Sonderzahlungen und Sonstige Bezüge => Die Abzüge sind "Abzocke"

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Mondgermane

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Hallo,

besteht irgendeine Möglichkeit sich die hohen Abzüge beim Weihnachtsgeld oder Tantieme etc... über die Steuererklärung zurückzuholen?
Ich findes es Abzocke und Weihnachtsgeld als schöne Bescherung ist es nicht - auch wenn man besser verdient.

Was kann ich tun?

Das ist Abzocke durch die BRD bzw. die Finanzämter, meiner Meinung nach.
 
Was Diu tun kannst?
Deine Steuererklärung machen, bei den meisten (allen) Programmen bekommst Du angezeigt, was zu zurückbekommst (oder nachzahlen darfst, aber da meldet sich das FA schon bei Dir)
 
Mondgermane schrieb:
Was kann ich tun?

Werde Schweizer.
Da gibt es kein deutsches Finanzamt und Du hast Ruhe vor der deutschen Bürokratie.

Aber da wird jeder Sch.. besteuert, wirklich jeder.

Und billiger, als in Deutschland ist es da wohl auch nicht.
 
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Auswandern nach Panama
 
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Mit "Abzocke" bist du leider auf dem falschen Weg. Um das zu verstehen, bleibt leider nicht erspart, sich mit dem Steuerrecht auseinanderzusetzen. Die wichtigsten Grundideen sind:
  • Höhere Einkommen werden höher besteuert
  • Für die Einkommenssteuer ist das Jahresbruttogehalt maßgeblich. Egal ob es gleichmäßig auf 12 Monate aufgeteilt wird, oder als eine Einmalzahlung, oder in irgendeiner Mischform davon gezahlt wird.
  • Die laufende Einkommenssteuer, die bei jeder Gehalts-/Sonderzahlung abgeführt wird, sollte möglichst nahe an der finalen Einkommenssteuer (über Steuererklärung / Lohnsteuerjahresausgleich) liegen.
Nimmt man diese Grundideen, ist das "Höherbesteuern" der Sonderzahlung eine logische Konsequenz davon. Aber letztlich ist das nur optisch: Denn wie im 2. Punkt geschrieben, mittelt sich das über das Jahr weg.

Oder etwas salopp formuliert: Bei einem Tarif mit Weihnachtsgeld zahlst du unter dem Jahr erstmal weniger Steuern, dafür werden beim Weihnachtsgeld mehr fällig.
 
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Viele Leute wissen einfach nicht, dass die monatliche Steuerzahlung lediglich eine Abschlagszahlung ist, die mit dem Steuerbescheid (ggf.) glattgezogen wird.
 
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Danke für eure Antworten, aber unfassbar, dass man sich dafür rechtfertigen muss...
Und das obwohl ich immer eine Rückerstattung vom Finanzamt erhalten.
 
Mondgermane schrieb:
Und das obwohl ich immer eine Rückerstattung vom Finanzamt erhalten.
Damit wird das mehr an EST doch ausgeglichen.
 
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Mondgermane schrieb:
Das ist Abzocke durch die BRD bzw. die Finanzämter, meiner Meinung nach.

Die Politik gibt den Steuertarif vor.

Früher war es so, dass man erst ab dem 3-4 fachen vom Durchschnittseinkommen den Spitzensteuersatz bezahlt hat.
Heute ist das bereits beim ca. 1,6 fachen der Fall. ("Reichensteuer" mal außen vor gelassen)

Du kannst also davon ausgehen, dass dir vom Weihnachtsgeld gleich mal 35-40% nur an Steuern abgezogen werden. Denn so hoch ist dein Genzsteuersatz ganz schnell.
Mit Soli ist man auch ganz schnell mal bei 47% Genzsteuersatz fürs Weihnachtsgeld.
 
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Mondgermane schrieb:
aber unfassbar, dass man sich dafür rechtfertigen muss...
Nö, mußt Du nicht.

Ja, wir zahlen mit die höchsten Steuern weltweit für die Rundum-Sorglos-Vorsorge.
Wenn Dir das Leben in Deutschland nicht finanztechnisch gefällt, zieh halt um.
In Spanien, Korea oder Mexiko zahlst Du viel weniger Steuern.

Auch in den USA sind die Abgaben niedriger.
Und mit ein bißchen Schulenglisch und 40.000 Dollar für ein Holzhaus bist Du da fein raus.
Die meisten Jobs gehen heutzutage eh im Homeoffice.

Nur krank werden sollte man da besser nicht, dann ist man ganz schnell lebenslänglich insolvent und wenn mal ein leichtes Lüftchen in der Tornado Alley aufzieht, kommen die Reste der Bretterbude gern mal ein paar Meilen weiter auf dem Boden auf.
 
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Mondgermane schrieb:
besteht irgendeine Möglichkeit sich die hohen Abzüge beim Weihnachtsgeld oder Tantieme etc... über die Steuererklärung zurückzuholen?
Mondgermane schrieb:
immer eine Rückerstattung
Dann läuft das doch schon alles.

