Strom im Tank 2.0

Ist es denn garantiert, wenn die Autohersteller vollkommen auf E-Autos umgestellt haben, diese dann nicht wieder verboten werden, wegen Größe, Gewicht, Abkehr von der motorisierten Mobilität etc? Gibt es im Ausland entsprechende Nachfrage, wenn der heimische Markt wieder zusammen gebrochen ist?

Wie muss man sich das vorstellen, das der öffentliche Sektor die nötige Infrastruktur bereitstellen soll, wenn dieser nicht mal mehr einen Flughafen (immerhin eine Technologie, die es schon sehr lange gibt) bauen kann? Oder Wohnungen? Auch nicht in der Lage ist, privaten Wohnungsbau zu ermöglichen?

Das alles erscheint mir doch seeehr utopisch.

Was mir gerade noch einfällt zur Hauptstadt der E-Autos (ich denke mal, jeder im hiesigen Senat schreit ganz laut "hier, hier, hier" wenn E-Auto genannt wird), sie könnten ja bei mangelnden Technikverständnis (Flughafen und so, Enteignung statt Bauen) Private die Infrastruktur übernehmen lassen.
Bloß, müssen die dann von einem anderen Standort aus arbeiten. Google zB wollten in der Hauptstadt ansiedeln. Wer wenn nicht ein Konzern wie Google könnte die nötige Technologie bereit stellen? Aber Pustekuchen, in der Hauptstadt der Technologie darf es keine Konzerne wie Google geben. Statt dessen ist dort jetzt eine "Begegnungstätte".

Wie gesagt, drüber nachdenken und sprechen kann man ja. Aber alle Zeichen und politischen Akteure sprechen gegen eine auch in der Zukunft liegende E-Mobilität.
 
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lemon03 schrieb:
Abkehr von der motorisierten Mobilität etc?
was, wenn nicht motorisiert soll die Mobilität sein?
Wir sind uns wohl einig, dass es Pferde nicht sein dürften, und das Fahrrad wird auch nicht ausreichen.

lemon03 schrieb:
E-Autos umgestellt haben, diese dann nicht wieder verboten werden, wegen Größe, Gewicht,
durch was könnte ein E-Auto denn überhaupt ersetzt werden?
Turbinen hatten wir noch nicht im Straßenverkehr, was sonst?
Elektromotoren sowie deren notwendiges "Getriebe" sind jetzt auch nicht besonders groß und schwer…
Welche Alternative soll leichter und kleiner sein?
Ernsthaft, mir fällt nicht wirklich was ein.

Wenn überhaupt, geht -imho - in weiterer Zukunft vielleicht die klassische Batterie, die jedoch auch immer effizienter (Größe/Gewicht) wird.
 
new Account() schrieb:
Turbinen hatten wir noch nicht im Straßenverkehr, was sonst?

Aber es wurde getestet es gab den Fiat Turbina, sinnvoll ist es natürlich nicht....

Alternative zum Elektro vielleicht noch Druckluftautos gibts ja auch schon...

Man kann nur hoffen das irgenwann mal eine von den angeblichen Bahnbrechenden theoretischen Akkus auch mal wirklich produziert wird, das würde vieles lösen...
 
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das Druckluft Auto (elon Musk...) wird niemals kommen.
 
Mal ein Diagramm zu den Verbesserungen bei den ICEs aus einer Studie des ICCT - die wohl auch in ähnlicher Form bei dem von @drago-museweni verlinkten Vortrag zitiert wurde:

775258


Hier wird die Entwicklung der CO2-Emissionen laut Normverbrauch mit einem 'real-world'-Szenario verglichen. Auch hier muss jeder für sich entscheiden, was er von Spritmonitor.de als Datengrundlage hält, aber das deckt sich im Wesentlichen mit meinen Erfahrungen verschiedener Fahrzeuge über die letzten 15 Jahre. Link: vgl. S. 43
 
new Account() schrieb:
was, wenn nicht motorisiert soll die Mobilität sein?
...
Wir sind uns wohl einig, dass es Pferde nicht sein dürften, und das Fahrrad wird auch nicht ausreichen.

Die Fragen kann ich nicht beantworten, es könnte sonst was für Gründe sein, weshalb man auch E-Autos verbieten könnte. Der in letzter Zeit schon aufgekommene Vorwurf des Klimakiller schlimmer als Diesel zB.

