einen ähnlichen Aufbau wie diverse andere Sharkoon-Gehäuse. Schaut man aber genauer hin, lassen sich ein paar Unterschiede finden. Die Kabel der Frontanschlüsse sind schwarz gehalten. Wie aber bei fast jedem anderen Gehäuse auch, sind die bunten Kabel direkt am Stecker immer noch sichtbar.

Das AI7000 ist im Inneren sehr offen gestaltet. Hinter den zwei Frontlüftern befinden sich keine Käfige für Festplatten. Im unteren Bereich hat Sharkoon eine schlichte Netzteilabdeckung angebracht. Diese verfügt über drei Ausschnitte für Kabel und Belüftungslöcher für die darunter angebrachten Festplatten. Rund um die Montagefläche des Mainboards befinden sich weitere, ausreichend dimensionierte Kabeldurchführungen. Diese Durchführungen besitzen allerdings keine Gummierungen. Das Mainboardtray besitzt zudem einen sehr großen Ausschnitt um nachträglich große CPU-Kühler per Backplate montieren zu können.
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Die zwei externen 5,25"-Laufwerke werden durch einen einseitigen werkzeuglosen Mechanismus an Ort und Stelle gehalten. Für die Verwendung eines externen 3,5"-Gerätes liegt im Lieferumfang eine spezielle Frontblende bei. Einen entsprechenden Einbaurahmen müsste sich der Käufer allerdings selber besorgen.

Auf der Rückseite und versteckt unter der Netzteilabdeckung befindet sich ein Festplattenkäfig für zwei 2,5“/3,5“- Festplatten. Zur Entkopplung wurden Gummiringe an die Festplattenschlitten angebracht. Unter dem Käfig findet zudem eine weitere 3,5“-Festplatte Platz. In allen Fällen erfolgt die Montage mittels Schrauben. Des Weiteren lassen sich auf der Rückseite zwei zusätzliche 2,5“-Festplatten bzw. SSD montieren.
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Das Netzteil wird am Boden montiert und durch vier Gummipuffer entkoppelt.
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5. Einbau der Hardware und Betrieb

Testsystem
CPU:AMD Ryzen 5 1600
CPU-Kühler:EKL Alpenföhn Groß Clockner + Fractal Design Venturi HF-12
Mainboard:Gigabyte AB350M Gaming 3
RAM:Corsair Vengeance LPX 16GB DDR4 3000Mhz CL15
GPU:XFX HD 7970Ghz Double Dissipation 3GB GDDR5
PSU:be quiet! Pure Power 10 400W
SSD:Crucial MX200 250GB
HDD:Toshiba 1000GB 7200rpm

Der Einbau der Komponenten ging sehr leicht von der Hand. Die Abstandshalter für das Mainboard waren bereits für ATX-Mainboards vorinstalliert. Erweiterungskarten werden sicher mit Schrauben an ihrem Platz gehalten. Etwas störend finde ich dabei aber die Tatsache, dass die Erweiterungskarten außerhalb des Gehäuses verschraubt werden müssen. Immerhin lässt sich die Arretierung mit nur einer Rändelschraube sichern. Die werkzeuglose Montage des DVD-Brenners funktioniert gut.

Die Verkabelung ist durch die gut platzierten und dimensionierten Kabeldurchführungen eine Leichtigkeit. Zudem hat Sharkoon an eine extra Öffnung für die PCIe-Stromkabel gedacht. Andere Hersteller verzichten auf diese praktische Öffnung ganz gerne mal. Der Platz hinter dem Mainboard beläuft sich zwischen 1,3-2,5 cm. Durch die Netzteilabdeckung muss man sich nicht mal viel Mühe geben um ein relativ sauberes Erscheinungsbild zu erreichen.
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Die drei vorinstallierten Lüfter (3pin und 4pin-Molex, schwarze Kabel) bewegen mit ihren 1000 U/min ausreichend Luft. Leider sind aber alle Lüfter auf dieser Geschwindigkeit deutlich hörbar. Regelt man die Lüfter auf 600rpm runter, ist die Geräuschkulisse deutlich angenehmer. Leider geben zwei der drei Lüfter ein hörbares Nebengeräusch von sich. Silent-Fans müssten hier also mit neuen Lüftern nachbessern.

Die Montage der Festplatten erfordert durch die Verschraubung zwar Werkzeug, wirkt aber letztendlich deutlich stabiler als eine werkzeuglose Montage. Dadurch dass die HDD-Schlitten über Gummiringe verfügen, werden die Schwingungen der Festplatte nicht komplett auf das Gehäuse übertragen. Ein Sharkoon Vibe-Fixer ist aber nochmal deutlich effektiver.

Laut Sharkoon kann in der Front ein 240mm-Radiator verbaut werden. Dieser darf aber zusammen mit den Lüftern eine Breite von 57mm nicht überschreiten. Auch im Deckel gibt es Montage-Schienen für einen Radiator. Ob dieser hier aber auch wirklich Platz findet, hängt von der Höhe des Arbeitsspeichers und der VRM-Kühlkörper ab.



