Software-Entwickler: zwei Tage in der Firma, den Rest der Woche im Home-Office - geht so was?

orpheuskap94

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Hallo liebes Forum,

ich interessiere mich für die Frage, ob ein Software-Entwickler sich Chancen darauf ausmalen kann, eine Stelle zu finden, in der er zwei Tage am Stück in der Firma arbeitet und den Rest der Woche im Home-Office. Hierbei könnte man deutschlandweit nach Stellen suchen, die Stellen würden in den meisten Fällen stark vom Wohnort abweichen.

Was meint ihr? Ist das illusorisch oder kann man nach eurer Erfahrung mit solchen Stellen rechnen, wohlgemerkt bei deutschlandweiter Suche und zum Teil stark abweichendem Wohnort?

Ich bedanke mich für jegliche Erfahrungswerte, die man mit mir teilt.
 
Kurz & knapp: Klar geht das. Ist sogar mehr oder weniger Standard, wobei dies immer abhängig vom AG ist.
 
Faizy schrieb:
Kurz & knapp: Klar geht das. Ist sogar mehr oder weniger Standard, wobei dies immer abhängig vom AG ist.

Okay, klingt erfreulich! :-)

100 Prozent Remote ist hingegen wirklich unrealistisch, wie ich das mittlerweile einschätze. Oder ist das auch im Kommen?

Folgendes Beispiel: ich wohne in Dresden, bewerbe mich deutschlandweit, Stellen sind nun ggf. in Frankfurt, München oder Berlin, pendel einmal die Woche hin und zurück (für die zweitägige Präsenz in der Firma, für Übernachtung sei gesorgt) und arbeite den Rest im Home-Office in Dresden.

Das wäre sagenhaft für mich...
Würdest du deine Einschätzung ("Klar das geht.") für diese konkretisierte Veranschaulichung aufrecht erhalten?

Netten Gruß. :-)
 
Grundsätzlich ja. Anfangs aber sicherlich nicht.

Außerdem kommt es auch auf deine Erfahrung an: ein Senior wird sicherlich öfter aus dem HO arbeiten 'dürfen', als ein Junior. Erfrag sowas einfach freundlich vorher(vor dem Bewerbungsgespräch). Viele Unternehmen schreiben mittlerweile HomeOffice auch in den Stellenausschreibungen als Privileg aus.
 
Wobei die Campus Zeiten recht häufig Di-Do sind. Besser vor dem gespräch erfragen wie denn die Gepflogenheiten sind.
 
Faizy schrieb:
Mextli schrieb:
Wobei die Campus Zeiten recht häufig Di-Do sind. Besser vor dem gespräch erfragen wie denn die Gepflogenheiten sind.


Wie stehen die Chancen bei 60 Prozent Home-Office, also dreitägiger Präsenz? Auch hier würde ich einmal anreisen und die drei Präsenztage in einem Stück abarbeiten. Würden auch hier eurer Meinung nach viele Firmen abwinken? Eine Präsenz von Dienstag - Donnerstag schwebt mir da vor allem vor, v.a. auch in Anlehnung an Mextil´s genannte Campus-Zeiten.
 
@orpheuskap94

Die Beiträge von Faizy beinhalten doch schon alle Antworten:
-> HomeOffice wird meist explizit in den Stellenausschreibungen benannt
-> Junior Positionen mit HomeOffice sind unrealistischer als Senior Positionen

Ansonsten gibt es auch Remote-Aufträge für Selbstständige ... da musst du aber auch erstmal einige Jahre Berufserfahrung vorweisen, bevor du Aufträge erhälst.
 
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Homeofffice kenne ich eher von Beratungshäusern. I.d.R. ist man mindestens 3-4 Tage beim Kunden vor Ort. Den letzten Tag im Homeoffice oder im Standort-Office. Das aber auch nur wenn man eher als Einzelkämpfer arbeiten muss. Große DAX Konzerne haben auch heute noch richtig dicke Probleme damit. Bei Beartungsfirmen fällt garantiert der Aspekt Arbeitsplatzkosten stark ins Gewicht weshalb es immer öfters erlaubt wird.

Ich handhabe es mittlerweile so, dass ich anhand von Verkehrsbedingungen selbst entscheide ob ich Homeoffice mache. Das aber nur 2-3xWoche und für Kunden arbeiten wir größtenteils remote. So erspare ich mir aktuell pro Tag 1h Stau.

Das Problem an dem Homeoffice ist allerdings immer noch: Manche Kollegen schauen einen an als würde man nichts arbeiten. D.h. man muss Leistung zeigen. Allerdings muss ich auch sagen, dass bei manchen Kollegen, die Homeoffice machen, manche 1 stündigen Aufgaben auf einmal den kompletten Tag dauern.
 
