Sind Oleds besser als Kinos ?

Na ja, einfach mal lesen was das DCI-Format ist, in dem digitale Filme in Kinos vorliegen.
Dann siehst du das das z.B. deutlich über einer Blu-ray liegt.
Die Filme werden auf Festplatten ausgeliefert, nicht ohne Grund (enorme Datenmengen, die auf keine Blu-ray der Welt passen würde).

Aber genauso wie ein Fernseher zu Hause schlecht/schlecht eingestellt sein kann, ist das bei Kinoprojektoren genauso.
Man kann so eine Aussage kaum verallgemeinern.
 
@Vindoriel die aktuellen Bitraten findet man in der Spezifikation der DCI: https://www.dcimovies.com/specification/DCI_DCSS_v1-4_20-July-2020.pdf#page=65

Das lässt sich nur nicht wirklich vergleichen, da die Codecs von DCPs (JPEG2000), Blu-Ray (zumeist H264) und UHD-Blu-Ray (H265) unterschiedlich gut komprimieren.

Meine Erfahrungen mit IMAX waren bisher eigentlich gut. Gut eingestellte, verhältnismäßig helle Projektoren mit ausreichend dimensionierten und lauten Soundsystemen. Kontrasttechnisch reicht es nicht an einen OLED heran, die Immersion ist mit einem kleinen TV aber natürlich wesentlich geringer. Würde man die aktuellsten HDR-Projektoren verbauen müsste sich der OLED aber sicherlich warm anziehen. Kino steht und fällt für mich allerdings primär mit den Zuschauern.
 
Dass die Filme im Kino höhere Bitraten haben ist zwar richtig, aber das darf man auch nicht überschätzen. Klar sind die brutal komprimierten Streams von Netflix und Co. (deutlich) zu stark komprimiert, aber der Gewinn von gut komprimiertem Material bei ca. 10-20 MBit/s zu 200+ MBit/s ist nicht annähernd proportional.
In Sachen sichtbarer Bildqualität steht eine gut gemasterte UHD BD mit ca. 60-80 MBit/s dem Kinomaterial fast nichts nach. Und die Technik zur Darstellung im Kino "frisst" einen eventuellen Vorteil locker wieder auf. Erst wenn wir High-End Micro LED im Kino haben würde sich das wieder angleichen. Aber bis dahin ist es noch lange hin, wenn es überhaupt kommt.

Von daher bevorzuge ich auch schon länger UHD BDs im Heimkino. Und ich habe noch gar nicht auf OLED umgestellt sondern bin noch bei LCD FALD. Einzig die grauenhafte Sparpolitik der Studios bei den Ton- und teilweise auch Videospuren kann einem alles vermiesen. Im Originalton vllt. noch ordentlich, sind die anderen Spuren oft abgespeckt und schlecht gemischt. Einige Studios verweigern sich bis heute der Nutzung von mehr als DTS oder DD mit 6 Kanälen.
 
@snickii kann man nicht in Gänze so sehen.

Die Eigenproduktionen der Streamingdienste sind meist - nicht immer - aber meist Serien, welche früher auf den normalen TV Sendern ausgestrahlt wurden und viele Fans dann auf den Verkaufsstart der jeweiligen Staffel auf DVD oder später auch Blu-ray fieberten -> z.B. Friends.

Hier hat man jetzt eben die Verlagerung auf "Bezahlfernsehen", denn will man an allen Gesprächen teilnehmen können, muss man jetzt ja schon drei oder gar vier Abos haben (Sky, Netflix, Amazon prime und Disney+), also nicht mehr Pro7, Sat.1 oder RTL. Nee, darfste schön für bezahlen.

Diese "kannste mir die DVD Staffel mal ausleihen?", was es im Freundeskreis gab, findet kaum noch statt. Jetzt wird eher der Preis für die Accounts geteilt...

Die Geschichte, daß aktuelle Filme inzwischen recht schnell auch im TV bzw. bei Streaming Diensten für einen kleinen Preis angeboten werden, kann man als Nettigkeit sehen, aber auch als eine Art Eingeständnis. Eingeständnis in dem Sinne gemeint, daß man mit früheren und günstigeren Verfügbarkeiten vielleicht den einen oder anderen vom Raubkopieren abhalten kann.

Aber generell gibt es hier kein richtig oder falsch. Hat auch nichts mit alt oder jung zu tun.

Was aber Fakt ist und da wird es wohl kaum jemanden geben, der das nicht so sieht: Filmindustrie und Kinobetreiber müssen an den Kostenschraube abwärts drehen.

Wenn eine Familie mit 2 Kindern über 12 Jahren morgen hier in Bonn im Kinopolis Shang-Chi gucken will und nur die normale Kategorie A bucht, sind nur für die Karten ca. 50 Euro fällig. Und da ist keine Cola, kein Popcorn, etc. dabei.

Diese krasse Preissituation haben die Kinos seit vielen Jahren. Und wenn sich daran nichts ändert, werden viele natürlich weiter darüber nachdenken, ob es nicht besser ist, drei oder vier Abos für Streaming Dienste zu haben.
 
Die Frage ließe sich analog in ungefähr so übersetzen:
Ist die teuerste und technisch überlegene Soundanlage besser als ein Open Air Konzert?

Das ist lediglich ein unzulässiger Vergleich eines technischen Aspekts mit einem Gesamterlebnis.
Es kann nämlich auch ein qualitatives Merkmal sein, dass der Sound eines Konzerts in der Magengegend spürbar ist und die Hosenbeine flattern....
 
Zuletzt bearbeitet:
Vindoriel schrieb:
so hat man ca. 70 GB für 90 Minuten.
Habe mal im Kino gearbeitet, die Filme kommen auf Festplatte und hatten teilweise bis zu 150GB.
 
Fritzibox schrieb:
Also meine Frage haben Oleds viel bessere Qualität als Kino ?
Bildqualität von Sitzplatz zu Leinwand/Fernseher?
Ja.

Aber das ist ja nicht der Grund warum ein Kino trotzdem mehr Stil und Flair hat als daheim Massen zu konsumieren.
 
Ich habe zuletzt "The Tenant" im iMax gesehen...und das war aus verschiedenen Gründen schlicht grandios:
1. Riesige Leinwand
2. Tolle Bildqualität (nein...kein Oled-Niveau...aber...idc...)
3. Sound...Sound...und nochmal Sound...

Das war ein heisser Ritt im besten Sinn... das wird mir auch kein 77" zuhause (den ich aktuell plane) ermöglichen und schon garnicht mein beschauliches 2.0-Setup, dass ich in absehbarer Zeit nicht aufrüsten kann und werde.

Daher bleibt für mich Kino ein Erlebnis - wenn auch oft ein teures.
 
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