Vielleicht braucht man auch gar keinen Grund und will einfach keine Autos in Städten
https://www.berliner-zeitung.de/ber...vatautos-aus-der-innenstadt-draengen-32130870

Ich wollte nur meinen, das auch die E-Mobilität schon ein totes Pferd sein kann, in das man vielleicht erst gar nicht investieren sollte. Ganz zu schweigen von den technischen Herausforderungen, die bestimmt etwas kniffliger sind als der Bau von Wohnungen oder Flughäfen.
 
lemon03 schrieb:
Vielleicht braucht man auch gar keinen Grund und will einfach keine Autos in Städten
https://www.berliner-zeitung.de/ber...vatautos-aus-der-innenstadt-draengen-32130870

Ich wollte nur meinen, das auch die E-Mobilität schon ein totes Pferd sein kann, in das man vielleicht erst gar nicht investieren sollte. Ganz zu schweigen von den technischen Herausforderungen, die bestimmt etwas kniffliger sind als der Bau von Wohnungen oder Flughäfen.

Dann muss man aber auch als Politik etwas für die Autofahren machen, die dann ihr Auto nicht mehr nützen sollen. Zuerst du Leute aus den Stadtzentren vertreiben, hohe Mieten, und dann sollen sie mal so eben mit dem Bus die Stunde in die Arbeit fahren. Am Abend müssen sie natürlich 30 Min warten weil der Bus nicht öfter fährt.

Die Herausforderungen sind bestimmt überall gleich schwer zu erfüllen. Ich würde sogar noch sagen, ein Auto zu bauen ist wohl die leichteste Aufgabe, schwer wird es dann erst wenn man alle Standards erfüllen möchte/muss um es zulassen zu können.
 
Ich habe ja in Post #715 in den Raum gestellt, dass die ICEs pro Jahr – normiert auf die Fahrzeugmasse – etwa ein Prozent weniger Kraftstoff verbrauchen. Dann versuche ich mal, dass am Beispiel des Audi A4 TDI mit Daten von Spritmonitor.de zu überprüfen. Der Suchzeitraum bei Spritmonitor ist dabei immer etwas enger als die Baujahre, damit trotz Modellwechsel nur eine Baureihe auftaucht.

Generation B6 – Bauzeitraum 2000 – 2004:
2.5 TDI*, 114 kW, 1515 kg, 6,99 l/100 km; Verbrauch pro 100 km und Tonne: 4,61 l/100 km*t;
1.9 TDI, 96 kW, 1455 kg, 6,29 l/100 km ; Verbrauch pro 100 km und Tonne: 4,32 l/100 km*t;


Generation B7 - Bauzeitraum 2004 - 2008:

2.0 TDI, 103 kW, 1450 kg, 6,85 l/100 km; Verbrauch pro 100 km und Tonne: 4,72 l/100 km*t


Generation B8 - Bauzeitraum 2007 - 2015:

2.0 TDI, 105 bzw. 110 kW, 1595 kg, 6,61 l/100 km; Verbrauch pro 100 km und Tonne: 4,14 l/100 km*t


Generation B9 - Bauzeitraum 2015 - heute:

2.0 TDI, 110 kW, 1595 kg, 5,96 l/100 km bzw. 5,79 l/100 km;** Verbrauch pro 100 km und Tonne: ~3,68 l/100 km*t


Daraus kann man als Best-Case für die Verbesserung ~2,2 % pro Jahr berechnen, wenn man B7 und B9 vergleicht. Als Worst-Case ergeben sich ~1,1 % pro Jahr, wenn man B6 (1.9) mit dem aktuellen B9 vergleicht. In Summe dürfte man bei Audi also eher Richtung 2 % liegen.

Normiert man nicht auf die Masse liegt man zwischen ~0,5 % pro Jahr (B6 1.9 vs. B9) und ~1,4 % pro Jahr (B7 vs. B9).

Insofern gilt beim Verbrenner vermutlich, dass ohne größere technische Sprünge nicht mehr viel zu machen ist, bzw. die erarbeiteten Verbesserungen in weiten Teilen durch die höheren Fahrzeugmassen verloren gehen. Das kann nun jeder interpretieren, wie er möchte. Ich für meinen Teil denke, dass in Anbetracht der Entwicklungskosten und der immer weiter steigenden Komplexität der ICEs das Einsparpotential in Sachen CO2 beim Elektroauto größer ist, bzw. habe ich ja vorne schon dargelegt, dass die Dinger je nach Anwendungsfall heute schon (massiv) vorne liegen. (Bei allen Rechnungen auf den Vorseiten wurde ja z.B. das Second Life der Akkus völlig ignoriert, die CO2 Ersparnis durch die beim E-Auto fehlenden Teile nicht berücksichtigt usw.)


