spezieller Fall der Studienberatung

oiram45534

Lieutenant
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Aug. 2005
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Hallo Leute,

ich bin jetzt 25 habe vor kurzem den Techniker in Elektrotechnik abgeschlossen und arbeite in einem großen Energieunternehmen. Musste dann recht schnell feststellen das ich mit meinem Gehalt nicht das Leben führen kann wie ich es mir vorstelle und ich mich natürlich noch weiterentwickeln will. Mein aktueller Job fordert mich überhaupt nicht mehr (nach 3 Monaten) . Bleibt also nur ein Studium, da ich meinen Job nicht aufgeben möchte zwecks Berufserfahrung bleibt nur die Fernuni.

Soweit so klar, was fehlt ist der überzeugende Studiengang.

Zum einen kann ich bei der Akad Wirtschaftsingenieurwesen studieren, was ich eigentlich für perfekt halte. Mir stellt sich aber die Frage ob ich mit einem reinen BWL Studium nicht besser dran bin, weil ich den technischen Teil ja schon mit dem Technikerabschluss abdecke, oder nicht?

Was haltet Ihr davon? Teilt mir mal eure Meinungen mit ;)
 
Du bist 25, hast einen Techniker gerade beendet und beschwerst dich jetzt schon über dein Gehalt und nach 3 Monaten über einen langweiligen Job? Dein ganzes Leben liegt noch vor dir. Übe dich in Geduld.
Karriere macht man nicht über Nacht und schon gar nicht durch eine Weiterbildung und einem 'Fingerschnipser'. Das ist ein fortlaufender Prozess der Fleiß und Einsatz erfordert,
Ein Studium ist kein Garant für die Überfliegerkarriere, auch damit kann man auf immer und Ewig in der untersten Ebene versauern (-> https://de.wikipedia.org/wiki/Peter-Prinzip).

Wie stellst du dir den deine berufliche Zukunft vor? Welche Ziele hast du? Was möchtest du gerne machen?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich möchte ins Management eines Unternehmens, selber Entscheidungen treffen und das ganze sehen...nicht nur ein kleiner Teil von etwas zu sein.
 
Direkt nach dem Abschluß des Technikers wird Dir wohl nur ein wahnsinniger die Führung von Personal geschweige denn eines gesamten Unternehmens übertragen. Erstens hast Du dafür den falschen Bildungsweg eingeschlagen (bzw. bist ihn nicht zu Ende gegangen), zweitens hast Du noch überhaupt keine Erfahrung. Du bist ja gerade erst beim aufrechten Gang angekommen.

Wenn die Knöchel nicht mehr auf dem Boden schleifen, kann man über Deinen weiteren Karriereverlauf nachdenken, bis dahin wirst Du Dich wohl noch in Geduld üben müssen und noch sehr viel lernen dürfen.

Nimm's nicht zu hart, Du bist halt eben noch verdammt jung. In zehn Jahren siehst Du das Ganze auch ganz anders. Momentan wärst Du ein idealer Kandidat für's Projektmanagement: Blauäugig, unerfahren, jung und Titelfixiert. Kann man vielleicht auch eine Zeit lang machen, muß aber aufpassen, daß dieser Weg nicht zum Abstellgleis wird. Denk ein wenig über work-life-balance nach und such Dir ein Hobby.

P.S.: Nicht persönlich nehmen, ist überspitzt dargestellt zur besseren Verständlichkeit und kein persönlicher Angriff.
 
oiram45534 schrieb:
Ich möchte ins Management eines Unternehmens, selber Entscheidungen treffen und das ganze sehen...nicht nur ein kleiner Teil von etwas zu sein.
Vollkommen nachvollziehbar, aber recht komplexes Thema. Persönlicher Tip, such Dir einen kleineren Arbeitgeber aus, kein Großkonzern. Die Chance in einem GK eine Ebene zu erreichen, wo man das Ganze sieht & wichtige Entscheidungen trifft ist generell verschwindend gering und wird durch Dein Alter & fehlendes Studium nicht wirklich besser.
Sich selbstständig machen oder in einem kleineren Laden anfangen erhöht ungemein die Chance eigenständig Entscheidungen treffen zu dürfen.
 