6. Fazit

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Das Sharkoon AI7000 Glas ist zwar sehr schlicht, wirkt aber durch das Seitenfenster aus Glas nicht zu langweilig. Eine weitere positive Eigenschaft sind die einfach entfernbaren Staubfilter die an jeder wichtigen Stelle angebracht sind. Der Einbau und die Verkabelung der Hardware gestalteten sich aufgrund des großzügigen Platzangebotes sehr einfach. Zudem findet jeder verfügbare CPU-Luftkühler und jede verfügbare Grafikkarte Platz im AI7000 Glass.

Das Gehäuse kostet derzeit in der Variante mit Glasseitenfenster ca. 75€. Damit wildert es im Gebiet des be quiet! Pure Base 600. Das AI7000 bietet zwar zwei zusätzliche USB-Ports in der Front, eine Netzteilabdeckung und einen Staubfilter für den Deckel, auf dem Papier halte ich das Pure Base aber für das insgesamt rundere Gesamtpaket wenn die Optik nicht ganz so relevant ist. Es hat qualitativ hochwertigere Lüfter verbaut, besitzt eine Abdeckplatte für den Deckel und hat eine integrierte Lüftersteuerung. Das ähnlich (im Vergleich zum Sharkoon AI7000 Glass) ausgestattete Enermax GraceMesh gibt es zudem bereits für ca. 47€. Das AI7000 Glass ist insgesamt zwar ein gutes Gehäuse, könnte es aber aufgrund der Konkurrenz in diesem Preissegment etwas schwer haben.

Positiv:
- Seitenfenster aus gehärtetem Glas
- genug Platz für große CPU-Kühler und lange Grafikkarten
- Staubfilter (Front, Boden, Deckel)
- Netzeilabdeckung
- gutes Kabelmanagement-System
- drei vorinstallierte Lüfter
- gut ausgestattetes I/O-Panel

Neutral:
- Möglichkeit zur Montage von zwei 5,25“- Laufwerken
- brauchbare Festplattenentkopplung

Negativ:
- Lüfter sind ungeregelt zu laut und haben Nebengeräusche

Zuletzt geht mein Dank nochmal an die SHARKOON Technologies GmbH für die Bereitstellung eines Testexemplars.
 
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Danke dir für den Test. Ja, die Lüfter sind immer "so´ne" Sache :).

Was mir auffällt :

Bei den neueren Modellen von Sharkoon mit Netzteilblende (Teste übrigens selber einige Gehäuse ;)) ist mir aufgefallen, dass man ja nur 55-57mm Platz für einen Frontradiator hat.

Wenn man die Blende nun modular gestalten würde, dann hätte man nahezu "unendlich" Platz für Frontradi´s.

Man siehe den Liquid Freezer. Da ist der Radi schon deutlich dicker als als 55mm. Ich glaube es waren 62mm. Dazu noch die Lüfter und eine eventuelle Push+Pull-Config und schon passt der nicht. Also auch so würde der in keines mit der langen Blende ohne Bastelei passen.

Auch bei einer Montage unter den Gehäusedeckeln hat man schon ab und zu Probleme mit den Radi´s. Je nachdem wie das Layout des verwendeten Boards aussieht.

Nur mal so angemerkt :D.

Teste übrigens demnächst das TG5 und bin gespannt wie es sich so macht ;)
 
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Jo hatte ich ja auch angemerkt das es vom Mainboard und dem RAM abhängt.

Ich würde auch gerne die AiO-Kompatibilität mittesten. Allerdings habe ich leider keine AiO und nur eine zu kaufen um gelegentlich zu testen ob wirklich ein Radiator in bestimmte Gehäusebereiche passt ist mir irgendwie zu teuer :D

Ich selber würde nämlich nie selber eine AiO benutzen.
 
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Eine AIO besitze ich auch nicht mehr. Nach den letzten zwei Tests, ist mir das zu blöd jedes mal den Kühler zu wechseln :D. Obwohl der Liquid Freezer 240 echt sehr geil kühlt :D
 
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Sind die vorinstallierten 140mm-Lüfter mittels Gummis entkoppelt?
 
Hey, ich glaube (ist ja schon nen "Weilchen" her) nicht.
Konnte aber keinerlei Vibrationen feststellen.

Lg
 
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Noch eine Frage: bei den Front-Panel-Header-Kabeln... woran erkenne ich da die Polung (+ -)?


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Ich weiß, das Thema ist sicher nicht mehr wichtig, aber dem Schalter sollte normal die Polung egal sein.

Was ich mich Frage, welches Gehäuse mit Schalldämmung, Staubfilter, 2x5.25" Einschub und 4x USB (am besten nach oben) hat dieses Gehäuse ersetzt. Dieses Modell ist nicht mehr erhältlich, oder?
Sowas wie USB-C scheint sich nicht durchgesetzt zu haben am Gehäuse. Schalter nach oben finde ich eigentlich wegen Staub gar nicht gut, aber weil mein PC hinter einer Tür steht, ist es vermutlich die sicherere Option. Für einen Fingerabdrucksensor möchte ich mich auch nicht ganz bis auf den Boden lehnen.

Das SHARKOON V1000 könnte man vielleicht selbst nachdämmen. Einen Staubfilter hat es aber nicht, und nur noch 2x USB, was nervig ist, wenn man einen Kartenleser und einen Fingerabdrucksensor standardmäßig eingesteckt hat.
An der Stelle muss ich mich vermutlich daran gewöhnen, dass PC Gehäuse keine zugänglichen Schnittstellen abseits des ON-Schalters mehr haben, oder?
 
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