* Der 2.5 TDI ist der einzige 6-Zylinder, daher sind für die Generation 2 Motore im Vergleich.
** ohne bzw. mit AdBlue
 
Bezüglich der Sache, dass man die Autos aus den Städten haben will wird man sich als Stadt noch schön ins eigene Fleisch schneiden. Wer einkaufen/shoppen will und seinen Krempel ewig weit tragen muss oder die Öffies dafür nutzen muss, wird sicherlich immer mehr aufs Onlineshopping umsteigen. Und die Städte und vor allem die Läden klagen ja zu Recht über Kundenrückgang.
Das wir mal in der Stadt oder im Einkaufszentrum Shoppen waren, ist so lange her, dass ich es schon gar nicht mehr weiß, wie viele Jahre. Und da mussten wir mitm Auto hin, weil ich nen Anzug brauchte, sowas will man ja auch eher nicht im Bus mitnehmen...
Hier in der Stadt (Bochum) gibs gefühlt auch nur ne Handvoll Ladestationen für E-Autos.
@giessl
Vielleicht wäre der Benzinervergleich "gewinnbringender" gewesen, was den Verbrauchsrückgang angeht.
Wir fahren nen Saugrohreinspritzer, der braucht im Schnitt im Stadtverkehr über nen Liter mehr als der Nachfolger mit Direkteinspritzung und dessen Nachfolger mit Turbo dürfte im Stadtverkehr wegen des Mehr an Drehmoment bei geringer Drehzahl nochmals etwas sparsamer sein.
 
@Scheitel: Deine Erfahrung deckt sich mit meiner, insofern habe ich mir das mal gespart und gelobe stattdessen, die 1 % nicht mehr als Argument zu verwenden, da mir offensichtlich Kenntnisse über die Datengrundlage oder gemachte Annahmen fehlen.

Wer mal staunen möchte, der geht auf Spritmonitor.de, gibt eine beliebige Fahrzeugmarke ein, Kraftstoffart "Benzin" und schaut sich den durchschnittlichen Verbrauch Baujahr für Baujahr an. Für VW, BMW, Opel und Mercedes hab' ich das mal seit BJ '00 gemacht und bin bei 0,2 - 0,7 % Ersparnis p.a. gelandet. Inkl. Well-to-Tank Aufschlag aus der Sinn'schen Studie liegen die so geschätzten realen Flottenverbräuche dann zw. 210 - 290 g CO2/km.
 
Denke schon, dass die Motoren an sich sparsamer als ihre Vorgänger sind, aber die Autos werden/wurden größer, mit Zusatzausstattung schwerer und erst seit "kurzem" wieder leichter bzw bei noch größeren Maßen nicht mehr schwerer als früher. Und die Motoren werden ja in der Regel stärker, also mehr PS/NM durch Aufladung, dann die neueren automatischen Getriebe, die die Drehzahl immer im optimalen Bereich halten, das bringt sicher alles was. Und solange es für den NEFZ gereicht hat, war es ja auch vollkommen egal, was da in der Realität durch ging. Einer der wenigen Vorteile bei den aktuellen Berichten über die E-Autos ist m.E., die meisten geben auch den Wert an, wenn sie es "krachen" lassen, das kann man für sich selbst dann immer gut als Wert zum Kalkulieren beim Verbrauch/Reichweite nehmen. Den NEFZ Wert von unserem Auto reißen wir im Schnitt auch um 3-4l und das liegt gut über dem Schnitt auf Spirtmonitor, dort sind es im Mittel nur unter 1,5l über dem NEFZ. Im reinen Stadtverkehr liegt der CO2 Ausstoß bei uns leider auch über 400g/km.
 
