News Silicon Photonics: Transceiver von IBM schafft 100 Gbit/s über 2 Kilometer

Die hohe Reichweite dieser Technologie dürfte im Gegensatz zu den 300m von Intel erhebliche Vorteile für die Nachrüstung innerhalb von Gebäuden aber auch Komplexen bieten. Man denke an große Unternehmensgelände oder auch Kliniken. Statt wie bisher eine bestehende IT abreißen zu müssen (weil sich die Anforderungen quer durch alle Bereiche im letzten Jahrzehnt potenziert haben) und an einem anderen Ort wieder aufzubauen (wie beispielsweise im neu sanierten Dresdner Rathaus für furchtbar viel Geld geschehen), kann man die erste Einrichtung günstig um weitere dezentrale Einrichtungen ergänzen. Schön!
IBM ist doch noch für anderes als unverschämt teure Wartung und Software zu gebrauchen.
 
[F]L4SH schrieb:
. Schön!
IBM ist doch noch für anderes als unverschämt teure Wartung und Software zu gebrauchen.

Finde es lustig, wie Menschen so über eine Firma wie IBM reden können. Du weisst schon, was IBM alles für den "allgemeinen Computer" getan hat und wo wir ohne IBM jetzt wären? Klar, IBM hat nicht alles getan, aber trotzdem finde ich es unverschämt, wenn man über eine so innovative Firma herzieht.
 
Ich finde es bei der Entwicklung, die IBM eingeschlagen hat, mehr als gerechtfertigt. Beinahe alle Hardware Sparten wurden über die Jahre abgestoßen und das Geld kommt beinahe ausschließlich durch exorbitant teure Softwarelösungen in den Kasse. IBM 2015 hat absolut nichts mehr mit IBM 1950 oder IBM 1985 zu tun.
 
[F]L4SH schrieb:
IBM 2015 hat absolut nichts mehr mit IBM 1950 oder IBM 1985 zu tun.

Was die Forschung angeht, würde ich dir da widersprechen. Es ist nicht so präsent, aber auf Konferenzen seh ich immer wieder hervorragende Beiträge von IBM.
 
Mit IBM als Servicepartner habe ich in letzter Zeit auch nicht die besten Erfahrungen gemacht - bei den Preisen und dem Namen erwartet man sich was Anderes.
Aber gut zu wissen, dass doch noch geforscht und entwickelt wird bei IBM.
 
Und wo ist jetzt der Witz an der Geschichte?

100GBASE-ER4 Ethernet wurde doch schon in der 802.3ba-2010 Spezifikation beschrieben und liefern 100 Gbit/s über 40 Kilometer. Entsprechende Transceiver gibts u.a. auch von Brocade und Cisco.
 
@Simon
Der Witz an IBMs Entwicklung ist , dass das Modul durch die Bauweise in einem Chip viel billiger ist.
 
"Die Laser arbeiten mit unterschiedlichen Wellenlängen und erreichen auf den vier optischen Kanälen eine Datenrate von jeweils 25 Gbit/s"

Ich würde gerne verstehen, wie man Daten per Laser verschickt, wo kann ich das lernen? Also grundlegend, wie man ein Datenpaket in einen Laser "hinein bekommt" etc.

Reicht dazu Wikipedia aus?
 
Ist eigentlich ganz einfach:

Daten versenden über Kupfer-Kabel:

0 = Strom aus
1 = Strom an

Daten versenden über Lichtwellen-Leiter:

0 = Licht aus
1 = Licht an

Der Laser wird also so schnell an und ausgeschaltet, sodass die notwendigen Datenrate erreicht wird. Mittels Multiplexing können auch unterschiedliche Wellenlängen (grob gesagt: Farben) "gleichzeitig" verschickt werden.
 
Licht/Strom aus/an = 0/1 ist sowohl für Kupfer als auch LWL falsch. Du hast die Modulationsschicht vergessen.

Bei Gigabit Ethernet werden pro Messzustand 2,32 Bit übertragen, in dem zwischen 5 verschiedenen Amplitudenstufen unterschieden wird. siehe http://de.wikipedia.org/wiki/5-PAM

Noch drastischer ist es bei WLAN. Dort wird QAM eingesetzt. Diese GIF macht es etwas anschaulich:
http://en.wikipedia.org/wiki/Quadrature_amplitude_modulation#/media/File:QAM16_Demonstration.gif
Das ist QAM 16, d.h. aus einer Messung von Amplitude und Phase kann eine von 16 Verschiedenen Kombinationen aus 0en und 1en ermittelt werden, also 4 Bit pro Messung. 802.11ac unterstützt sogar bis QAM 256 (8 Bit).
Ergänzung ()

mastaqz schrieb:
Ich würde gerne verstehen, wie man Daten per Laser verschickt, wo kann ich das lernen? Also grundlegend, wie man ein Datenpaket in einen Laser "hinein bekommt" etc.
Reicht dazu Wikipedia aus?
Du hast eine Kombination aus 0en und 1en. Die musst du dann mit einem passenden Verfahren modulieren. Man kann mit unterschiedlichen Frequenzen modulieren oder mit unterschiedlichen Amplituden oder mit unterschiedlichen Phasen usw. Schau mal hier auf die Folien 109 und 110, da sind Amplituden- und Frequenzmodulation graphisch dargestellt und als zwei Basisverfahren relativ einfach zu verstehen: http://www.tfh-wildau.de/sbruntha/Material/KT/VL4.pdf Das modulierte Signal wird dann gesendet und auf der Gegenseite wieder demoduliert, so dass wieder 0en und 1en rauskommen.
 
Zuletzt bearbeitet:
So kompliziert muss es doch auch nicht erklärt werden... Wenn gefragt wird, wie Daten per Laser übertragen werden können reicht die Erklärung von Simon absolut aus.
 
Die Frage von mastaqz zielte wohl eher auf die Praxis ab und in der funktioniert Laser/Spannung an = 1 und Laser/Spannung aus = 0 funktioniert eben nicht, weil du dann denn Gleichspannungsanteil (bei Kupfer) nicht unterdrückst oder das Laserlicht nicht an die Eigenschaften der Faser anpasst oder keine Taktrückgewinnung hast oder keine Möglichkeit Störungen zu detektieren oder die spektrale Effizienz nicht ausreicht oder oder oder...
 
Zuletzt bearbeitet:
Du hast schon Recht; auch bei Kupfer-Ethernet ist es nicht so. Aber nur um zu erfahren, wie über Licht Daten übertragen werden können finde ich einfach, dass dein Post zu sehr ins Detail geht :)

Ist übrigens mMn auch der Fehler in den meisten Schulen - anstatt erstmal einfach und verständlich erklären wird erst mal mit den komplizierten Themen angefangen.
 
Er wollte die Grundlagen für das Senden auf LWLs wissen. Einfach zu sagen, direkt mit 0 und 1 geht in der anfgewandten Praxis nicht, hätte ihm nicht weitergeholfen. Und glaub mir, das hier war die einfache Variante. :) Eigentlich müssten da noch Leitungs- und Kanalcodierung mit rein.
 
Zurück
Oben