So ist es ja auch meist in der Realität. Für Home-Office braucht man schon eine ordentliche Portion Selbstmotivation. Viele, wenn nicht sogar die meisten Arbeitnehmer im HO, "gammeln" zu Hause auf der Couch und sind vll. effektiv 50% der eigentlichen Arbeitszeit produktiv bzw. arbeiten überhaupt was.
Klar ist es mal angenehm, private Termine wahrnehmen zu können, die man gerade als leistungsorientierter Arbeitnehmer (und somit mind. 12h Tage) sonst nicht unter bekommt. Arzttermine zu normalen Öffnungszeiten könnte ich zB. ohne HO gar nicht mehr unter der Woche wahrnehmen (selbst die beschränkten Laden Öffnungszeiten bis 20 Uhr werden da zum Problem; von Behörden mal gar nicht zu sprechen!). Außer Frage steht aber auch, dass HO von einigen Arbeitnehmern einfach nur ausgenutzt wird.
 
Du weißt schon das dich das Unternehmen für Arztbesuche und Behördengänge freistellen muss? Dafür brauchts kein Home Office. Manche Unternehmen zahlen die Zeit beim Arzt sogar.

Ansonsten gibt es immer noch genügend Unternehmen die Home Office quasi nicht erlauben. Hier und da mal ein Tag, aber sonst sehr skeptisch. In anderen Ländern kenne ich Menschen die ausschließlich im Home Office arbeiten und das Büro vllt 3 mal im Jahr besuchen.
Zeit verschwenden kann ich im Büro übrigens auch, inklusive Zeit von Kollegen ;)

Grundsätzlich bevorzuge ich aber auch das Büro, da man einfach mehr mitbekommt und persönliche Meetings doch mehr Informationen liefern.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei uns im Unternehmen wird die Möglichkeit auf Home-Office (1 Tag die Woche Regelung) regelmäßig genutzt. Es braucht halt klare Regeln für das Home-Office, bei uns:
-> es gelten die gleichen Kernzeiten
-> Erreichbarkeit per Telefon/Chat/Mail muss gegeben sein
-> Teilnahme an Terminen

Gerade bei der Softwareentwicklung sehe ich wenig Probleme, die faulen Kollegen zu identifizieren. Man steht ja eh im regelmäßigen Austausch, sieht seine Work-Items, Code-Check-Ins, Tests etc. ... , da sollte es schon auffallen, wenn sich jemand im HO nur ausruht.
 
Was @Übermir schreibt ist vollkommen richtig. Als Softwareentwickler hat man ja bestimmte Zielvorgaben und Meilensteine zu erfüllen. Gerade wenn man nach dem Scrummprinzip arbeitet. Bei uns gibt es zweiwöchige Sprints in denen jeder sein Package zu bearbeiten hat. In tägliche Standups berichtet mannwie der Stand der Dinge ist oder ob es Probleme gibt bzw ob man Hilfe benötigt. Also „gammeln“ oder wegducken wäre hier eher schwierig. In meinem Fall Honeoffice und Mittwochs in einem shared office. Unser Standort hat 7 Mitarbeiter (weltweit ca. 60000 Mitarbeiter). Im Prinzip ist es egal wann, wo und wie schnell die Arbeit erledigt ist - Hauptsache sie wird erledigt. Fühlt sich an wie selbständig mit Gehaltsscheck ! Muss gestehen ich möchte nie wieder anders arbeiten. Ich fürchte für die klassische Büroarbeit müsste ich erst wieder resozialisiert werden 😀
 
Bei uns gilt die Regelung, dass man bis zu 40% seiner Arbeitszeit im Home-Office verbringen kann. Jedoch halte ich mal 2 Tage im Office und 3 Tage zu Hause für unrealistisch, weil der Arbeitgeber oder Kunde will, dass man den Großteil der Zeit im Büro ist. Andersherum ist es dagegen wieder umproblematisch, wenn man 3 Tage Büro und 2 Tage Homeoffice macht. Im Endeffekt zählt zwar das Ergebnis, jedoch ist es ungemein hilfreich sich schnell absprechen zu können und da ist ein durchs Büros zu schreien immer noch schneller als anzurufen.
 
hallo7 schrieb:
Du weißt schon das dich das Unternehmen für Arztbesuche und Behördengänge freistellen muss? Dafür brauchts kein Home Office. Manche Unternehmen zahlen die Zeit beim Arzt sogar.

Das ist leider falsch. Dein AG muss dich NICHT freistellen für arztbesuche, es sein denn außerhalb deiner arbeitszeiten ist ein arztbesucht nicht realisierbar!
 
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