Wie ist das in E-Autos eigentlich mit Elektrosmog. Gibts da Angaben dazu. Wenn ich z.B. mein Messgerät für elektrisches Feld und Magnetfeld neben meine laufende Waschmaschine halte, dann gehen die Werte für Magnetfeld sofort über das Ende der Messskala. Und ich vermute ein E-Motor im E-Auto ist ein klein wenig stärker, aber man sitzt nicht sehr weit davon entfernt.
 
lemon03 schrieb:
Vielleicht braucht man auch gar keinen Grund und will einfach keine Autos in Städten
https://www.berliner-zeitung.de/ber...vatautos-aus-der-innenstadt-draengen-32130870

Ich wollte nur meinen, das auch die E-Mobilität schon ein totes Pferd sein kann, in das man vielleicht erst gar nicht investieren sollte. Ganz zu schweigen von den technischen Herausforderungen, die bestimmt etwas kniffliger sind als der Bau von Wohnungen oder Flughäfen.

Den Eindruck kann man gerade bekommen. Es gibt aktuell drei Gruppen, die Stimmung gegen Elektroautos machen.
  • Autogegner: Die erste Gruppe lässt sich grob in die umreißen, die gegen Autos generell sind, und damit auch gegen Elektroautos. Besonders gegen Elektroautos, da sie einige der größten Probleme im Straßenverkehr in Innenstädten lösen: Lärm, Schadstoffe aus der Verbrennung und Ineffizienz. Natürlich lösen Elektroautos nicht alle Probleme, immerhin ist der Flächenverbrauch zum Parken und Fahren immer noch vorhanden. In gesteigerter Form ist diese Gruppe gegen jede Form von Mobilität, egal um was es geht wird Ressourcenverbrauch in den Vordergrund gerückt - und bei der nächsten Avocado vergessen.
  • Petrolheads: Für die muss Autofahren "Spaß machen". Unter Spaß verstehen sie Lärm, Gestank und hohe Geschwindigkeit. Sie sehen darin eine Bedrohung ihres Lifestyles. Rational ist anders.
  • Lobby & Lobbyhörige: Das ist derzeit die größte Gruppe. Hier stehen Panikmache auf der einen Seite, und falsch transportierte oder verstandene Fakten auf der anderen Seite. Da wird einfach geglaubt, was man glauben will. Besonders schlimm ist es seit den Fahrverboten für Diesel. Die Folge ist, dass sich Fahrer von Geländewagen (noch nicht mal SUVs) als "wahre Umweltschützer" aufführen, und sich aufführen, warum ihre 25l/100km-Euro-1-Diesel bitteschön nicht in die Umweltzone dürfen.


akimann schrieb:
Wie ist das in E-Autos eigentlich mit Elektrosmog. Gibts da Angaben dazu.

Der Mensch ist nicht mit magnetischen Sinnen ausgestattet, es gibt bislang bis auf die üblichen Aussagen der Aluhut-Träger (wobei Alu ist doch jetzt auch schlecht ... ) bis auf thermische Effekte keine nachweislichen Auswirkungen elektromagnetischer Felder auf den gesunden menschlichen Körper. ABER: Hochfrequenztechnik kann Herzschrittmacher, Insulinpumpen etc. beeinflussen. Ich bin vor einiger Zeit auf einen Thread bei Goingelectric gestoßen, bei dem ein Träger eines Herzschrittmachers das Gefahrenpotenzial ermittelt hat. Sein Messgerät meinte "alles im grünen Bereich" und nichts schlimmer als außen.
Was ich an der ganzen "Elektrosmog"-Geschichte kritisch finde: Es werden zu viele Dinge in einen Topf geworfen und dabei die grundlegende Physik komplett missachtet. Erstmal ist es nicht richtig dass "viel Strom" gleich zu einem starken Magnetfeld führt, Stichwort geschirmte Kabel. Desweiteren ist es durchaus ein Unterschied, ob Elektromagnetische Felder gerichtet und zur Übertragung von Signalen erzeugt werden, oder in einem Elektromotor entstehen, auch die Ansteuerung spielt hier eine Rolle. Dennoch schafft man es i.d.R, das Magnetfeld auch im Motor zu halten - man kann es ja unter Verwendung von Metall formen. Gerade bei billigen Waschmaschinen ist das oft nicht der Fall - vor 20 Jahren konnte man bei mir in der Gegend bei laufender Waschmaschine den Langwellen-Sender der Region aus der Waschmaschine hören ...

Scheitel schrieb:
Bezüglich der Sache, dass man die Autos aus den Städten haben will wird man sich als Stadt noch schön ins eigene Fleisch schneiden. Wer einkaufen/shoppen will und seinen Krempel ewig weit tragen muss oder die Öffies dafür nutzen muss, wird sicherlich immer mehr aufs Onlineshopping umsteigen. Und die Städte und vor allem die Läden klagen ja zu Recht über Kundenrückgang.