Anonsten präzisiere die Frage. Wenn es darum geht, auf einer einzelnen Gehaltsabrechnung die Zahlen zu ändeern, dann kann man bspw. das Gehalt anders aufteilen.
Oder auch, wenn es um Liquidität geht, kann man das ggf. anders eintragen. Man kann sich, sofern zutreffend, Freibeträge eintragen lassen oder sie streichen.
Die für ein gewisses Jahr anfallende ESt ändert sich dadurch nicht. Wenn man eine Steuererklärung abgibt, dann wird darüber alles glattgezogen.
Gibt man keine ab und ist dazu auch nicht verpflichtet, dann heißt das, dass der Fiskus davon ausgeht, dass bereits sämtliche anfallende ESt oder mehr getilgt wurde.

Ich kann ja manchmal auch nicht verstehen, weshalb bei den Finanzämtern manche Entschiedungen getroffen weden.
Ich hab bspw. überwiegend Einkünfte aus nicht-selbständiger Arbeit und dort Werbungskosten über dem Pauschbetrag. Zudem in meheren Jahren immer ESt-Erstattungen erhalten. Dennoch war das FA der Meinung, ich möge zusätzlich vierteljährliche Vorauszahlungen leisten. D.h. sie haben mich bspw. 400€ vorauszahlen lassen, nur um mir hinterher wieder 1600€ an zu viel vorausgezahlter Steuer zu erstatten.
Da frage ich mich schon auch, weshalb ich unbedingt diese Vorauszahlungen leisten sollte, aber statt sich groß drüber zu ärgern, hab ich sie halt gezahlt, wieder rausgekriegt und dabei halt einen ein- bis zweistelligen Betrag an Zinsen/Rendite verloren. Zwar finde ich es prinzipiell nicht richtig, wenn mir dadurch auch nur 1€ Nachteil ensteht, aber gesetzlich sind die Vorauszahlungen rechtens, also warum aufregen? Im Folge-Folgejahr wurden die Vorauszahlungen dann wieder auf 0 gesetzt.

Daher: Frage präzisieren.
 
simpsonsfan schrieb:
Ich kann ja manchmal auch nicht verstehen, weshalb bei den Finanzämtern manche Entschiedungen getroffen weden.

Das regelt § 37 EStG

Sobald deine Nachzahlung mindestens 400,- € beträgt, werden Vorauszahlungen fällig.

Wenn man der Meinung ist, dass diese nicht notwendig sind, weil es im nächsten Jahr wieder anders aussieht, kann man jederzeit mit dem Finanzamt kommunizieren und die verzichten darauf, wenn deine Begründung plausibel ist.
Ergänzung ()

wuselsurfer schrieb:
Nur krank werden sollte man da besser nicht, dann ist man ganz schnell lebenslänglich insolvent und wenn mal ein leichtes Lüftchen in der Tornado Alley aufzieht, kommen die Reste der Bretterbude gern mal ein paar Meilen weiter auf dem Boden auf.

Was hat krank werden und ein Tornado mit der Steuer zu tun?
Das eine ist Krankenversicherung, das andere Gebäudeversicherung.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Dragonball Der Vorauszahlungen wurden in einem Bescheid festgesetzt, mit dem ich eine Erstattung erhalten habe, also nichts mit Nachzahlung. Ich konnte das daher nicht nachvollziehen. Später wurden die Vorauszahlungen ja auch wieder auf 0 reduizert.
 
Du schreibst du hast überwiegend Nichtselbstständige Einkünfte.

Vermutlich waren es dann noch andere Einkünfte in diesem Jahr, für die mehr als 400,- € Steuern fällig wurden und die dann die Vorauszahlung ausgelöst haben.
 
Dragonball schrieb:
Was hat krank werden und ein Tornado mit der Steuer zu tun?
Dir sollte schon klar sein, dass für die meisten die gesamten Abzüge auf ihrer Abrechnung eine "Steuer" sind und die Wahrscheinlichkeit für einen Tornado in Deutschland doch eher gering ist. Während es also für manche verlockend sein mag in die USA auszureisen, weil ihnen dann nicht vom Staat (gefühlte) 50% vom Brutto abgezogen werden, wird es schnell teuer wenn es darum geht auch nur annähernd die gleiche Absicherung zu bekommen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dragonball schrieb:
Trotzdem machen es viele junge, gutausgebildete Leute jedes Jahr.
Du sagst es selbst, junge und gutausgebildete Leute. Die brauchen sich kaum Gedanken um Hausversicherung oder die Höhe ihrer Krankenversicherung im Alter zu machen und die USA ist auch nicht das einzige dort genannte Ziel.

Wieso auch nicht, viele meiner Bekannten sind ebenfalls im Ausland. Strand, Sonne und eine völlig andere Arbeitskultur, sind nun mal verlockend. Bleiben tut am Ende aber trotzdem nur ein Teil.
 
Deutschland muss aufpassen.
Das System droht gerade zu kippen.
Zu hohe Abgabelasten verschrecken eben gute Leute, die noch keine fixe Bindung zu einem Land haben.

Ich selber bin sehr gebunden.
Mein Kundenstamm ist im Umkreis von meinem Wohnort.
Wohneigentum ist Vorhanden.

Aber junge Leute haben das alles nicht.
Da werden viele von der hohen Abgabenlast abgeschreckt und wandern deshalb aus.
 
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