Ok das ich jetzt warten kann ist mir bewusst. Dann stelle ich die Frage anders.

Macht es Sinn an einer fernuni Wirtschaftsingenieurwesen zu studieren? Oder reines bwl?

Das ich nur durch ein Studium weiterkomme ist klar. Das ich mit meinem jetzigen Techniker und ohne Berufserfahrung nichts reißen kann ist mir auch klar.
 
Es gibt kein richtig oder falsch, nur was dir liegt und wo du ein inneres Feuer entwickeln kannst ist das richtig.
Erst dann wirst du erfolg haben, und mit viel Glück auch mal lenken können.
 
Du musst dein Ziel genauer definieren - verstehst du unter "Management im Unternehmen" die oberste Führungsebene? Dann hilft nur ein Vollzeitstudium weiter. (Schwerpunkt BWL mit vernünftiger Vertiefung)
Willst du in die Führungsebene, dann kannst du dich auch mittels Fernstudium weiterqualifizieren. Wichtig ist, du musst dir realistische Ziele setzen. Team- oder Gruppenleiter sollten so halbwegs das Ø-Alter der Gruppe haben. Mit unter 30 Jahren sieht es da schwierig aus, vor allem da du bisher mit 25 grad mal mit der Ausbildung fertig bist. Mach deine Weiterbildung, sammle mindestens noch 5 Jahre Berufserfahrung in deinem jetzigen Unternehmen und dann wechsle in ein anderes Unternehmen um dort auch wieder Berufserfahrung zu sammeln ... danach kannst du dich in Richtung Führung orientieren.
 
Warte erstmal ab - ich wette das es nach einiger Zeit besser wird und du dich hochkämpfen kannst.
Wenn du aber wirklich was Richtung Management machen willst sollst du auch was aus dem Bereich studieren- aber kein reines BWL oder VWL denn das studieren sehr sehr viele und die Arbeitslosenquote ist da sehr groß. Ich würde vielleicht was neben dem Beruf studieren... Aber das ist meine Meinung ud ich habe da wenig Erfahrung da ich selbst in der Ausbildung sitze!
LG
Sean
 
@ Sean

Du hast wirklich keine Ahnung - wo ist den die Arbeitslosenquote bei BWLer und VWLer hoch?!? Es gibt in der BWL und VWL definitiv falsche (also nicht am Arbeitsmarkt so gefragte) Fachrichtungen, dass war es aber dann auch schon. Hast du dir mal den Thread durchgelesen? Evtl. mal mein letzten Post #8? Dort steht drin, was er benötigt um ins Management zu kommen.
 
SeanRenard schrieb:
Wenn du aber wirklich was Richtung Management machen willst sollst du auch was aus dem Bereich studieren- aber kein reines BWL oder VWL denn das studieren sehr sehr viele und die Arbeitslosenquote ist da sehr groß.

_killy_ schrieb:
@ Sean

Du hast wirklich keine Ahnung - wo ist den die Arbeitslosenquote bei BWLer und VWLer hoch?!?

Ich denke/behaupte mal, dass er damit die Arbeitslosenquote im akademischen Umfeld meint. Dann ist die Aussage schon korrekt. Generell sind die Arbeitslosenquoten von Akademikern aber natürlich in fast jeder Statistik sehr gering - im Vergleich zu Nicht-Akademikern.