Ich kann hier von der regionalen Situation sprechen: Hier stirbt die Innenstadt aus, weil die Mieten für die Ladenlokale schneller steigen als die Umsätze steigen können. Es ist ja noch nicht mal so, dass die Kunden ausbleiben, aber die Verteuerung des Raums führt einfach dazu, dass ein Laden schlicht nicht mehr profitabel zu führen ist. In meiner Heimatstadt ist es das gleiche. Da wurden in den letzten 10 Jahren drei neue Parkhäuser/Tiefgaragen eröffnet, dennoch beklagt sich der Einzelhandel. Dazu kommen Einkaufsparks am Stadtrand, die alleine mit dem Auto zu erreichen sind. Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber bei uns ist es so, dass es viele Sachen, gerade Kleinkram und Technik, schlicht "Offline" nicht gibt.
 
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B.XP schrieb:
Petrolheads: Für die muss Autofahren "Spaß machen". Unter Spaß verstehen sie Lärm, Gestank und hohe Geschwindigkeit. Sie sehen darin eine Bedrohung ihres Lifestyles. Rational ist anders.
Dazu zähle ich mich auch im weitesten Sinne, nur das mit dem Gestank teile ich nicht ;)
Aber ich bin kein Gegner von E-Autos und würde mir, passendes Kleingeld vorausgesetzt, auch einen vor die Türe stellen, damit der Verbrenner nicht durch unnötig durch Kurzstrecke belastet wird. Denn wir lieben unser Auto und versuchen den halt nicht unnötig mit halb kaltem Motor abzustellen, aus bekannten Gründen. Da Freude am Fahren aber dennoch auch mit dem E-Auto gegeben sein müsste, ist die Auswahl der möglichen Kandidaten natürlich ziemlich klein.

Bezüglich Elektro-Smog, es gibt tatsächlich Leute, die sensibel auf sowas reagieren, der Vater ein früheren Freundin hatte das. Der konnte nur richtig im Keller schlafen, unter Hochspannungsleitungen konnte der fast nicht gehen etc., ihm gings sichtbar schlecht bei sowas. Das würde ich persönlich auch nicht für Einbildung seinerseits halten. Aber ich bin auch der Meinung, dass vieles in der Richtung der "Aluhut-träger-Franktion" geschuldet ist.

B.XP schrieb:
Hier stirbt die Innenstadt aus, weil die Mieten für die Ladenlokale schneller steigen als die Umsätze steigen können
Das dürfte im Ruhrgebiet auch nicht viel anders sein. Hier in Bochum ist die Stadt natürlich immernoch halbwegs voll, aber im Bekanntenkreis sind auch die großen, mit dem Auto anfahrbaren Einkaufsparks, beliebter. Was ich auch verstehen kann. Wir selber wohnen recht Innenstadt nah, ca 4km mitm Auto und wo wir vorher zur Miete gewohnt haben, war es unter einem Kilometer. Dennoch bestellen wir locker über 95% oder mehr im Netz, nur Lebensmittel werden halt persönlich im Laden gekauft. Ist halt bequemer, billiger und man hat mehr Freizeit für seine Hobbys.
 
Scheitel schrieb:
Dazu zähle ich mich auch im weitesten Sinne, nur das mit dem Gestank teile ich nicht ;)
Aber ich bin kein Gegner von E-Autos und würde mir, passendes Kleingeld vorausgesetzt, auch einen vor die Türe stellen, damit der Verbrenner nicht durch unnötig durch Kurzstrecke belastet wird. Denn wir lieben unser Auto und versuchen den halt nicht unnötig mit halb kaltem Motor abzustellen, aus bekannten Gründen. Da Freude am Fahren aber dennoch auch mit dem E-Auto gegeben sein müsste, ist die Auswahl der möglichen Kandidaten natürlich ziemlich klein.

Damit bist du wahrscheinlich nicht repräsentativ ;) :D Ich ja auch nicht, und ich war auch schon auf Auto-Communitytreffen und mein Wunsch-Spaßauto ist nach wie vor ein Lancer Evolution X. Ich finde aber, es gibt einiges an "spaßigen" Elektroautos, auch abseits von Tesla. Deswegen steht auch der BMW i3s in der Garage - mit Vernunft ist das nicht zu erklären.

Scheitel schrieb:
Das würde ich persönlich auch nicht für Einbildung seinerseits halten. Aber ich bin auch der Meinung, dass vieles in der Richtung der "Aluhut-träger-Franktion" geschuldet ist.

"Einbildung" würde ich es nicht nennen, psychosomatische Reaktionen sind keine Einbildung sondern sehr reale Stressreaktionen. Es gibt da durchaus einen realen Zusammenhang, nur keinen physikalischen. Und wie jede Stressreaktion kann man hier bei "ABC" ansetzen, Activation, Beliefs oder den "Emotional Consequences".


Scheitel schrieb:
Ist halt bequemer, billiger und man hat mehr Freizeit für seine Hobbys.
 
B.XP schrieb:
Ich finde aber, es gibt einiges an "spaßigen" Elektroautos, auch abseits von Tesla. Deswegen steht auch der BMW i3s in der Garage - mit Vernunft ist das nicht zu erklären.
Nen Autokauf war damit bei uns auch noch nie verbunden ;)
Aber sehr cool, der i3s und eben das Model 3 von Tesla sind auch bisher die einzigen, die in Frage kommen würden.

Welche Batteriegröße hast du denn? 94 oder 120Ah? Und wie weit kommst du damit im Alltag? So wie das landläufig angegeben ist, oder schwankt das je nach Fahrweise und Weg(stadt/BAB) sehr stark?

Hast du bei dir ne Wallbox mit 11KW Ladeleistung installiert?
Es werden ja immer mehr Fahrzeuge, aber 3 Phasig über Wechselstrom laden können ja noch nicht allzu viele Autos.
Das wäre z.B. auch ein Kriterium, das einfach viele ausschließt. Liegt natürlich auch ein bisschen daran, das unserer europäisches (meinetwegen auch speziell das deutsche) Stromnetz etwas "besser" ist, als auf anderen Teilen der Erde und deswegen auch das Netz zu Hause das 3 Phasige Laden problemlos ermöglicht.
Neben BMW, Audi, Mercedes(Smart) haben, wenn sich das nicht schon wieder geändert hat, nur noch Tesla und die neuen ZOE von Renault die Möglichkeit mit 11kw (oder mehr) zu laden.

B.XP schrieb:
Wunsch-Spaßauto ist nach wie vor ein Lancer Evolution X
Nen Evo X ist echt mega, ebenso find ich den "ewigen" Konkurrenten, dem Impreza WRX cool.
 
Scheitel schrieb:
Welche Batteriegröße hast du denn? 94 oder 120Ah? Und wie weit kommst du damit im Alltag? So wie das landläufig angegeben ist, oder schwankt das je nach Fahrweise und Weg(stadt/BAB) sehr stark?

Wir haben letzten November den 120er bestellt, Anfang Januar abgeholt.

Große "Langstreckenerfahrung" haben wir noch nicht, wir wollten Ende Mai einmal quer durch Deutschland, hab mir aber den Fuß beim Sport gebrochen und das muss jetzt erstmal warten. Unsere Ziele liegen im Alltag innerhalb von 100-150 km, das meiste sind Fahrten zur Arbeit, in die Heimat oder zu Freunden. Längere Strecken in den Urlaub nach Südtirol sind wir jetzt noch mit dem Diesel gefahren, aber eher mit dem Hintergrund, dass er sonst kaum noch bewegt wird.

Im Winter bei -5°C liegt die Reichweite auf der Autobahn mit Tempo ~120 bei um die 200km ohne Verzichtsprogramm. Die kann man also eigentlich immer einplanen. Im Frühjahr/Sommer ist die Reichweite von 260km ("Alltagsreichweite") bis 280 (WLTP) durchaus realistisch machbar - ohne Verzichtsprogramm wie gesagt. Die "magische Grenze" sind 10°C. Im Winter kann man die Reichweite zusätzlich erhöhen wenn man den Akku vorkonditioniert (auf die 10°C) und den Innenraum vorwärmt. Dann sind auch spürbar mehr als 200km drin. Einen großen Einfluss hat die Temperatur dann, wenn man viele Kurzstrecken fährt und der Innenraum geheizt oder gekühlt werden soll/muss. Den Effekt kann man natürlich leicht reduzieren und er ist bei weitem nicht so stark wie beim Verbrenner mit kaltem Motor. Hätten wir jetzt nicht den "S", wären die 300km vermutlich so gar kein Thema im Alltag.

Schnell-Laden ist mit 50kW etwas wenig im Vergleich zu anderen Herstellern, aber er hält das Tempo bis 95% was das schon etwas ausgleicht.