Bei BWL (und angelehnten Schöpfungen, wie etwa "Internationales Management", "Betriebsmanagement für Branche XYZ", etc. pp.) muss man aber (wie bei anderen Studiengängen) ehrlich zu sich selbst sein. Bin ich in den geforderten Disziplinen wirklich gut?
Ich selbst studiere zwar Informatik, habe aber diverse Wirtschaftsinformatiker und auch einige BWLer in meinem privaten Umfeld. Die gängige Aussage (und das zeigen i.d.R. auch Statistiken, könnte mich zumindest an keine Gegenteilige erinnern) ist, dass in BWL & Konsorten das Bestehen sehr easy ist, weshalb es so viele studieren und auch durchkommen.
Oft liest man da von Durchfallquoten von 10-20% (Bekannte von zwei verschiedenen FHs) oder 20-30% bei Universitäten (diverse Kommilitonen). Das ist enorm wenig im Vergleich zu z.B. Physik, Mathe, Informatik, Chemie, ...
Gute Noten allerdings gepaart mit einer guten Spezialisierung sollen aber hingegen recht schwierig zu erreichen sein. Diese sind aber oft die einzige Garantie auf wirklich große Gehaltssprünge und höhere Positionen im Management.

Die meisten BWL-Kommilitonen erzählen einem i.d.R. von der Faustregel: Gute, am Markt orientierte Spezialisierung, Praktika o.Ä. Berufserfahrungen sowie viel Marktinteresse (wo man später einsteigen will) und gute Noten. Das schaffen, so sind meine Erfahrungen bzw. Erzählungen von Kommilitonen etwa die Oberen 25%, mal etwas mehr, mal etwas weniger. Auch in Abhängigkeit von der Uni, natürlich.
Der große Rest sind (pauschal) Leute die Geld oder Faulheit in die BWL gelockt haben und taugen nichts - da kommt dann später der Steuer-/Buchhaltungs-/Projektmanagements-/Bürojob für 2500-3500 Einstieg und sie versauern.

Ein guter Freund von mir, der vor kurzem in BWL promovierte und jetzt fünfstellig verdient hat auch erzählt, dass man die "Konkurrenz" zu den spezialisierten Wirtschaftlern nicht unterschätzen darf. So stellen wohl z.B. IBM, Microsoft, ..., hauptsächlich Wirtschaftsinformatiker für die höheren Positionen ein, einfach weil die Assoziierung und die "Passion" für die Branche Informatik im Schnitt deutlich größer ist als bei "normalen" BWLern.
Auch andere Branchen tendieren wohl immer häufiger in diese Richtung. Spreche da am besten mal mit Leuten, die aus den Branchen kommen, für die du dich interessierst.

Unabhängig davon sieht man auch recht größe Sprünge zwischen guten Universitäten mit Bachelor of Science Abschlüssen und FHs (ganz besonders Fern-Unis) mit dem häufig deutlich niedriger angesehenem Bachelor of Arts. In kleineren / mittelständischen Unternehmen ist das wohl kein so großes Problem, da kenne ich einige die sehr gut verdienen & sehr gut eingestiegen sind, weil sie einfach gut zu der Branche und dem Unternehmen gepasst haben - sie hatten halt die passenden Schlüsselqualifikationen und/oder Connections.
Bei den großen Playern hingegen ist ein ordentliches Studium einer vernünftigen Universität aber schon fast Pflicht. Da reichen die meisten FHs nicht im Ansatz für, Fern-Unis schon gar nicht.



Letztendlich kommt es stark darauf an, was deine Qualitäten & Fähigkeiten sowie Interessen sind. Wenn du dich als Manager in mittelständischen Unternehmen siehst, die auch sehr gut verdienen können, dann wird wohl weitere berufliche Erfahrung, Qualifikation, viel Arbeit & Interesse sowie eine Fern-Weiterbildung neben der Arbeit das beste für dich sein.
Wenn du bei den "Großen" mitspielen möchtest, im akademischen Umfeld bestehen kannst und große Ziele hast, dann führt an einem ordentlichen Studium an einer Uni kaum ein Weg dran vorbei. Ausnahmen bestätigen die Regel ;)
 
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