Scheitel schrieb:
Hast du bei dir ne Wallbox mit 11KW Ladeleistung installiert?
Kurz ja, aber es wäre nicht nötig gewesen. Wir haben beim Kauf mit der Vermieterin gesprochen und sie hat uns das ermöglicht und einen Teil der Kosten (Elektriker) übernommen. Wir hatten davor schon eine extra abgesicherte Steckdose in der Garage, mit der wir auch über Nacht aufladen konnten. Das haben wir aber nur selten gemacht, wir laden normal beim Einkaufen/Shoppen, Sport oder Kinobesuch. Damit halten wir uns automatisch im optimalen Ladehub zwischen 30 und 80%. Die Ladeinfrastruktur für AC ist hier schon nicht schlecht ausgebaut, auch wenn mit Sicherheit noch Potenzial für mehr da wäre. Mit der Wallbox laden wir jetzt wieder mehr zuhause, ich sehe aber keine Pflicht dafür, vor allem weil man das Laden gut in den Alltag integrieren kann. Das ist kein Vergleich mit dem typischen Abstecher zur Tankstelle.

Ich könnte in Zukunft wahrscheinlich auch beim Arbeitgeber laden (nach dem Umzug ins neue Gebäude), aber werde dann die Lademöglichkeiten tendenziell eher den Kollegen überlassen.

Scheitel schrieb:
Neben BMW, Audi, Mercedes(Smart) haben, wenn sich das nicht schon wieder geändert hat, nur noch Tesla und die neuen ZOE von Renault die Möglichkeit mit 11kw (oder mehr) zu laden.

Tesla hat bei den neueren Fahrzeugen auf auf 11kW gesenkt. Grob kann man sagen: Was CCS hat lädt mit maximal 11kW - Ausnahme e-Tron, der kann optional 22kW.
Die AC-Ladegeschwindigkeit finde ich gar nicht so entscheidend, wichtig ist, dass der Akku an AC über Nacht voll wird. Bei unserem i3s ist es jetzt so, dass von komplett leer auf komplett voll ~4 Stunden vergehen. Das ist beim Besuch bei den Eltern oder beim Stadtbummel auch wieder schnell erreicht.

Groß Probleme mit defekten oder zugeparkten Ladesäulen hatten wir noch nicht.
Laden und Reichweite ist zwar eine gewaltige Diskussion, ideologisch aufgeheizt, aber es funktioniert im Alltag einfach. Wir würden auch mit deutlich Reichweite zurecht kommen, es ist schon sehr entspannt mittlerweile. Großteils ist die existierende Infrastruktur schon so weit, dass man keine eigene Lademöglichkeit braucht, und es wird auch immer weiter ausgebaut, der Tarifdschungel hat sich in den letzten Monaten weitgehend gelichtet.
 
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Vielen Dank für deinen Erfahrungsbericht, das klingt ja soweit alles echt gut :)

Damit deutet es drauf hin, dass uns die Reichweite tatsächlich aktuell vom i3s nicht ausreichen würde, wenn wir unsere Familie/Freunde besuchen fahren. Das sind in Summe ne Rundreise von ~240km und das wäre ohne Laden dann wohl echt eng. Und die wohnen alle aufm platten Land, sodass man extra irgendwo hin fahren müsste, ums Auto zu laden. Laut Karte ist dann z.T. mal vereinzelt eine in der gröberen Umgebung, wobei das ja mit absoluter Sicherheit in der Zukunft besser werden würde.
Zudem ist ein Teil des Weges eine unbegrenzte BAB, da würde das 160 km/h Limit auch schon echt stören und das wirkt sich ja nochmals krasser auf die Reichweite aus. Das man hinsichtlich der Reisegeschwindigkeit Abstriche machen müsste ist klar, aber irgendwie ist das was viel.

B.XP schrieb:
Tesla hat bei den neueren Fahrzeugen auf auf 11kW gesenkt.
Genau, die konnten auch mit 16,5kw laden. Wobei es ja vermutlich auch nur mit der 11kw Ladebox aus Kostenhinsicht sinn macht, sofern man überhaupt problemlos eine stärke kaufen und anschließen kann.
4h von 0 auf 100% sind echt gut, da wäre m.E auch die doppelte Zeit akzeptabel, wenn man das mal als Standardlänge für Abends zu Hause und morgens wieder los nimmt.
 
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